fassbinder1925 schrieb:Wie macht man aus flüssigem MDMA in Flaschen wieder feste Kristalle?
Das ist einfach:
Säure + Base (hier das MDMA, welches ein Öl ist, also flüssig) = Salz (Salze sind kristalline Feststoffe)
MDMA ist eine Base (das ist das Molekül, das als Summenformel geschrieben C,O,H und N enthält und das auch die Wirkung hervorruft).
Durch Zugabe von Säure (gebräuchlich ist Salzsäure) bildet sich dann das Salz.
Die Umwandlung zw. Öl und Salzform ist einfach und ein absolut gängiges Verfahren in der chemischen Herstellung.
Einfaches Laborequipment und 'Salzsäure' (also HCL, gerne direkt als Gas oder in einem org Lösungsmitteln) sind reichen da völlig.
I.d.R. stellt man erst das MDMA in Basenform in der chemischen Synthese her und als letzten Schritt wird 'auskristallisiert'.
Sprich, das MDMA-Öl liegt gelöst in einem org. Lösungsmittel vor und durch Zugabe von HCL bilden sich Kristalle in der Lösung aus.
Die Kristalle, also das MDMA in Salzform, werden dann abgetrennt, z.B. durch Filtration (das MDMA-Salz verbleibt im Filter und die Lösung samt dem ganzen Schmodder, also all der Moleküle, die in den vorhergehenden Syntheseschritten nicht zum gewünschten MDMA reagiert sind, laufen durch den Filter durch).
Um das MDMA-Salz in Tablettenform zu bringen, brauchst Du noch ein paar Hilfsstoffe (wie für andere Tabletten auch), damit die Mischung gut durch die Tablettenpresse läuft - that's it.
MDMA gehört zu den substituierten Methylendioxyphenethylaminen und substituierten Amphetaminen . Als freie Base ist MDMA ein farbloses, in Wasser unlösliches Öl. [ 10 ] Das gebräuchlichste Salz von MDMA ist das Hydrochlorid; [ 10 ] reines MDMA-Hydrochlorid ist wasserlöslich und erscheint als weißes oder cremefarbenes Pulver oder Kristall
Quelle:
Wikipedia: MDMA
fassbinder1925 schrieb:Bei dem Beispiel mit der offen liegenden Waffe springt einem die Pflichtwidrigkeit und die Vorhersehbarkeit ins Auge. Das ist hier schon ein bisschen anders.
Das sehe ich anders.
Immerhin wurde hier ein Gift, sprich, eine nicht verkehrsfähige toxische Substanz, als Lebensmittel deklariert.
Origines schrieb:Bei einem Fahrlässigkeitsdelikt reicht eine Gefährdung aus, hier in Gestalt eines sehr gefährlichen Stoffes, der unter Zuwiderhandlung eines strafbewehrten gesetzlichen Verbots abgefüllt und aufbewahrt wurde. Die Strafe ist sehr hoch, bis 15 Jahre. Wer eine solche Straftat begeht, der haftet für die Folgen, auch wenn er sie nicht konkret gesehen oder billigend in Kauf genommen hat. Die Folgen, die einer fahrlässigen Tat zugerechnet werden, die sind viel weiter, weil es eben keines Vorsatzes bedarf.
Ja, bitte eine hohe Strafe, das sehe ich auch so.
fassbinder1925 schrieb:Wobei in dem Fall natürlich die Kriminalisierung dazu beigetragen hat, dass die Leute gestorben sind.
Den Satz verstehe ich nicht.
Meinst Du, keiner hätte sterben müssen, wenn man Drogen als das kennzeichnen dürfte/müsste, was sie sind, und dann in Umlauf bringt?
Dass keiner gestorben wäre, wenn es eine Hustensaftflasche mit MDMA- und Dosierempfehlungsaufkleber gewesen wäre?
Oder wie Rattengift gekennzeichnet hätte und entsprechend unter Verschluss, getrennt von Lebens-und Futtermitteln gelagert wäre?
Das sagt google zur Lagerung von Rattengift:
Die Kennzeichnung muss gemäß gesetzlichen Vorschriften gut sichtbar sein (z. B. durch Warnaufkleber auf der Palette und den Produkten) und die Lagerung muss unter Verschluss erfolgen, getrennt von Lebens- und Futtermitteln. Nur unter Einhaltung der strengen Gebrauchsanweisung und Sicherheitshinweise ist eine sichere Lagerung und Anwendung möglich.
Quelle:
Googe Suche nach: kennzeichnung und lagerung von rattengift in paletten