Kassel/Wolfhagen Regierungspräsident Dr. Walter Lübcke ermordet

Graninas schrieb:Gerade um diese Uhrzeit also gegen Mitternacht sind viele schon nicht mehr zugegen

Diese Kirmes ist DAS Event des Jahres, 2.000 Teilnehmer aus der näheren Region. Lief bis 2, 3 Uhr nachts mit Musik. Da kennt nicht jeder jeden.

Misetra schrieb:Die Ermittlungsergebnisse haben nicht für eine Verhaftung ausgereicht, das heißt aber nicht, dass er jetzt vollkommen entlastet ist.

Doch, genau das heißt es.

Da wollen wir uns doch einfach mal den genauen Wortlauf vom https://www.presseportal.de/blaulicht/nr/44143 ansehen, den ich hier, so wie es die Regeln gestatten, als Vollzitat einfüge.

Gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Kassel und der Sonderkommission "Liemecke" des HLKA

Nach dem Tötungsdelikt am 2. Juni 2019 im Stadtteil Istha von Wolfhagen zum Nachteil des Präsidenten des Regierungspräsidiums Kassel, Herrn Dr. Lübcke, haben Einsatzkräfte der Sonderkommission "Liemecke" am gestrigen Samstagnachmittag eine männliche Person in Gewahrsam genommen und mit dem Ziel der Informationsgewinnung bis in die späten Abendstunden befragt. Die Befragung ergab keine Anhaltspunkte, die eine Tatbeteiligung stützen. Aus diesem Grund wurde er heute in den frühen Morgenstunden wieder entlassen.

Um die betreffende Person und die weiteren Ermittlungen zu schützen, bitten wir um Verständnis, dass zum jetzigen Zeitpunkt keine weiteren Informationen bekannt gegeben werden. Ebenso aus diesem Grunde wird darum gebeten, sich nicht an Spekulationen zu beteiligen, um nicht den Eindruck einer Vorverurteilung zu erwecken. Sie schaden insgesamt den Ermittlungen. Insbesondere mit dem Blick auf die aktuelle Medienberichterstattung bitten wir zudem darum, nur validen Informationen der Staatsanwaltschaft Kassel und der im Polizeipräsidium Nordhessen in Kassel hierfür eingerichteten Außenstelle des Hessischen Landeskriminalamtes zu vertrauen.

@veggieMP
Ein Konflikt, der in einer Person abläuft, kann theoretisch Jahrzehnte lang "schwelen".
Der sogenannte "Stille Brüter" schwelt unbemerkt vor sich hin, bis er explodiert.
Für die meisten Menschen aus seinem Umfeld unerklärlich.
Nach außen hin kann diese Person sogar den Anschein erwecken,
als sei alles in bester Ordnung...
Wenn man aber ganz genau hinschaut, dann kann man diese verdeckte Wut doch erkennen.
Sie wird irgendwo sichtbar werden,
aber eventuell an ganz andere Stelle, als an der verursachenden.
Und mit so einem Täter hat man es hier vielleicht zu tun.
Er wird nicht mit der Tat prahlen, er wird sich nicht beim Bierchen verplappern, er wird nicht aus Reue anfangen zu "beichten"...
Er nimmt die Tat mit ins Grab.
Wenn die Polizei ihn nicht überführt.

Mikail schrieb:Der sogenannte "Stille Brüter" schwelt unbemerkt vor sich hin, bis er explodiert.
Für die meisten Menschen aus seinem Umfeld unerklärlich.
Nach außen hin kann diese Person sogar den Anschein erwecken,
als sei alles in bester Ordnung...
Wenn man aber ganz genau hinschaut, dann kann man diese verdeckte Wut doch erkennen.
Sie wird irgendwo sichtbar werden,
aber eventuell an ganz andere Stelle, als an der verursachenden.
Und mit so einem Täter hat man es hier vielleicht zu tun.

Aber würde der von dir beschriebene Tätertyp es schaffen, die Tat so zu begehen, dass er bis jetzt noch nicht überführt worden ist?

Kreuzbergerin schrieb:Aber würde der von dir beschriebene Tätertyp es schaffen, die Tat so zu begehen, dass er bis jetzt noch nicht überführt worden ist?

Natürlich, was spricht dagegen. Selbst Menschen, die jahrelang eine Wut aufbauen, können durchaus sehr diszipliniert sein. D.h. in dem Fall nur das zu tun, was das Endresultat bedeutet und nichts weiter.

Kreuzbergerin schrieb:Aber würde der von dir beschriebene Tätertyp es schaffen, die Tat so zu begehen, dass er bis jetzt noch nicht überführt worden ist

Möglicherweise schon. Die Ursache, soweit sie im Verhalten von Dr. L. begründet war, bzw. maßgeblich auf dessen ( negativen) Einfluss zu Ungunsten des Lebenslaufes seines Mörders zurück zu führen ist, kann ja schon vor sehr viel längerer Zeit gesetzt worden sein. Wenn Dr. L. so viel Enfluss hatte und sehr umtriebig war, wird das nicht so einfach zu ermitteln sein.

Sherlocke schrieb:An dieser Wand stand auch der Stuhl. Könnte es so h u die Rückseite des Hauses handeln, von der Straße aus gesehen?

Könnte sein. Ich stelle hier mal die Bilder zu ein.






Quelle der Bilder: Deutschlandfunk und Bildzeitung.

MrRedwood schrieb:Natürlich, was spricht dagegen. Selbst Menschen, die jahrelang eine Wut aufbauen, können durchaus sehr diszipliniert sein. D.h. in dem Fall nur das zu tun, was das Endresultat bedeutet und nichts weiter.

So ähnlich denke ich es mir auch. Ich gehe sogar davon aus, dass der Täter außerordentlich diszipliniert war und einen langen Atem hatte.

Minnimaus123 schrieb:Könnte sein. Ich stelle hier mal die Bilder zu ein.

Das erste Bild ist aufschlussreich: die Frontseite eurde abgeklebt...

@Sherlocke

Du hast Recht. Da ist auch die Aussenbeleuchtung an der Wand.

Und der einsamme Stuhl steht an der Ecke. Der Stuhl ist auch auf anderen Bildern zu sehen. Vielleicht ist da doch was dran, dass Herr Lübcke im Stuhl saß.

Sherlocke schrieb:Das erste Bild ist aufschlussreich: die Frontseite eurde abgeklebt..

Und ich Laie habe gedacht, das ist eine Rankhilfe für Blumen 😁

Was den Stuhl an der Ecke betrifft: es sieht so aus, dass da jemand saß, der eventuell das Kirmesfest sich von weitem anschauen wollte und die Besucher, die durch die kleine Straße flanierten.

@Kreuzbergerin
Solche Menschen sind genauso fähig eine Tat relativ geschickt zu begehen, als jeder andere.
Eigentlich sogar wesentlich besser. Da ihnen überschwengliche Emotionen fehlen, begehen sie sogar weniger "Flüchtigkeitsfehler", als ein anders tickende Mensch.
Und ganz wichtig, ihnen fehlt die Reue mit ihren Anzeichen.
Er (oder sie) hat einen Feind beseitigt, und die eigentliche Ordnung wieder hergestellt.
Er kann zur Tagesordnung übergehen, und lebt sein - bereinigtes- Leben.

Kreuzbergerin schrieb:Was den Stuhl an der Ecke betrifft: es sieht so aus, dass da jemand saß, der eventuell das Kirmesfest sich von weitem anschauen wollte und die Besucher, die durch die kleine Straße flanierten.

Ja genau. Das dachte ich auch. Vielleicht hat er dort gemütlich noch eine Zigarette geraucht.

Minnimaus123 schrieb:Ja genau. Das dachte ich auch. Vielleicht hat er dort gemütlich noch eine Zigarette geraucht.

Da genau dort das Orientierungsgitter für die 3D-Kamera hingepappt wurde, scheint das jedenfalls der Tatort zu sein. Und wenn er das war, dann saß Lübcke dort genau unter einer Deckenleuchte, war somit für sämtliche Passanten auf der Straße gut zu sehen.

Kreuzbergerin schrieb:Was den Stuhl an der Ecke betrifft: es sieht so aus, dass da jemand saß, der eventuell das Kirmesfest sich von weitem anschauen wollte und die Besucher, die durch die kleine Straße flanierten.

Neben dem Stuhl steht ein kleiner Tisch. Sieht mir nach Raucherecke aus - ein wenig abseits von den Nichtrauchern und das Dorfgeschehen bei Bedarf im Blick habend.

VanDusen schrieb:Da genau dort das Orientierungsgitter für die 3D-Kamera hingepappt wurde, scheint das jedenfalls der Tatort zu sein. Und wenn er das war, dann saß Lübcke dort genau unter einer Deckenleuchte, war somit für sämtliche Passanten auf der Straße gut zu sehen.

Das Opfer wurde über dem rechten Ohr in den Kopf getroffen, Frage: Rechts aus Sicht des Opfers oder aus Sicht des Täters?

Minnimaus123 schrieb:Ja genau. Das dachte ich auch. Vielleicht hat er dort gemütlich noch eine Zigarette geraucht.

...und aufgepasst, dass niemand in seinen Garten strullert.

Oder er hat auf jemanden gewartet und als derjenige kam, gab es auch keinen Grund für ihn aufzustehen, sprich, er fühlte sich scheinbar nicht bedroht. Daher vielleicht die Einschätzung der Polizei, dass es sich um ein privates Motiv handelt.

"....Die Ermittler machten schon kurz nach dem Tod des Behördenleiters deutlich, dass sie keinen Zusammenhang zwischen dem Verbrechen und den Bedrohungen seinerzeit sähen. Sie vermuten ein privates Motiv....."

https://sz.de/1.4480759

Gut zu sehen auf dem Bild ist auch, dass die Lichter an der Hauswand Bewegungsmelder sein könnten und die Tatsache, dass die Beleuchtung im Haus auch eingeschaltet war, lässt mich auch vermuten, dass der Täter ein Bekannter von Lübcke gewesen sein muss. Denn ich kann mir nicht vorstellen, dass ein "unbekannter" Täter zuschlägt, wenn das Licht im Haus und die Bewegungsmelder auch noch an sind.

AntieStone schrieb:Das Opfer wurde über dem rechten Ohr in den Kopf getroffen, Frage: Rechts aus Sicht des Opfers oder aus Sicht des Täters?

Aus Sicht des Opfers natürlich. Wenn von deiner rechten Hand die Rede ist, dann ist auch immer diejenige gemeint, die aus deiner Sicht rechts ist :-)

AntieStone schrieb:Das Opfer wurde über dem rechten Ohr in den Kopf getroffen, Frage: Rechts aus Sicht des Opfers oder aus Sicht des Täters?

Immer aus Sicht des Opfers. Was anderes macht keinen Sinn. Denn man weiß ja nicht wo der Täter stand (steht er hinter dem Opfer, ist es rechts. Steht er vor dem Opfer, ist es links).

Orientierung ist immer gerades Sichtfeld.