Kriminalfälle
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Iris Schwarz 1980 in Hamburg verschwunden

590 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, Hamburg, 1980 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Iris Schwarz 1980 in Hamburg verschwunden

04.03.2020 um 20:02
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:Wie stark Wichmann politisch rechts orientiert war, wird wohl noch länger eine offene Frage bleiben. Es wurde glaube ich auch bereits im KWW-Thema erwähnt, daß eine Menge der einschlägigen Bücher in seiner Bibliothek, weswegen Wichmann als rechts gilt, erst nach seinem Tod erschienen sind. Aus dem Grab heraus wird er sie wohl nicht gekauft haben.
KWW hat zweitweise bei Manske in Vastorf gearbeitet. In Vastorf gabs auch Treffen von Leuten mit politisch extrem rechter Gesinnung. Unabhängig von den Büchern im Regal, gehe ich schon davon aus, dass KWW eine solche rechte Einstellung hatte, mindestens kam er über solche Kontakte leicht an Waffen und Munition.
Dazu muss er kein besonders "politischer" Mensch gewesen sein. Es gibt auch Mittel zum Zweck Beziehungen. Das Milieu unterstützt sich gegenseitig.

Anzeige
melden

Iris Schwarz 1980 in Hamburg verschwunden

04.03.2020 um 20:05
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:Der stehende Ausdruck (bzw. Varianten) "Das sind richtige Zigeuner!" wurde damals und teils regional bis heute genutzt, um Leute zu bezeichnen, die aus ärmlichen, oft ungepflegten, teils kriminellen Verhältnissen stammten, dabei auch viel unterwegs waren und insgesamt eher negativ auffielen.
Ich kenne solche Aussagen so nicht und ich war damals schon auf der Welt. Damals wurden durchaus angstschürende Aussagen gemacht, man solle sich vor Zigeunern in Acht nehmen usw. Den obigen Ausdruck kenne ich aber nicht.
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:Tut mir leid, wenn das jetzt harsch rübergekommen ist, aber die Argumente der letzten Beiträge wanderten ja massiv ins Verschwörungstheoriengelände.
Das sehe ich vollkommen anders.
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:Wie stark Wichmann politisch rechts orientiert war, wird wohl noch länger eine offene Frage bleiben. Es wurde glaube ich auch bereits im KWW-Thema erwähnt, daß eine Menge der einschlägigen Bücher in seiner Bibliothek, weswegen Wichmann als rechts gilt, erst nach seinem Tod erschienen sind. Aus dem Grab heraus wird er sie wohl nicht gekauft haben.
Es ist gesichert, dass KWW rechtsextremistische Gedanken und Aktivitäten gezeigt hat. Siehe nur Wikipedia usw. Das steht außer Frage. Und es steht außer Frage, dass er rechtspopulistische oder -extreme Literatur besaß. Dass da noch welche nach seinem Tod hinzukamen steht auf einem anderen Blatt.

Und genau da könnte ein Zusammenhang zu dem Fall Iris Schwarz sein.


2x zitiertmelden

Iris Schwarz 1980 in Hamburg verschwunden

04.03.2020 um 20:17
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Das sehe ich vollkommen anders.
Ich sehe das genauso, wie Du.
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Es ist gesichert, dass KWW rechtsextremistische Gedanken und Aktivitäten gezeigt hat
Eben, man muss nur genau nachlesen. Ich habe jetzt den Artikel von Manske gerade nicht parat. Aber KWW soll in Vastorf an Treffen mit rechts gerichteten Typen beteiligt gewesen sein. Ein Teil davon mag der Mund zu Mund Propaganda geschuldet sein, evtl wurde Vastorf nicht explizit erwähnt.
Aber das Ganze passt zu den Einträgen bei Wikipedia und dem was sie Ermittler und Herr Sielaff haben verlauten lassen.
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Und genau da könnte ein Zusammenhang zu dem Fall Iris Schwarz sein.
Halte ich auch für durchaus möglich. Iris fällt nur etwas heraus. Sie verschwand nicht beim Trampen oder in einer einsamen, ländlichen Gegend, wo nichts los ist. Ich kenne diese Strecke, die Iris von der Lengerckestraße nach Uhlenhorst nehmen musste.
Das Problem, was ich dabei grundsätzlich habe, ist, dass ich mir nur sehr schwer vorstellen kann, wie auf dem Weg morgens im Hamburger Berufsverkehr ein junges Mädel abgegriffen oder in einen PKW gezerrt wird. Ohne dass es überhaupt Zeugen gibt.
Ich könnte mir auch vorstellen, dass sich die Überreste von Iris noch in Billbrook, oder evtl. den nahe gelegenen Boberger Dünen ( teilweise Naturschutzgebiet), bzw. der Horner Marsch befinden könnten. Dort wurden sie nur leider nie entdeckt.


2x zitiertmelden

Iris Schwarz 1980 in Hamburg verschwunden

04.03.2020 um 20:29
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Es ist gesichert, dass KWW rechtsextremistische Gedanken und Aktivitäten gezeigt hat. Sie nur Wikipedia usw. Das steht außer Frage. Und es steht außer Frage, dass er rechtspopulistische oder -extreme Literatur besaß. Dass da noch welche nach seinem Tod hinzukamen steht auf einem anderen Blatt.
Das KWW eher rechts eingestellt war, mag stimmen und gesichert sein. Aber bitte nicht mit Lügipedia kommen! Denen kann man nur trauen, wenn sie z.B. bekannte Formeln wie die Umrechnung Angström in Mikrometer einstellen.
Ansonsten sollte man selbst weitere Nachforschungen anstellen, denn grobe Lügen, unterschweillge Manipulationen, politische Aktivisten aller Coleur und richtige Editierkriege, wobei manche Seiten 3-4mal täglich geändert werden, sind auf Wikipedia inzwischen an der Tagesordnung!
Die Welt am Sonntag hatte vor einigen Wochen den sehr lesenswerten Artikel "Wikipedia - Lügen mit System" drin. Und die Welt ist nicht die einzige seriöse Quelle, auch SZ und andere, die auf die zunehmenden Märchengeschichten und Verfälschungen auf Wikipedia hinweisen.


1x zitiertmelden

Iris Schwarz 1980 in Hamburg verschwunden

04.03.2020 um 20:34
Zitat von RotmilanRotmilan schrieb:Iris fällt nur etwas heraus. Sie verschwand nicht beim Trampen oder in einer einsamen, ländlichen Gegend, wo nichts los ist.
Das stimmt wohl. Sie scheint keine gewesen zu sein, die geplant freiwillig in ein fremdes Auto stieg. Man weiß aber nicht, welche Tricks ein fremder Täter angewandt haben könnte, um eine junge Frau davon zu überzeugen, einzusteigen oder ohne Gegenwehr sich überwältigen zu lassen. Dann gibt es eben auch keine Zeugen
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:Aber bitte nicht mit Lügipedia kommen! Denen kann man nur trauen, wenn sie z.B. bekannte Formeln wie die Umrechnung Angström in Mikrometer einstellen.
Das mag durchaus auf diverse Themen auf Wikipedia zutreffen. In diesem denke ich eher, nicht. Aber es gibt ansonsten genügend andere gesicherte Quellen.


1x zitiertmelden

Iris Schwarz 1980 in Hamburg verschwunden

04.03.2020 um 20:50
https://www.landeszeitung.de/blog/lokales/2672179-verwirrung-um-die-goehrde-morde (Archiv-Version vom 08.01.2020)

Als Beleg hier einer der Artikel, dass KWW in Vastorf bei Manzke gearbeitet hat. Manzke bietet in der Hauptsache Transportbeton und Frischbeton an mit über 40 Standorten in Norddeutschland.


melden

Iris Schwarz 1980 in Hamburg verschwunden

04.03.2020 um 20:58
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Das mag durchaus auf diverse Themen auf Wikipedia zutreffen. In diesem denke ich eher, nicht. Aber es gibt ansonsten genügend andere gesicherte Quellen.
Leider greifen Verfälschungen, Meinungsmache, Lügen und Verunglimpfungen auf Wikipedia flächenbrandmäßig um sich und nicht nur bei bekannten oder großen Themen. Ich habe selbst schon Wikiseiten zu Themen gesehen, die sowohl zu meiner Arbeit als auch privaten Interesen gehören, wo ich mich nur gefragt habe, wer diesen Müll verfasst hat und warum. Und diese Sorte Artikel sieht man auf Wikipedia mit erschreckend schnell steigender Häufigkeit.

Zurück zu Iris:Leider wissen wir nicht genau, weshalb Iris von der Polizei als mögliches Opfer der Elbe/Wesermordserie angesehen wird. Da muß es entsprechende Hinweise geben, aber eins ist gewiss, der Täter war in der Lage, die ganzen Mädels zu überzeugen, mit ihm mitzukommen ohne das es auffällig ist.


1x zitiertmelden

Iris Schwarz 1980 in Hamburg verschwunden

04.03.2020 um 23:24
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:Da muß es entsprechende Hinweise geben, aber eins ist gewiss, der Täter war in der Lage, die ganzen Mädels zu überzeugen, mit ihm mitzukommen ohne das es auffällig ist.
Ja, die Polizei muss entsprechende Hinweise haben. Bist Du überzeugt, dass die ganzen Mädels das Opfer nur ein und desselben Täters waren? Ich glaube nicht, dass die Frauenmorde Elbe- Weser Raum nur von einem einzigen Täter verübt wurden.
Allerdings könntest Du Recht haben, dass der Täter Iris Schwarz evtl sogar bekannt war und sie in Hamburg zunächst freiwillig in sein Auto stieg.
Das wäre auch nicht weiter auffällig. Wie gesagt, in Hamburg auf der Strecke kann ich mir ein Abgreifen/ ins Auto zerren von Iris gegen ihren Willen nur sehr schwer vorstellen.

Die Polizei geht ja offenbar davon aus, dass Iris ganz normal nach Uhlenhorst fahren wollte. Es besteht natürlich auch die Möglichkeit, dass Iris nicht zur Arbeit, sondern zunächst ganz woanders hin gefahren ist. Sie könnte auch selbst nach Billbrook gefahren sein ( Bahn und Bus). Aber welche Frau würde da freiwillig hin fahren? Sehr angenehme Gegend ist das wirklich nicht, ein abgelegenes Industriegebiet.


1x zitiertmelden

Iris Schwarz 1980 in Hamburg verschwunden

05.03.2020 um 00:21
Zitat von RotmilanRotmilan schrieb:Ja, die Polizei muss entsprechende Hinweise haben. Bist Du überzeugt, dass die ganzen Mädels das Opfer nur ein und desselben Täters waren? Ich glaube nicht, dass die Frauenmorde Elbe- Weser Raum nur von einem einzigen Täter verübt wurden.
Allerdings könntest Du Recht haben, dass der Täter Iris Schwarz evtl sogar bekannt war und sie in Hamburg zunächst freiwillig in sein Auto stieg.
Ich halte einen Einzeltäter für möglich, aber nicht unbedingt die wahrscheinlichste Lösung. Ich denke eher, daß es 2-3 Täter, unabhängig voneinander, waren und es einen Haupttäter gibt, der die deutliche Mehrzahl an Taten auf dem Gewissen hat.


melden

Iris Schwarz 1980 in Hamburg verschwunden

05.03.2020 um 22:07
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:Der stehende Ausdruck (bzw. Varianten) "Das sind richtige Zigeuner!" wurde damals und teils regional bis heute genutzt, um Leute zu bezeichnen, die aus ärmlichen, oft ungepflegten, teils kriminellen Verhältnissen stammten, dabei auch viel unterwegs waren und insgesamt eher negativ auffielen.
stimmt, in der älteren Generation war das noch eine stehende Redewendung. Nicht unbedingt immer ganz so negativ, konnte auch einfach für "unstet", "in den Tag hineinlebend" stehen, aber jedenfalls wurde damit nicht eine Volkszugehörigkeit, sondern eine Lebensweise beschrieben.
Zitat von RotmilanRotmilan schrieb:Ich kenne diese Strecke, die Iris von der Lengerckestraße nach Uhlenhorst nehmen musste.
Das Problem, was ich dabei grundsätzlich habe, ist, dass ich mir nur sehr schwer vorstellen kann, wie auf dem Weg morgens im Hamburger Berufsverkehr ein junges Mädel abgegriffen oder in einen PKW gezerrt wird. Ohne dass es überhaupt Zeugen gibt.
das ist exakt der entscheidende Punkt!
Dass da Neonazis völlig zufällig mitten im morgendlichen Berufsverkehr ein Mädchen gegen ihren Willen entführt haben, ohne dass irgendjemand etwas bemerkt hat, das halte ich für faktisch ausgeschlossen.

Auch mit den Diskomorden sehe ich da dem Grunde nach eher keine Übereinstimmung: die Opfer der Diskomorde könnten ihren Mörder bereits am Abend kennengelernt haben, haben ihm vielleicht vertraut und sein Angebot einer Mitfahrgelegenheit angenommen. Oder er hat sie nachts im unbeobachteten Dunkel überfallen. Aber doch nicht im morgendlichen Berufsverkehr aus dem Bus abgegriffen!

Wenn wir davon ausgehen, dass der Vater von Iris nicht in die Sache involviert war, dh. seine Aussage, dass Iris morgens pünktlich die Wohnung verlassen hat auf dem Weg zur Arbeit, für wahr betrachten, dann kann man sich eigentlich nur eine der folgende Varianten vorstellen:
- Iris hat zufällig auf dem Weg zur Arbeit einen Bekannten getroffen, der ihr anbot, sie mit dem Auto zur Arbeit zu bringen, sie dann aber entführt und getötet hat; das wäre eine Beziehungstat
- Iris hatte sich aufgrund der Familiensituation (Missbrauch durch den Vater) entschlossen, nicht zur Arbeit zu gehen, sondern zu einem unbekannten Dritten zu gehen, von dem sie Hilfe erhoffte, der dann aber ihre Situation ausgenutzt hat und sie getötet hat; auch das wäre eine Beziehungstat
- Iris hatte sich aufgrund der Familiensituation (Missbrauch durch den Vater) entschlossen, nicht zur Arbeit zu gehen, sondern unterzutauchen in irgendeiner Szene, die sie ansatzweise kannte und die sie nicht verraten würde, zB. Obdachlose, Hausbesetzer o.ä. Nur ist sie dort an den Falschen geraten und ermordet worden... (vergleiche den Fall Ingrid Rogge, der einige sehr interessante Parallelen aufweist: Ingrid Rogge, Mordfall in der Hausbesetzerszene 1979 )


1x zitiertmelden

Iris Schwarz 1980 in Hamburg verschwunden

06.03.2020 um 00:41
https://www.ndr.de/geschichte/schauplaetze/Hamburger-Hafenstrasse--Kampf-um-besetzte-Haeuser,hafenstrasse155.html

@otternase
Du hast die Möglichkeiten, wenn der Vater von Iris nicht in die Sache involviert war sehr gut aufgeführt. Zur Hamburger Hausbesetzerszene muss man sagen, dass die Hauptzeit der Hausbesetzerszene in HH von ca. 1980- 1995 aktiv war. Außerhalb von Hamburg waren sicher die Besetzung der Häuser an der Hamburger Hafenstraße medial am präsentesten.
Man kann sicher nicht ausschließen, dass Iris dort evtl Kontakte suchte, sofern sie vorhatte unterzutauchen.


melden

Iris Schwarz 1980 in Hamburg verschwunden

06.03.2020 um 00:44
Wikipedia: Hausbesetzungen in Hamburg

Hier noch eine chronologische Übersicht der Hausbesetzungen aus Hamburg. Die allermeisten der besetzten Objekte befinden sich in den Stadtteilen Altona und St. Pauli und liegen damit sehr zentral und gut erreichbar.
Heute sind es sog. "Szene- Viertel" mit Gentrifizierung, sehr begehrt bei Wohnungssuchenden und sehr hohen Mieten.


melden

Iris Schwarz 1980 in Hamburg verschwunden

06.03.2020 um 12:02
Zitat von GonzoXGonzoX schrieb:@Penelope05 (die Iris nach eigenen Angaben (hier in der Diskussion) persönlich aus ihrer Kindheit kannte) hatte mal geäußert, Iris' und ihre Familie hätte man damals in Wilster als "Zigeuner" geächtet.
das stimmt nicht, @Penelope05 schrieb
Zitat von Penelope05Penelope05 schrieb am 19.09.2019:Ich habe manchmal dort gespielt, was meine Mutter gar nicht gerne gesehen hat, da die Zustände in der Familie von Iris desolat waren.
kein Wort von "Zigeuner".

Die ganze Überlegung in Richtung "Zigeuner" und Neonazis oder anderen Rechtsradikalen als Tätern sind -sorry- unsinnig. Sehr wahrscheinlich handelte es sich hier um eine Beziehungstat.


1x zitiertmelden

Iris Schwarz 1980 in Hamburg verschwunden

06.03.2020 um 13:34
Zitat von otternaseotternase schrieb:kein Wort von "Zigeuner".

Die ganze Überlegung in Richtung "Zigeuner" und Neonazis oder anderen Rechtsradikalen als Tätern sind -sorry- unsinnig. Sehr wahrscheinlich handelte es sich hier um eine Beziehungstat.
(abspielen von Applaus.mp3)
Danke sehr für die Unterstützung, daß die Theorie von "Zigeunern, Neonazis und Co.", tut mir leid, aber nur Quark ist. Wie ich schon oben erwähnte, ein Wort rausgegriffen (in diesem Fall noch nicht einmal vorhanden) und wild losfabuliert, bringt meist nichts.


melden

Iris Schwarz 1980 in Hamburg verschwunden

06.03.2020 um 13:49
Was die "Zigeunerfrage" angeht, wäre es vielleicht schön, wenn Penelope05 hier einen Schiedsspruch sprechen könnte.
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:@GonzoX, ich gehe nicht davon aus, daß Du damals schon auf der Welt warst, da Du irgendwie auf das schmale Brett kommst, Iris und ihre Eltern wären womöglich "Zigeuner" gewesen.
Der stehende Ausdruck (bzw. Varianten) "Das sind richtige Zigeuner!" wurde damals und teils regional bis heute genutzt, um Leute zu bezeichnen, die aus ärmlichen, oft ungepflegten, teils kriminellen Verhältnissen stammten, dabei auch viel unterwegs waren und insgesamt eher negativ auffielen.
Ich habe damals tatsächlich auch schon gelebt, habe aber niemals das Wort Z. für Menschen benutzt, wie Du sie hier beschreibst.
Ich finde es übrigens etwas bedenklich, wenn Du die Familie des Opfers mit derlei abwertenden Eigenschaften titulierst.
Der Vater arbeitete auf Montage auf Kernkraftwerken. Da wird er viel Geld verdient haben.
Ob die restliche Familie viel unterwegs war, wissen wir nicht. Iris wird sicher nicht ungepflegt gewesen sein, wenn sie in einer Bäckerei arbeiten konnte.

Trotzdem gab es sicher so einen "stehenden Ausdruck" für Familien wie Du sie beschreibst.
In meiner Erinnerung hätte man aber beispielsweise eine zerrüttete Familie wie die von KWW trotzdem nicht als "Zigeuner" bezeichnet, auch wenn er noch fünf blonde Brüder gehabt hätte.
Das dunkle Erscheinungsbild gehörte also dazu.

Überhaupt ist es für meine These auch nicht entscheidend, ob Iris tatsächlich "Sintezza" war, sondern nur ob ein rechtsradikal gesinnter Täter sie vielleicht dafür hätte halten können.

Es gibt übrigens hier bei Allmy auch eine Diskussion über die "Sintezza" MANDY MÜLLER"...
Vielleicht solltet ihr dort auch deren Identität anzweifeln...

Inwiefern der Name "Schwarz" ein typtischer Sinto-Name ist, weiß ich nicht. Es gibt allerdings in Hamburg eine alteingesessene Sinto-Familie mit dem Namen WEISS.

https://www.welt.de/regionales/hamburg/article189039011/Hamburger-Sinti-Siedlung-Hier-wurde-die-letzten-Jahre-weggeschaut.html

Im Aktenzeichen XY-Film wird der Vater immer in oder vor seinen beiden beiden Wohnmobilen abgebildet. Er zog das Leben darin offenbar den "eigenen vier Wänden" vor.
Ist das typisch für einen Monteur?
Was im Filmchen noch interessant ist, ist dass man den Fundort Iris' Utensilien etwas verlegt hat:
von der Ecke Berzeliusstr. / Liebigstr. zur Ecke Werner-Von-Siemnens / Liebigstr.
Wollte man die "Berze" gezielt vermeiden um nicht Assoziatonen zu wecken?
Auch wird der Vater nicht tiefschwarz- sondern grauhaarig dargestellt.


4x zitiertmelden

Iris Schwarz 1980 in Hamburg verschwunden

06.03.2020 um 14:20
https://www.spiegel.de/panorama/armut-in-deutschland-letzte-ausfahrt-billbrook-a-185472.html
Zitat von GonzoXGonzoX schrieb:Im Aktenzeichen XY-Film wird der Vater immer in oder vor seinen beiden beiden Wohnmobilen abgebildet. Er zog das Leben darin offenbar den "eigenen vier Wänden" vor.Ist das typisch für einen Monteur?
@GonzoX
Ich glaube nicht, dass das in der Form typisch für einen Monteur ist. Ich kenne jedenfalls nur solche, die unter der Woche auf Montage waren und am WE meist sogar ins selbstgebaute EFH zu Ehefrau und Kindern zurück kehrten. Ich beziehe mich damit ausdrücklich auf den Hamburger Raum und das Umland zur Zeit der 80 er Jahre. Mir ist auch kein Handwerker bekannt, der mit Wohnmobil zu seinen Einsatzorten gefahren wäre.

Was die Berzeliusstraße betrifft, war das wie aus dem Artikel hervorgeht, wirklich eine elendige Siedlung. Viele Menschen, die nichts mehr zu verlieren haben. Aber von den gewöhnlichen Hamburger Bewohnern wird das Elend dort praktisch nicht wahrgenommen, da fährt man auf der Autobahn oder S Bahn dran vorbei.


3x zitiertmelden

Iris Schwarz 1980 in Hamburg verschwunden

06.03.2020 um 14:22
Zitat von GonzoXGonzoX schrieb:Im Aktenzeichen XY-Film wird der Vater immer in oder vor seinen beiden beiden Wohnmobilen abgebildet. Er zog das Leben darin offenbar den "eigenen vier Wänden" vor.
Ist das typisch für einen Monteur?
also ich kenne einige Monteure, die so leben. Hat ja doch relevante Vorteile: Du hast Deine eigenen vier Wände, schläfst nicht wie im Hotel in einem fremden Bett, Du kannst viel mehr persönliche Dinge mitnehmen als im Koffer, Du musst bei Ortswechsel nicht packen. Ausserdem bekommst Du statt dem Ersatz der Hotelkosten eine steuerfreie Unterbringungspauschale, wer kein allzu teures Wohnmobil hat und oft unterwegs ist, kann daraus sogar einen Zusatzverdienst ableiten.
Ist sicher nicht die Regel, also nicht "typisch", aber sicher auch kein Einzelfall.


melden

Iris Schwarz 1980 in Hamburg verschwunden

06.03.2020 um 14:33
Für jeden der sich in den letzten Jahren mit einer möglichen Verbindung der Serien Cuxland und Heidelberg bechäftigt hat - und auf der Suche nach dem missing link war - muss die Konstellation der 1980er Attentäter um Manfred Roeder elektrisierend wirken:

Seine ihm hörige ausführende Genossin Sibylle Vorderbrügge stammt aus Bremerhaven, Röder selbst lebte in den 70ern im Epizentrum der dortigen Anhälterinnen-Mordserie (Bensheim an der Bergstraße)

Die "Deutschen Aktionsgruppnen" hatten u.a. die auch schon im 3. Reich stark verfolgten Sinti und Roma im Visier:

aus der ZEIT:
https://www.zeit.de/2012/09/Anschlag-1980/seite-3
Bildschirmfoto 2020-03-06 um 14.07.47

Die Gruppe stand auch mit Nazi-Größe und Kriegs-WaffenDepot-Anleger Förster Lemke aus der Lüneburger Heide in Kontakt.

Dieser Artikel stellt sogar einen Zusammenhang zwischen den "Deutschen Aktionsgruppen" / KWW / und der Cuxland-Serie her:

https://thekasaantimes.de/2018/10/nsu-gewachsene-strukturen-das-umfeld-des-mutmasslichen-goehrde-moerders-wichmann/


Röder studierte unter anderem in Münster.
In Berlin arbeitete er für die US-Army.
In Bensheim, an der Bergstraße war er in der evangelikalen "Offensiver junger Christen" aktiv.
(auffallend viele vermisste und ermordete junge Frauen waren in kirchlichen Gruppen aktiv)
Wikipedia: Offensive Junger Christen

Später pflegte er Kontakte zur PLO und zum amerikanischen KuKluxKlan.


5x verlinktmelden

Iris Schwarz 1980 in Hamburg verschwunden

06.03.2020 um 14:41
Zitat von GonzoXGonzoX schrieb:Ich finde es übrigens etwas bedenklich, wenn Du die Familie des Opfers mit derlei abwertenden Eigenschaften titulierst.
Der Vater arbeitete auf Montage auf Kernkraftwerken. Da wird er viel Geld verdient haben.
Ob die restliche Familie viel unterwegs war, wissen wir nicht. Iris wird sicher nicht ungepflegt gewesen sein, wenn sie in einer Bäckerei arbeiten konnte.
das hat @Höhenburg auch nicht getan. Die Zustände in der Familie waren "desolat", so schrieb es @Penelope05 und so beschreibt es auch die Zeitung. Und genau darauf bezieht sich auch der Begriff.
Zitat von RotmilanRotmilan schrieb:Was die Berzeliusstraße betrifft, war das wie aus dem Artikel hervorgeht, wirklich eine elendige Siedlung. Viele Menschen, die nichts mehr zu verlieren haben.
der entscheidende Punkt aber ist, dass zunächst einmal nichts Iris mit dieser Siedlung in Verbindung bringt. Sie befand sich auf dem Weg zur Arbeit, in einer völlig anderen Ecke der Stadt, mitten im Berufsverkehr.
Dass sich am Ende Spuren von ihr in dieser Gegend fanden, kann nur bedeuten, dass
- entweder sie selbst sich entschieden hat, nicht zur Arbeit zu fahren, sondern in diese Gegend aus freien Stücken gefahren ist und dort Opfer einer Straftat wurde. Dann aber müsste sowohl Iris selbst als auch der Täter eine Beziehung zu dieser Siedlung gehabt haben und wahrscheinlich auch Iris zu dem Täter in Beziehung gestanden haben.
- oder aber sie auf dem Weg zur Arbeit mit dem Täter zusammengetroffen ist, sie zunächst freiwillig mit dem Täter mitgegangen ist und der Täter sie später getötet und ihre Sachen in dieser Siedlung entsorgt hat. Dann aber hätte der Täter möglicherweise eine Beziehung zu der Siedlung (vielleicht aber die Sachen auch nur deshalb dort entsorgt, weil er dachte, dass die dort nicht so schnell gefunden werden), aber die Tat stünde vermutlich in keinem Zusammenhang mit der Siedlung. Allerdings müsste es dann eine Beziehung zwischen Iris und dem Täter geben

Jedenfalls sehe ich absolut keinen Anhaltspunkt dafür, dass rein zufällig Neonazis unbemerkt mitten im Berufsverkehr in einer ganz anderen Ecke von Hamburg unbemerkt ein Mädchen gegen ihren Willen entführen, nur weil sie irrig glauben, sie könne Zigeunerin sein, und dann in dieser Siedlung ihre Sachen entsorgen. Das ist eine Räuberpistole.

@GonzoX interessant, hat aber mit diesem Fall ganz sicher nichts zu tun!


1x zitiertmelden

Iris Schwarz 1980 in Hamburg verschwunden

06.03.2020 um 14:53
Zitat von GonzoXGonzoX schrieb am 02.03.2020:Wie eine Wohninsel inmitten dieser Ansammlung trifft man dann auf die "Berze". Die alten verwahrlosten Gebäude der Obdachlosen- und Zigeuner-Unterkunft existieren schon lange nicht mehr.
Dazu noch eine Zeitbeschreibung:
http://hh-mittendrin.de/2014/10/fluechtlingsunterkunft-berzeliusstrasse-billstedt-muss-keine-angst-haben/
Hier wurden Menschen untergebracht, die entweder ihre Mieten nicht zahlten oder ihre Wohnungen wegen Lärmbelästigung, Vermüllung, Konflikten mit Nachbarn oder anderen Gründen verloren haben. Zeitweilig haben dort 1.500 Personen gewohnt. Darunter waren Haftentlassene und Asylbewerber aus anderen Bundesländern, es war praktisch ein Dorf mitten im Industriegebiet.
Berzeliusstr-3-1024x457
Bildquelle: https://mpz-hamburg.de/mpz-filme/soziales/

Ab 2002 wurde endgültig geräumt und abgerissen und erst jüngst (2014) eine moderne Wohnanlage erbaut: https://mobil.mopo.de/hamburg/asylbewerberheim-berzelsiusstrasse-billbrook--mittwoch-ziehen-die-ersten-120-fluechtlinge-ein-3407136?originalReferrer=https://www.ecosia.org/
Zitat von GonzoXGonzoX schrieb am 02.03.2020:Ich halte es also für wahrscheinlich, dass jemand hier eine falsche manipulierte Spur legen wollte, um die Tat den "üblichen Verdächtigen" zuzuschieben.
Davon gab und gibt es dort auch genug:
Hinzu kam noch, dass Ende der 70er Jahre am Billstieg keine hundert Meter weiter noch eine Unterkunft für Flüchtlinge eingerichtet wurde. Diese gibt es auch heute noch. Dazu kommt, dass in der Parallelstraße eine große Unterkunft für Männer ist. Es sind also drei Einrichtungen, die in Billbrook konzentriert waren.
http://hh-mittendrin.de/2014/10/fluechtlingsunterkunft-berzeliusstrasse-billstedt-muss-keine-angst-haben/

Und: https://www.rtlnord.de/nachrichten/umstrittener-standort-fuer-fluechtlingsunterkunft-in-der-berzeliusstrasse.html


Anzeige

melden