Kassel/Wolfhagen Regierungspräsident Dr. Walter Lübcke ermordet

Mikail schrieb:Und war der Besuch vielleicht auf der seitlichen Terrasse, die "Raucherecke" aber vorne?

Ja, genau so. bei der "Raucherecke" muss der Schuss gewesen sein. Wobei die Nachbarn dann der "Raucherecke" näher sind als der seitlichen Terrasse mit den vielen Sitzgelegenheiten, wo der Besuch gesessen haben muss. Also eher den Schuss als das Lachen des Besuchs hören. Müssen dann wirklich laut gelacht haben, dass man es bis um die Ecke herum noch hört. Andererseits wenn die Tiere da noch draußen waren und z. b. die eigene Terrassentür offen, ist das ja plausibel.

Ich weiß nicht, ob der Link mit der Hinteransicht des Hauses noch vorhanden ist. Dort könnte man sehen, dass es auch "hinten raus " auch noch Nachbarn gibt, die schallmäßig vielleicht mehr von der seitlichen Terrasse mitbekommen.

@Sherlocke
Danke, das wusste ich nicht, dachte da ist nur Wiese. Hatte die Nachbarn rechts wenn man in der Einfahrt steht vor Augen

sören42 schrieb:Müssen dann wirklich laut gelacht haben, dass man es bis um die Ecke herum noch hört. Andererseits wenn die Tiere da noch draußen waren und z. b. die eigene Terrassentür offen, ist das ja plausibel.

Haben denn tatsächlich Nachbarn den Besuch gehört?
Oder vielleicht die Menschen die im Haus waren?
Ich habe langsam den Verdacht, niemand hier war mal tatsächlich auf einer Dorfkirmes.
Es gab auf der seitlichen Terrasse keine Nachbarn, in vielleicht 50 Metern Entfernung die Lager/Maschinenhalle von H, da dürfte aber niemand gewesen sein, da H sagte, er sei außergewöhnlich früh ins Bett gegangen.
Und die Nachbarn rechts vom Haus dürften anhand des Kirmeslärms nicht allzu viel gehört haben. Sie haben ja auch keinen Schuss gehört.

Sherlocke schrieb:Ich weiß nicht, ob der Link mit der Hinteransicht des Hauses noch vorhanden ist. Dort könnte man sehen, dass es auch "hinten raus " auch noch Nachbarn gibt, die schallmäßig vielleicht mehr von der seitlichen Terrasse mitbekommen.

Wenn du auf Google Maps schaust, siehst du, dass eigentlich nur ein Haus unmittelbar daneben steht. Alle anderen Seiten sind unbebaut bzw es schliesst sich das Festgelände an.
Die große Terrasse mit den Gartenmöbeln, wo der Besuch gesessen haben könnte, liegt zur Weide raus. Das Gelächter von dort kann eigentlich nur die Ehefrau gehört haben.

Ansel schrieb:Die große Terrasse mit den Gartenmöbeln, wo der Besuch gesessen haben könnte, liegt zur Weide raus. Das Gelächter von dort kann eigentlich nur die Ehefrau gehört haben.

Sag ich doch.
Die Nachbarn haben vielleicht gesehen, wie die Besucher weggefahren sind.
Wenn ihr Auto vorm Haus von L stand (wo sonst?), könnten die Nachbarn rechts von L die Verabschiedung mitbekommen haben.

sören42 schrieb:Danke, das wusste ich nicht, dachte da ist nur Wiese. Hatte die Nachbarn rechts wenn man in der Einfahrt steht vor Augen

Ich habe es auch noch mal bei Google Maps kontrolliert. Es gibt nur die Nachbarn, die @sören42 meinte. Bei den anderen Nachbargrundstücken sind die Häuser zu sehr versetzt.

Die Info kann nicht von der Familie kommen, da es hieß, "vermutlich gute Bekannte". Die Familie müsste gewusst haben, wer zu Besuch war. Würde ja auch so dargestellt, dass die Frauen anfangs noch dabei waren.

Warum ist das überhaupt relevant, dass dort viel gelacht wurde? Und woher kommt diese Info?

Ich kann mir das nur so erklären. Der Besuch der Familie hat sich sehr lange auf der Terrasse aufgehalten und wurde deswegen auch von div. Nachbarn gesehen. Vielleicht ist der Besuch sogar im Dorf bekannt. Nun passiert kurze Zeit später ein Mord, dann gehen alle Nachbarn natürlich davon aus, dass der Besuch etwas damit zu tun haben könnte und in solch einem Nest ist dieses Gerücht schneller in der Welt, als man es ausräumen könnte.

Da der Besuch offensichtlich den Ermittlern bekannt ist und keinerlei Verdacht besteht, versucht man mit dieser Äußerung Gerüchten direkt entgegenzuwirken.

eimedak schrieb:Warum ist das überhaupt relevant, dass dort viel gelacht wurde?

Meine Überlegung war, warum(und von wem) einerseits das Gelächter gehört wurde, der Schuss aber nicht, unter Berücksichtigung der einsamen Lage des Hauses und der lauten Kirmes auf der anderen Seite.

eimedak schrieb:Und woher kommt diese Info?

Wurde gleich anfangs von den Ermittlern und Presse berichtet.

eimedak schrieb:Warum ist das überhaupt relevant, dass dort viel gelacht wurde?

Ja, warum ist das überhaupt relevant. Das fragte ich mich schon, als ich das zum ersten Mal hörte. Die Person(en), die das geschildert haben, müssen diesem Fakt ja eine gewisse Bedeutung oder Aussage beigemessen haben (gute Stimmung!) oder wollten dieses bewusst so vermitteln.

@Ansel
@Mikail

Hier wurde die Frage:

Ansel schrieb:warum(und von wem) einerseits das Gelächter gehört wurde, der Schuss aber nicht

ausgiebig diskutiert:
Kassel/Wolfhagen Regierungspräsident Dr. Walter Lübcke ermordet (Seite 113)

- Gelächter fand früher statt, als die Bands noch nicht angefangen hatten zu spielen
- Gelächter fand früher statt, als die Anwohner noch nicht Fenster und Rollläden geschlossen hatten
- Gelächter fand länger und häufiger statt als ein einzelner Schuss, der auch als zugeschlagene Tür interpretiert werden kann (siehe Seite 112)
- Gelächter wurde von niemandem gehört sondern nur von den Ermittlern an die Presse berichtet, um den dorfbekannten Besuch vor falschen Verdächtigungen zu schützen

Such Dir etwas aus. Es ändert nichts an der Lage und hilft uns auch nicht weiter.

Sherlocke schrieb:Beerdigung im Netz und ich frage mich, woran das liegen mag.

Weil andere Medien noch etwas Respekt haben? Worin genau liegt das öffentliche Interesse bei einer privaten Beerdigungsfeier? Die öffentliche Beerfigungsfeier war am Donnerstag.

eimedak schrieb:Da der Besuch offensichtlich den Ermittlern bekannt ist und keinerlei Verdacht besteht, versucht man mit dieser Äußerung Gerüchten direkt entgegenzuwirken.

Dann wäre es jedoch schön gewesen, wenn andere Unbeteiligte ebenso von den Ermittlern geschützt würden.

@eimedak
Der Besuch und irgendwelches Gelächter dürften tatsächlich irrelevant sein. Schöne Auflistung zum Thema!
Und da die Polizei auch niemals um Hinweise zu den Besuchern gebeten hat, war der von Anfang an bekannt, und wahrscheinlich unverdächtig.

eimedak schrieb:@Ansel
@Mikail

Hier wurde die Frage:
Ansel schrieb:
warum(und von wem) einerseits das Gelächter gehört wurde, der Schuss aber nicht
ausgiebig diskutiert:
Diskussion: Kassel/Wolfhagen Regierungspräsident Dr. Walter Lübcke tot aufgefunden

- Gelächter fand früher statt, als die Bands noch nicht angefangen hatten zu spielen
- Gelächter fand früher statt, als die Anwohner noch nicht Fenster und Rollläden geschlossen hatten
- Gelächter fand länger und häufiger statt als ein einzelner Schuss, der auch als zugeschlagene Tür interpretiert werden kann (siehe Seite 112)
- Gelächter wurde von niemandem gehört sondern nur von den Ermittlern an die Presse berichtet, um den dorfbekannten Besuch vor falschen Verdächtigungen zu schützen

Such Dir etwas aus. Es ändert nichts an der Lage und hilft uns auch nicht weiter.

Vielen Dank für die Auflistung möglicher Erklärungen. Allerdings kann ich mir außer dem einen einzigen nahen Nachbarhaus kein anderes Haus vorstellen, von wo man Geräusche jeglicher Art von Grundstück des WL und seiner Familie überhaupt hätten hören können.

Mikail schrieb:Der Besuch und irgendwelches Gelächter dürften tatsächlich irrelevant sein

Ich hatte es so verstanden, dass darauf geschlossen wurde, dass der Besuch gut bekannt ist, weil viel gelacht wurde.

Kann WL nicht einen möglichen Einbrecher überrascht haben, der den Lärm der Kirmes nutzen wollte bzw hoffte, dass Anwohner dann nicht zu Hause sind oder ggf sogar mal mit Ohrstöpseln schlafen, so dass ein Einbruch leichter erfolgen kann? Ich meine jetzt nicht das Haus von WL selbst betreffend, sondern ein Nachbarhaus? Er sieht wie da jemand rumschleicht, spricht ihn an "hey Sie da, was machen Sie denn da..." Täter wird nervös, geht auf Konfrontation und es kommt erst zu einem kurzen Gerangel und dann zum Schuss? Ein Einbrecher hätte logischerweise sogar eine Waffe dabei? Oder ist das zu banal gedacht?

@LillyLego
Da Herr L wohl keine Kampfspuren hatte, fällt ein Gerangel wahrscheinlich weg.
Und der Schuss wurde aus der Nähe abgefeuert, in der rechten Kopfseite. Das hätte Herr L wohl kaum zugelassen.
Und Einbrecher würden vielleicht solchen Rummel vermeiden.
Und Schusswaffen haben die wahrscheinlich auch eher selten.
(Aber unmöglich ist natürlich gar nix.)

LillyLego schrieb:Oder ist das zu banal gedacht?

Sorry, ja ;-)
Einbrecher kundschaften Objekte vorher aus. Herr L. Saß nach Angaben eines Mädchens gegen 23:30Uhr vor dem Haus, warum hätten das die Einbrecher nicht sehen sollen.
Einbrecher hauen in der Regel ab, wenn sie entdeckt werden. Sie wurden von ihm ja nicht bedrängt oder festgehalten. Einbrecher tragen selten Schusswaffen bei sich. Allen bisherigen Erkenntnissen nach, gab es keine körperliche Auseinandersetzung zwischen Täter und Opfer.

Ein Kopfschuss zeugt von einer tiefen persönlichen Kränkung oder einer "Hinrichtung" aus politischen Motiven.

@Mikail: da warst Du wohl schneller ;-)

eimedak schrieb:Ein Kopfschuss zeugt von einer tiefen persönlichen Kränkung oder einer "Hinrichtung" aus politischen Motiven.

Warum zeugt der Kopfschuss auf in politisches Motiv?