Vermisste Yolanda K. aus Leipzig tot aufgefunden

Es gibt doch wohl sehr viel mehr wahrscheinlichere Erklärungen für ihr Verschwinden. Scientology wird da wohl nichts mit zu tun haben.. Da glaube ich eher noch, dass sie doch in dieser Baugrube liegt. Wahrscheinlich ist sie einfach zu jemandem ins Auto gestiegen, das ist doch tausendmal naheliegender.

@Tritonus
Das sehe ich ebenso. Wer Berichte über SO kennt, weiß, dass diese Organisation die Dinge, die in dieser Organisation vor sich gehen, oft relativiert. Ich weiß natürlich nicht, ob SO mit ihrem Verschwinden zu tun hat, kann es mir durchaus vorstellen. Mitglieder, die nicht auf Kurs sind, werden oft in sog. RPF-Camps (Rehabilitation Project Force) gesteckt, in denen Gehirnwäsche betrieben wird. Guckt man sich die Berichte von Aussteigern an, wie z. B. Mike Rinder oder Mark Rathbun, Wilfried Handl etc., weiß man, dass SO mit Vorsicht zu genießen ist. Seit 1997 wird diese m. M. nach kriminelle Organisation ebenfalls vom Verfassungsschutz beobachtet.

Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Yolanda bei SO aussteigt und dann fröhlich mit ihrem Vater und ihrer Schwester, die beide der Organisation angehören, durch die USA reist. Menschen, die aussteigen, sind bei SO unterdrückerische Personen. Mitgliedern wird der Kontakt zu ihnen untersagt.

Ich bin mir sicher, die Polizei weiß mehr, als sie nach außen kommuniziert. Es fehlen nur entsprechende Beweise.

@melody46
Oftmals geschehen die Taten im persönlichen Nahbereich. Der große Unbekannte ist selten der Täter, wobei ich niemanden etwas unterstellen möchte. Sophie Lösche ist leider auch zum Falschen ins Auto gestiegen.

@vonLottenstein
Ja da stimme ich zu. Meistens sind es beziehungstaten. Opfer und Täter kannten sich in irgend einer Weise. Aber auch der große unbekannte ist nicht so selten, siehe Caroline Gruber oder Maria L.
Es ist einfach nur schlimm. Sie hatte noch ihr ganzes Leben vor sich und viele Pläne.
Dass sie noch lebt kann ich mir nicht vorstellen.

vonLottenstein schrieb:Der große Unbekannte ist selten der Täter,

Und noch seltener lässt der große Unbekannte das Opfer spurlos und dauerhaft verschwinden, schon gar nicht im Gebiet einer Großstadt.
Mich hat, wie gesagt, die wiederholte Erwähnung von SC seitens der Polizei stutzig gemacht. Die haben halt so ihre Sprachregelungen, die zwar offen gehalten scheinen, aber wenn sie sagen: wir ermitteln in alle Richtungen und schließen einen Zusammenhang mit SC nicht aus, dann heißt das eigentlich dass sie genau in diese Richtung verstärkt ermitteln.
Sehr gut konnte man das am Fall RR beobachten. Die Polizei wurde nie deutlicher als: wir schließen ein Verbrechen nicht aus o.ä. Deutlicher dürfen sie halt, solange die Ermittlungen laufen, auch nicht werden.
Ich wollte noch sagen, dass ich Yolanda unglaublich mutig finde. Die engste Familie ist in einer Sekte - das ist doch richtig gruselig, man muss sich das mal vorstellen, SC ist nicht Ringelpietz mit Anfassen. Yolanda war erst Anfang 20 und hat sich von allem distanziert. Diese Eigenständigkeit muss man erst mal aufbringen.

@Tritonus
Ich teile in allen Punkten Deine Meinung. Der große Unbekannte hat es nicht nötig, sein Opfer verschwinden zu lassen. Er ist ja ein Unbekannter, auf den man in der Regel nur durch evtl. DNA-Spuren kommt. Ich halte ein freiwilliges verschwinden von Yolanda durchaus für realistisch. Ich denke, es gab Druck seitens der SO. Oder sie wurde auf Kurs gebracht. Der Flughafen ist nicht weit und Pässe sind schnell gefälscht.

Ich sehe es genauso, dass die Polizei in diese Richtung ermittelt. Und dass ihre Mutter ebenfalls verschwunden ist, ist mehr als verdächtig.

infostream schrieb:Eben, vor allem würde man es anders machen als sie am hellichten Tage vor dem Ikea abzugreifen und zu entführen wo unzählige Zeugen es sehen könnten. Glaube auch an keinen Zusammenhang. Für mich bringt der Artikel keinerlei neue Erkenntnisse außer dass Scientology versucht da nicht mit reingezogen zu werden. Genau so wenig glaube ich an ein Mitwirken der Freikirche ganz egal was diese öffentlich zum Fall veröffentlichen würden.

Erscheint es für dich denn wahrscheinlicher dass der grosse Unbekannte eine Frau am hellichten Tag vor lauter Zeugen vor Ikea in ihr Auto zerrt?

Ich denke, dass Scientology wesentlich besser organisiert ist, und es ihr einfacher ist, durch Insiderwissen, Yolanda mit einen Vorwand in ihr Auto zu locken, als der klassische Sexualstraftäter.
Das Motiv ist für mich auch schlüssig.
Ich kann mir gut vorstellen, dass ein Zusammenhang mit Scientology besteht.

@Karajana
Genauso sehe ich das auch. Für mich kommen nur zwei Konstellationen in Betracht: freiwilliges Abtauchen oder zurück zur Sekte bringen. Man darf nicht vergessen, dass sie in die Sekte hineingeboren wurde. Da wäre ein Aussteigen mit dem Abbruch aller familiärer Beziehungen verbunden, solange die Familienmitglieder noch der Organisation angehören. Und deswegen glaube ich nicht, dass sie fröhlich mit Vater und Schwester durch die USA reist, obwohl sie kein Mitglied sein möchte. Ich glaube vielmehr, dass in den USA noch mehr Druck aufgebaut wurde. Für die Polizei ist es eben schwierig, dies nachzuweisen. Es fehlen schlichtweg die Beweise.

Tritonus schrieb:Und noch seltener lässt der große Unbekannte das Opfer spurlos und dauerhaft verschwinden, schon gar nicht im Gebiet einer Großstadt.

@Tritonus
Da man bei den tausenden dauerhaft spurlos verschwunden Personen in Deutschland nicht weiss was ihnen zugestoßen ist lann man leider auch keine Aussage darüber tätigen wieviele davon den großen Unbekannten zum Opfer fielen.

@F.Einstoff
Sagen wir mal so: ohne Leiche ist ein Täter schwerer zu überführen. Aber auch wenn die Leiche nicht gefunden wird, es gibt es sehr oft einen Verdacht in Richtung Beziehungstat (Beziehung in dem Sinn, dass Opfer und Täter sich irgendwie kannten); hier im Forum gibts da etliche Fälle.
Welche Vermutungen hast du? Was könnte deiner Meinung nach passiert sein?

Ich kann mir schwer vorstellen, dass Scientology relevant ist im Vermisstenfall Yolanda K.
Da denke ic noch eher, dass sie sich selbständig abgesetzt hat, obwohl ich das vor einiger Zeit noch verworfen hätte.
Allerdings höre ich auch immer noch die Worte ihres befreundeten Ex-Lehrers, dass sie offen war und gerne getrampt ist.

Tritonus schrieb:wir ermitteln in alle Richtungen und schließen einen Zusammenhang mit SC nicht au

Man darf auch nicht vergessen, dass SC offensichtlich der einzige Strohhalm ist den sie haben.
Denn sie haben sonst null Ansatzpunkt- nada, niente, nothing (jede fallsßs was die Öffentlichkeit weiss).

Zudem hoffe ich inständig, dass nicht die selben Ermittler am Werke sind wie beim tragischen Fall Sophia L.

Btw, in wie weit ihreMutter tatsächlich als vermisst gilt kann man schwer beurteilen. Angeblich ware sie ja in SA.

vonLottenstein schrieb:Ich bin mir sicher, die Polizei weiß mehr, als sie nach außen kommuniziert. Es fehlen nur entsprechende Beweise.

vonLottenstein schrieb:Ich glaube vielmehr, dass in den USA noch mehr Druck aufgebaut wurde. Für die Polizei ist es eben schwierig, dies nachzuweisen. Es fehlen schlichtweg die Beweise.

Wenn jemand versucht hätte, sie unter Druck zu setzen, hätte denn YK das nicht auch in ihrem nahen persönlichen Umfeld erwähnt, z.B. gegenüber ihren engsten Freundinnen, in ihrer WG oder gegenüber Vertrauten, die sie in ihrer freikirchlichen Gemeinde hatte?
Ich kann mir schwer vorstellen, dass YK das alles für sich behalten hätte.
Da man aber in dieser Richtung nichts gehört hat, würde ich davon ausgehen, dass YK gar nicht unter Druck gesetzt wurde.

Wenn Yolanda tatsächlich von Scientology entführt wurde, wüssten die Eltern, als Mitglieder, doch davon, oder ahnten es und würden nicht so einen Aufriss machen, sich noch ins Fernsehen setzen und nach ihr suchen. Die würden doch eher still halten, oder? Und sollte sie dort sein, was weiter? Kann man sie dann unendeckt jahrelang, bis an ihr Lebensende, gefangen halten oder könnte sie irgendwann wieder auftauchen... Wie sollte das erklärt werden von denen?

CJ schrieb:Wenn Yolanda tatsächlich von Scientology entführt wurde, wüssten die Eltern, als Mitglieder, doch davon, oder ahnten es und würden nicht so einen Aufriss machen, sich noch ins Fernsehen setzen und nach ihr suchen. Die würden doch eher still halten, oder?

Das stimmt, und es kommt noch etwas hinzu: Wenn Scientology wirklich so eine allmächtige Organisation wäre (wobei ich es nicht verharmlosen will!) wie manche hier offenbar glauben: Warum haben sie Yolanda dann nicht auf eine Art und Weise verschwinden lassen, die kein Aufsehen erregt? Also z. B. in die USA locken und dort irgendwo verschwinden lassen.

Aber doch nicht in Deutschland und auf eine so mysteriöse Weise, die geradezu schreit "seht her, was hier komisches passiert ist!" und wo dann natürlich auch die Verbindungen zu Scientology thematisiert werden. So blöd können die doch gar nicht sein.

Tritonus schrieb:Welche Vermutungen hast du? Was könnte deiner Meinung nach passiert sein?

@Tritonus
In diesem Fall hab ich persönlich gar keine favorisierte Vermutung. Für eine Beziehungstat fehlt mir persönlich ein Motiv, gegen einen Zufallstäter spricht die Statistik bzw. die Wahrscheinlichkeit. Ich bin mir noch nicht mal sicher, ob überhaupt ein Verbrechen vorliegt.

CJ schrieb:Wenn Yolanda tatsächlich von Scientology entführt wurde, wüssten die Eltern, als Mitglieder, doch davon, oder ahnten es und würden nicht so einen Aufriss machen, sich noch ins Fernsehen setzen und nach ihr suchen. Die würden doch eher still halten, oder?

Außer dem Vater halten ja auch alle still.

brigittsche schrieb:Aber doch nicht in Deutschland und auf eine so mysteriöse Weise, die geradezu schreit "seht her, was hier komisches passiert ist!" und wo dann natürlich auch die Verbindungen zu Scientology thematisiert werden. So blöd können die doch gar nicht sein.

Blöd nicht, aber ich kann mir vorstellen, dass es ihnen in ihren Allmachtsphantasien einfach schnuppe ist.

F.Einstoff schrieb:Ich bin mir noch nicht mal sicher, ob überhaupt ein Verbrechen vorliegt.

Suizid ist natürlich auch vorstellbar. Wobei es schon schwierig ist, sich selbst unauffindbar zu machen. Wenn man bei den Ermittlern zwischen den Zeilen liest, scheinen die einen Suizid zwar für möglich zu halten, aber nicht zu favorisieren.

Tritonus schrieb:Außer dem Vater halten ja auch alle still.

Aber wenn er selbst Miglied bei Scientology ist, warum sollte er da soviel Aufmerksamkeit darauf lenken oder wird nicht abgehalten von den anderen Familienmitgliedern?
Es ist nichts ausgeschlossen, aber irgendwie unlogisch dass sie von denen entführt wurde. Man weiß es einfach nicht.

CJ schrieb:Aber wenn er selbst Miglied bei Scientology ist, warum sollte er da soviel Aufmerksamkeit darauf lenken

@CJ
Vielleicht weil es für die Öffentlichkeit noch auffälliger bzw. verdächtiger wäre, wenn keiner aus der Familie sich irgendwie zu dem Thema äußern würde.

Tritonus schrieb:Blöd nicht, aber ich kann mir vorstellen, dass es ihnen in ihren Allmachtsphantasien einfach schnuppe ist.

Nun, hier wird ja teilweise davon ausgegangen, dass Scientology (jetzt mal überspitzt formuliert) überall die Fäden zieht und nach Belieben Leute verschwinden lässt weil sie abtrünnig geworden sind - und außerdem soll es ihnen egal sein, wenn so etwas herauskommt.

Dann müsste es aber doch eine ganze Menge solcher Fälle geben die bekannt sind, und zwar nicht nur auf irgendwelchen ominösen Internetseiten mit der Quellenangabe "wir wir erfahren haben, soll...."

F.Einstoff schrieb:Vielleicht weil es für die Öffentlichkeit noch auffälliger bzw. verdächtiger wäre, wenn keiner aus der Familie sich irgendwie zu dem Thema äußern würde

Aber sie wird ja schon relativ massiv gesucht, bzw. ist der Fall sehr bekannt. Viele Vermisstenfälle gehen ja garnicht groß an die Öffentlichkeit.
Jedenfalls bringt es Scientology keine Vorteile so den Verdacht auf sich zu ziehen.