Kassel/Wolfhagen Regierungspräsident Dr. Walter Lübcke ermordet

Der DNA Treffer muss ja nicht nur auf der Kleidung des Opfers sein. Denkbar (!!!) wäre auch eine Zigarettenkippe auf dem Weg, Blutspuren durch Verletzungen bei der Tat, schürfwunden beim Überwinden eines Zaunes, etc. etc. Muss nicht die Kleindung gewesen sein.

Kreuzbergerin schrieb:Dazu hätte Herr Dr. Lübcke aber Tattag dieselbe Kleidung tragen müssen, wie am Freitag.
Möglich wäre das natürlich, aber nicht sehr wahrscheinlich.

Da unterschätzt Du die Polizei ein wenig. Kleidung, welche Dr. Lübcke während der Kirmes getragen hat, lässt sich auf Basis von Aussagen der Familie und von Kirmesbesuchern sowie Foto- und Videomaterial identifizieren. Wenn die Kleidung seitdem noch nicht gewaschen wurde, wären DNA-Spuren verfügbar, sollte es einen (z.B. handgreiflichen) Kontakt zwischen Dr. Lübcke und dem Verdächtigen gegeben haben.

dead_souls schrieb:Muss nicht die Kleindung gewesen sein.

Stimmt, das ist ein zusätzlicher Aspekt.

VanDusen schrieb:Vorstrafe plus DNA-Treffer, das reicht. Die Suche nach potenziell entlastenden Momenten ist jetzt das Letzte, was Polizei und StA im Kopf haben.

Wenn sich das bewarheiten sollte, erklären uns die Ermittler morgen auf der Pressekonferenz: "Der TV kann seinen Besuch auf einem Dorffest nicht glaubhaft erklären" als wesentliches Indiz. Bin gespannt, wie sich die PK entwickeln wird, ob Fragen zugelassen werden und welche belastenden Indizien erwähnt werden. Die heutige Pressemitteilung klingt nicht so, als würde die Aufklärung der Tat bekanntgegeben.

BILD:
Die Festnahme erfolgte aufgrund eines DNA-Spurentreffers. Die Mordkommission soll nach BILD-Informationen DNA-Spuren an der Kleidung des Regierungspräsidenten gefunden haben.

Also Kleidung, wenn BILD korrekt berichtet.

Egi schrieb:könnte der mögliche Streit auf der Kirmes eine Ursache darstellen. Verletztes Ehrgefühl oder verletzer Stolz zum Beispiel dürften auch für manche Deutsche Grund genung zum Töten sein.

Stimme ich zu.
Hast Du eine Idee worüber der von Medien als "rechtsextrem" bezeichnete, mit Herrn L. gestritten haben könnte? Hat er vielleicht Herrn L. erkannt und ihn auf das Zitat "angesprochen"? Könnte es sein, dass der gestandene Politiker den Pöbler in aller Öffentlichkeit verbal der Lächerlichkeit preisgegeben hat?

Ein aktualisierter Artikel der FAZ (man prüft, ob weitere Morde geplant waren):

https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/region-und-hessen/festnahme-im-fall-luebcke-spur-fuehrt-in-rechte-szene-16239417.html?GEPC=s33

frauZimt schrieb:Wird ein Schalldämpfer nicht aufgeschraubt?

@frauZimt
Schon, ist aber vmtl. etwas fummelig. Und kostet Zeit. Hinterher ist die Tatwaffe dann auch etwas "sperrig". Der Täter wird den ja nicht anschließend in Ruhe abschrauben, sondern erst mal das Weite suchen. Die KK Waffe kann er gut verbergen, mit dem Schalldämpfer wird das schon schwieriger.

eimedak schrieb:Hast Du eine Idee worüber der von Medien als "rechtsextrem" bezeichnete, mit Herrn L. gestritten haben könnte? Hat er vielleicht Herrn L. erkannt und ihn auf das Zitat "angesprochen"? Könnte es sein, dass der gestandene Politiker den Pöbler in aller Öffentlichkeit verbal der Lächerlichkeit preisgegeben hat?

Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass sich Dr. L. in irgendeiner Form mit einschlägig vorbestraften Gestalten aus dem rechten Milieu privat in irgendeiner Form abgegeben hat.

Erklärungsbedürftig ist auch, wie der Täter so nahe an das Opfer geklommen ist, denn in einer ländlichen Gegend fällt ein Fremder ja auch schnell auf, ob mit oder ohne Kirmes.

dead_souls schrieb:Erklärungsbedürftig ist auch, wie der Täter so nahe an das Opfer geklommen ist, denn in einer ländlichen Gegend fällt ein Fremder ja auch schnell auf, ob mit oder ohne Kirmes.

Ne.. Bitte.. Die Diskussion hatten wir jetzt auf 128 Seiten.. einfach mal etwas zurückblättern.

dead_souls schrieb:Erklärungsbedürftig ist auch, wie der Täter so nahe an das Opfer geklommen ist, denn in einer ländlichen Gegend fällt ein Fremder ja auch schnell auf, ob mit oder ohne Kirmes.

Er war vielleicht nicht alleine da? Ist nicht ausgeschlossen. Werden die Nachermittlungen bringen.

dead_souls schrieb:Der DNA Treffer muss ja nicht nur auf der Kleidung des Opfers sein. Denkbar (!!!) wäre auch eine Zigarettenkippe auf dem Weg, Blutspuren durch Verletzungen bei der Tat, schürfwunden beim Überwinden eines Zaunes, etc. etc. Muss nicht die Kleindung gewesen sein.

Lt. "Bild" war es DNA von der Kleidung.

eimedak schrieb:Hast Du eine Idee worüber der von Medien als "rechtsextrem" bezeichnete, mit Herrn L. gestritten haben könnte? Hat er vielleicht Herrn L. erkannt und ihn auf das Zitat "angesprochen"? Könnte es sein, dass der gestandene Politiker den Pöbler in aller Öffentlichkeit verbal der Lächerlichkeit preisgegeben hat?

Das wäre jetzt alles Spekulation, aber die von Dir skizzierte Gemengelage könnte so oder ähnlich zutreffen. Habe außerdem mal nachgeschaut, wer in einer DNA-Datenbank landet:

Strafprozeßordnung (StPO)
§ 81g DNA-Identitätsfeststellung
(1) Ist der Beschuldigte einer Straftat von erheblicher Bedeutung oder einer Straftat gegen die sexuelle Selbstbestimmung verdächtig, dürfen ihm zur Identitätsfeststellung in künftigen Strafverfahren Körperzellen entnommen und zur Feststellung des DNA-Identifizierungsmusters sowie des Geschlechts molekulargenetisch untersucht werden, wenn wegen der Art oder Ausführung der Tat, der Persönlichkeit des Beschuldigten oder sonstiger Erkenntnisse Grund zu der Annahme besteht, dass gegen ihn künftig Strafverfahren wegen einer Straftat von erheblicher Bedeutung zu führen sind. Die wiederholte Begehung sonstiger Straftaten kann im Unrechtsgehalt einer Straftat von erheblicher Bedeutung gleichstehen.


https://www.gesetze-im-internet.de/stpo/__81g.html

Also bisher schon entweder wegen Vergewaltigung, Mord, Totschlag, schwerer vorsätzliche Körperverletzung, Raub oder sehr vielen leichteren Delikten (Einbruchsdiebstahl in Serie, Drogenhandel, Verstöße gegen das Waffengesetz etc.) verurteilt worden und negative Sozialprognose bekommen. Hätte man früher als "Berufsverbrecher" bezeichnet.

@eimedak
Hab ich. Die Frage stellt sich vor den aktuellen Entwicklungen erneut.

Ich wünschte , es wäre nicht so, wie es sich heute abzeichnet in Richtung irgendeiner polit motivierten.tat. Das brauchen wir alle momentan am wenigsten . Das schafft wieder eine Kluft , die immer größer wird .
schon jetzt scharren beide Seiten mit d Hufen . Das alles angesichts der polit Lage momentan bzgl der altparteien. Jetzt wird wieder jede Partei die Tat für sich nutzen um Feindbilder zu erzeugen .
Schade wirklich.

dead_souls schrieb:Hab ich. Die Frage stellt sich vor den aktuellen Entwicklungen erneut.

Dann hier eine kleine Serviceleistung ;-)
Beitrag von Rick_Blaine (Seite 113)

dead_souls schrieb:Die Frage stellt sich vor den aktuellen Entwicklungen erneut.

Wenn es kein minutiös geplantes Attentat war, stellt sich zunächst einmal die Frage, was ein TV aus Kassel auf der Dorfkirmes in Istha verloren hatte. Vermutlich hat er einen persönlichen Bezug zum Ort, hat z. B. Verwandte dort. Dementsprechend wäre er wohl auch dem Opfer zumindest vom Sehen her bekannt gewesen.

Egi schrieb:Da unterschätzt Du die Polizei ein wenig. Kleidung, welche Dr. Lübcke während der Kirmes getragen hat, lässt sich auf Basis von Aussagen der Familie und von Kirmesbesuchern sowie Foto- und Videomaterial identifizieren. Wenn die Kleidung seitdem noch nicht gewaschen wurde, wären DNA-Spuren verfügbar, sollte es einen (z.B. handgreiflichen) Kontakt zwischen Dr. Lübcke und dem Verdächtigen gegeben haben.

Ach so, dann habe ich dich falsch verstanden.
Du vermutest, dass die DNA Übertragung auf Herrn Dr. Lübckes Kleidung am Freitag geschah.
Okay, das kann natürlich sein.
Und dass aufgrund des DNA Match dann der TV ermittelt wurde, der kein Alibi für die Samstagnacht hatte, bzw. dem man dann nachweisen konnte, dass er am Tatabend in Istha war.

VanDusen schrieb:Vorstrafe plus DNA-Treffer, das reicht. Die Suche nach potenziell entlastenden Momenten ist jetzt das Letzte, was Polizei und StA im Kopf haben.

Ich hoffe, dass du mit dieser Einschätzung daneben liegst. Natürlich kenne ich die Beweislage nicht. Aber ich will nicht hoffen, dass nun alle anderen, noch nicht ausermittelten Spuren außer Acht gelassen werden und man sich auf einen einzigen Tatverdächtigen festlegt.

eimedak schrieb:Hat er vielleicht Herrn L. erkannt und ihn auf das Zitat "angesprochen"? Könnte es sein, dass der gestandene Politiker den Pöbler in aller Öffentlichkeit verbal der Lächerlichkeit preisgegeben hat?

Bei der Lautstärke auf der Kirmes ist das sicherlich auszuschließen.