Kassel/Wolfhagen Regierungspräsident Dr. Walter Lübcke ermordet

Dobri schrieb:Und wie muss ich mir das vorstellen? Werden da Rechte von Linken beobachtet, Notizen gemacht und diese dann archiviert? Das hört sich ja nach Stasi an.

Das würde voraussetzen, dass man die Linken als staatliche Organisation sieht.

Wäre nicht umgekehrt auch davon auszugehen, dass die Rechten ihre Beobachtungen über die linke Szene zusammentragen? Wäre das dann legitim?

Die Rolle der Unschuldsvermutung kann man nur unterstreichen, zumal sich ja anscheinend bereits irgendwelche Spinner dazu aufgerufen fühlten, die Freunde des TV zu "bestrafen".
https://www.hna.de/kassel/bettenhausen-ort94136/brand-in-kassel-verbindungen-zu-stephan-e-polizei-sucht-zeugen-12567275.html

@VanDusen
Oh man, weißt du wieviele Dachterassen brennen auf Grund grillen oder weil sich irgendwas entzündet? Eine Vergeltungstat ist da nicht zwingend vorliegend, zumal falsche Wohnung und schwer erreichbar da überhaupt etwas hoch zu werfen. Und der Typ wohnt auch nicht im Dachgeschoss.

Solange da nichts als Brandursache feststeht wäre ich ganz vorsichtig, sonst wird vom rechten Rand ganz schnell wieder auf die „böse Linke“ mit ihrer schweren Gewalt gezeigt

doan schrieb:Solange da nichts als Brandursache feststeht wäre ich ganz vorsichtig, sonst wird vom rechten Rand ganz schnell wieder auf die „böse Linke“ mit ihrer schweren Gewalt gezeigt

...Aber schön das Straßenschild und noch das von der Straße, die dort einmündet mit im Bild auf der Seite von HNA - richtig ist das nicht, wenn im Artikel steht, dass Mike S. da wohnt.

doan schrieb:Solange da nichts als Brandursache feststeht wäre ich ganz vorsichtig, sonst wird vom rechten Rand ganz schnell wieder auf die „böse Linke“ mit ihrer schweren Gewalt gezeigt

Ich bin ganz vorsichtig, aber dass bei diesem Haus tagsüber SternTV anrückt und abends der Dachstuhl brennt, ist – ganz vorsichtig gesagt – extrem viel Zufall.

Dobri schrieb:Und wie muss ich mir das vorstellen? Werden da Rechte von Linken beobachtet, Notizen gemacht und diese dann archiviert? Das hört sich ja nach Stasi an.

So in etwa. Es gibt da Leute, für die ist das ein Lebenswerk. Es gab ja schon einige Links hier zu solchen Seiten, die ähnlich agieren. Dort findet man ja schon fast Lebensläufe der Personen und wann sie wo und mit wem waren.

Mikail schrieb:In anderen Fällen, zB Rebecca R,
wurde auch sofort die Vorstrafe vom TV bekannt gemacht.
Obwohl die da auch schon Jahre zurücklag.

Es ist aber nicht der Fall Rebecca. Sondern etwas komplett anderes.

doan schrieb:Die “Hintergrundberichte“ von Bild, Stern und co die bereits unzählige Male hier gepostet wurden sagen da aber etwas anderes und Menschen gelten im Journalismus auch als Quellen. Dann gibt es die eigenen Archive der Zeitungen, die digitalisiert wurden.
Die Linke geht in ihren Recherchen vorwiegend nur bis in die Anfang 2000er zurück.

Natürlich sind Menschen Quellen, aber glaubst du der Nachbarin, die ganz genau das Strafenregister des Beschuldigten kennt? Oder ein Bekannter?

Die Archive der Gruppieren gehen bis weit in die Anfänge der 90er. Wie ich oben geschrieben habe, da befassen sich Leute den ganze Tag mit, ein Lebenswerk. Ein großes Netzwerk.

Wenn du die Kontakte dorthin hast, dann kannst du dir quasi ein komplettes Leben eines Neonazis geben lassen.

Aber genug OT.

VanDusen schrieb:Die Rolle der Unschuldsvermutung kann man nur unterstreichen, zumal sich ja anscheinend bereits irgendwelche Spinner dazu aufgerufen fühlten, die Freunde des TV zu "bestrafen".
https://www.hna.de/kassel/bettenhausen-ort94136/brand-in-kassel-verbindungen-zu-stephan-e-polizei-sucht-zeugen-12567275.html

Da würde mich aber schon mal interessieren, woher diese Aussage stammt:

Laut Angaben der Feuerwehr brannte es bereits ausgedehnt auf einer Terrasse einer Dachgeschosswohnung, als die Einsatzkräfte eintrafen. Das Feuer hatte da bereits schon auf Teile des Dachstuhls übergegriffen.

Schrumpft doch bei der Polizei die Dachterrasse zusammen auf einen Balkon im 1. Stock.

https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/44143/4302635

Kassel-Bettenhausen: Am gestrigen späten Mittwochabend brannte es auf einem Balkon eines Wohnhauses im Dahlheimer Weg in Kassel.
Nachdem die Wehrleute das Feuer auf dem Balkon im ersten Obergeschoss gelöscht hatten, begannen die Beamten mit den ersten Ermittlungen zur Brandursache.

Ist das nicht vollkommen egal ob es wann wo gebrannt hat? Solange da keine Verbindung zur Tat bestätigt wird hat es eben bei einem ehemaligen Kumpanen im Haus gebrannt und halt nichtmal in dessen Wohnung. Am Ende kann es jeder gewesen sein: die Sonne, ein Unfall, Antifa, der Typ selbst weil er jetzt selbst schön im Rampenlicht steht, wer weiß das denn.

Der mutmaßliche Täter hatte offenbar doch aktuelle Kontakte zu Combat 18:

http://www.tagesschau.de/investigativ/monitor/luebcke-139.html
(Monitor-Recherche, Verbindung zu Combat 18)


Auch in Sachen Motiv gibt es neue Ansätze, die Ermittler prüfen, ob der mutmaßliche Täter sogar an der Info-Veranstaltung zum Flüchtlingsheim teilgenommen hat, bei der das "Zitat" des Opfers gefallen ist:
Ermittler prüfen weiter in Sachen Motiv:

https://www.tagesspiegel.de/politik/festgenommener-stephan-e-mordverdaechtiger-soll-luebcke-volksverraeter-genannt-haben...

doan schrieb:Ist das nicht vollkommen egal ob es wann wo gebrannt hat? Solange da keine Verbindung zur Tat bestätigt wird hat es eben bei einem ehemaligen Kumpanen im Haus gebrannt und halt nichtmal in dessen Wohnung

Jain. An sich wäre es eigentlich egal.

Worum es mir geht, ist aufzuzeigen, dass es in den verschiedenen Informationen durch die Medien unterschiedliche Darstellungen gibt. Man sollte halt nur vorsichtig werden, wenn die Polizei was anderes schreibt als die HNA.

doan schrieb (Beitrag gelöscht):Es war kein konspiratives Treffen sondern ein Rechtsrockkonzert!

Klar, die basteln ein Schild "Konspiratives Treffen Combat18" und hängen es über die Tür - mit überregionaler Werbung! Diese Konzerte sind/waren immer Möglichkeiten für die, sich unbehelligt zu treffen.

@AntieStone
:D
Solche Schilder benötigt aber die Polizei um anwesend zu sein!
Ich meinte aber eigentlich damit dass ich es gerade schlimmer finde dass es ein angekündigtes Konzert war und die Polizei abwesend war bzw offenbar erst Monitor einen hinweis erhalten muss und da nun offenkundig keine Behörde vor Ort war. So muss das also erst herauskommen und nun hat also auch Sachsen langsam Erklärungsnot aus meiner Sicht

AntieStone schrieb:Auch in Sachen Motiv gibt es neue Ansätze, die Ermittler prüfen, ob der mutmaßliche Täter sogar an der Info-Veranstaltung zum Flüchtlingsheim teilgenommen hat, bei der das "Zitat" des Opfers gefallen ist

@AntieStone - danke für das Update - wir hatten das ja schon gestern Nachmittag 14:50 hier im Forum auf dem Radar 😉 , also sind wir, obschon ja nur Hobby Kriminalisten, ja gar nicht mal so schlecht

Die "taz" berichtet, dass die Bürgerversammlung 2015, bei der Lübcke die in Rede stehenden Äußerungen zur Flüchtlingspolitik gemacht hat, in dem Kasseler Stadtteil stattfand, in dem auch der TV wohnt.

"Ob dieser damals vor Ort war, beantworten die Sicherheitsbehörden bisher nicht. Es könnte aber Teil einer Antwort sein, warum ausgerechnet Walter Lübcke zum Mordopfer wurde." (Zitat "taz")

Quelle: https://taz.de/Rechtsradikaler-unter-Mordverdacht/!5600690/

AntieStone schrieb:Diese Konzerte sind/waren immer Möglichkeiten für die, sich unbehelligt zu treffen.

Das mag auch an dem Umstand liegen, dass wir in der BRD und nicht in der DDR leben. Offenbar scheint das schon für Empörung zu sorgen.

Ob aber tatsächlich diese Konzerte "unbeobachtet" sind oder bleiben, wissen wir doch gar nicht. Falls nicht, hielte ich es nicht für clever, dies Veranstalter und Besuchern mitzuteilen.

Aber Monitor ... ja die sind schon super.

Tat-/Tatortbezogene Punkte, die wir aus den Medien kennen, sind:

-DNA von SE an der Kleidung des Opfers
-zwei auffällig fahrende Fahrzeuge 20 Min. nach Hören eines Schusses von einem Nachbarn wahrgenommen
-eines davon VW Golf Caddy oder ein ähnlich aussehendes Fahrzeug (fährt der TV)
-Schuss aus nächster Nähe (Kopfschuss oberhalb des rechten Ohres)
-Blutlache im Vorgarten auf der Rasenfläche
-keine Zeugen, keine Hilferufe
-Spuren im angrenzenden Feld

Um alle Hinweise unter einen Hut zu bekommen, folgende These:

Zwei Täter haben sich WL auf für diesen zunächst unverdächtige Weise von der Straße aus genähert, haben ihn angesprochen und das Grundstück betreten, er kommt ihnen ein Stück entgegen (bis zur Rasenfläche), dort haben sie ihn überwältigt. Einer hat ihn festgehalten oder heruntergedrückt. (Stephan E., daher die DNA-Antragung), während der andere ihm aus nächster Nähe in den Kopf schoss. Anschließend Flucht über die angrenzende Wiese zu den Autos.

Keine weiteren belastenden Details seit Verhaftung von SE, da der mutmaßliche zweite Täter noch nicht identifiziert wurde.