Kassel/Wolfhagen Regierungspräsident Dr. Walter Lübcke ermordet

„Die HNA berichtet weiter, dass die Schussverletzung in Lübckes Kopf zunächst nicht entdeckt und erst im Wolfhager Krankenhaus erkannt worden sei. Bis dahin sei man von einer natürlichen Todesursache ausgegangen.“

Quelle: https://www.hessenschau.de/panorama/luebcke-war-babysitter-in-der-tatnacht,luebcke-erschossen-neue-details-100.html (Archiv-Version vom 06.06.2019)

Da muss doch überall Blut gewesen sein (das schließt doch dann eigentlich einen „natürlichen“ Tod aus)?

Die Rettung muss doch schon da die Verwundung am Kopf gesehen habe ?

Ich bin da jetzt etwas irritiert.

Wie kann eine Kopfschusswunde denn „erst“ im Krankenhaus festgestellt worden sein?

@veggieMP
Steht auf den vorherigen Seiten.
Ich verstehe nicht, warum nicht gleich der Notarzt gerufen wurde bei so einer Blutung.

veggieMP schrieb:Da muss doch überall Blut gewesen sein (das schließt doch dann eigentlich einen „natürlichen“ Tod aus)?

Die Rettung muss doch schon da die Verwundung am Kopf gesehen habe ?

Das hatten wir auf vergangenen Seiten des Threads schon mindestens zwei Mal: Er hat natürlich am Kopf geblutet, wenn man der Presse glauben schenken kann. Eventuell waren dort eine oder mehrere blutende Platzwunden von einem Sturz oder Schlag/Schlägen. Wegen einer starken Kopfverletzung kamen Rettung und Notarzt. Im Krankenhaus entdeckte man dann zusätzlich das Einschussloch, welches wohl von Schwellung, Blut, Haaren etc. verdeckt wurde.

veggieMP schrieb:Da muss doch überall Blut gewesen sein (das schließt doch dann eigentlich einen „natürlichen“ Tod aus)?

Die Rettung muss doch schon da die Verwundung am Kopf gesehen habe ?

Ich bin da jetzt etwas irritiert.

Wie kann eine Kopfschusswunde denn „erst“ im Krankenhaus festgestellt worden sein?

Das Thema wurde hier im Thread schon diskutiert.

Dazu wurde gesagt, dass der große Blutverlust wahrscheinlich eher von einer Platzwunde beim Sturz herrührte und dass es vorkommen kann, dass das Einschussloch einer Kleinkaliberwaffe übersehen werden kann.

Siehe:
Beitrag von RewoPower (Seite 30)

veggieMP schrieb:Da muss doch überall Blut gewesen sein (das schließt doch dann eigentlich einen „natürlichen“ Tod aus)?

Die Rettung muss doch schon da die Verwundung am Kopf gesehen habe ?

Ich bin da jetzt etwas irritiert.

Wie kann eine Kopfschusswunde denn „erst“ im Krankenhaus festgestellt worden sein?

Es hätte eine Sturzverletzung sein können, wie sie ganz oft vorkommen.

@temporari
@Heikology
@Kreuzbergerin
@hotrocket

Vielen Dank für die Info.

Der Einschuss war laut Pressekonferenz ja oberhalb des rechten Ohres. Bei einer Kleinkalibrigen Waffe durchaus möglich, das man die Wunde vor Ort nicht sehen konnte.

Ich möchte das Vorgehen der Sanitäter auch nicht in Frage stellen.

Um das noch einmal deutlich zu machen, hier ein Bild, das ich in einem anderen Fall schon einmal gezeigt hatte. Ich habe ein Projektil in einem gängigen Kleinkaliber, hier .22, neben eine Münze gestellt, die in etwa so gross ist wie eine 1 Euro Münze.

Dieses Projektil ist bei einem Schuss aus relativer Nähe auf den Kopf durchaus tödlich, aber man kann sich vielleicht jetzt vorstellen, wie winzig das Einschussloch ist. Unter durch Blut verklebtem Haar ist es sehr leicht möglich, dass es von Notarzt und Rettungssanitätern gar nicht wahrgenommen wird, weil diese nicht damit rechnen, sondern von einer viel häufigeren Kopfplatzwunde ausgehen.

Original anzeigen (0,8 MB)

Die Tat ereignete sich im ländlichen Raum. Könnte nicht auch so ein Gerät verwendet worden sein:

Wikipedia: Schlachtschussapparat

Bitte nehmt die HNA nicht zu ernst. Sie ist immer für Mutmaßungen zu haben und recht reißerisch. Hier in Kassel wird sie auch die "Nordhessische BILD" genannt...

Egi schrieb:Genau diesen Denkfehler machen viele Hobbykriminalisten. In intelligente Täter können sich die ebenfalls intelligenten Ermittler gut hineinversetzen. Vor über 30 Jahren hat mir ein Major der damaligen DDR-Kriminalpolizei gesagt: "Verbrechen, die von Betrunkenen oder Geisteskranken begangen werden, lassen sich am schwersten aufklären". Und zwar, weil diese Täter fast immer komplett unlogisch handeln, häufig sogar ohne für Außenstehende erkennbares Motiv.

Du sagst es ja selber: Vor 30 Jahren. Das hat sich mittlerweile geändert. Ich hatte dazu damals ebenso ein Gespräch mit einem Kriminalisten als die Morde in Südbaden für Schlagzeilen sorgten.

Gerade die Kriminaltechnik ist soweit vorangeschritten, dass unüberlegte Täter, also auch bzw. gerade Betrunkene und Geisteskranke, heutzutage leichter zu fassen sind. Taten von intelligenten Tätern, die im Übrigen sehr sehr selten sind, werden heutzutage schwieriger sein, weil es dank des Internets auch viel mehr Informationen gibt, wie man was wie machen muss, um nicht geschnappt zu werden.

Dabei ist natürlich immer die Frage, wie definiert man intelligenter Täter.

Heutzutage geht es viel mehr darum keine Spuren zu hinterlassen. Bis in die 80er hinein war eher das Motto: Kein Bezug zum Opfer, schwierig den Fall aufzuklären.

@pr_little_liar
Absolut. Das gilt auch für andere Presse. Das bemerkt man nur, wenn man persönlich den Vergleich zwischen Fakten und Gedrucktem hat. (muss dienstlich manchmal PM an HNA abgegen - die Fehler sind haarsträubend! Da werden z.B. bei wichtigen Ämtern die Personen komplett verwechselt. Von fachlichen Inhalten ganz zu schweigen... Autor in dem Falle: Volontär/in)

Hier noch einmal Projektil, ganze Patrone und Pistole in .22lr Kleinkaliber (eine italienische Beretta 21A in Lizenzfertigung in den USA hergestellt), die Pistole füllt gerade mal meinen Handteller aus und ist hervorragend in einer Hosentasche etc. zu verbergen. (Die leere Hülse oben ist schon ein anderes Kaliber).

Das kann dem geneigten user hier eine Vorstellung geben, welche Grössenverhältnisse hinsichtlich Waffe und Munition bei dieser Tat hier gegeben sein könnten.

Original anzeigen (0,9 MB)

Aller Wahrscheinlichkeit nach war Eile geboten Herrn Dr. L. schnellstens ins Krhs zu verbringen. In aller Aufregung hat die Notambulanz gehandelt und ihn zur Versorgung ins Krhs gebracht.

Was hätte es gebracht, wenn vor Ort der Schuss bzw. die Eingangsstelle festgestellt worden wäre? Wir haben hier schon vernommen, dass Menschenlebenrettung vor Tatortbeweiserhebung geht. Das heißt Krhs.

hahnundhenne schrieb:Aller Wahrscheinlichkeit nach war Eile geboten Herrn Dr. L. schnellstens ins Krhs zu verbringen. In aller Aufregung hat die Notambulanz gehandelt und ihn zur Versorgung ins Krhs gebracht.Was hätte es gebracht, wenn vor Ort der Schuss bzw. die Eingangsstelle festgestellt worden wäre? Wir haben hier schon vernommen, dass Menschenlebenrettung vor Tatortbeweiserhebung geht. Das heißt Krhs.

Jetzt wo du es schreibst, kommt mir der Gedanke erst...…

@all

Wann hat denn nun tatsächlich die Polizei eingegriffen ?

Sind die erst alarmiert worden, als man im Krankenhaus die Einschusswunde festgestellt hat ?

Ich war bisher immer davon ausgegangen, dass die schon im Laufe der Reanimation vor Ort eingetroffen wären ?

Wann bemerkte man auf der Kirmes den Trubel vor dem Haus?

EDGARallanPOE schrieb:Wann hat denn nun tatsächlich die Polizei eingegriffen ?

Sind die erst alarmiert worden, als man im Krankenhaus die Einschusswunde festgestellt hat ?

Ich war bisher immer davon ausgegangen, dass die schon im Laufe der Reanimation vor Ort eingetroffen wären ?

Kann ich nicht beantworten. Aber selbst das würde vielleicht auf einen Täter hindeuten, der gezielt eine KK Pistole benutzt hat um eben Zeit zu gewinnen. Deshalb vielleicht nicht nur das Kaliber, sondern auch der Schuss in den Kopf. Nen Körpertreffer, nehme ich an, würde man wohl schneller finden.

EDGARallanPOE schrieb:Wann hat denn nun tatsächlich die Polizei eingegriffen ?

Sind die erst alarmiert worden, als man im Krankenhaus die Einschusswunde festgestellt hat ?

Wenn von einem medizinischen Notfall (Sturz, Herzinfarkt etc.) ausgegangen wurde, was naheliegt, wäre die Polizei tatsächlich normalerweise nicht während dem Notarzteinsatz vor Ort gewesen. Insofern ist uns auch nicht bekannt, wann die Polizei hier hinzugezogen wurde. Wobei die Anwesenheit zweier Streifenbeamter vermutlich auch keinen grossen Unterschied gemacht hätte, da auch die vermutlich nicht von einem Tatort ausgegangen wären.

Enterprise1701 schrieb:Wann bemerkte man auf der Kirmes den Trubel vor dem Haus?

Beitrag von Kreuzbergerin (Seite 28)

Um drei Uhr nachts soll das erst auf der Kirmes bemerkt worden sein.

Enterprise1701 schrieb:Wann bemerkte man auf der Kirmes den Trubel vor dem Haus?

Die Anwesenheit des Rettungsdienstes, blieb wohl mehr oder weniger unbemerkt und sorgte für wenig Aufsehen.

Ich meine vor ein paar Seiten wurde von 3 Uhr geschrieben. Das müsste aber dann die Polizei, mit Großaufgebot gewesen sein. Weil der Rettungsdienst, ja bereits Richtung Hessenklinik Wolfhagen abgefahren war.

Dass etwas passiert war hat sich wohl schnell 'rumgesprochen, da der jüngste Sohn vom Kirmesplatz geholt wurde. Ich kann mir gut vorstellen, dass er in einem Pulk von Leuten stand. Da verschwindet er nicht so, da bis dahin wohl nichts von der Ernsthaftigkeit bekannt war.