Vermisste Yolanda K. aus Leipzig tot aufgefunden

Keller90 schrieb:Und zu den 8000 Euro viel oder wenig (offtopic): Wie gesagt an meiner Uni (Heidelberg) war das ein absolut normaler Durchschnittswert unter meinen Kommilitonen. Manche lagen da auch deutlich drüber und manche eben auch drunter.

Ich finde es schon kurios, dass man überhaupt über die Kontostände der Kommilitonen so genau Bescheid weiß, dass man sogar von einen Durchschnittswert sprechen kann. Darüber haben wir nie geredet. Aber im Alltag merkt man schon, ob das Geld eher locker sitzt oder jemand jeden Cent zweimal umdrehen muss. Wenn es zum Beispiel darum geht, was man am Wochenende macht, wo/was jemand einkauft usw. Aus meiner Lebenserfahrung würde ich ganz klar sagen, dass 8000 Euro Barvermögen für einen Studenten Anfang 20 eher ungewöhnlich ist. Ausnahmen gibt es natürlich immer. Aber auch von den "rich kids" aus reichem Elternhaus hätte ich nie gewusst, wie viel die auf dem Girokonto haben.

Ich denke, heute sind 8000.- für eine Studentin nicht unbedingt üblich, aber auch nicht sooo außergewöhnlich, dass man SC als Erklärung bemühen muss. Studierende werden heute, so meine Beobachtung, einfach wesentlich großzügiger (bzw. überhaupt) von zu Hause unterstützt als das zu meiner Studienzeit üblich war. Es wurde sogar gesagt, Yolanda habe mehrere Bankkarten, das fand ich auch erstaunlich. Aber wir wissen nur wenig über ihre Familienverhältnisse, z.B. ob sie noch Großeltern hatte oder über ihr Verhältnis zur Mutter. Aber so lange ihr guter Kontostand mit ihrem Verschwinden direkt oder indirekt nichts zu tun hat, geht uns das auch nichts an. Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass der irgendeine wichtige Rolle spielt.
So rein praktisch kann ich mir das alles nicht wirklich vorstellen: es war heller Tag, mehr oder weniger belebtes Stadtgebiet, keine undurchsichtige Verabredung (allem Anschein nach jedenfalls) - also ein Zufallstäter ist da wirklich schwer vorstellbar, es sei denn, der Nachmittag ist komplett anders verlaufen, als vermutet. Definitiv sicher weiß man nämlich nichts darüber, noch nicht mal über ihr Weggehen aus der Wohnung wird irgendwas Handfestes gesagt, und alles andere sind Hundespuren, Zeugenaussagen... der ganze Ablauf wird nur mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit angenommen. Auch wer sie als Letztes gesehen hat, wird nicht wirklich gesagt.

Tritonus schrieb:. Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass der irgendeine wichtige Rolle spielt.

Ich denke, es wurde nur erwähnt, um zu erläutern, warum man nicht von einem freiwilligen Verschwinden ausgeht - denn dann hätte sie das Ersparte ja mitgenommen.

Weiss man eigentlich was Yolanda in Hannover und Wien wollte? Sie hatte ja neben dem Jordanien Flug auch Bahntickets gebucht.

Irgendwie finde ich fast, die Tatsache, dass sie noch so viel Geld auf dem Konto hatte, spricht total dagegen, dass sie freiwillig verschwunden ist. Wenn sie es irgendwie geschafft hätte, sonst keine Spuren zu hinterlassen, hätte das doch trotzdem geklappt, auch wenn sie das Geld mitgenommen hätte. Außer sie fühlte sich wirklich bedroht und musste wirklich ein Verschwinden vortäuschen.

@laikaaaaa

Jegliche Abweichung von ihren Gewohnheiten, was Geldangelegenheiten angeht, hätte bei einem freiwilligen Untertauchen einen Hinweis auf eben dieses gegeben. Wir wissen ja fast nichts Substanzielles über ihre Finanzen. Aber wenn sie beispielsweise nie viel Bargeld abgehoben hätte, und in den Tagen/Wochen plötzlich Tausende Euro, dann wäre das nach dem Verschwinden aufgefallen. Das wäre ihr sicher auch klar gewesen.

Die xy-Sendung ist online nicht mehr verfügbar. Hat die jemand von euch gespeichert?

Tritonus schrieb:Die xy-Sendung ist online nicht mehr verfügbar. Hat die jemand von euch gespeichert?

Ist jetzt bei Youtube verfügbar:

Aktenzeichen XY... Vermisst - Ganze Sendung vom 29. Juni 2022

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Leute es gibt Neuigkeiten....

https://www.t-online.de/region/leipzig/id_100029824/leipzig-vermisste-studentin-yolanda-jetzt-spricht-scientology.html

Als ich das gelesen habe, ist mir ein Schauer über den Rücken gelaufen.

@skp
Danke für den Link.

Der Organisation geht es offenbar um eine Klarstellung ihres in Zusammenhang mit dem Verschwinden von YK verbreiteten Bildes in der Öffentlichkeit.

Bei t-online meldet sich Scientology nun erstmals im Fall Yolanda öffentlich zu Wort. Offenbar fühlt sich die Organisation von der Berichterstattung an den Pranger gestellt. Sie will darum mit einigen "Fakten" die "verbreiteten Pressegerüchte mit Bezug auf Scientology" widerlegen.

Letztlich bleibt in Bezug auf das Schicksal von YK wieder alles möglich und auch alles offen.

"Dialog ist die Lösung" – so schließt die Scientology-Sprecherin ihre Nachricht an die Öffentlichkeit. Was mit Yolanda geschah, ist auch mit allen Informationen zur offenbar tiefen Verstrickung ihrer Familie in die Scientology-Organisation unklar. Auch der Umstand, dass Yolanda Klug diesem Umfeld ganz offensichtlich aktiv entfliehen wollte, muss nicht zwangsläufig mit ihrem Verschwinden zu tun haben.

Quelle: https://www.t-online.de/region/leipzig/id_100029824/leipzig-vermisste-studentin-yolanda-jetzt-spricht-scientology.html

Tritonus schrieb am 09.07.2022:Die xy-Sendung ist online nicht mehr verfügbar.

Der Beitrag zum Verschwinden von Yolanda ist hier zu sehen.

@sören42
Danke, habe ich inzwischen auch gesehen :-)

Kielius schrieb:Auch der Umstand, dass Yolanda Klug diesem Umfeld ganz offensichtlich aktiv entfliehen wollte, muss nicht zwangsläufig mit ihrem Verschwinden zu tun haben.

Klar, zwangsläufig ist natürlich gar nichts.
Trotzdem gruselig. Die Familie und besonders die Schwester scheinen ja eng verstrickt zu sein. Als Normalbürger hat man halt mit SC gar nichts zu tun und kann sich nur schwer ein Bild machen, ist immer auf Infos anderer angewiesen. Schon schwierig.

Kann man die gesamte Stellungnahme von Scientology irgendwo lesen? Habe auf der im T-Online Artikel verlinkten Quelle gesucht, aber nichts gefunden.

Also ehrlich gesagt finde ich jetzt nach den neusten Informationen in dem T-Online-Artikel, dass es nicht unwahrscheinlich ist, dass ST doch etwas mit ihrem Verschwinden zu tun hat. Die anderen Familienmitglieder sind ja nun offensichtlich stark verstrickt in diese Organisation und Yolanda muss in ihrer Jugend oder sogar Kindheit ja dadurch selbst intensiv damit in Kontakt gekommen sein. Ich weiß nicht wie lange die Eltern schon Mitglieder dort sind, aber was ich über ST glaube zu wissen ist, dass es dort nicht nur um einen Glauben geht den man für sich lebt sondern man richtet sein Leben nach diesem System aus. Das bedeutet für mich dass Kinder/Jugendliche die dort ihre Eltern haben, auch fester Teil davon sind. Also eine massive Beeinflussung in der Entwicklung stattfindet. Und wenn Yolanda jetzt eine bewusste Abgrenzung versucht hat, war das sicher ein schwerer Schritt.
Was ich sagen will: Für mich ist es nicht einschätzbar ob es wegen dieser Abgrenzung Yolandas nicht doch große Probleme mit der Organisation gegeben haben könnte. Wir wissen nicht, wozu dieses System fähig ist und wie weit Yolanda in den Strukuren durch ihre Vergangenheit überhaupt drin war.
Einerseits hieß es, sie habe nur ein paar Kurse absolviert, die Polizei sagte aber, sie sei dort ausgestiegen. Wie denn, wenn sie dort doch angeblich gar kein Mitglied war? Und inwieweit ist sie mit Scientology aufgewachsen, wenn ihre Eltern und ihre Schwester alle dort engagiert sind, die Schwester sogar in einer inoffiziellen "Elite-Gruppe", Mutter Pressspecherin?
Ich weiß nicht, aber mir erscheinen diese Umstände doch irgendwie zweifelhaft.

das mit ihrer schwester ist natürlich auch nicht gerade beruhigend, aber mal ehrlich, wie soll scientology in das bild dieses falles passen!?

osttimor schrieb:aber mal ehrlich, wie soll scientology in das bild dieses falles passen!?

Eben, vor allem würde man es anders machen als sie am hellichten Tage vor dem Ikea abzugreifen und zu entführen wo unzählige Zeugen es sehen könnten. Glaube auch an keinen Zusammenhang. Für mich bringt der Artikel keinerlei neue Erkenntnisse außer dass Scientology versucht da nicht mit reingezogen zu werden. Genau so wenig glaube ich an ein Mitwirken der Freikirche ganz egal was diese öffentlich zum Fall veröffentlichen würden.

infostream schrieb:Eben, vor allem würde man es anders machen als sie am hellichten Tage vor dem Ikea abzugreifen und zu entführen wo unzählige Zeugen es sehen könnten.

Eines vorweg, ich glaube auch nicht, dass das Verschwinden von YK mit einer religiösen Organisation oder Kirche zu tun hat.

Allerdings die Herausforderung, sein Opfer in ein Fahrzeug zu bekommen, hätte jeder andere Täter auch gehabt. Vor dem IKEA und auch anderswo. Neben einem brachialen Vorgehen wäre es vorstellbar, dass sich der Täter eine Finte überlegt hat, um sein Opfer ins Fahrzeug zu locken.

infostream schrieb:Eben, vor allem würde man es anders machen als sie am hellichten Tage vor dem Ikea abzugreifen und zu entführen wo unzählige Zeugen es sehen könnten

@infostream
Und da sich ja bekanntlich nicht unzählige Zeugen gemeldet haben, die ein Abgreifen und Entführen von Yolanda am helllichten Tag vor dem Ikea Eingang beobachtet haben würde ich persönlich mal stark annehmen, das es (wenn überhaupt) eben anders gemacht wurde. Was aber nicht ausschließt, das es doch dort passiert ist nur nicht so stümperhaft und unüberlegt wie mancher User hier es planen und durchführen würde.

@F.Einstoff
Sehe ich auch so.
Es gibt für die Zeit nach dem Verlassen der Wohnung halt überhaupt nichts Gesichertes. Für die Strecke bis Ikea gibt es nur die Mantrailer und den Busfahrer als Zeugen. Die können Recht haben, müssen aber nicht. Und für den Aufenthalt in Halle sprechen sogar nur die von den Hunden erschnüffelten Spuren und sonst gar nichts. Es kann aber alles auch ganz anders gelaufen sein.
Die Polizei hat bei xy gleich zwei Mal betont, dass sie einen Zusammenhang mit SC nicht ausschließen. Das sagen die auch nicht grundlos.