Verschwinden und Tod von Gabby Petito

Karlssohn schrieb:Wäre es in einer solchen Situation sehr wahrscheinlich, dass eine Person eine Tote auf den Schultern durch das morastige Flußbett schleppt und dann dort am anderen Ufer ablegt?

Nachts und nicht gerade bei Vollmond wäre es möglich.

Aber was wenn Fundort gleich Sterbeort ist? Was hätte(n) GP und ggf. BL da suchen sollen? Ich dachte neulich schon möglicherweise an Aufnahmen mit der Drohne, die man auf freiem Feld besser starten und landen lassen kann.

Karlssohn schrieb:Da die Leiche wohl nicht vergraben wurde, müsste sie eigentlich auch von den Campern früher oder später entdeckt worden sein

Sie lag 300m in einem unwegsamen Gelände, teilweise mit niedriger Vegetation. Das fällt von der Straße aus nicht auf mMn.

CurlySue_ schrieb:Aber was wenn Fundort gleich Sterbeort ist? Was hätte(n) GP und ggf. BL da suchen sollen? Ich dachte neulich schon möglicherweise an Aufnahmen mit der Drohne, die man auf freiem Feld besser starten und landen lassen kann.

Das kann gut sein. Wahrscheinlich sind in dem Gelände Spuren in Form von Fußabdrücken unvermeidlich. Gerade wenn man jemand schleppen muss oder wenn es zu einer tödlichen Situation am Fundort gekommen ist. Leider war eine Spanne Zeit dazwischen, aber der feuchte Boden hat bestimmt einiges an Spuren nicht vergessen...

Karlssohn schrieb:dann ist es für mich aber wahrscheinlich, wenn sie durch Menschenhand umgekommen ist, dass dieses auch dort, am jenseitigen Ufer passiert sein muss.

Ja...

Ist eigentlich bei der Obduktion schon eine Feststellung über den ungefähren Todeszeitpunkt getroffen worden?

Falls das in den Zeitraum fällt, in dem BL als Anhalter unterwegs war, hätte er ein Alibi.

Und hat inzwischen die verschobene Pressekonferenz des Anwalts stattgefunden?

rr080419 schrieb:Ist eigentlich bei der Obduktion schon eine Feststellung über den ungefähren Todeszeitpunkt getroffen worden?

Nein. Ich denke auch nicht, dass dazu in naher Zukunft mehr kommt da dies Täterwissen ist. Und ob man das nach drei Wochen Liegezeit so genau sagen kann?

CurlySue_ schrieb:Sie lag 300m in einem unwegsamen Gelände, teilweise mit niedriger Vegetation. Das fällt von der Straße aus nicht auf mMn.

Uns Menschen relativ sicher nicht.

Aber die zahlreichen Hunde der anderen Camping Gäste hätten jederzeit anschlagen können.

Zumindest als möglichen geplanten Ablageort finde ich die Stelle genauso schlecht und unplausibel, wie den Stellplatz des Vans.

Wenn ich tausende Kilometer teilweise durch echte Wildnis fahre, dann gibt es doch viele einsame Stellen die viel besser geeignet wären und falls BL sich hier aus Affekt sich zu irgendetwas hätte hinreißen lassen, hätte er vielleicht nicht unbedingt dort an der Stelle den Van so lange stehen lassen sollen zumal er ja am 30. oder 31. dann die gut 35 Stunden Heimfahrt angetreten hat.

Ob er nun GP getötet hat oder nicht weiß man ja noch nicht. Aber davon abgesehen kann ich mir irgendwie nicht erklären, dass er den inoffiziellen Platz sooo toll fand, dass er da so lange bleibt.

Irgendwie passt das augenscheinlich nicht so recht zusammen, oder wir wissen es nicht.

Rick_Blaine schrieb:in Florida die Eltern eines Beschuldigten kein Recht haben, eine Aussage zu verweigern. Auch eine, wie man in Deutschland sagt, Strafvereitelung, ist nicht erlaubt, auch wenn es zu Gunsten des eigenen Kindes geht

Stand jetzt, gilt er aber offiziell noch nicht als Verdächtiger, mithin greift diese Regel nicht.
Oder sehe ich das falsch?

Es wäre interessant ob GP eine eigene Kamera Ausrüstung für ihr Projekt mit dabei hatte oder alles mit dem Handy aufgenommen worden ist. Ich geh eigentlich davon aus dass sie eine professionelle Kamera auch noch dabei hatte.
Falls das so wäre, könnte man eventuell anhand der Aufnahmen, auch noch Rückschlüsse auf die letzten Tage vor ihrem Verschwinden ziehen.
Wenn es eine Fotoausrüstung gibt, wird sie wahrscheinlich schon ausgewertet werden.
Mich nimmt dieser Fall sehr mit, und ich versuche mir vorzustellen wie GP' s letzte Tage und Stunden wohl waren, ob sie Angst hatte, ob sie weg wollte...
Für die Eltern muss das eine so quälende Situation sein,..
Ruhe in Frieden Gabby 🙏😥

Forester schrieb:Zumindest als möglichen geplanten Ablageort finde ich die Stelle genauso schlecht und unplausibel, wie den Stellplatz des Vans.

Wenn ich tausende Kilometer teilweise durch echte Wildnis fahre, dann gibt es doch viele einsame Stellen die viel besser geeignet wären und falls BL sich hier aus Affekt sich zu irgendetwas hätte hinreißen lassen, hätte er vielleicht nicht unbedingt dort an der Stelle den Van so lange stehen lassen sollen zumal er ja am 30. oder 31. dann die gut 35 Stunden Heimfahrt angetreten hat.

Vielleicht haben sie sich gestritten und jemand ist weggerannt, der andere hinterher, dann kam es zu einem tragischen Unglück.

Wir wissen es nicht.

Forester schrieb:Ist es üblich und akzeptiert wenn man sich "irgendwo" hinstellt??

Als passionierter Camper (jedoch noch nie in den USA) war ich schon auf zahlreichen und sehr unterschiedlichen Campingplätzen quer durch Europa, hauptsächlich Uk und Frankreich. Da gab's extrem durchorganisiere wo der Betreiber des Platzes jeden Abend durch ging und die Zelt/Stellplatznummer kontrollierte, in solche Campingplätze kam man hauptsächlich nur als registrierter Gast über einen Schranken rein. Dann gibt's auch sehr naturnahe Campingplätze (und so schätze ich den am Grand Teton Creek ebenfalls ein) wo du eher selbstvetsorgerisch unterwegs bist, die Stellplätze auch weiter voneinander entfernt liegen und es auch mit den Kontrollen, vor allem zu Beginn oder in der Nebensaison, nicht so streng ist.

Durchaus möglich, dass ein Abstellen dort nicht als Verstoß angesehen wurde, ich finde es jedoch auch höchst seltsam. Niemals würde ich an so einem schönen Platz wie dort mir diese Stelle für längeres Verweilen aussuchen... Aber gut, das ist alles subjektiv...

Irgendwo stand jedoch, dass die meisten Plätze relativ ausgebucht waren, vielleicht war kein offizieller Stellplatz frei?

Forester schrieb:Aber davon abgesehen kann ich mir irgendwie nicht erklären, dass er den inoffiziellen Platz sooo toll fand, dass er da so lange bleibt.

Was ist denn mit einer Panne? Der Van sieht ja auch eher provisorisch da geparkt aus. Deswegen möglicherweise auch BLs Trampen nach Jackson um Material zu holen, wenn er es denn gewesen ist.

Die Happy-Halloween-Bilder in Ogden sind wahrscheinlich nach seiner Rückkehr aus Florida, wo er eine Woche Sachen ein- oder ausräumte, entstanden. Am 24.08.21 checkten Sie aus dem Hotel aus und fuhren weiter Richtung Norden (Ogden), am 25.08. telefonierte GP mit ihrer Mutter. Sie sind im Teton Nationalpark.

Am 26.08. erfolgte das letzte Instagram Posting mit den Fotos aus Ogden, am 27.08 Snapchat mit Freundin und "odd"-SMS an die Mutter.

Sie waren also am 25.08. im Teton Nationalpark, vielleicht tatsächlich beim Snake River. Es fällt auf, dass sie dann nicht so recht vorankommen in Richtung Yellowstone Nationalpark. Spread Creek Camping Area ist ein Abweg Richtung Osten, der sich nicht wirklich erklärt:

Forester schrieb:Gleichzeitig aber auch für das "Van Live" völlig unbrauchbar, da man weder Ruhe hat (Verkehr) noch die Natur genießen kann (keine Aussicht und kein Zelt)

Nun wurde BL schon am 26.08. in dem Gebiet allein im Van sitzend gesehen:

AVIOLI schrieb:Schultz said she saw the van on Aug. 26 along with the young man

War der Abstecher nach Spread Creek wirklich geplant und lebte sie da noch?
Vielleicht ist BL doch der Urheber der odd-SMS, des Snapchats (nur Text) und sogar des letzten Instagram-Posts, bei dem die Ortsangabe fehlte, wie GP sie gewöhnlich machte? Ich finde es mittlerweile doch gar nicht mehr so unwahrscheinlich, dass sein Ablenkungsmanöver noch weitere Aktionen umfasste und GP schon eher tot war.

Forester schrieb:Wenn ich tausende Kilometer teilweise durch echte Wildnis fahre, dann gibt es doch viele einsame Stellen die viel besser geeignet wären und falls BL sich hier aus Affekt sich zu irgendetwas hätte hinreißen lassen, hätte er vielleicht nicht unbedingt dort an der Stelle den Van so lange stehen lassen sollen

BLs Kurz-Trampen ist für mich ein Ablenkungsmanöver mit diesem Ziel:

Boho schrieb:Ob er gehofft hatte, in der Zeit findet sie Jemand und er kommt zurück und sagt OMG, ich war nicht da, was ist passiert?

Und dafür hätte er dann Zeugen gehabt in den Leuten, die ihn mitnahmen und denen er so auffällig viel Geld bot.
Das würde auch erklären, warum er den Van dort stehenließ und die Leiche nicht besser versteckte.

Ich glaube hier weiterhin an einen Streit, der eskaliert ist und an eine Tat im Affekt, lediglich das Nachtatverhalten ist aufsehenerregend.

Boho schrieb:Mal zum Ablauf vom 27. - 29.8 - sehe ich das so richtig?:

Nein, nicht ganz. Die Zeugin Schultz will den Van beim Einfahren auf den Platz am 26.08. gesehen haben und habe sich über die langsame und unsichere Fahrweise geärgert. Sie war sich sicher, dass niemand auf dem Beifahrersitz war und der Fahrer eine junge, männlich Person war. Sie hat auch das Abstellen des Vans an der Stelle, an der er eben stand, gesehen.

Bzgl. der Sichtung am 29.08. war sie sich nichts so ganz sicher, glaubte sich nur zu erinnern, dass der Wagen dort stand. Sie wird sich aber vermutlich richtig erinnern, da zwei Elch-Beobachter den Wagen gegen 18 Uhr am 29.08. dort sahen.

Quelle:
https://www.dailymail.co.uk/news/article-10015593/Graphic-designer-claims-alerted-FBI-Spread-Creek-camp-site-Gabby-Petitos-remains-found.html
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CurlySue_ schrieb:Zitat von JeangreenJeangreen schrieb:
Am 29.8. ist BL beim Trampen mitgenommen worden. Die Zeugen sagen auch aus, dass der Van vermutlich bis zum 29. dort stand

Es ist doch gar nicht gesichert, dass es BL war.

Na ja, im Rahmen dessen, was in diesem Fall überhaupt gesichert ist, ist das schon eindeutig, sowohl im Hinblick auf die Beschreibung der Person, als auch im Hinblick auf das, was er da erzählt hat. Auch die Fahrtrichtung und sein verfrühtes Aussteigen passen recht nahtlos.

Die North Port Police hat den Kontakt gegenüber CNN als glaubwürdig eingestuft:

"Her account is plausible, it appears," North Port police spokesperson Josh Taylor said.

Quelle: https://edition.cnn.com/2021/09/22/us/gabby-petito-brian-laundrie-update-wednesday/index.html

@Palio

Palio schrieb:Sie waren also am 25.08. im Teton Nationalpark, vielleicht tatsächlich beim Snake River. Es fällt auf, dass sie dann nicht so recht vorankommen in Richtung Yellowstone Nationalpark. Spread Creek Camping Area ist ein Abweg Richtung Osten, der sich nicht wirklich

vielleicht waren alle anderen Plätze voll - ohne vorherige Reservierung läuft auf den Plätzen im Teton Park seit Anfang 2021 nichts mehr.
am 25.8. wurde der Van am Jenny Lake gesehen - im Teton Park - das ist aber alles nicht weit voneinander entfernt.

vom Spread Creek Camping - der nicht zum Teton Nationalpark gehört - zum Yellow Stone 20 min Fahrzeit.

CurlySue_ schrieb:rr080419 schrieb:
Ist eigentlich bei der Obduktion schon eine Feststellung über den ungefähren Todeszeitpunkt getroffen worden?
Nein. Ich denke auch nicht, dass dazu in naher Zukunft mehr kommt da dies Täterwissen ist. Und ob man das nach drei Wochen Liegezeit so genau sagen kann?

Vielleicht. Der Forensiker Mark Benecke., der u.a. ja bei der Lösung von Kriminalfällen mit seinem Wissen über Insekten beteiligt ist, hat dazu z. B in der FAZ eine Aussage gemacht, die ich hier verlinke. Der Aufwand dafür geht jedenfalls oftmals über die Arbeit von Gerichtsmedizinern heraus. Schätzungsweise würde man dann versuchen, den exakten Todeszeitpunkt herauszufinden, wenn es für die Klärung des Tathergangs unerlässlich ist. Andernfalls stünde der Aufwand vielleicht in keinem Verhältnis zum Erkenntnisgewinn.

Wie kann man die Liegedauer bestimmen oder zumindest eingrenzen?

Das kann man kaum pauschal sagen. Wichtige Kriterien sind das Entwicklungsstadium und die Art der Insekten. Sind die Insekten als Made, Puppe oder erwachsenes Tier auf der Leiche vorhanden? So sieht man ungefähr, wie lange sie dort schon leben. Die Berechnungsmodelle dafür sind sehr komplex. Manchmal kann man die Liegezeit auf bis zu wenige Stunden berechnen. Dann wiederum kann eine Eingrenzung nur auf Wochen oder Monate erfolgen.

Quelle: https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/kriminalitaet/kriminalbiologe-benecke-zum-mordfall-boegerl-insekten-meiden-leichen-meist-12424.html

Palio schrieb:War der Abstecher nach Spread Creek wirklich geplant und lebte sie da noch?

Ich würde beides verneinen.

Am 25. sagte Gabbyi ihrer Mutter, sie wären in Teton und wollten nun zum Yellowstone. Das bedeutet eine Fahrt in grundsätzliche nördliche Richtung. Wo sie vom 25. auf den 26. übernachtet haben, wurde bisher nicht ermittelt.

Am Nachmittag des 26. jedenfalls fährt der Van - von Brain gesteuert - auf Spread Creek Campingplatz ein. Der Platz liegt südlich des Teton-Parks. damit ist das schon mal eine Planabweichung.

Von Gabby ist nichts zu sehen. Wenn man keine unplausiblen Verbkomplizierungen annehmen will, muss sie aber m Wagen gewesen sein, da der Wagen vom 26. bis zum 29. dort durchgängig an der selben Stelle stand und ihre Leiche nur 300m weit weg gefunden wurde.

Ich kann mir schwer vorstellen, dass bei einer Fahrt über diese Holperstrecke jemand freiwillig lieber hinten im Wagen, als auf dem Beifahrersitz sitzt. Auch hätte Gabby sicher gerne nach einem geeigneten und schönen Abstellplatz mit Ausschau gehalten. Daraus schließe ich, dass sie bereits nicht mehr am Leben war.

Palio schrieb:Und dafür hätte er dann Zeugen gehabt in den Leuten, die ihn mitnahmen und denen er so auffällig viel Geld bot.

Aber gerade das Geld ist doch eher seltsam und beschädigt das Alibi. Offenbar wollte er unbedingt nach Jackson (weiter weg als Jackson Hole) und wollte aussteigen als klarwurde, dass das Paar nicht soweit fuhr. Aber warum?

Und ich habe immer noch nicht verstanden, wie man am 1.9. ohne Gabby bei deren Eltern auftauchen kann ohne dass sie Alarm schlagen. Dass man der Polizei gegenüber schweigt ist das eine, aber warum haben die ohnehin schon besorgten Eltern 10 Tage gewartet? Und wenn er wusste dass Gabby tot ist, wieso hat er es so eilig und fährt 35h praktisch nonstop nach Florida?

Papaya64 schrieb:Und ich habe immer noch nicht verstanden, wie man am 1.9. ohne Gabby bei deren Eltern auftauchen kann ohne dass sie Alarm schlagen.

Bei Brians Eltern! Gabbys Eltern leben in NY

enidan17 schrieb:Bei Brians Eltern! Gabbys Eltern leben in NY

Danke für die Klarstellung, das hatte ich verwechselt. Sorry.

Papaya64 schrieb:palio schrieb:
Und dafür hätte er dann Zeugen gehabt in den Leuten, die ihn mitnahmen und denen er so auffällig viel Geld bot.
Aber gerade das Geld ist doch eher seltsam und beschädigt das Alibi. Offenbar wollte er unbedingt nach Jackson (weiter weg als Jackson Hole) und wollte aussteigen als klarwurde, dass das Paar nicht soweit fuhr. Aber warum?

Möglicherweise weil Leute gerade dann, wenn sie planvoll vorgehen wollen, aber nicht bei sich sind, große Fehler machen. Evtl. hat er in dem Moment nicht mitberücksichtigt, wie seltsam und somit erinnerungswürdig dieses Angebot rüberkommt.
Wenn er verantwortlich für das Delikt ist, denke ich nicht, dass wir es hier mit einem klug agierenden Killer zu tun haben, sondern eher, dass das alles so nicht passieren sollte und er völlig neben sich stand. (Da schließe ich mich denen an, die das hier in dem Thread so ähnlich sehen.)

Gabbys Vater lebt auch in der Stadt, in der Brians Eltern wohnen, oder zumindest in der Nähe (wurde bereits erwähnt). Nur die Mutter wohnt im Bundesstaat New York. Das machte natürlich die Abstimmung untereinander, wo sich Gabby gerade aufhielt, nicht einfacher.
Ich finde es übrigens seltsam, Mitte August schon Happy-Halloween-Fotos zu posten. Aber vielleicht ist das für die Insta-Welt normal?