Wo ist Rebecca Reusch?

@falstaff
Wir wissen ja gar nicht, ob F tatsächlich als letzter mit R zu Hause war. Nach eigenen Angaben hat er sie ja nicht mehr gesehen als er nach Hause kam.
Es wird lediglich gesagt, dass Handy wäre zwischen 6 und 8 im WLAN eingeloggt gewesen.

Niemand weiß, ob und wie stark betrunken F nach Hause kam. Wir wissen nicht, ob F und J beide ein eigenes Auto besitzen. Es gibt widersprüchliche Angaben darüber, wann wer mit wem am Morgen telefoniert habe. Wir wissen nicht, ob der Pizzalieferant R noch gesehen hat. Wir wissen nicht, mit wem und was für Nachrichten R vor Ihrem Verschwinden schrieb.

Viele projizieren ihr eigenes Alltagsverständnis auf diese Situation. Für manchen mag schon der Umstand, dass ein betrunkener Mann alleine mit einem Mädchen im Hause ist den Tatverdacht bestätigen.
Manche finden es super suspekt, dass er mit 5.45 Uhr eine genaue Heimkehrzeit nennt.
Wenn ich mit Freunden feiern bin, schreibe ich auch auf dem Weg nach Hause mit diesen und sage Bescheid, wenn ich angekommen bin.
Wenn ich weiß, welche Bahn oder Bus ich nehme, dann weiß ich auch genau, wann ich zu Hause bin, da ich die Strecke und die Dauer genau kenne.

Nein, mit den öffentlich kommunizieren Informationen kann man nicht wirklich nachvollziehen, wieso die Polizei so von der Schuld von F überzeugt ist. Überzeugt wohlgemerkt, nicht wieso sie es vielleicht für möglich halten, dass er etwas damit zu tun hat.

Ich habe gestern auch eine Möglichkeit geäußert, wonach R ebenso gut entführt worden sein könnte, nachdem J das Haus verließ und F tief und fest schlief.
Wenn die Polizei solche Szenarien nicht in Betracht zieht, muss es wichtige Infos geben, die der Außenstehende nicht hat.

Despero schrieb:Aber den Busfahrer hätte man noch interviewen können, ob jemand mit einer Decke aufgefallen ist.

Hat man sicherlich. Zwar muss man in Berlin offiziell auch immer vorne beim Fahrer einsteigen, aber auf stärker frequentierten Linien (der M11er gehört dazu) werden trotzdem meistens alle Türen geöffnet und die Leute steigen eher hinten ein. Der Fahrer muss also R. nicht unbedingt gesehen haben. Und ob andere Fahrgäste sich an sie erinnern, ist nach drei-vier Tagen auch fraglich. Ich könnte nicht mehr sagen, was für Menschen vorgestern mit mir in der U-Bahn waren.

Darf ich mal vorsichtig fragen, ob auf dem Weg zur Bushaltestelle irgendwelche besonderen Gebäude lagen?

- Turnhallen?
- Baubaracken?
- Flüchtlingsunterkünfte?
- Parks oder anderes Gebüsch?
- Sonstiges, das erwähnenswert wäre?

LarsVegas schrieb (Beitrag gelöscht):Richtig . Derartige Behauptungen sind aber nach den Forenregeln durch Quellenangaben zu belegen. Von daher wurde der User gebeten ,diese hier anzugeben.

Alberto schrieb:Natürlich nicht. Nur hat der User indrigando behauptet, RR sei nicht auf Videobändern der Verkehrsbetriebe zu sehen. Das kann er aber gar nicht wissen. Es sei denn, er nennt noch eine belastbare Quelle für die Aussage.

Habe kein Problem damit das ihr nach einer Quelle fragt. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass es eben nicht heißen muss das die Ermittler die Videos nicht überprüft hätten, nur weil sie das der Öffentlichkeit nicht mitteilen.

Needle schrieb:aber auf stärker frequentierten Linien (der M11er gehört dazu)

dann vermutlich zig Zeugen, die sie gesehen hätten.

Needle schrieb:Ich könnte nicht mehr sagen, was für Menschen vorgestern mit mir in der U-Bahn waren.

Ich denke ich könnte. Rosa Jacke, Decke usw.

Hammurapi schrieb:Fehlende Gegenstände müssen ja nicht unbedingt am Körper eines Menschen gefunden werden. So wie jedes Kleidungsstück auch einzeln gefunden werden kann, so könnte eben auch die fehlende Decke einzeln irgendwo liegen. Wird nach dieser Decke offiziell aber gar nicht gesucht, würde niemand, der die Decke zufällig entdeckt, auf die Idee kommen, dass sie ein immens wichtiges Fundstück (Spurenträger) in einem Vermisstenfall mit Tötungsverdacht ist!

Genau. Aus irgendwelchen Gründen wird der Decke keine Bedeutung zugeteilt, jedenfalls nicht so, dass man sie beim Auffinden mit RR in Verbindung bringen könnte.

Despero schrieb:Aber den Busfahrer hätte man noch interviewen können, ob jemand mit einer Decke aufgefallen ist.

Ich gehe davon aus, dass Du nicht in Berlin wohnst. Es gibt nicht "den" Busfahrer; Busse fahren hier teils im 10-Minuten-Takt, im morgendlichen Berufsverkehr sieht jeder Fahrer Hunderte wenn nicht gar tausende Menschen auf einer Tour in seinen Bus einsteigen, die -wenn sie einen Fahrschein/Zeitfahrkarte haben und nicht einen im Bus kaufen müssen- vom Fahrer meist kaum eines Blickes gewürdigt werden.

smoove schrieb:Nein, mit den öffentlich kommunizieren Informationen kann man nicht wirklich nachvollziehen, wieso die Polizei so von der Schuld von F überzeugt ist. Überzeugt wohlgemerkt, nicht wieso sie es vielleicht für möglich halten, dass er etwas damit zu tun hat.

Sie haben es damit begründet, dass er widersprüchliche Angaben gemacht hat.

Auch einen Tag nachdem Florian R. wieder auf freien Fuß gesetzt wurde, bleibt der Schwager der vermissten Rebecca für die Polizei dringend tatverdächtig. Wie Mona Lorenz von der Berliner Staatsanwaltschaft gegenüber Bild bestätigt: „Es gibt Widersprüche zwischen seinen Angaben und anderen objektiven Erkenntnissen.“ Die Tageszeitung will ebenfalls die letzte an Rebecca geschickte WhatsApp-Nachricht kennen.
https://www.merkur.de/welt/rebecca-reusch-15-aus-berlin-vermisst-schwester-weist-auf-wichtiges-detail-hin-zr-11795231.html

smoove schrieb:Viele projizieren ihr eigenes Alltagsverständnis auf diese Situation. Für manchen mag schon der Umstand, dass ein betrunkener Mann alleine mit einem Mädchen im Hause ist den Tatverdacht bestätigen.

Nein , das alleine ist nicht verdächtig. Verdächtig wird es erst dann, wenn es danach kein einziges Lebenszeichen des Mädchens außerhalb des Hauses mehr gibt. Deine Relativierungsversuche sind sicher im Kreise der Familie hochwillkommen - hier verstellen sie nur den Blick auf das Wesentliche.

Orrr, wenn die Polizei schon so früh nicht davon ausgeht, dass Rebecca von sich aus das Haus verlassen hat, macht es wenig Sinn, sich diverse "Weglauf- oder Entführungsszenarien" auszudenken. Es gibt offenbar keine verlässlichen Angaben von Zeugen, die Rebecca nach dem Sonntag noch an einem anderen Ort gesehen haben. Die Suche der Polizei beschränkt sich auf das nähere Umfeld des Hauses, in dem sie sich zuletzt aufgehalten hat. Dies ist ein realer Fall, Rebecca ist nicht die Hauptfigur eines Krimis. Orrrr....

@ayahuaska wa

Mazehare schrieb:Orrr, wenn die Polizei schon so früh nicht davon ausgeht, dass Rebecca von sich aus das Haus verlassen hat, macht es wenig Sinn, sich diverse "Weglauf- oder Entführungsszenarien" auszudenken. Es gibt offenbar keine verlässlichen Angaben von Zeugen, die Rebecca nach dem Sonntag noch an einem anderen Ort gesehen haben. Die Suche der Polizei beschränkt sich auf das nähere Umfeld des Hauses, in dem sie sich zuletzt aufgehalten hat. Dies ist ein realer Fall, Rebecca ist nicht die Hauptfigur eines Krimis. Orrrr....

hat die Polizei nicht sogar gesagt, es gibt Anzeichen dafür, dass sie aus dem Haus weggebracht wurde?

Wenn man sich in die Situation des Schwagers hineinversetzt.

Man kommt um 5.45 heim, wahrscheinlich angetrunken/betrunken. Keine Unterstellung, aber die meisten Menschen trinken auf solchen Feiern.

Man geht schlafen, redet wahrscheinlich noch kurz mit der Frau, die gerade aufsteht.

Dann ruft die Schwiegermutter an und bittet nach R zu schauen.

Tage später fragt die Polizei wann das war. Was tut man? Klar weiß man es nicht genau.
Daher kann man doch einfach sagen: Moment ich schaue auf meinem Handy wann der Anruf war. Dann hat man es auf die Minute genau.

Oder?

So hätte man sofort die richtige Antwort geben können.

Für mich wirft das mit den fehlenden Videoaufnahmen ein neues Licht auf den Fall. Bisher dachte ich, man könne zu 100% ausschließen, dass sie mit dem Bus fuhr, aber das stimmt nicht.

Das gefundene Kleidungsstück wurde quasi direkt neben dem U-Bahnhof Johannisthaler Chaussee gefunden, wo sich ebenfalls eine Haltestelle des M11er befindet, mit dem R. wohl normalerweise gefahren wäre. Außerdem ist das auch die Haltestelle für die Gropius Passagen.

Ist R. hier vielleicht auf dem Weg zur Schule ausgestiegen und wollte doch in die Passagen? Oder sich mit jemandem treffen? Oder sogar in die U-Bahn umsteigen?

Needle schrieb:Ist R. hier vielleicht auf dem Weg zur Schule ausgestiegen und wollte doch in die Passagen? Oder sich mit jemandem treffen? Oder sogar in die U-Bahn umsteigen?

Oder hat der Täter einfach das Kleidungsstück da bewusst platziert? Na?

@HaRuKa: Und warum soll es sich um einen Handy- und nicht um einen Festnetzanruf gehandelt haben?

Needle schrieb:Für mich wirft das mit den mangelnden Videoaufnahmen ein neues Licht auf den Fall. Bisher dachte ich, man könne zu 100% ausschließen, dass sie mit dem Bus fuhr, aber das stimmt nicht.

Das gefundene Kleidungsstück wurde quasi direkt neben dem U-Bahnhof Johannisthaler Chaussee gefunden, wo sich ebenfalls eine Haltestelle des M11er befindet, mit dem R. wohl normalerweise gefahren wäre. Außerdem ist das auch die Haltestelle für die Gropius Passagen.

Ist R. hier vielleicht auf dem Weg zur Schule ausgestiegen und wollte doch in die Passagen? Oder sich mit jemandem treffen? Oder sogar in die U-Bahn umsteigen?

Und auf dem Weg zu einem Treffen wirft sie ein Kleidungsstück weg? Klingt das für dich realistisch? Man müsste jetzt wissen in welchem Zustand sich dieses Kleidungsstück befand, aber wenn es in einem guten Zustand war, dann spricht das nicht dafür das sie es aus eigenen Stücken weg geworfen hat.

Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, gehen die Ermittler derzeit davon aus, dass Rebecca vom Haus ihrer Schwester weggebracht wurde. Die Ermittler wüssten jedoch nicht, in welchem Zustand.

https://www.focus.de/panorama/welt/vermisste-berliner-15-jaehrige-rebeccas-schwager-wieder-frei-polizei-haelt-ihn-noch-immer-fuer-verdaechtig_id_10395120.html

Denke das mit dem Treffen können wir mittlerweile ausschließen.

In dem verlinkten Merkur-Artikel findet sich folgendes Zitat:

Unterdessen hat die Schwester auf ein wichtiges Detail hingewiesen: Anders als von der Polizei in der Personenbeschreibung angegeben, habe Rebecca zum Zeitpunkt des Verschwindens keine brünetten, sondern blonde Haare und einen Bob-Schnitt gehabt. „Sie hat blonde Haare beziehungsweise dunkelblonde Haare. Kurz. Die Haare waren rosa und sind jetzt blond. Ich hoffe, dass ihr dran seid und irgendwelche Tipps bekommt“, so die Schwester in ihrer Insta-Story.

Quelle: https://www.merkur.de/welt/rebecca-reusch-15-aus-berlin-vermisst-schwester-weist-auf-wichtiges-detail-hin-zr-11795231.html

Das wundert mich jetzt aber! Die aktuelle Haarfarbe und -länge sind doch sehr wesentlich, wenn die Öffentlichkeit um Mithilfe gebeten wird.

Vlt hat der Schwager auch nur Widersprüchliche Angaben gemacht weil er betrunken war. Kennen hier wohl die meisten dass man nach zwei Stunden Schlaf nach einer Party eher weniger gut funktioniert.

Anscheinend haben die Ermittler jedoch Spuren gefunden die das vetschleppen bestätigen. Dann kann es nur der Schwager gewesen sein.