Kassel/Wolfhagen Regierungspräsident Dr. Walter Lübcke ermordet

Zwischenzeitlich ist eine offizielle Trauerfeier für Dr. Walter Lübcke angesetzt worden.


Zitat:

Die Trauerfeier für den erschossenen Regierungspräsidenten Walter Lübcke (CDU) soll am 13. Juni (16.00 Uhr) in Kassel stattfinden. In der Martinskirche werde es einen Trauergottesdienst mit „protokollarischen Ehrenbekundungen“ geben, wie die stellvertretende Regierungssprecherin in Hessen, Elke Cezanne, am Donnerstagmorgen sagte. Zuvor hatten bereits andere Medien darüber berichtet.
Bei dem Trauergottesdienst werden Polizei und Bundeswehr eine Ehrenwache am Sarg halten, wie Cezanne sagte. Außerdem werde der Sarg mit der Hessen-Fahne bedeckt. Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) und der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW), Martin Hein, werden sprechen.

Quelle:

https://www.kreisbote.de/politik/nach-aktenzeichen-xy-neue-hinweise-zum-tod-von-walter-luebcke-cdu-zr-12342984.html

Kreuzbergerin schrieb:In der Klinik wurde festgestellt, dass ein tödlicher Schuß auf Walter Lübcke abgegeben wurde. Der Todeszeitpunkt war 2:30 Uhr. Wann immer man in der Klinik den Einschuß bemerkt hat, ab dann wurde sicherlich sofort die Polizei informiert.

Ob das um 1:30 oder zwei Uhr war kann man nur schätzen, aber sicherlich ist dann sofort ein Großaufgebot an Beamten tätig geworden.

Je kritischer der Gesundheitszustand eines Patienten ist, desto mehr Ärzte werden dazugezogen. Irgendeiner hat es dann entdeckt. Ginge das mit Ultraschall? Ich nehme an die Kugel steckte noch im Kopf.

@hotrocket
Bei so einer Verletzung wird in der Regel erstmal ein Röntgenbild gemacht, um Frakturen auszuschließen. Kein Ultraschall. Im Röntgenbild erkennt man eine Kugel auch sofort.

https://www.bild.de/news/inland/news-inland/toter-regierungspraesident-koennen-kirmes-videos-den-fall-luebcke-loesen-62443420.bild.html
Die Nachbarn im Dorf sind weiter fassungslos und alle betonen das gute Verhältnis das Walter Lübcke zu allen Dorfbewohnern hatte und dass es keinen Zwist gab. Niemand kann sich vorstellen, dass es eine private Sache war.

Nachbar H.. Li...(77) : „Ich kenne den Mann schon so lange, wohne hier seit 30 Jahren. Ich bin derart entsetzt, er war mit allen gut Freund. Er war sich zu nichts zu schade, hat jedem geholfen, mit jedem gesprochen und nie den Regierungspräsidenten heraushängen lassen."
Anwohner R..S... (83): „Alle rätseln, wer es gewesen sein könnte. Ich glaube nicht, dass es eine private Sache war, denn hier im Ort hatte niemand mit ihm Ärger. Über Berufliches kann man nur spekulieren.“

(Namen von mir anonymisiert)

Kreuzbergerin schrieb:In der Klinik wurde festgestellt, dass ein tödlicher Schuß auf Walter Lübcke abgegeben wurde. Der Todeszeitpunkt war 2:30 Uhr. Wann immer man in der Klinik den Einschuß bemerkt hat, ab dann wurde sicherlich sofort die Polizei informiert.

Zitat Wiki:
Etwa zwei Stunden später bestätigte die Kreisklinik Wolfhagen seinen Tod. Anschließend wurde eine Obduktion angeordnet, bei der in seinem Kopf ein Projektil einer Kurzwaffe gefunden wurde, das aus kurzer Distanz abgeschossen worden war.

Demnach wurde nach der Feststellung des Todes sofort eine Obduktion durchgeführt und erst dann festgestellt, dass er erschossen wurde. - Wenn man Wiki da glauben schenken darf.

Rahtoren schrieb:Demnach wurde nach der Feststellung des Todes sofort eine Obduktion durchgeführt und erst dann festgestellt, dass er erschossen wurde. - Wenn man Wiki da glauben schenken darf.

Das halte ich für Schwachsinn. Wie gesagt, wenn jemand ins Krankenhaus eingeliefert wird mit einer derartigen Kopfverletzung, dann wird ein Röntgenbild gemacht, um mögliche Frakturen auszuschließen. Bei der Obduktion ist die Kugel wohl entfernt worden, entdeckt wurde sie mit Sicherheit bereits im Krankenhaus.

Kreuzbergerin schrieb:Niemand kann sich vorstellen, dass es eine private Sache war.

Die beiden Zitierten gehören zu einem Semester, das mit NSU und rechten Hatzparolen im Netz vermutlich nicht vertraut sind - wenn sie überhaupt surfen und die Dimension eines Mords aus eventuell rechter Szene einschätzen können. Gibt es auch Infos/Statements von jüngeren Menschen?

AntieStone schrieb:Die beiden Zitierten gehören zu einem Semester, das mit NSU und rechten Hatzparolen im Netz vermutlich nicht vertraut sind - wenn sie überhaupt surfen und die Dimension eines Mords aus eventuell rechter Szene einschätzen können. Gibt es auch Infos/Statements von jüngeren Menschen?

Die älteren Menschen sprechen sich ja gerade dafür aus, dass es KEINE private Sache war, also niemand aus der Nachbarschaft, Familie oder aus dem Ort. Das bekräftigt ja die Vermutung, dass es vielleicht politisch oder vielleicht sogar wirtschaftlich begründet war.

Beitrag von Kreuzbergerin (Seite 36)


Da das heute früh hier komplett untergegangen ist, möchte ich noch einmal auf die Recherche von t-online hinweisen, die herausgefunden haben, dass die auf rechten Blogs Anfang des Jahres 2019 die Vorwürfe gegen Dr. Walter Lübcke neu aufgegriffen wurden.

https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/id_85876452/erika-steinbach-fachte-hass-auf-walter-luebcke-neu-an.html

Reichweite bekam die neue alte Meldung durch Erika Steinbach. Sie postete den Beitrag am 18. Februar mit der Überschrift im Bild "CDU-Politiker: 'Asylkritiker' können dieses Land jederzeit verlassen". Steinbach schrieb dazu an ihre 80.000 Twitter-Follower: "Zunächst sollten die Asylkritiker die CDU verlassen, bevor sie ihre Heimat aufgeben!"

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[]Insofern steht fest, dass dieses alte Thema aus dem Jahr 2015 in jüngster Zeit in rechten Kreisen wieder aktuell wurde.
Die Kommentare unter den Posts vom Februar 2019 enthielten dementsprechend auch szenetypische Drohungen.

@Rick_Blaine

Deinen Beitrag von 8.37 Uhr fand ich sofort plausibel, dazu noch sehr anschaulich.

Es ist Fakt, dass sich immer mehr Deutsche legal bewaffnen und z.B. den kleinen Waffenschein beantragen. Dazu gehört natürlich keine Kleinkaliber Waffe, was aber nicht impliziert, dass nicht auch rechtswidrig aufgerüstet wird, eher im Gegenteil.


Allein 2018 wurden fast 25.000 Waffen als verloren oder gestohlen gemeldet, im Jahr 2017 rund 21.000.

https://rp-online.de/panorama/deutschland/waffen-in-deutschland-2018-immer-mehr-werden-als-verloren-registriert_aid-16444675

Egi schrieb:In intelligente Täter können sich die ebenfalls intelligenten Ermittler gut hineinversetzen. Vor über 30 Jahren hat mir ein Major der damaligen DDR-Kriminalpolizei gesagt: "Verbrechen, die von Betrunkenen oder Geisteskranken begangen werden, lassen sich am schwersten aufklären".

Okay, das war vor 30 Jahren und in der ehemaligen DDR, aber oft ist da was dran und auch hier wäre es aus diversen Gründen möglich, dass der Täter mehr Glück als Verstand hatte.

Es waren mehrere hundert Menschen in der Nähe des Tatorts unterwegs, diese zum Teil betrunken oder abgelenkt, dann die Geräuschkulisse, die Laute nicht sofort zuordnen oder ignorieren lässt und das nicht sofort ein Notarzt und noch später die Polizei vor Ort war würde ihm in die Karten spielen.

@Rick_Blaine's Szenario eines agressiven Passanten, der vielleicht überreagiert hat nachdem Lübcke ihn ansprach, wäre also sehr gut möglich.

Wenn's ganz dumm kommt ist es trotzdem einer dieser rechten Spinner, die sich ja heute gerne wegen dem "bösen Ausländer" bewaffnen, hier aber einfach aus reiner Angriffslust und Streitbarkeit die Knarre aus der Tasche zogen.

Herr Lübcke war ein großer, fülliger Mann der klaren Worte, da kann sich ein schlichter, junger Kerl schnell überfordert fühlen.

Rahtoren schrieb:Die älteren Menschen sprechen sich ja gerade dafür aus, dass es KEINE private Sache war, also niemand aus der Nachbarschaft, Familie oder aus dem Ort. Das bekräftigt ja die Vermutung, dass es vielleicht politisch oder vielleicht sogar wirtschaftlich begründet war.

Erfahrungsgemäß galten die meisten Täter doch stets als freundliche Nachbarn oder liebevolle Eltern beziehungsweise fürsorgliche Großeltern, oft auch als naturverbunden und tierlieb. Beispiele finden sich in dieser Kriminalrubrik ohne Ende. Und nur extrem selten hieß es: Dem hätte ich einen Mord zugetraut. Aktuelles Beispiel: Massenmörder Niels Högel.

Am 10. Oktober 2002 erhielt er ein von der Pflegedirektorin des Klinikums Oldenburg ausgestelltes Arbeitszeugnis. Sie bescheinigt ihm darin, „umsichtig, gewissenhaft und selbstständig“ gearbeitet und in „kritischen Situationen überlegt und sachlich richtig“ gehandelt zu haben. Sie lobt auch seine „Einsatzbereitschaft“ und sein „kooperatives Verhalten“. Gesamtbeurteilung: Er habe die ihm übertragenen Aufgaben „zur vollsten Zufriedenheit“ erledigt.

Wikipedia: Niels Högel

Egi schrieb:Erfahrungsgemäß galten die meisten Täter doch stets als freundliche Nachbarn oder liebevolle Eltern beziehungsweise fürsorgliche Großeltern, oft auch als naturverbunden und tierlieb. Beispiele finden sich in dieser Kriminalrubrik ohne Ende. Und nur extrem selten hieß es: Dem hätte ich einen Mord zugetraut.

ala von dem hätte ich das nie gedacht. Der hat immer freundlich gegrüßt. Ja, ich weiß. Das ist auch nur die Einschätzung der Anwohner und nicht unbedingt meine. Wobei ich auch glaube, dass der Täter gezielt und geplant gehandelt hat und das Tatmotiv eher wirtschaftlich begründet ist. Aber das ist nur eine Vermutung!

Rahtoren schrieb:Das bekräftigt ja die Vermutung, dass es vielleicht politisch oder vielleicht sogar wirtschaftlich begründet war.

Und es bekräftigt, dass die jüngeren durch die Bank weg Angst haben und eher schweigen, bevor sie etwas lostreten, von dem sie nicht wissen, was daraus wird. Hier ist kein Auto zerkratzt worden, hier wurde jemand mit Kopfschuss getötet, und zwar in unmittelbarer Nähe der Menschen.

Egi schrieb:Am 10. Oktober 2002 erhielt er ein von der Pflegedirektorin des Klinikums Oldenburg ausgestelltes Arbeitszeugnis. Sie bescheinigt ihm darin, „umsichtig, gewissenhaft und selbstständig“ gearbeitet und in „kritischen Situationen überlegt und sachlich richtig“ gehandelt zu haben. Sie lobt auch seine „Einsatzbereitschaft“ und sein „kooperatives Verhalten“. Gesamtbeurteilung: Er habe die ihm übertragenen Aufgaben „zur vollsten Zufriedenheit“ erledigt.

@Egi
Stimmt ja auch alles. Nur hat er die Situationen, in denen er fachlich und kollegial geglänzt hat selbst kreiert.

Zum Fall hier:
Ich denke ein Profi war nicht am Werk. Ein Profi hätte sichergestellt, dass Opfer tot ist.
Aber viele andere Motive sind denkbar: ein spontaner Streit, ein Motiv aus dem privaten Bereich.
Ich tendiere in keine Richtung.

frauZimt schrieb:Ich denke ein Profi war nicht am Werk. Ein Profi hätte sichergestellt, dass Opfer tot ist.

Definiere mal Profi. Was ist ein Profi für dich. Profikiller, der für Geld tötet? Oder ist jemand schon ein Profi wenn er eine Waffe besitzt und weiß, wie man damit umgeht?

AntieStone schrieb:Und es bekräftigt, dass die jüngeren durch die Bank weg Angst haben und eher schweigen, bevor sie etwas lostreten, von dem sie nicht wissen, was daraus wird.

Ich denke, das ist großer Unsinn. Das ist nur das Durchschnittsalter eines typischen Dorfes in Deutschland. Der durchschnittliche Deutsche ist um die 50 und in Dörfern ist das noch ausgeprägter. Daher ist es nicht verwunderlich, dass nur ältere Menschen in den Medien auftauchen.

Jebneet schrieb:Daher ist es nicht verwunderlich, dass nur ältere Menschen in den Medien auftauchen

2.000 waren auf der Kirmes (richtige Party), von denen hab ich keinen in irgendeinem Interview gesehen, das verwundert mich.

AntieStone schrieb:2.000 waren auf der Kirmes (richtige Party), von denen hab ich keinen in irgendeinem Interview gesehen, das verwundert mich.

Was sollen sie denn im Interview sagen? OK, wohlfeile Allgemeinplätze. Hoppla, weiß man denn schon, wer der Täter war? Nein. Und so lange haben öffentliche Äußerungen von Unbeteiligten auch keinen Sinn. Ganz im Gegenteil, Polizei und Staatsanwaltschaft haben die Medien ausdrücklich darum gebeten, Spekulationen zu unterlassen.

AntieStone schrieb:2.000 waren auf der Kirmes (richtige Party), von denen hab ich keinen in irgendeinem Interview gesehen, das verwundert mich.

Ja, aber nicht alle kommen direkt aus der Nachbarschaft. Ich lebe auch in einem von Dörfern umgebenen Ortsteil und diese Feste sind auch hier typisch, aber es reisen immer noch extrem viele Menschen aus anderen Dörfern an. Die Menschen, die bisher in den Medien in Erscheinung getreten sind, dürften die Menschen sein, die direkt neben Lübcke wohnen. Und Dörfer haben ein extrem hohes Durchschnittsalter. Das sehe ich jeden Tag.

Egi schrieb:Ganz im Gegenteil, Polizei und Staatsanwaltschaft haben die Medien ausdrücklich darum gebeten, Spekulationen zu unterlassen.

Das hindert Bild und/oder RTL im Allgemeinen aber herzlich wenig.