Schwerer sexueller Missbrauch an Kindern in D

Edna schrieb:Hier ist jemand aufgeflogen. Könnte das evtl der Täter sein, der mit unseren Taten hier in Zusammenhang steht?

musikengel schrieb:kann gut sein, der Zeitraum würde passen , das Alter der Kinder und die verschiedenen Wohnungen.

Ich weiß nicht. Erstens ist die Fahndung des BKA, Stand heute, noch auf deren Internetseite (Archiv-Version vom 07.04.2022) abrufbar, und zweitens hätte man dann, den Vorlauf des Strafverfahrens (seit März) eingerechnet, den Täter nach der Öffentlichkeitsfahndung im Fernsehen (XY vom 08.12.2021) recht bald gefunden haben müssen. Darüber wurde nichts verlautbart.

So schlimm es auch ist, dürfte es sich mMn um einen weiteren, ähnlich gelagerten Fall handeln.

Polizei in Köln ermittelt : Fotos von Kindesmissbrauch: 70 Tatverdächtige

Die Polizei in Köln ermittelt gegen 70 Tatverdächtige, die zahlreiche Fotos und Videos von sexuell missbrauchten Babys und Kleinkindern besessen und getauscht haben sollen. Ausgangspunkt sei ein Verfahren in Berlin, sagte ein Polizeisprecher am Freitag der Deutschen Presse-Agentur.

Bei den Ermittlungen in der Hauptstadt wurde demnach ein Mann aus Wermelskirchen (Nordrhein-Westfalen) entdeckt, der Listen mit mutmaßlichen Pädophilen geführt hat. Er soll auch selbst Kinder schwer sexuell missbraucht haben und sitzt in Untersuchungshaft.

Deutschlandweit werde in 14 Bundesländern gegen Verdächtige ermittelt. Neben dem Besitz von Fotos und Videos soll ein Teil dieser Männer auch selbst Kinder vergewaltigt haben. Mehrere Medien, darunter RTL, die "Bild"-Zeitung und der WDR, hatten am Freitag darüber berichtet. Demnach konnte die Polizei rund 30 junge Opfer identifizieren.

https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/sexueller-missbrauch-kinder-koeln-nordrhein-westfalen-fotos-100.html

Es nimmt kein Ende. Hoffentlich können weitere Opfer und Täter ermittelt werden.
Wie unvorsichtig manche Täter werden oder sich in Sicherheit wiegen....

Staatsanwaltschaft Köln
Pressekonferenz zur Festnahme in Wermelskirchen wegen sexuellem Missbrauch von Kindern…

Video. Zu Beginn ist der Ton etwas schlecht.
Quelle: https://www1.wdr.de/nachrichten/rheinland/missbrauch-wermelskirchen-100.html
Der Kölner Polizeipräsident Falk Schnabel sagte, so etwas habe er sich nicht vorstellen können.
Er hat sich nur einen kleine Teil an Bildern und Videosequenzen angeschaut.

Interested schrieb:Es nimmt kein Ende. Hoffentlich können weitere Opfer und Täter ermittelt werden.

Das hoffe ich auch, einige der Opfer haben erst durch die Ermittlungen erfahren, dass sie vor vielen Jahren als Kinder sexuell missbraucht wurden.
Mir fehlen die Worte…

Ein Dankeschön an die Ermittler, die diesem unvorstellbaren Treiben ein Ende setzen konnten und ich hoffe, dass alle Täter und Spanner dieser Widerlichkeiten erwischt und für immer weggesperrt werden.

SkylarBlue schrieb am 03.12.2021:Ansonsten, Kontakt zu Kindern können alle möglichen Leute haben: Ehrenamt in der Kirche/Verein etc, Erzieher, Hausmeister, der "nette Nachbar von nebenan", selber Vater und missbraucht die Freunde der Kinder.

Aber wer gibt seine Kinder so lange bei jemandem in Obhut, dass er Zeit hat diese zu baden? Darauf schließe ich anhand des Wasserspielzeugs. Die Schlafanzüge sprechen ja auch eher dafür, dass die Kinder gezielt dort übernachtet haben, der/die Täter also längeren Zugriff auf die Kinder hatten und es nichts ungewöhnliches für diese gewesen sein dürfte, dort auch zu baden.
Wie schnell verplappern sich Kinder bei sowas und Eltern wären wohl zurecht besorgt, wenn Kinder von derlei Badeerlebnissen berichten würden.
Und, was mich am allermeisten stutzig werden lässt, wie kann so etwas unbemerkt bleiben ?
So schrecklich es ist, aber bei schwerem sexuellen Missbrauch wird sich das doch nicht ohne körperliche Spuren abspielen.
Sowas muss man doch bei einem Kind, welches z.B. noch Pampers trägt und gewickelt werden muss, bemerken.

Algorithmus schrieb:Aber wer gibt seine Kinder so lange bei jemandem in Obhut, dass er Zeit hat diese zu baden?

Kommt darauf an. Es gibt auch Babysitter, die über Nacht bleiben, da wäre Baden nach dem Spielplatzbesuch vielleicht eh normal und daher für die Eltern kein ungewöhnlicher Vorgang.

EDIT:
Auch Au Pairs wohnen ja dauerhaft bei einer Familie, da wäre dann Baden des beaufsichtigten Kinds nicht ungewöhnlich.

Algorithmus schrieb:Und, was mich am allermeisten stutzig werden lässt, wie kann so etwas unbemerkt bleiben ?

Eltern vertrauen Babysittern blind, andernfalls würden die ihre Kinder nicht in deren Obhut geben. Die Frage ist, wie kann man sicherstellen, dass dieses Vertrauen nicht missbraucht wird?

Vielleicht mit versteckten Kameras in der Wohnung, die man mit dem Handy ansehen kann, ist zwar Kacke, aber nicht anders möglich.

@Wurstsaten
Ohne Erlaubnis darf man aber halt keine Leute filmen. Und alternativ kann man auch selbst auf seine Kinder aufpassen.

Es gibt leider immer Menschen, die es nicht gut mit Kindern meinen.

K.Vinski schrieb:Ohne Erlaubnis darf man aber halt keine Leute filmen.

Natürlich ist das verboten, aber was wiegt schwerer?

Wurstsaten schrieb:Eltern vertrauen Babysittern blind, andernfalls würden die ihre Kinder nicht in deren Obhut geben. Die Frage ist, wie kann man sicherstellen, dass dieses Vertrauen nicht missbraucht wird?

Ich weiß nicht, ob "blind vertrauen" der richtige Ausdruck ist. Ich denke, jeder Mensch weiß letztlich, dass man anderen nur vor den Kopf schauen kann. Und im aktuellen Fall muss man auch einfach sagen (die Zeitung mit den vier großen Buchstaben veröffentlichte ja ein unverpixeltes Foto des Angeklagten): Der Typ sieht aus wie der nette Nachbar von nebenan, dem man nie was Böses zutrauen würde.

Ich habe mich gerade durch alle 25 Seiten gelesen.
Hy als Begrüßungsfloskel kenne ich selbst auch, bin unter 40.

Bzgl Aussprache / Dialekt/Hochdeutsch: ich komme aus Wien und wurde wirklich schon an die 100 Male (sowohl von Wienern, als auch von Deutschen) gefragt, ob ich aus Deutschland komme, da ich so hochdeutsch spreche.

Würde der Täter allerdings "eindeutig" Dialekt sprechen, so würde die Polizei das Suchfeld bereits eher eingegrenzt haben.

Ad tool: ich kenne mich mit sowas wirklich überhaupt nicht aus und verstehe leider auch gar nicht, was ich als Forumsnutzerin hier tun kann, um zu helfen, den Täter zu schnappen. Es ging aus dem Geschriebenen hier nicht klar für mich heraus. Eventuell geht es vielen anderen auch so und keiner traut sich das zu schreiben? ;)

Die Spiegelungen im Wasserhahn/Badewannenknauf zeigen meiner Meinung nach klar ein Kind. Es steht.
Die Spiegelung im Toilettenpapierhalter zeigen den Arm des Kindes. Ein Gesicht mit Sonnenbrille kann ich an der Halterung nicht erkennen.

Ad Koffer: der Koffer muss nicht unbedingt zum Alter des Kindes passen. Eventuell ist der Koffer von einem Geschwisterkind oder es gab eben nur diesen, welcher für den Urlaub 2, 3 Jahre zuvor gekauft wurde.

Für mich passt auch das Baby einfach nicht dazu. Grauslich ausgedrückt könnte es ein Ausprobieren des Täters gewesen sein, er stellte aber fest, dass diese Altersgruppe "nichts für ihn ist", drum blieb es vielleicht nur bei einem Baby.

Ad Penaten/Shampooflasche: sollte er immer Kids mitbekommen (wie auch immer), könnte es sein, dass die Flaschen personalisiert waren (beispielsweise die Eltern den Namen drauf schrieben).
Ich erinnere mich an Schullandwochen meiner Tochter im Grundschulalter, wir mussten alles beschriften.


Technisch versiert in Bildbearbeitung kommt er mir allerdings nicht vor. Eine Flasche braun oder rosa anmalen- das krieg sogar ich mit Paint hin :-D

Ist eigentlich etwas rausgekommen, auf den ersten paar Seiten hatte eine Userin hier einen Verdacht/ eine Meldung bei der Polizei getätigt..

@Wurstsaten
Aber das würde heißen, dass man seine Sitter unter Generalverdacht stellt.

Die meisten Missbrauchsfälle geschehen in der Familie.. Dann müsste man in jedem Haushalt mit Kids Kameras installieren.
Ausserdem in der Kita, Schule und beim Fußballtraining. Und leider wird es trotzdem passieren.

Möglicherweise kann man auch bei uns in Deutschland den Weg gehen, den unsere britischen Freunde gewählt haben.

Dort gibt es eine Art Sperrliste (DBS-Check), in die man aufgrund von automatischen Verfahren (einschlägige Strafurteile) oder auch verpflichtenden Meldungen eingetragen wird, und die verhindern, dass man mit Kindern oder vulnerablen Personengruppen arbeiten darf.

https://www.gov.uk/guidance/basic-dbs-checks-guidance

Die Regelungen sind sehr streng; hat beispielsweise ein Heimleiter einen Mitarbeiter der Polizei gemeldet, die ihrerseits die DBS informiert, entbindet ihn das bei Strafandrohung von 5k Pfund nicht davon, seinerseit ebenfalls eine Meldung an diese Liste zu machen.

Offenbar muss in bestimmten Teilen des VK jeder, der in entsprechenden Bereichen arbeiten will, einen Abgleich mit dieser Liste durchlaufen und darf, wenn ausnahmsweise die Tätigkeit vor Abschluss des Prozederes stattfindet, so lange nicht allein mit der zu schützenden Personengruppe sein, wie keine Freigabe erfolgt.

Ich könnte mir eine solche Sperrliste in ähnlicher Form auch für Deutschland vorstellen. Das wäre vielleicht als alleinige Maßnahme nicht ausreichend, würde aber verhindern, dass wandernde Täter immer wieder Zugriff auf neue Opfer bekommen.

Also ganz einfach: Wer mit Kindern legal arbeiten will, braucht diesen Background-Check.

In Österreich musst man, wenn man den Dienstantritt in der Schule anstrebt, ein Leumundszeugnis vorweisen.

Und dann wird es haarig:
Es gibt pragmatisierte Lehrpersonen (das System ist ausgelaufen, betrifft also schon ältere Semester) - wenn diese ein Vergehen begehen, welches in Zusammenhang mit Kindern steht, so werden diese Personen versetzt, weiters erhalten sie einen Eintrag, der dazu führt, dass sie nicht mehr alleine mit den Kindern gelassen werden dürfen (mir bekannt in einem Fall von Gewaltanwendung Kindern gegenüber. Lehrperson immer noch im Dienst, da pragmatisiert, darf aber nicht mehr alleine gelassen werden)

Im "neuen" System kann man in so einem Fall gekündigt werden, es gibt keine Pragmatisierung mehr.

Der Täter wäre in diesem Fall, also falls er Lehrer und in Österreich tätig wäre, vielleicht gerade noch pragmatisiert..

K.Vinski schrieb:Die meisten Missbrauchsfälle geschehen in der Familie.. Dann müsste man in jedem Haushalt mit Kids Kameras installieren.
Ausserdem in der Kita, Schule und beim Fußballtraining. Und leider wird es trotzdem passieren.

Das mag sein, und es gibt auch Perverse, die ihre eigenen Kinder missbrauchen, alles sehr schlimm für die Kinder, aber es ist für alle vernünftigen Eltern eine Horrorvorstellung, wenn die Kinder vom Onkel, Priester, Trainer, Lehrer oder eben auch Babysitter missbraucht werden.

@sallomaeander
Das wäre total sinnvoll und ich als Erzieherin würde es mir wünschen. Zur Zeit muss man alle 5 Jahre sein erweitertes Führungszeugnis vorlegen. Auch bei der Einstellung muss jeder, der theoretisch mit den Kindern Kontakt hat sein Führungszeugnis vorlegen, also auch Hausmeister, Köchin usw.

K.Vinski schrieb:Zur Zeit muss man alle 5 Jahre sein erweitertes Führungszeugnis vorlegen.

In GB gilt die Pflicht zum Abgleich mit dieser DBS-Liste nicht nur für Kindergärten, sonden in wesentlich mehr Bereichen, wie man hier (englisch) nachlesen kann:

https://assets.publishing.service.gov.uk/government/uploads/system/uploads/attachment_data/file/739154/Regulated_Activity_with_Children_in_England.pdf

Welche Bereiche darunter fallen, hängt von dem Bereich ab und z.T. auch, wie oft in diesem Bereich von der Person gearbeitet wird. Es handelt sich u.a. um Ausbildung, Schulung, Training, Beaufsichtigung, Betreiben eines Webdienstes speziell für Kinder, Kindertransport, Gesundheitsfürsorge, Aufnahme von Pflegekindern.

Während ein Führungszeugnis Auskunft über Straftaten gibt, muss der Betreiber einer regulierten Einrichtung (s.o.) Meldung machen an die Liste in folgenden Fällen:

And you think the person has carried out one of the following:

•engaged in relevant conduct in relation to children. An action or inaction has harmed a child or adult or put them at risk or harm or;
• satisfied the harm test in relation to children. E.g.there has been no relevant conduct but a risk of harm to a child still exists, or
•been cautioned or convicted of a relevant (automatic barring either with or without the right to make representations) offence

Quelle: s.o.

Das heißt, neben Straftaten reicht schon ein bestimmtes Verhalten Kindern gegenüber aus, dass eine Meldung an die Liste erforderlich wird. Dass also Kindern geschadet wurde oder dass auch nur die Gefahr dieser Gefährdung bestanden hat. Oder dass ein bestimmtes Verhalten Kindern gegenüber stattgefunden hat.

Findet eine Meldung nicht statt, können empfindliche Geldbußen (mehrere tausend Pfund) verhängt werden.

Wie man auch ohne tiefergehende Englischkenntnisse feststellen kann, führt nicht erst richterlich sanktioniertes Verhalten zu einer Sperre von Personen, sondern bereits verschiedene Arten von Fehlverhalten, die noch weit vor einer eventuellen Verurteilung liegen.

Der "Disclosure and Barring Service" ist also ein wesentlich weiter reichender und auch hinsichtlich Gefährdungen von Kindern niedrigschwelliger ansetzender Schutzmechanismus, der sehr viele Tätigkeiten mit Kindern reguliert und sie nur für den Personenkreis zugänglich macht, der bislang nicht in die Liste eingetragen wurde.

Wer also dauerhaft etwa einen Chatdienst für Kinder im Internet anbieten will, muss einen Abgleich mit der DBS-Liste durchlaufen haben. Auch ein Babysitter müsste in England diesen Check durchlaufen, bevor er seine Dienste überhaupt anbieten darf.

Der jüngst verurteilte Täter wäre vielleicht mit seinen Taten nicht so weit gekommen, hätte es im Vorleben bereits irgendwo Anzeichen gegeben und hätte man diese gemeldet haben müssen. Womöglich hätte ihn auch bereits der verpflichtende Antrag auf Freigabe abgeschreckt. Wer weiß.

sallomaeander schrieb:Der jüngst verurteilte Täter wäre vielleicht mit seinen Taten nicht so weit gekommen, hätte es im Vorleben bereits irgendwo Anzeichen gegeben und hätte man diese gemeldet haben müssen. Womöglich hätte ihn auch bereits der verpflichtende Antrag auf Freigabe abgeschreckt. Wer weiß.

Ja, leider schien es ja keine Anzeichen gegeben zu haben. Zumal er behinderte Kinder betreute, die offenbar nicht in der Lage waren, von den Tagen zu berichten.

Und auch der Babysitter aus Wermelskirchen war offenbar so versiert, dass niemand Verdacht schöpfte. Je intelligenter ein Täter ist, desto perfider geht er augenscheinlich vor ohne dabei aufzufallen.

sallomaeander schrieb:In GB gilt die Pflicht zum Abgleich mit dieser DBS-Liste nicht nur für Kindergärten, sonden in wesentlich mehr Bereichen, wie man hier (englisch) nachlesen kann:

Hier in D auch. Im gesamten Kinder- und Jugendhilfebereich braucht man ein erweitertes Führungszeugnis alle 5 Jahre und bei Einstellung. Nur verhindert das leider auch solche Fälle nicht. Derjenige muss ja nicht vorbestraft sein.