Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

Betje schrieb:Eigentlich müsste man solche Hunde mieten können, dass man nicht ganz auf irgendwelche Entscheidungsträger angewiesen ist.

"Mieten" kann man Mantrailer nicht. Aber man kann Hundeführer, die auf Mantrailing spezialisiert sind, privat beauftragen. Wird ja so auch oft in der Haustiersuche gemacht. Selbiger hier oft besprochene IK-Mantrailer-Einsatz vom 17.09.20 war auch von privater Seite organisiert und kein offizieller Einsatz.

@Empyria
Das habe ich nicht geschrieben sondern:

JosephConrad schrieb:Gelöscht werden die Daten auch heute noch typischerweise erst nach ein paar Tagen.

CorvusCorax schrieb:Selbiger hier oft besprochene IK-Mantrailer-Einsatz vom 17.09.20 war auch von privater Seite organisiert und kein offizieller Einsatz.

Wer hat diesen Auftrag erteilt, würde mich schon interessieren, ist das bekannt?
Das kann kaum die Familie gewesen sein.

CorvusCorax schrieb:Natürlich kann man das nicht ausschliessen, da eben nicht nur viele Wege nach Rom, sondern auch nach Todtmoos führen...
Wie auch immer - der Wandersmann mag seiner Freundin ja noch morgens eröffnet haben, dass er von Wehr nach Todtmoos und wieder zurück laufen wird, liess sie in dem Glauben, obwohl Endstation halt Au gewesen ist. Was weiß ich.

Ich glaube auch nicht, dass S. die Wehratalstrecke gelaufen ist. Irgendwo hätten ja die ganzen Leute gewesen sein müssen, die offensichtlich an diesem 10.09.20 auch auf der Piste waren. Und keinem ist sie irgendwo begegnet. Entweder sie ist schon im unmittelbaren Umkreis von Todtmoos-Ort entschwunden, oder aber nicht viel weiter wie bis Au gekommen.

ich glaube, dass die meisten Leute, die sich in den Morgenstunden in diesem Bereich aufhielten, in Richtung Wehr gelaufen sind. Demnach blieben also nur wenige übrig, die ihr potentiell entgegenkamen. Da aber sicherlich nicht alle das gleiche Tempo laufen, hätte sie über die Distanz von 7, 8 Kilometern zu Leuten aufschließen -, oder von Leuten überholt werden müssen. Aber scheinbar wurde sie ja gar nicht gesehen, noch nicht mal im Bereich von Schwarzenbach...


Ich hatte in Bezug auf die Spürhunde den Verdacht, dass Scarlett zwischen Au und der Pont sur la Wehra abgegriffen wurde.
Im weiteren Verlauf hat der Täter sie dann 100 Meter weiter nach unten vom Weg weg (Richtung Wehra/L148) gezogen, ähnlich wie es in Endingen bei der Joggerin der Fall war, und möglicherweise im Anschluss in einer Kuhle eines umgefallenen Baumes grob verscharrt, mit Totholz abgedeckt.
Den Rucksack hat er allerdings als "Trophäe" mitgenommen und bei der Pont sur la Wehra im Gebüsch versteckt, später mit einem Fahrzeug abgeholt. Vielleicht hat er dann nochmal, nach Durchsicht der Utensilien, kurz das Handy eingeschaltet bevor er es zerstört hat.

Aufgrund aller Umstände (Handy, Spaziergänger, Augenzeugen, Nachsuchung) ist es für mich schwer vorstellbar, dass Scarlett überhaupt in die Nähe von Au kam.
Dass sie die Wanderung antreten wollte, steht für mich aber außer Frage. Sie war in voller Wandermontur und hatte sich noch Proviant eingekauft.

Betje schrieb:zurückhaltung sehe ich da ehrlichgesagt nicht.
Die Familie tut wahnsinnig viel um Scarlett zu finden, der Vater tut mir perönlich sehr leid.

Die Behörden wirkten auf mich aber gewissermaßen zurückhaltend.
Ich hätte zum Beispiel erwartet, dass unmittelbar nachdem man wusste, dass Scarlett verschwunden war, sämtliches Videomaterial von Todtmoos und Nachbarorten eingesammelt und gesichtet worden wäre, Google sowie Facebook um Datenfreigabe gebeten worden wären (die bei Verdacht auf Gefahrenlage durchaus solche Daten freigeben können).
Zu beteuern, es lägen keine Hinweise auf ein Verbrechen vor, hilft da meiner Meinung nach nicht weiter. Sollte man nicht vorher gewisse Daten sammeln bevor sie verloren sind, falls es sich dann doch als Verbrechen herausstellt?
Eingesammeltes Überwachungskamera- sowie Socialmediamaterial hätte schließlich auch darauf hindeuten können, dass Scarlett einen ganz anderen Weg eingeschlagen hat und in eine andere Richtung gelaufen ist, wo sie dann verunglückt sein könnte.
Interessanterweise hat dann später ein Anruf eines deutschen Mitbürgers bei der Polizei dazu geführt, dass in Richtung Mord ermittelt wurde. Dass das dann plötzlich so einfach möglich war, in Richtung Verbrechen zu ermitteln, hatte mich dann doch gewundert.
Man weiß natürlich nicht was alles im im Hintergrund getan wurde, aber wirken tut es auf mich, als hätte man sich gerade in der Anfangsphase etwas zu sehr auf die Unfalltheorie versteift. Man kann natürlich sagen, dass keine Hinweise auf ein Verbrechen vorliegen, aber muss man dann nicht auch hinzufügen, dass ebensowenig Hinweise für einen Unfall vorliegen? Beides kommt regelmäßig in diesem Land vor und ein Verbrechen auf eine junge Frau, die alleine in den Wäldern unterwegs ist, liegt doch nahe.

JosephConrad schrieb:Das habe ich nicht geschrieben sondern:
JosephConrad schrieb:
Gelöscht werden die Daten auch heute noch typischerweise erst nach ein paar Tagen.

👍

Empyria schrieb:Ich hätte zum Beispiel erwartet, dass unmittelbar nachdem man wusste, dass Scarlett verschwunden war, sämtliches Videomaterial von Todtmoos und Nachbarorten eingesammelt und gesichtet worden wäre,

Videokameras wurden gecheckt.

Teutone schrieb am 19.02.2021:bezüglich Kameras sind alle in Frage kommenden Kameras überprüft worden.Es ist übrigens erstaunlich wieviele dieser Kameras in Wahrheit Attrappen sind.Im übrigen werden die meisten Aufnahmen nach ca.3 Tagen automatisch gelöscht wenn da nichts aussergewöhnliches passiert ist.Wir sind ja die letzte vermutete Strecke auch gelaufen und haben auf solche Kameras geachtet.

Beitrag von Teutone (Seite 321)

CorvusCorax schrieb:Videokameras wurden gecheckt.

Okay, wenn Scarlett dann nur auf dem Supermarktvideo zu sehen war, hat Todtmoos weniger Kameras als ich dachte. Oder die maximale Speicherdauer war bereits überschritten.

Teutone schrieb am 19.02.2021:Wir sind ja die letzte vermutete Strecke auch gelaufen und haben auf solche Kameras geachtet.

Vielleicht hätte man auch die Kameras in Gegenden checken sollen, wo man Scarlett nicht vermutete. Denn wenn sie wirklich am Labyrinth auf jemanden gewartet hat, ging es möglicherweise ganz woanders hin.

Vielleicht hätte man aber auch diese Sichtung am 10.09.20 bei der "Einsamen Tanne" bei Zell i.W. genauer unter die Lupe nehmen sollen.
Auch wenn diese seitens der Polizei damit abgetan wurde, dass es zu weit entfernt von der E6 ist. Wenn man ja nun einfach nicht weiß, in welche Himmelsrichtung S. gelaufen ist und sie einem spontanen Entschluß folgend oder weil sie eine falsche Route gewählt hat, in Zell i.W. gelandet wäre, dann muß man doch auch dieser Sichtung nachgehen.

Fakt ist, ein Mann mit Hund hat am 10.09.20 gegen 15:30 Uhr drüben in Zell eine Frau mit Rucksack gesichtet, von der er der Meinung war, dass es sich um S. gehandelt haben könnte und das hat er ein paar Tage später auch der Polizei gemeldet und auch gegenüber BFS eine Beschreibung abgegeben, die relativ detailliert gewesen sein muß.

Was ich ja nun nie verstanden habe - warum hat man nicht intensiver nachgeforscht, wer denn nun diese Frau mit Rucksack an der Einsamen Tanne gewesen ist? Die Doppelgängerin konnte man ausschliessen, die hat sich gemeldet, die wars nicht.
Gemeldet hat sich keine andere Frau, die an diesem 10.09.20 dem Zeugen mit Hund über den Weg gelaufen ist. Wer war dann diese Frau? Bis heute ungeklärt. Somit bleibt weiterhin die Frage im Raum stehen, ob es nicht doch S. gewesen ist.

CorvusCorax schrieb:Mehr suchen, wie im Fall Scarlett, kann man fast nicht. Wüßte keinen anderen Vermisstenfall, in dem über so lange Zeit an so vielen Orten gesucht wurde

Viel heißt aber nicht unbedingt gut.

Von der Qualität der Suche wissen wir wenig bis gar nichts.

Profis waren nur an ein paar Tagen vor Ort, so wie ich das verstehe. Die restliche Suche ist von Amateuren geplant, durchgeführt und protokolliert worden.

Oder irre ich mich da?

CorvusCorax schrieb:Fakt ist, ein Mann mit Hund hat am 10.09.20 gegen 15:30 Uhr drüben in Zell eine Frau mit Rucksack gesichtet, von der er der Meinung war, dass es sich um S. gehandelt haben könnte und das hat er ein paar Tage später auch der Polizei gemeldet und auch gegenüber BFS eine Beschreibung abgegeben, die relativ detailliert gewesen sein muß.

Z.B. bei Komoot werden in dieser Gegend viele Tagesrundwanderungen vorgestellt, viele ab Wehr-Hasel. Vllt hatte sich der Mann mit Hund bei der Rucksackgröße getäuscht und die Wanderin hatte einen größeren Tagesrucksack bei sich. Wehr könnte ihr Start- und Endpunkt gewesen sein, falls sie mit Öffentlichen unterwegs war.
Eine Westweg-Ostvarianten-Wanderin würde eher nicht an der Einsamen Tanne vorbei kommen, der Weg führt über die Hohe Möhr. Es sei denn, sie hätte in Zell dringend etwas einkaufen wollen, aber dafür ist der Weg zu weit. Das macht wohl kein Weitwanderer.

Hätte Sc tatsächlich versehentlich die falsche Richtung eingeschlagen, dann wäre sie sicher etwas aufgewühlt gewesen und hätte es dem Mann mit Hund ggü erwähnt. Der Mann hätte schon aussagen müssen, von welchem Weg sie kam, aber das hat er anscheinend nicht. Die Wanderin ist ja nicht einfach vom Himmel gefallen und stand plötzlich vor ihm.

Fazit: Ich glaube, dass es eine blonde Rundwanderin mit einem roten Tagesrucksack war, vllt eine Schweizerin, die von allem nichts mitbekam.

Nachtrag: Nee, eine Schweizerin kann es nicht gewesen sein. An die Sprache erinnert man sich.

leider ist im Nachhinein vieles möglich aber 16km oder 17km in die falsche Richtung zu laufen wäre sehr weit.
Trotzdem ist es ein Versäumnis dem nicht nachgegangen zu sein, möglicherweise hätten auch noch andere diese Frau gesehen...

Ich frage mich, wem Scarlett so dermaßen hätte vertrauen können, dass sie die Timeline ihres Handys ausschaltet und in ein Auto steigt.
Ich denke nicht, dass sie in Todtmoos jemanden so gut gekannt hätte, von daher könnte es doch eher jemand aus ihrem früheren Leben gewesen sein.
Sie müsste ja quasi in dem Bereich der Steinkreise ihr Handy ageschaltet - und sich unsichtbar gemacht haben.
Alles nur gesetzt des Falles, dass sie tatsächlich diese Aktionen bewust ausgeführt hat.

Eigentlich war Scarlett ja schon seit 2013 eine kleine lokale "Berühmtheit", als die Sendung "unsere erste gemeinsame Wohnung" ausgestrahlt wurde. Vielleicht hatte sie einige Verehrer.
Hatte sie vielleicht sogar einen Stalker, jemanden der wußte, dass sie den Schluchtensteig alleine wandert?
Jemand, der vielleicht eine Zufallsbegegnung, die gar nicht so zufällig war, arrangiert hat?
Jemand, der in der Coronazeit zu viel Zeit zum Nachdenken hatte?

Am Ende des Tages finden die meisten Delikte im Bekanntenkreis statt und vielleicht ist die 6. Etappe nur ein Holzweg.

Kraftwerker schrieb:Viel heißt aber nicht unbedingt gut.
Von der Qualität der Suche wissen wir wenig bis gar nichts.
Profis waren nur an ein paar Tagen vor Ort, so wie ich das verstehe. Die restliche Suche ist von Amateuren geplant, durchgeführt und protokolliert worden.

Wie hoch willst du denn die Qualität der Suche durch Nichtprofis ansetzen? Ich denke, alle, die gesucht haben, haben im Rahmen des Möglichen und Machbaren das Beste gegeben und das intensiv über zwei Jahre. Natürlich waren alle Amateure; wer hat auch schon jemals in seinem Leben mit einer Personensuche zu tun?
Dazu kommen die Steilhänge im Wehratal, die man eben nicht wie in ebenem Gelände mit 10erKetten Meter für Meter ablaufen kann.
Man kann so weit hoch und runter kraxeln, wie es eben möglich ist und man sich nicht selbst in Gefahr bringt. Mehr geht nicht.

Und wenn man auf der Wehrtalstrecke fokussiert war auf Absturzstellen, so war die Suche in anderen Arealen wie z.Bspl. im Kirchspielwald rund um Wehrhalden/Ibach eine ganze andere. Dort oben stürzt keiner ab, das ist reine Fläche, da sucht man dann nach einem Verbrechensopfer, dass in diesem endlosen Waldgebiet irgendwo verscharrt oder abgedeckt liegt und man sucht jede noch so verranzte Hütte oder Unterstand ab.

Betje schrieb:Eigentlich war Scarlett ja schon seit 2013 eine kleine lokale "Berühmtheit", als die Sendung "unsere erste gemeinsame Wohnung" ausgestrahlt wurde. Vielleicht hatte sie einige Verehrer.
Hatte sie vielleicht sogar einen Stalker, jemanden der wußte, dass sie den Schluchtensteig alleine wandert?
Jemand, der vielleicht eine Zufallsbegegnung, die gar nicht so zufällig war, arrangiert hat?
Jemand, der in der Coronazeit zu viel Zeit zum Nachdenken hatte?

Daran hatte ich ursprünglich auch mal gedacht. Aber ich glaube, falls Scarlett tatsächlich einem Verbrechen zum Opfer fiel, müsste es sich bei dem Täter schon eher um jemanden handeln, der sich im Schwarzwald, bzw. der Gegend um den Schluchtensteig, einigermaßen auskennt. Für einen Fremden wäre so eine Aktion mit Abpassen und Verbringen in völlig unbekanntem Gelände wohl eher schwer zu bewältigen. Und daß irgendein eventueller Stalker Scarletts ausgerechnet mit dem Schluchtensteig vertraut ist, das wäre doch ein arger Zufall.

Mickelangelo schrieb:Daran hatte ich ursprünglich auch mal gedacht. Aber ich glaube, falls Scarlett tatsächlich einem Verbrechen zum Opfer fiel, müsste es sich bei dem Täter schon eher um jemanden handeln, der sich im Schwarzwald, bzw. der Gegend um den Schluchtensteig, einigermaßen auskennt. Für einen Fremden wäre so eine Aktion mit Abpassen und Verbringen in völlig unbekanntem Gelände wohl eher schwer zu bewältigen. Und daß irgendein eventueller Stalker Scarletts ausgerechnet mit dem Schluchtensteig vertraut ist, das wäre doch ein arger Zufall.

ich dachte eher daran, das einer schon kurz nach dem Edeka oder beim Steinkreis zu Scarlett geht:"wow, Du hier?
Ich bin hier gerade mit meinem Wohnmobil unterwegs..."

Wo kann man diese Sendung sehen?

mario100 schrieb:Wo kann man diese Sendung sehen?

Habe mehrfach gesucht und im deutschen nichts gefunden. Evtl. Persönlichkeitsschutz aller Beteiligten?

Betje schrieb:ich dachte eher daran, das einer schon kurz nach dem Edeka oder beim Steinkreis zu Scarlett geht:"wow, Du hier?
Ich bin hier gerade mit meinem Wohnmobil unterwegs..."

Wohnmobil wäre sicher ein Möglichkeit, auch weil man sich damit im nahen Umkreis von Todtmoos auf irgendein Plätzchen am Wegesrand stellen könnte, um seine Zeit dort zu verbringen. Bei einer Mitfahrt von S. mit einem Wohnmobilisten hätte sie sich ja auch noch eine ganze Zeit lang in nächster Nähe von Todtmoos befinden können und somit handytechnisch möglicherweise in der Todtmooser Funkzelle.

Bei deinem Szenario hätte S. diesen Wohnmobilisten aber gekannt "wow, du hier?". Und dann? Wie geht die Story dann weiter? Hat er sie auf ein Käffchen in seinem Womo eingeladen an einem schönen Aussichtspunkt über Todtmoos? So nach dem Motto: "Bist ja eh schon spät dran, da kommt es auf ne halbe Stunde auch nicht mehr an". Dann ist die Sache aus dem Ruder gelaufen, Übergriff im Womo, wovon dann niemand etwas mitbekommt, Spuren für ein Verbrechen gibt es außerhalb dieses geschützen Raums des Womo auch nicht, und dann fährt er mit ihr dead or alive wohin auch immer.

Diese Verbrechensszenarien lesen sich doch immer wie ein Script für einen Netflix-Thriller.

CorvusCorax schrieb:Bei deinem Szenario hätte S. diesen Wohnmobilisten aber gekannt "wow, du hier?". Und dann? Wie geht die Story dann weiter?

ok, ich versuchs mal ausführlicher...

Scarlett war durch ihren Fernsehauftritt bei RTL eine kleine, lokale "Berühmtheit".
Damit meine ich, dass vielleicht ehemalige Klassenkameraden, Nachbarn, weitläufige Bekannte, Kollegen (bspw. Ferienjob), etc., etc., diesen Auftritt mitbekommen und verfolgt haben, darüber geredet wurde. Das ist schon etwas Besonderes.
Vielleicht hat schon damals jemand angefangen sie zu stalken und irgendwann damit angefangen alles aufzusaugen, was Scarlett irgendwo postet, jedes Bild, das sie irgendwo reinstellt, abspeichert, etc...

Irgendwann kennt so einer die Gewohnheiten seines "Schützlings", weiß, dass Scarlett gerne alleine wandert, vielleicht auch was sie über Ebay verkauft und noch viel mehr...
Möglicherweise hat dieser Stalker dann irgendwo aufgeschnappt, dass Scarlett den Schluchtensteig im September 2020 alleine läuft, vielleicht hat sie das sogar gepostet (hier wäre interessant, inwieweit das bekannt war, ob sich z.B. Familienmitglieder darüber öffentlich (z.B. unter Nachbarn, Kollegen, beim Einkaufen) unterhalten haben, etc.

Dieses Wissen könnte er dann als Möglichkeit nutzen, die Kontrolle über Scarlett zu bekommen.

Er mietet sich ein Wohnmobil, fährt in den Schwarzwald und stellt seine Falle auf.
Er parkt beispielsweise am Morgen der 6. Etappe auf dem Parkplatz unterhalb der Wehrawaldklinik. Dort ist es überschaubar, ein wenig abgelegen und man fällt nicht sonderlich auf.

Vielleicht passt plötzlich aus seiner Sicht alles (vielleicht hatte er die Falle schon mehrmals aufgestellt).
Scarlett erreicht komplett alleine den Parkplatz, es ist dort nahezu nichts los.
Dann geht er ihr ein paar Meter entgegen, sieht sie und sagt etwas überrascht:"Ich kenne dich doch irgendwo her!".
Wenn er ein ehemaliger Kollege, Klassenkamerad, Nachbar etc. war, ist sie sicherlich freudig überrascht.
Ansonsten müsste er nur sagen:"Ich glaube, ich habe dich in Birma gesehen, kann es sein dass du in Myanmar warst?"...

Und schon ist er im Gespräch. Er hat durch ihre Postings den Vorteil zu wissen was ihr gefällt und was sie ablehnt.
Also lenkt er das Gespräch auf "Paderborn, Myanmar, Tierschutz, vegan, blablabla..." und zeigt ihr beiläufig sein Wohnmobil, wo vielleicht auch Bilder von einer Tierrettungsaktion "zufällig" herumliegen...
Dann brauch er ihr nur einen Multivitaminaft mit KO Tropfen anbieten und im Anschluss ihr Handy abzuschalten.


Bei diesem Szenario könnte es sein, dass Scarlett noch lebt.
Ich denke, dass es Fälle wie Monika B., Fritzl, Priklopil oder Höxter aktuell gibt, schon immer gab und künftig auch geben wird.
Diese Häuser (Monika B., Fritzl, Priklopil oder Höxter) waren sogar alle in Wohngebieten. Wenn jemand im Außenbereich wohnt, überhaupt keine Nachbarn hat, könnte er noch viel einfacher und unbehelligter so eine Entführung mit anschließender Gefangennahme durchziehen.

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Kleiner Seitensprung zum Fall "Frauke Liebs".

Dieser Täter läuft wahrscheinlich immer noch frei im Raum Paderborn herum.
Angenommen er war zum Zeitpunkt der F. Liebs-Entführung recht jung und ohne Plan B.
Entführung und kurzfristige Unterbringung mag ja funktioniert haben aber irgendwann kommt die Frage:"Wo bringe ich F. Liebs langfristig unter?"...
Wenn dieser Täter damals andere Möglichkeiten gehabt hätte (abgelegener Hof, vorbereitetes Verließ, alleinlebend), könnte ich mir vortellen, dass Frauke Liebs deutlich länger eingesperrt gewesen wäre.

Vielleicht hat er diese Möglichkeiten inzwischen (Mutter verstorben) oder anderweitig einen Hof erworben.
Vielleicht kommt er sogar für Scarletts Vermisstenfall in Frage (Paderborn und Bad Lippspringe sind quasi Nachbarorte)

Natürlich würde er sie heute nicht telefonieren lassen.
Vielmehr käme es ihm zu Gute, wenn die meisten Kräfte auf dem Holzweg der 6. Etappe (Schluchtensteig) vergeudet werden...