Daniel W. (24) - Ermittlungen wegen eines Tötungsdelikts

schärlook schrieb:Hier handelt es sich um die Einfahrt in den Radweg. Der Fundort der Leiche bzw. des Fahrrads lag vermutlich aber erst kurz nach der Linkskurve. Zumindest ist mir keine Aufnahme bekannt, die das Spusi-Zelt von diesem Standpunkt aus zeigt.

Ja, den Auffindeort selbst zeigt das Foto nicht. Aber es zeigt die Anfahrt auf die besagte Kurve. Ich finde es immer wichtig, möglichst viele unterschiedliche Fotos einer Tatortumgebung zu kennen.

LASK schrieb:Der Umstand, dass das vermeintliche Opfer der Hammerattacke diese angesichts des keine sechs Stunden später erfolgten Mordes, von dem jeder in Bayreuth etwas mitbekommen hat mittlerweile, nicht wenigstens einige Tage später zur Polizei gegangen ist, lässt mich ein bisschen zweifeln, ob die beiden Taten in Zusammenhang stehen.

In meinen Augen erhöht das eher die Wahrscheinlichkeit, dass die Verfolgung mit einem Hammer im Zusammenhang mit dem Tötungsdelikt zum Nachteil von Daniel steht. Ich erachte diesen Vorfall als relevant und bin gespannt, ob sich da für die Ermittler weitere Erkenntnisse gewinnen lassen.

Zu beachten ist jedoch die Zeit des Vorfalls (zwischen 17 und 18 Uhr), eine Zeit wo ein Computerfachmann evtl. noch gearbeitet hat bzw. evtl. eine gewisse Zeit gebraucht hätte um mit dem Fahrrad ins Kreuz zu fahren, je nachdem, wo er gearbeitet hat.

Falls jemand noch die Theorie vertritt, dass Daniel der mit dem Hammer gewesen sein könnte...

Ich frage mich nach wie vor, was es für einen Grund gibt, so ein Geheimnis um den Hammer zu machen. Der Täter wird mittlerweile ggf. schon bemerkt haben, dass er etwas vergessen hat... Die Aussage der Polizei, der Hammer sei ein mögliches Tatwerkzeug, kann ja wohl nicht bedeuten, dass man unfähig war eine DNA bzw. Fingerabdrücke zu finden bzw. zuzuordnen, bzw. Verletzungen am Opfer oder Beschädigungen am Fahrrad, Helm, etc. als vom Hammer verursacht zu erkennen. Wenn meine Schilderung des möglichen Tathergangs bzw. Täterprofils Beitrag von schärlook (Seite 28) auch nur ansatzweise zutrifft, gibt es jedoch noch einen anderen Grund für die Rumdruckserei: man möchte die Bevölkerung nicht unnötig in Panik versetzen, denn wenn die Vermutung zutrifft, dann würden dieser Tat mit hoher Wahrscheinlichkeit ähnliche Taten folgen...

schärlook schrieb:gibt es jedoch noch einen anderen Grund für die Rumdruckserei: man möchte die Bevölkerung nicht unnötig in Panik versetzen, denn wenn die Vermutung zutrifft, dann würden dieser Tat mit hoher Wahrscheinlichkeit ähnliche Taten folgen...

Da hast du sicherlich auch Recht, aber wie du auch schriebst, ist man wahrscheinlich nicht unfähig gewesen, Spuren an dem Hammer zu sichern.
Und das Rumeiern um diesen Hammer kann auch heißen, das der Hammer so spezifische Besonderheiten aufweist, dass man ihn vielleicht einem bestimmten Personenkreis zuordnen kann und jetzt nur darauf wartet, einen oder mehrere Verdächtige heraus zu arbeiten, die auch noch in den Personenkreis Hammerinhaber passen.
Je mehr Infos zum Hammer und zu den Verletzungen heraus gegeben werden, desto mehr Täterwissen wird Preis gegeben, was den Ermittlungen und später der Überführung eines Täters schaden würde.

Coconut19 schrieb:Je mehr Infos zum Hammer und zu den Verletzungen heraus gegeben werden, desto mehr Täterwissen wird Preis gegeben, was den Ermittlungen und später der Überführung eines Täters schaden würde.

Könntest du mal ein Beispiel nennen, wo das zutrifft. Es müsste ja zwangsläufig etwas sein, wovon der Täter aktuell ausgeht, dass es der Polizei unbekannt ist, diese es aber dann doch veröffentlicht, oder?

Um den Hammer wird doch kein Geheimnis mehr gemacht, bei dem Pressegespräch hieß es klipp und klar, dass ein Hammer am Tatort gefunden wurde.

Mehr muss die Öffentlichkeit nicht wissen, denn nähere Details (was für eine Art von Hammer es genau war, welche Farbe usw.) sind Täterwissen, das u. a. dazu verwendet werden kann, falsche Geständnisse auszufiltern.

VanDusen schrieb:was für eine Art von Hammer es genau war, welche Farbe usw.

Wenn es ein Hammer gewesen wäre, der einen hohen Wiedererkennungswert hat, dann würde man ihn vermutlich präsentieren. So eben nicht. Einen Hammer bekommt man mittlerweile in jedem Billigladen für wenige Euro. Als Waffe also mindestens genauso leicht zu beschaffen wie ein Küchenmesser.

Was mich weiterhin irritiert ist die Tatsache, dass man sehr wenig Informationen über das Opfer preisgibt. Das ist m. E. untypisch.

x-aequitas schrieb:wenig Informationen über das Opfer preisgibt

Meinst du über die Verletzungen oder über das Leben?

Zum Hammer: Ein athletisch gebauter Täter mit einem Vorschlaghammer würde bestimmt Verheerendes anrichten. Ein Schmächtiger mit einem Zinkenhammer sicher auch. Von daher verschweigen sie es natürlich.

xoxalb schrieb:Meinst du über die Verletzungen oder über das Leben?

Über die Person. Aber das mag darin begründet sein, dass man eine Zufallstat für realtiv wahrscheinlich hält. So sind vermutlich auch die Fragen der Soko zu interprettieren, die allesamt nicht das Opfer selbst und/oder sein pers. Umfeld betreffen.

Die Soko hat folgende Fragen:

-Wer war in der Nacht zum Mittwoch in den Bereichen zwischen dem Emil-Warburg-Weg und der Fraunhoferstraße unterwegs?
-Wem sind am Abend des 18. August oder in der Nacht Personen aufgefallen?
-Wer hat an diesem Abend etwas auffälliges beobachtet?
-Wer hat sonst auffällige Beobachtungen in der Vergangenheit im Bayreuther Stadtgebiet gemacht, die im Zusammenhang stehen könnten?

Quelle: https://polizei.bayern.de/oberfranken/news/presse/aktuell/index.html/317976

Was mich mal interessieren würde, ist, ob man auch Täter-DNA im erweiterten Modus analysieren darf. Wenn ich mir vorstelle, man findet was, könnte man doch unglaublich interessante Details darüber herausfinden und evtl. schneller an ihn rankommen.

xoxalb schrieb:Was mich mal interessieren würde, ist, ob man auch Täter-DNA im erweiterten Modus analysieren darf. Wenn ich mir vorstelle, man findet was, könnte man doch unglaublich interessante Details darüber herausfinden und evtl. schneller an ihn rankommen.

Das darf man nicht. Ich bin mir nicht sicher, ob ich das bedauern sollte, es ist jedenfalls verboten.

xoxalb schrieb:Was mich mal interessieren würde, ist, ob man auch Täter-DNA im erweiterten Modus analysieren darf.

Bedingt. Ich kann diesen Artikel hier dazu empfehlen: https://www.lto.de/recht/hintergruende/h/vertiefte-dna-analyse-verbot-bayern-polizei-rechtsgrundlage-landesrecht-umgehung/

Schade, ich hörte es nur einmal bei einer unbekannten Toten, dass man über diese Methode herausgefunden hat, wer sie war.

x-aequitas schrieb:Aber das mag darin begründet sein, dass man eine Zufallstat für realtiv wahrscheinlich hält.

Trotzdem ist anscheinend nach wie vor die Polizeipräsenz in Bayreuth erhöht. https://www.frankenpost.de/region/oberfranken/laenderspiegel/Mord-in-Bayreuth-Raetselhafter-Angriff-mit-Hammer;art2388,7368173

Ich meinte natürlich statt trotzdem, deswegen

In dem Frankenpostartikel spricht man von einer schweren Entstellung des Opfers. Das kann vieles bedeuten. Ich gehe mal von einer Unkenntlichkeit des Gesichts aus. Das ist auch so ein Merkmal bei overkill Geschichten. Desweiteren kann der Körper durch das Messer entstellt worden sein. Kommt drauf an, welche Motivation beim Täter der Hintergrund ist. Ob hintergründig sexuell motiviert oder nicht z.B.. Je nachdem fallen die zugefügten Verletzungen aus.

Man muss hier, denke ich, beim sog. Overkill oder Übertötung unterscheiden zwischen einer stark emotional behafteten Beziehungstat, wo persönliche Gefühle bezogen auf das Opfer wie z. B. Hass im Spiel sind und der eher kaltblütigen, mehr emotionslosen Tat eines Psychopathen. Bei ersterem Fall steigert sich der Täter in eine Art Rauschzustand und wiederholt oft die gleiche Tötungshandlung mehrfach, z. B. Messerstiche oder Schüsse. Bei letzterem Fall überwiegen jedoch bewusst durchgeführte Handlungen, meist mit dem Ziel, maximale Zerstörung anzurichten und dadurch ein maximales Macht- oder Überlegenheitsgefühl zu erlangen, wie z. B. Zerstückelungshandlungen, Zerstörung z. B. von Gesicht, Augen, Geschlechtsteile, Kopf abtrennen, etc. und es handelt sich in der Regel um Zufallsopfer, die allenfalls noch grobe Eigenschaften aufweisen müssen, wie z. B. Geschlecht, Hautfarbe, etc. zu denen jedoch keine persönliche Beziehung besteht. Nur in letzterem Fall steckt meistens ein Serientäter dahinter.

@schärlook gut erklärt. Also falls zu dem Brand/Einbrüchen ein Zusammenhang auszumachen wäre: Die Zerstörungswut "zerschlagene PCs/Türen/Fenster" war immens, somit könnte ich mir schon einen Zusammenhang zumindest vorstellen. Einbrecher zerstören zwar auch manches, aber das war schon speziell brachial.

In Kulmbach kam es am Sonntag zu einem Großeinsatz der Polizei. Ein 25 Jahre alter Mann hat massiv randaliert. Nackt und blutverschmiert bewaffnete er sich in einem Krankenhaus mit einer Schere und Scherbe und flüchtete.

Wie die Polizei berichtet, fiel der 25-Jährige bereits in der Nacht zum Sonntag in Wirsberg im Landkreis Kulmbach durch seine aggressive Art auf. Der Mann stand offenbar unter Drogen und befand sich in einer "psychischen Ausnahmesituation".

Quelle:

https://www.google.com/amp/s/amp.infranken.de/lk/kulmbach/kulmbach-blutverschmierter-nackter-mann-randaliert-und-sorgt-fuer-sek-einsatz-art-5061203

Kulmbach bzw. Neuenmarkt-Wirsberg ist ca. 20 km von Bayreuth entfernt.