Wo ist Helga Frings?

RedRalph schrieb:Der Fall wäre an sich ein "Klassiker" für das heutige XY-Format...aber es werden nur Fälle auf Wunsch der Kripo gezeigt....allerdings sind oft ein paar Jahre vergangen, bis die Fälle tatsächlich gezeigt worden sind....5 Jahre im Fall Paulus zeitlicher Abstand...Heidi D. 4 Jahre Abstand...andererseits bei Petra Sch. nur gut 2 Jahre, Rosi Strohfus nur gut 1 Jahr, bei Maria Bäumer noch schneller (hier war es aber die "Spezial-Sendung")

emz schrieb:Zu allererst ist hierfür aber die Zustimmung der Betroffenen notwendig.

Nein, dafür ist natürlich keine Zustimmung der Angehörigen notwendig. Wenn die EB es für geboten erachten, auf diesem Weg die Öffentlichkeit zu involvieren, weil ein Gewaltverbrechen zu vermuten ist, dann wird das gemacht. Als Beispiel die XY-Sendung zum Verschwinden von Ina Kuschel. Da dürfte die Zustimmung wohl kaum erteilt worden sein, wenn man sich die Sendung anschaut. Auch beim Verschwinden von Birgit Rösing hätte ich meine Zweifel.

emz schrieb:Zu allererst ist hierfür aber die Zustimmung der Betroffenen notwendig.

Nein, die ist rechtlich nicht notwendig, sobald die Polizei genug Anhaltspunkte für ein Verbrechen sieht und zu der Überzeugung gelangt, dass eine Ausstrahlung zur Aufklärung beitragen könnte. Und für diese Beurteilung hat sie ein weites Ermessen (z.B. kann sie zu der Überzeugung kommen, dass nach Jahren des Verschwindens ohne eine Spur und einen Leichenfund, der bei einem Unfall oder Suizid wahrscheinlich wäre, nur noch ein Verbrechen in Frage kommt, bei dem die Leiche gut beseitigt worden ist). Und Verbrechensaufklärung ist eine öffentlich-rechtliche Angelegenheit, bei der selbst die engsten Angehörigen kein Mitspracherecht haben....aus gutem Grund....

Die Regeln bei XY sind, dass die Polizei auf sie zugehen muss. Es gab mit Sicherheit Vermisstenfälle, bei denen der Ehepartner nicht sein Einverständnis gegeben hätte, wenn das erforderlich gewesen wäre...

sören42 schrieb:Nein, dafür ist natürlich keine Zustimmung der Angehörigen notwendig. Wenn die EB es für geboten erachten, auf diesem Weg die Öffentlichkeit zu involvieren, weil ein Gewaltverbrechen zu vermuten ist, dann wird das gemacht. Als Beispiel die XY-Sendung zum Verschwinden von Ina Kuschel. Da dürfte die Zustimmung wohl kaum erteilt worden sein, wenn man sich die Sendung anschaut. Auch beim Verschwinden von Birgit Rösing hätte ich meine Zweifel.

Sorry, eben erst deinen Beitrag gelesen....sonst hätte ich vorher nicht geantwortet...aber wir hatten beide fast die identischen Gedankengänge....der Fall Rösing ist ein gutes Beispiel....

RedRalph schrieb:Sorry, eben erst deinen Beitrag gelesen....sonst hätte ich vorher nicht geantwortet...aber wir hatten beide fast die identischen Gedankengänge....der Fall Rösing ist ein gutes Beispiel....

Der Fall Rösing ist ein gutes Beispiel dafür, wie eine Familie zunächst mit der Kriminalpolizei zusammenarbeitete, wie ein xy-Video hergestellt, dann aber die Zusammenarbeit mit der Polizei abgebrochen wird. Warum auch immer.

emz schrieb am 13.04.2022:Sta Mende äußerte sich in dem mittlerweile gelöschten Video [Drehscheibe] dahingehend, dass Vater und Sohn auf Anraten ihrer Anwälte eine weitere Zusammenarbeit mit den Ermittlern ablehnen.

emz schrieb:Der Fall Rösing ist ein gutes Beispiel dafür, wie eine Familie zunächst mit der Kriminalpolizei zusammenarbeitete, wie ein xy-Video hergestellt, dann aber die Zusammenarbeit mit der Polizei abgebrochen wird. Warum auch immer.

Mag sein. Ändert aber nichts daran, dass die Einwilligung der Familie nicht erforderlich ist, wenn die Polizei von einem Verbrechen ausgeht und eine Filmfallausstrahlung als geeignetes Instrument zur Aufklärung oder Hinweisen ansieht....

RedRalph schrieb:Mag sein. Ändert aber nichts daran, dass die Einwilligung der Familie nicht erforderlich ist, wenn die Polizei von einem Verbrechen ausgeht und eine Filmfallausstrahlung als geeignetes Instrument zur Aufklärung oder Hinweisen ansieht....

Und wo geht die Polizei im Fall Helga Frings von einem Verbrechen aus? xy beschäftigt sich mit Kapitalverbrechen. Bislang sehe ich aber nur einen Vermisstenfall.
Anders im Fall Rösing, wie hier Spoiler

Kreuzbergerin schrieb am 13.05.2020:Der ermittelnde Staatsanwalt hat folgende Aussage, in dem Drehscheibe Beitrag gemacht:

„In Änderungen persönlicher Lebenssituationen, bei einer Person freiwillig, bei einer anderen Person vielleicht weniger freiwillig, führen dazu, dass emotionale Abläufe in Gang gesetzt werden und führen unter Umständen dazu, dass sich Personen zu Handlungsweisen hinreißen lassen, die nicht sozial adäquat sind und die NICHT üblich sind und das mag auch dazu führen, dass aus solchen emotionalen Situationen Straftaten entstehen."

nachzulesen.

emz schrieb:Und wo geht die Polizei im Fall Helga Frings von einem Verbrechen aus?

Der Ehemann vermutet nach eigenen Angaben, dass seine Frau einem Kapitalverbrechen zum Opfer gefallen ist.

Wie weit die Ermittlungen sind, wissen wir nicht. Der letzte Stand war, man ermittelt in alle Richtungen und schließt ein Kapitalverbrechen nicht aus. Es kann also noch in XY präsentiert werden. Ob dies noch erfolgt und ggf. wann, das lässt sich nicht sagen. Es hängt ja auch davon ab, für wie wahrscheinlich man es hält, auf diesem Wege brauchbare Zeugenaussagen zu gewinnen. Da wird man angesichts der wenigen Sendungen pro Jahr priorisieren müssen, bei welchen Fällen die Erfolgsaussichten entsprechend hoch sind.

sören42 schrieb:Da wird man angesichts der wenigen Sendungen pro Jahr priorisieren müssen, bei welchen Fällen die Erfolgsaussichten entsprechend hoch sind.

Vor allem muss die ermittelnde Polizei eine solche Ausstrahlung explizit wünschen, sonst macht es XY nicht...wir haben aber keine Anhaltspunkte dafür, dass die Polizei derartige Ansätze verfolgt...

Zum 3. Jahrestag ihres Verschwindens haben offenbar auch die lokalen Medien jedes Interesse an dem Fall verloren....ich habe keine Berichte heute und gestern gefunden....irgendwie schon traurig, dass das Schicksal der Frau keinen mehr zu interessieren scheint...

Ich möchte doch noch mal einen Vergleich ziehen. Habe mir kürzlich den neuen XY-Beitrag über Harald Oehlschläger angesehen. Klar ist jeder Fall anders, aber es gibt Gemeinsamkeiten. HO ist plötzlich aus seinem Umfeld verschwunden, sein Bruder und sein Neffe lebten auf dem gleichen Grundstück. Die Polizei schließt ein Verbrechen nicht aus. Die haben schnell nach der Vermisstenmeldung das große Besteck aufgefahren: Leichenspürhunde, SpuSi. Offiziell verdächtig ist niemand.
Ich dachte immer, solche Untersuchungen seien nur dann erlaubt, wenn man deutliche Hinweise auf ein Verbrechen hat, und überhaupt jemand konkret verdächtig ist, aber das scheint nicht zu stimmen. Warum hat man dann bei Frau Frings nicht das Haus durchsucht? Weil Ehemann/Familie da wohnte? HO wohnte allein, aber man weiß ja gar nicht, ob er tot ist oder noch lebt. Wo ist der Unterschied?

Tritonus schrieb:Wo ist der Unterschied?

Natürlich im Umfeld.

Das Haus respektive das ganze Firmenareal wurde vom Ehemann mit einem befreundeten Polizisten durch- und abgesucht, am Tag ihres Verschwinden.

EchoM1 schrieb:Das Haus respektive das ganze Firmenareal wurde vom Ehemann mit einem befreundeten Polizisten durch- und abgesucht, am Tag ihres Verschwinden.

Wurde das nicht gemacht?? Merkwürdig.

pedi schrieb:Wurde das nicht gemacht?? Merkwürdig.

Es steht nirgendwo, dass Wohnhaus und Firma der Frings kriminaltechnisch untersucht wurden. Das Suchen mit dem befreundeten Polizisten ersetzt das doch selbstverständlich nicht.
Ich dachte immer, es müsste einen begründeten Verdacht gegen jemanden geben, damit Leichenspürhunde etc eingesetzt werden können. Aber im Fall von Harald Oehlschläger wurden die sofort eingesetzt, obwohl gegen seine Mitbewohner kein Verdacht vorlag oder vorliegt.
Könnte daran liegen, das HO allein in einer abgeschlossenen Wohnung lebte. Vermutlich wurde nur die untersucht, nicht aber das restliche Haus oder Grundstück?
Trotzdem komisch.

EchoM1 schrieb:Natürlich im Umfeld.

Kannst du mehr dazu sagen?

Tritonus schrieb:Warum hat man dann bei Frau Frings nicht das Haus durchsucht?

Gibt es es dafür einen Beleg oder schließt du das daraus, weil keine Zeitung darüber berichtet hat?

Ansonsten waren Hunde und Taucher bei der Suche eingesetzt worden.

@emz

Tritonus schrieb:Es steht nirgendwo, dass Wohnhaus und Firma der Frings kriminaltechnisch untersucht wurden. Das Suchen mit dem befreundeten Polizisten ersetzt das doch selbstverständlich nicht.

In den Vermisstenfällen, über die ich gelesen habe, wird praktisch immer drauf verwiesen, was so alles angestellt wurde, um die Person zu finden bzw. Hinweise, was mit ihr passiert sein könnte.

Tritonus schrieb:In den Vermisstenfällen, über die ich gelesen habe, wird praktisch immer drauf verwiesen, was so alles angestellt wurde, um die Person zu finden bzw. Hinweise, was mit ihr passiert sein könnte.

Wenn das praktisch immer so ist, dann wird hier sicherlich ein Versäumnis bei den polizeilichen Ermittlungen vorliegen. :troll:

Bei vermissten Erwachsenen wird es vermutlich stark vom Eindruck des aufnehmenden Beamten abhängen was passiert.
Bei HF ist man wohl eher durch die Angaben des Ehemannes von Suizid ausgegangen und hat das nahe Umfeld abgesucht.

Fritz_D1 schrieb:Bei HF ist man wohl eher durch die Angaben des Ehemannes von Suizid ausgegangen und hat das nahe Umfeld abgesucht.

Eine Lüge von mindestem Unwert: Kein Mensch, weder Angehörige noch andere Personsne haben bei Frau Frings je an eine Selbsttötung auch nur gedacht, weil es dafür keinerlei Anhaltspunkte gab, sondern von allem Anfang an ein Verbrechen, durch die Umstände des Verschwindens.

@Fritz_D1
In einem Interview hat der Ehemann gesagt, er selbst fände ein Verbrechen wahrscheinlich.