Vermisste Yolanda K. aus Leipzig tot aufgefunden

Karajana schrieb:Die Zeugenaussage scheint die Polizei deutlich ernster zu nehmen und fast schon als Fakt anzusehen. Und das war bei allen Presseberichten so. Oder habe nur ich diesen Eindruck?

Deinen Eindruck teile ich.
Von allen "Sichtungen" hält die Polizei die Beobachtung des Busfahrers offenbar für die wahrscheinlichste. Sie passt ja auch zur Tagesplanung, die YK ihrem Umfeld mitgeteilt hatte. Bewiesen ist die Sichtung im Bus keinesfalls. Videoaufnahmen gibt es nicht. Es bleibt letztlich die mit Unsicherheit behaftete rückwirkende Erinnerung eines Zeugen.

Wurde eigentlich mitgeteilt, wo genau Yolanda gefunden wurde, also wie weit von einer Autostraße weg? Ich finde dazu nichts genaues, nur dass es anscheinend in dem Waldgebiet im Dreieck zwischen Balgstädt, Großwilsdorf und Freyberg war. Das Gebiet ist durchzogen mit - anscheinend - befahrbaren Feld- und Waldwegen. Je nachdem wie weit entfernt die Knochen von einem solchen Weg entfernt lagen, könnte das Hinweise dafür geben, ob es Suizid oder ein Tötungsdelikt war. Obwohl es schon sehr auffällig und riskant wäre, mit dem Auto durch ein Naturschutzgebiet zu fahren.

Tritonus schrieb:Wurde eigentlich mitgeteilt, wo genau Yolanda gefunden wurde, also wie weit von einer Autostraße weg?

Die Leipziger Volkszeitung hat zum Fall eine öffentliche Google-Karte erstellt, in der relevante Orte eingetragen sind. Auch der Fundort ist enthalten, allerdings ist die Genauigkeit nicht verbürgt. Da alle anderen Orte aber exakt gekennzeichnet wurden, besteht zumindest eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass der Redakteur den Auffindeort relativ genau angegeben hat.

https://www.google.de/maps/d/viewer?mid=1nlN_a1HzIfuJ9JntiU6Yww2wvji6Qp4&usp=sharing

@bikini-apoll
o.k., danke, das ist interessant. Wenn der eingezeichnete Ort stimmt, kann man da laut google maps bis ganz in die Nähe mit dem Auto rangekommen sein.
Es wäre jetzt wirklich interessant zu wissen, ob sie einen Bezug zu der Gegend hatte und sich da gerne aufhielt.
Ich halte im Moment noch beides für möglich, Suizid und Mord.

Mich würde mal interessieren, wie sie nach Ecke Freiburg kam.

Zug ? Daran wird die Polizei gedacht haben und dann gab es wohl viele viele Videobänder, die durchgeschaut wurden.

Taxi ? Daran würde sich ein Taxifahrer erinnern. Alleine der Einnahmen wegen.

Bus ? Da hätte es aber schon noch etliche Sichtungen gegeben.

Fußbus ? Da wäre sie eine Weile unterwegs gewesen. Das wäre recht sportlich und auch würde dieser Gedanke, gegen mein Verständnis schlagen.

Auto ? Gab es ein Auto ? Der vernünftigste Gedanke, ist ein Auto. Die Sichtungen halten sich, im Gegenzug zu den anderen Möglichkeiten, sehr klein. Wäre das ein Gedanke wert ? Sie hatte kein Auto; richtig ?

Das Mädchen soll doch angeblich ab und an ohnmächtig geworden sein. Wo hat das denn eigentlich sein Ursprung her und stimmt das überhaupt ?

@CrazyTyp7
Ich kann dir nur sagen, dass man von Leipzig nach Freyburg/ Balgstädt nicht so einfach mit dem Zug kommt, wie einige sich das hier vorstellen. Das ist eine halbe Tagesreise, da eben Balgstädt in der Pampa liegt und die Verkehrsinfrastruktur dort ziemlich unterentwickelt ist. Und mit dem Bus kommst du auch nicht so einfach von Leipzig dorthin. Auch das wäre eine halbe Tagesreise. Denn in beiden Fällen wäre sie erst abends da gewesen. Es macht für mich also null Sinn, was der Vater erzählt (sie hat sich spontan umentschieden, wollte spazieren gehen und bekam einen Ohnmachtsanfall). Ich wohne in Leipzig und bin im Unstruttal verwurzelt. Ich kenne also beide Gegenden. Die einzig logische Erklärung und was Sinn macht, wie sie da hin kam, ist ein Auto - ob freiwillig oder unfreiwillig. Und das würde die Sichtungen von Busfahrer und LKW-Fahrer bestätigen.

lottilott schrieb:Die einzig logische Erklärung und was Sinn macht, wie sie da hin kam, ist ein Auto - ob freiwillig oder unfreiwillig.

So sehe ich das auch. Und wenn nicht deutlich wird, dass Yolanda bereits einen Bezug zu dieser Gegend hatte, erscheint mir ein unfreiwillig wahrscheinlicher.

@Rick_Blaine
Sie kam aus BaWü. Wäre sie im Unstruttal aufgewachsen, würde ich das verstehen. Aber selbst ich kannte das Naturschutzgebiet nur vom Hörensagen und ich bin 22 dort aufgewachsen, bevor ich vor vielen Jahren nach Leipzig zum Studium bin. Also, in meinen Augen alles unlogisch.

lottilott schrieb:Sie kam aus BaWü. Wäre sie im Unstruttal aufgewachsen, würde ich das verstehen. Aber selbst ich kannte das Naturschutzgebiet nur vom Hörensagen und ich bin 22 dort aufgewachsen, bevor ich vor vielen Jahren nach Leipzig zum Studium bin. Also, in meinen Augen alles unlogisch.

So ist es wohl. Bisher wurde nichts bekannt, was darauf hinweist, dass Yolanda diese Gegend kannte oder einen Bezug dazu hat. Auch wissen wir, dass sie kein eigenes Fahrzeug besass.

Die Idee, dass jemand seinen Suizid plant und dazu in eine völlig unbekannte Gegend fährt, erscheint mir abstrus.

@Rick_Blaine
Mir auch. Und vor allem in die Pampa fährt, die sie scheinbar nicht kannte. Das Mädel reiste durch die ganze Welt. Da geht man nicht nach Freyburg, wo man nicht ohne weiteres hinkommt, und nimmt sich das Leben. Widerspricht jedweder Logik. Wir haben in und um Leipzig große Waldgebiete, da muss man nicht umständlich ins Unstruttal fahren. Und soweit ich mich erinnern kann, haben die Ermittlungsbehörden einen Suizid nie öffentlich in Betracht gezogen. Wie gesagt, ich bleibe bei meiner Meinung: Mutter verschollen, Stiefvater tot, Yolanda tot, Vater Mitglied und zumindest Schwester hochrangiges Mitglied in der Sekte. Und wie gesagt, dieses Phänomen, dass du als Sektenkind einfach aus einer Sekte -ohne Probleme - aussteigen kannst und nur ein paar Kurse besuchst, ist gelogen und stinkt zum Himmel. Wir wissen bei Weitem nicht alles und ich denke, auch Yolandas Mitbewohner kannten sie nicht richtig.

lottilott schrieb:Ich kann dir nur sagen, dass man von Leipzig nach Freyburg/ Balgstädt nicht so einfach mit dem Zug kommt, wie einige sich das hier vorstellen. Das ist eine halbe Tagesreise,

Halle - Balgstädt: etwas über eine Stunde
Merseburg - Balgstädt: weniger als eine Stunde
Leipzig - Balgstädt: weniger als zwei Stunden.
IKEA - Balgstädt: ca. 2 Stunden, etwas variabel je nach Tageszeit.

CrazyTyp7 schrieb:Zug ? Daran wird die Polizei gedacht haben und dann gab es wohl viele viele Videobänder, die durchgeschaut wurden.

Taxi ? Daran würde sich ein Taxifahrer erinnern. Alleine der Einnahmen wegen.

Bus ? Da hätte es aber schon noch etliche Sichtungen gegeben.

Die Videobänder aus der Bahn dürften längst gelöscht sein. Wenn Bus kann sich bestimmt niemand mehr erinnern. Taxifahrer kommen viele in Frage, inkl. viele die heute da gar nicht mehr arbeiten. Und man weiß ja nicht mal von wo nach wo genau. Eine Nadel im Heuhaufen aber einen Versuch wert.

@teq
Hast du das aus dem Internet? Ich kann dir nur sagen, wenn du von Leipzig dahin willst, ist das in real eine halbe Tagesreise und sie wäre nicht vor abends angekommen. Du musst natürlich auch Wartezeiten am Bahnhof/Bahnhöfen einrechnen. Wie gesagt, die Verkehrsinfrastruktur ist da nicht gut ausgebaut, wird dir jeder bestätigen, der aus der Gegend kommt. In der Regel fährst du von Leipzig mit der Bahn über Naumburg und dann mit der Unstrutbahn, was ein kleiner - sehr langsam fahrender - Zug. Da wäre sie jemanden aufgefallen. Der Zug fährt so langsam, dass es schon öde ist und du anfängst, dir die anderen Fahrgäste anzuschauen . Vertraut doch einfach auf das, was die Leute sagen, die aus der Gegend kommen.

lottilott schrieb:Das ist eine halbe Tagesreise, da eben Balgstädt in der Pampa liegt und die Verkehrsinfrastruktur dort ziemlich unterentwickelt ist.

Na ja, von Leipzig Hbf bis zum Bahnhof Balgstädt dauert es 1 Stunde und 50 min mit 1 mal umsteigen. Das ist jetzt keine Tagesreise und auch nicht umständlich, wenn jemand es gewohnt ist, die Öffis zu benutzen. Yolanda ist durch die halbe Welt gereist, vermutlich meistens ohne Auto, dagegen ist doch eine Zugfahrt nach Balgstädt gar nichts.
Es kommt halt drauf an, ob sie die Gegend kannte und mochte. Aber auch wenn nicht - man weiß nie, was Suizidenten umtreibt. Die Gegend wird ja auch "Todestäler" oder so ähnlich genannt, vielleicht hat sie das ja angezogen. Nicht alle Suizidenten wählen die bequemste und logischste Art sich umzubringen. Es gibt Leute, die fahren weit weg in irgendein Hotel und schneiden sich vorher alle Etiketten aus der Kleidung um sich so anonym wie möglich zu machen. Das Argument, das könne ihnen doch alles nach ihrem Tod egal sein, zählt anscheinend nicht.
Ich will damit nicht sagen, dass es ein Suizid gewesen sein muss, keineswegs.

lottilott schrieb:aufgefallen

Gegenfrage: Warum sollte eine banale knapp zweistündige Tour mit Regionalexpress und/oder S-Bahn + wenige Minuten Unstrutbahn mit recht passablen Umsteigezeiten so ein Ding sein, wobei man auch noch auf den ca. 13 Minuten Regionalbahn unbedingt aufgefallen sein müsste? Da fahren nachmittags auch sicher zumindest 10, 20, 30 Leute mit und interessieren sich'n Arsch für alles drumrum... Es ist eben keine halbe Tagesreise oder so und auch nicht in menschenleere Gebiete, wo eine Fremde in der Bummelbahn gleich im Gedächtnis bleibt... Warum also diese 'Verrätselung'?

@teq
Weil es so ist. Du bist herzlich eingeladen, diese Strecke einmal selbst zu fahren. Dann weißt du, wovon ich rede. Für einen Suizid gibt es null Anhaltspunkte und das wurde auch seitens der Polizei nie kommuniziert. Freiwilliges Untertauchen oder unfreiwilliges verschwinden. Glaubst du nicht, die Polizei hat in diese Richtung schon Ermittlungen angestellt? Die Polizei betonte noch im Herbst bei kripo live, dass sie davon ausgehe, dass auch die Ohnmachtsanfälle vorgetäuscht waren. Eine Sichtung im Zug stand nie Raum, hingegen eine Sichtung im Bus durch den Busfahrer und am Parkplatz bei Ikea schon. Spricht für mich jetzt nicht gerade für eine Zugreise.

Wenn eine Bahnfahrt das letzte ist, was man vor seinem selbst gewählten Tod noch zu unternehmen hat, dann ist es wohl echt egal ob man da nun 1 oder 2 Stunden für die Fahrt benötigt. Es ist ja nicht so, das man bei einem Suizid jetzt noch wegen 30 Minuten längerer Fahrzeit sein Vorhaben gefährdet sieht. Es macht für den Suizidenten schlichtweg keinen Unterschied bzw kann es ihm egal sein.

@F.Einstoff
Nochmal: ein Suizid wird doch seitens der EB derzeit nicht kommuniziert. Also, wieso wird das immer unterstellt? Es wurde lediglich gesagt, dass die Auffindesituation der 10 Knochen (ein Mensch hat etwas über 200) nicht für ein Fremdverschulden spricht, ein Verbrechen gegenwärtig nicht ausgeschlossen wird. Und glaubt ihr wirklich, die Polizei, wenn sie eine bestimmte Spur verfolgt, kommuniziert das nach außen? Wir werden sehen, was die weitern Untersuchungen bringen.

@F.Einstoff
Wenn ein Mensch verzweifelt ist, unternimmt er bestimmt nicht noch eine Bahnreise in ein Gebiet, das er nicht kennt, um sich das Leben zu nehmen. Das ist doch Blödsinn. Dann hätte sie ja im Vorfeld schon mal die Verbindungen und den Ort gegoogelt. Die Polizei hat doch bestimmt ihren Rechner untersucht und hätte sowas schon gefunden. Man darf nicht vergessen, sie war ein normaler Mensch, der keine Geheimdienstausbildung hatte und nicht gelernt hat, Spuren zu verschleiern.

Vollkommen unabhängig davon, dass es also relativ einfach möglich gewesen wäre, spätnachmittags bis frühabends unbemerkt noch von Leipzig oder auch IKEA per Zug bzw. Bus&Zug nach Balgstädt und auch noch dort in den Wald zu kommen, glaube ich aber auch nicht, dass es so banal gewesen sein muss. Viele andere Möglichkeiten erscheinen zumindest ebenfalls nicht auszuschließen, nur ist diese schlichte Möglichkeiten einfach eine schlichte Möglichkeit. Daher wenig Sinn, das genau weiterzudiskutieren.

Vermisste Yolanda: Mysteriöse Signale bei Telegram
D. erzählt auch, dass er Yolanda nach ihrem Verschwinden am 25. September 2019 versuchte, über den Messengerdienst Telegram zu kontaktieren. Er bekam zwar keine Antwort, aber, so sagt er, zwei Wochen nach Yolandas Verschwinden habe sich ihr Aktivitätsstatus bei Telegram geändert auf "Kürzlich gesehen".

Quelle: https://www.t-online.de/region/leipzig/id_100025460/vermisste-yolanda-klug-nach-aktenzeichen-xy-raetsel-um-mutter-bei-scientology.html (Archiv-Version vom 30.08.2022)


Wenn dies wirklich so stimmt, dann starb sie auch nicht am Tag ihres Verschwindens. Das Handy lag ja neben den Knochen.

Sie hat Architektur studiert und sich für die ökologische Landwirtschaft interessiert. Dann kannte sie wahrscheinlich auch Freyburg. Schönes Schloss und Kirche, Weinanbau Natur pur.