Kassel/Wolfhagen Regierungspräsident Dr. Walter Lübcke ermordet

Seps13 schrieb:Einer hat ihn festgehalten oder heruntergedrückt. (Stephan E., daher die DNA-Antragung), während der andere ihm aus nächster Nähe in den Kopf schoss. Anschließend Flucht über die angrenzende Wiese zu den Autos.

Soweit ich in Erinnerung habe, gab es keine Kampfspuren.
Und warum sollten die Täter zwei Autos benutzen?
Und warum sollten sie über eine Wiese fliehen, um anschließend auffällig im Dorf herumzufahren?

Mikail schrieb:Soweit ich in Erinnerung habe, gab es keine Kampfspuren.
Und warum sollten die Täter zwei Autos benutzen?
Und warum sollten sie über eine Wiese fliehen, um anschließend auffällig im Dorf herumzufahren?

Herr L. hatte keine Gelegenheit, sich zu wehren, dafür war der Angriff zu überraschend und der Schuss erfolgt auch sogleich. Vielleicht gab es auch Prellmarken, die bei der Obduktion entdeckt, aber nicht öffentlich bekannt wurden.

Weil sie sich dort getroffen haben und aus unterschiedlichen Richtungen kamen oder die Ehefrauen nichts von einer gemeinsamen Aktivität erfahren sollten.

Weil sie den Fluchtweg nicht zur Straße, sondern nach hinten raus am günstigsten fanden, deswegen am Feldweg hinter dem Haus geparkt haben und dann durch den Ort wieder zurückgefahren sind.

Mikail schrieb:Soweit ich in Erinnerung habe, gab es keine Kampfspuren.

Es muss in der beschriebenen Situation nicht zwangsläufig zu Kampfspuren gekommen sein. Im beschriebenen Szenario ist es auch nicht zwingend, das es zu einer Abwehr Walter Lübckes gekommen ist. Der Überraschungsmoment.

Ob hier oder in den Medien, die Sache ist längst ein Politikum geworden.
Momentan interessiert die Leute mehr, welche politischen Ansichten der TV hat, und weniger welche Beweise für eine Tat vorliegen.
Natürlich ist der TV ganz offensichtlich, ein gewaltbereiter Mensch. Er hatte wohl durchgängig Kontakte zu Rechtsextremisten, ist selbst einer.
Aber diese Diskussionen bringen uns in der Sache kaum weiter.
Ich frage mich allmählich, hat die Polizei eindeutige Beweise, und verschweigt diese, oder hat sie außer der DNA Spur gar nichts?
Hätte man die Waffe gefunden, es wäre doch sicher stolz verkündet worden?
Oder Zeugen? Fingerabdrücke?
Handydaten? Irgendetwas.

Mikail schrieb:Hätte man die Waffe gefunden, es wäre doch sicher stolz verkündet worden?
Oder Zeugen? Fingerabdrücke?
Handydaten? Irgendetwas.

Nicht unbedingt. Wenn man nun in Richtung Mittäter ermittelt wird man sich hüten zu voreilig irgendwas zu verkünden um potentiellen Mittätern nicht zu verraten was sie wie noch vertuschen/verschwinden lassen könnten, damit man ihnen eben nicht auf die Spur kommt.

Archer schrieb:Nicht unbedingt. Wenn man nun in Richtung Mittäter ermittelt wird man sich hüten zu voreilig irgendwas zu verkünden um potentiellen Mittätern nicht zu verraten was sie wie noch vertuschen/verschwinden lassen könnten, damit man ihnen eben nicht auf die Spur kommt.

Könnte natürlich sein. Aber erfahrungsgemäß sickert ja doch meistens was durch.
Aber vielleicht funktioniert die Geheimhaltung tatsächlich.
Oder...?

@Mikail
Oh doch! Sie hat zusätzlich zur DNA nun eine Verbindung von E. zu gewaltbereiten Rechtsradikalen Gruppierungen. Jetzt kann keiner mehr sagen er hat sich zurückgezogen

Jetzt will ich aber wissen weshalb da keine Personalien aufgenommen und gemeldet wurden.

Seps13 schrieb:Weil sie den Fluchtweg nicht zur Straße, sondern nach hinten raus am günstigsten fanden, deswegen am Feldweg hinter dem Haus geparkt haben und dann durch den Ort wieder zurückgefahren sind.

Die Täter hätten aber nicht zurückfahren müssen.
Wenn sie die Tat tatsächlich vorbereitet haben, wüssten sie doch wahrscheinlich, wie sie das Dorf am unauffälligsten verlassen können.
Über eine ungemähte Wiese flüchten. Dabei eine wunderbare Spur in der selbigen hinterlassen.
Um anschließend willenlos, im Dorf relativ auffällig herumzufahren...
Möglich ist natürlich alles, hört sich aber für mich vollkommen absurd an.

Mikail schrieb:seps13 schrieb:
Weil sie den Fluchtweg nicht zur Straße, sondern nach hinten raus am günstigsten fanden, deswegen am Feldweg hinter dem Haus geparkt haben und dann durch den Ort wieder zurückgefahren sind.
Die Täter hätten aber nicht zurückfahren müssen.
Wenn sie die Tat tatsächlich vorbereitet haben, wüssten sie doch wahrscheinlich, wie sie das Dorf am unauffälligsten verlassen können.

Gibt wohl zwei Wege in Richtung Kassel, die aber von hinter der Wiese aus gesehen, durch den Ort führen, wurde hier schon mal gepostet.

sören42 schrieb:Mikail schrieb:
seps13 schrieb:
Weil sie den Fluchtweg nicht zur Straße, sondern nach hinten raus am günstigsten fanden, deswegen am Feldweg hinter dem Haus geparkt haben und dann durch den Ort wieder zurückgefahren sind.
Die Täter hätten aber nicht zurückfahren müssen.
Wenn sie die Tat tatsächlich vorbereitet haben, wüssten sie doch wahrscheinlich, wie sie das Dorf am unauffälligsten verlassen können.
Gibt wohl zwei Wege in Richtung Kassel, die aber von hinter der Wiese aus gesehen, durch den Ort führen, wurde hier schon mal gepostet.

Gibts unter Bilder :D

Seps13 schrieb:Weil sie den Fluchtweg nicht zur Straße, sondern nach hinten raus am günstigsten fanden, deswegen am Feldweg hinter dem Haus geparkt haben und dann durch den Ort wieder zurückgefahren sind.

Halte ich für Blödsinn. Wenn du außerhalb parkst und Istha unauffällig verlassen willst, dann fährst du im Leben nicht durchs Dorf zurück, sondern möglichst weg vom Dorf, auch auf Umwegen. Lässt sich auf einer Map ganz gut nachvollziehen.

temporari schrieb:Wenn du außerhalb parkst und Istha unauffällig verlassen willst, dann fährst du im Leben nicht durchs Dorf zurück, sondern möglichst weg vom Dorf, auch auf Umwegen

Das weißt du doch gar nicht, wie ich das machen würde. Wenn ich ein minderbemittelter gewalttätiger Attentäter wäre, würde ich (also ich jetzt) das genau so machen. Ich fahre einfach möglichst schnell wie bekloppt so zurück, wie ich hergekommen bin.
Das beweist aber irgendwie auch nichts, wie hier wer was machen würde.

@Seps13
Ja, da hast du wohl recht ;)
Hier würde ja (wahrscheinlich) auch keiner den Herrn Lübcke erschießen, weil er mal was gesagt hat.

Moin @VanDusen,

wie kommst du darauf, dass irgendwas bei gewöhnlichen Smartphones "gar nicht einfach zu umdribbeln" wäre?

Schon mal von Cellebrite gehört? https://www.cellebrite.com/de/startseite/

Offensichtlich nicht :-) Hatte gerade das Vergnügen das neueste Baby von denen testen zu können. Gerätepasswörter brauchen die Teile nicht, dafür hat der Hersteller noch genügend Zero Day Exploits für Android und iOS in der Hinterhand. Du kannst fest davon ausgehen, dass auch hier die beschlagnahmten Phones längst von Cellebrite Equipment durchsucht wurden. Danach ist eine Aufbereitung der gefundenen Artefakte mit Standardtools wie Maltego, enCase oder Autopsy ohne Probleme möglich.

Gruß
Rorschach

VanDusen schrieb:doan schrieb:
Die müssen doch nur den Brief mit seiner pin bei der Hausdurchsuchung finden.
Die PIN für die SIM-Karte bekam man früher mal per Post, in der guten alten Zeit. Das Gerätepasswort hingegen wird vom Nutzer selbst gewählt und ist zumindest bei modernen Geräten wie aktuellen iPhones gar nicht einfach zu umdribbeln.

Seps13 schrieb:Wenn ich ein minderbemittelter gewalttätiger Attentäter wäre, würde ich (also ich jetzt) das genau so machen. Ich fahre einfach möglichst schnell wie bekloppt so zurück, wie ich hergekommen bin.

So bekloppt ist das vielleicht gar nicht. Möglicherweise ist es kein Zufall, dass Herr Lübcke genau an dem Wochenende getötet wurde, an welchem wegen der Weizenkirmes mehr Menschen und Autos als sonst im Ort unterwegs waren. Selbst ein auffällig irgendwo am Ortsrand (Feldweg) herumstehender fremder Wagen wäre von Anwohnern wahrscheinlich, anders als sonst, nicht mit viel Aufmerksamkeit bedacht worden. Man hätte darin vielleicht ein Pärchen vermutet, das abseits der Kirmes mal alleine sein möchte oder ähnliches. Auch ein bekloppt schnell durch den Ort rasender Wagen wäre von Anwohnern ggf. seufzend mit dem Gedanken quittiert worden, dass zur der Weizenkirmes mal wieder unmögliche Leute gekommen sind.

Eine hier gestellte interessante Userfrage war, ob es auf der Kirmes, wie oft üblich, am Samstagabend gegen Mitternacht ein Feuerwerk gegeben haben könnte, so dass ein Schuss nicht zu hören gewesen bzw. mit dem Feuerwerk hätte verwechselt werden können.

Andante schrieb:Möglicherweise ist es kein Zufall, dass Herr Lübcke genau an dem Wochenende getötet wurde, an welchem wegen der Weizenkirmes mehr Menschen und Autos als sonst im Ort unterwegs waren.

Dass ein Tatablauf detailliert geplant vorlag, das halte ich für unwahrscheinlich.
Aber dass man die Kirmes nutzen wollte, um mal unauffällig die Wohnverhältnisse von Dr. Lübcke zu inspizieren, erscheint mir auch naheliegend.

emz schrieb:Dass ein Tatablauf detailliert geplant vorlag, das halte ich für unwahrscheinlich.

Wieso kannst du das jetzt ausschließen?

@Andante
Der Zusammenfall mit der Weizenkirmes, die ja nur 3 Tage lief, war mit Sicherheit kein Zufall, liefert sie einem Täter doch ein super Motiv, zur Tatzeit in unmittelbarer Nähe des Tatorts zu sein und das passende "Grundrauschen" (laute Musik, es spielte die Band "Tollhaus", ungewöhnliche Fahrzeug Bewegungen usw., eine Vielzahl eingeloggter smart phones in der Funkzelle) noch dazu. Und bei DNA Fund irgendwo im Gebüsch, da kann man sagen, man hatte Druck auf der Blase und hat "wildgepinkelt".

@Andante
Von einem Feuerwerk war im Programm nichts zu lesen und es gab auch in den Vorjahren den Bildern nach keines.

SunziChris schrieb:emz schrieb:
Dass ein Tatablauf detailliert geplant vorlag, das halte ich für unwahrscheinlich.

SunziChris schrieb:
Wieso kannst du das jetzt ausschließen?

Wüsste nicht, dass ich etwas ausgeschlossen hätte.
Geschrieben hatte ich, dass ich es für unwahrscheinlich halte.
Damit ist deine Frage obsolet.