Daniel W. (24) - Ermittlungen wegen eines Tötungsdelikts

Das ist wirklich völlig absurd, aber für Deutschland ja mal wieder typisch.

Allerdings frage ich mich weshalb das im Fall des Täters des ermordeten Dominico aus München gemacht werden durfte?
Dort hieß es doch, der Täter wäre laut seiner DNA wahrscheinlich blond und hätte osteuropäische Wurzeln. Wie ist das zu erklären?

Das war für kurze Zeit auf bayerischem Boden wohl in absoluten Ausnahmefällen möglich. Hinterher wurde das schnell wieder vom Bund gekippt und die Voraussetzungen dafür verschärft. In letzter Zeit wurde das wie gesagt nur bei unbekannten Toten angewandt und nicht bei Tätern. So konnten wenigstens die Identitäten von ein paar armen Toten geklärt werden.

@xoxalb
Achso, danke dir. Ich dachte als ich das damals gelesen hatte, man wäre über dieses Nonsens mittlerweile hinweg gekommen. Schade!

Ärgern über das Regelwerk ist doch nur dann geboten, wenn auch wirklich Spuren vorliegen. Das wissen wir nicht.

Apropos, falls es jmd noch nicht gesehen hat. Interview mit A. Czech, Polizei Oberfranken, vom 22.1.21:

https://www.tvo.de/mediathek/video/nach-leichenfund-in-bayreuth-profiler-der-ofa-geben-details-zum-taeter-bekannt/

Mir fehlt übrigens die Hypothese, dass es ein oder mehrere junge Männer war(en). Gestresst, gereizt, frustriert, enttäuscht, ... Perspektivlosigkeit und agressive Stimmung, nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie. Evtl im Zusammenspiel mit Alkohol und Drogen. Ein Klassiker.

x-aequitas schrieb:Die zweite Hypothese ist für mich die weitaus wahrscheinlichere.

Wirklich, wieso?
Ich finde die erste Hypothese viel wahrscheinlicher. Gerade Menschen, die schwer psychisch erkrankt sind, können durch absetzen der Medikamente Psychosen entwickeln, was aber oft nur in Schüben einsetzt, weshalb er sonst für sein Umfeld unauffällig gewesen sein kann.

Ein Täter mit offen zur Schau gestellten Tötungsfantasien wäre vermutlich schon eher aufgefallen. Auch deswegen, weil diese Täter den Drang haben, sich im Nachhinein mit der Tat zu brüsten.

Karajana schrieb:Wirklich, wieso?
Ich finde die erste Hypothese viel wahrscheinlicher. Gerade Menschen, die schwer psychisch erkrankt sind, können durch absetzen der Medikamente Psychosen entwickeln, was aber oft nur in Schüben einsetzt, weshalb er sonst für sein Umfeld unauffällig gewesen sein kann.

Die räumliche Nähe zu entsprechenden Einrichtungen spricht natürlich ein stückweit dafür. Dennoch sehe ich hier eher einen jungen Mann mit einem aggressiv-dissozialem Verhalten, bei dem das Messer locker sitzt.

x-aequitas schrieb:jungen Mann mit einem aggressiv-dissozialem Verhalten, bei dem das Messer locker sitzt.

...und davon gibts heutzutage leider so viel, dass so einer nicht mehr auffällt

x-aequitas schrieb:Mir fehlt übrigens die Hypothese, dass es ein oder mehrere junge Männer war(en).

Es fehlt ebenso der relativ neue Tätertyp des "verkappten Amoktäters", jemand der Menschen aus einer oft allgemeinen Zielgruppe (Frauen, Ausländer, Studenten, o. ä.) aus ähnlichen aber eher persönlichen Motiven heraus tötet wie ein klassischer Amokläufer, z. B. aus Frust, Hass, etc. auf Grund vermeintlichen oder tatsächlich erlittenen Unrechts, Mobbings, etc.), der aber keineswegs gewillt ist, sich erwischen zu lassen oder gar selbst dabei umzukommen (daher "verkappt"), da er keine Botschaft hat für die Außenwelt.

Die biographische Herkunft darf also in Deutschland zur Täterprofilerstellung nicht bestimmt werden, aus den gleichen Gründen, weshalb man die Nationalität von Tätern nicht mehr in Presseberichten erwähnt. Man nimmt also in Kauf, dass der Täter wieder töten könnte und verzichtet bewußt auf weitere Hilfsmittel zur Tätereingrenzung. Irre!

Hier muss man unterscheiden, die Nichterwähnung der Nationalität in Presseberichten ist einfach nur "Die Wahrheit untern Teppich " kehren. Nicht schön,aber auch nicht allgemeingefährdend, das Verbot von DNS- Analysen aus politisch-ideologischen Gesichtspunkten ist auch in meinen Augen ein Skandal.

Vom Inhalt her kannte man den TVO-Beitrag her schon vom Zeitungsartikel, aber interessant es nochmal als Interview zu sehen. Etwas leicht irritiert hat mich die Aussage, Daniel sei durch einige Messerstiche zu Tode gekommen. Vorher war es doch irgendwie anders bezeichnet worden? Also Messerstiche zwar schon, aber weitaus mehr als nur "einige", daher die Angabe der "Übertötung". Auch von Entstellung war die Rede, aber das wurde im Interview jetzt nicht so deutlich gesagt.
Eine psychisch kranke Person könnte ich mir schon gut vorstellen. Ich kenne auch jemand, der höhere Dosen von Psychopharmaka nehmen muss. Der hat manchmal so Phasen, in denen er eigenmächtig seine Pillen nicht mehr schluckt. Dann dreht der voll ab und macht Sachen, dass es zu Polizeieinsätzen kommt. Von daher wäre das gut möglich. Natürlich kann man die Tätergruppe zwei (Mensch mit absolutem Tötungswillen/Tötungsfantasie) ebenso nicht ausschließen.
Schon echt krass, dass der Polizeisprecher den Aufruf startet, jeder soll sich melden, der im Bekanntenkreis und in seiner Familie eine auffällige Person hat, bei der alle bzw. einzelne Aspekte zutreffen? Sicher kommen da viele Sachen rein, die sich als Nullnummer rausstellen, weil plötzlich jeder jeden verdächtigt. Ganz schwierige Nummer würde ich sagen.

xoxalb schrieb:Ich kenne auch jemand, der höhere Dosen von Psychopharmaka nehmen muss. Der hat manchmal so Phasen, in denen er eigenmächtig seine Pillen nicht mehr schluckt. Dann dreht der voll ab und macht Sachen, dass es zu Polizeieinsätzen kommt. Von daher wäre das gut möglich.

Ja, dass ist bekannt, dass Menschen, denen über längere Zeit Neuroleptika verordnet bzw. zwangsverordnet wurden (forensische Psychiatrie) beim Entzug, vor allem beim zu schnellen Entzug ein erhöhtes Aggressions- und Gewaltpotential entwickeln können, auch wenn sie vor der Behandlung diesbezüglich nicht auffällig waren. Von daher kann ich mir das auch gut vorstellen. Eine dazu passende Klinik liegt allerdings fast am anderen Ende der Stadt. Wenn, dann müsste es sich jedoch wohl um einen Exinsassen gehandelt haben, denn ich glaube kaum, dass ein nächtlicher Ausflug unbemerkt geblieben wäre.

https://www.bild.de/news/inland/news-inland/polizei-geht-von-gewaltverbrechen-aus-blutige-leiche-an-feldweg-gefunden-75818692.bild.html. Eine gewisse ähnlichkeit zu Daniel.. Vllt ein durchgeknallter Trucker oder so

Trovato81 schrieb:Eine gewisse ähnlichkeit

Es steht noch nichts Genaues an Info drin. Von daher kann man noch gar nicht aussagen, ob es ein vergleichbarer Fall sein könnte.

In Kall ist bereits ein Tatverdächtiger gefasst worden. Täter und Opfer hatten sich (warum auch immer) an dem Feldweg getroffen.
https://www.bild.de/regional/koeln/koeln-aktuell/mechernich-blutige-leiche-an-feldweg-gefunden-mordkommission-ermittelt-75810516.bild.html

@AngusMacGyver
Im Fall Kall wurde zeitnah ein Verdächtiger bekannt, der mit dem Auto geflohen ist aber gefaßt wurde. Weiter oben gibt es einen Beitrag dazu. Lg