Mord an Amy Lopez in Koblenz 1994

Schängel schrieb:Wenn ich aus dieser Szene mit dem Asterzimmer etwas herauslesen wollte, dann, das diese Folie an der Wand der Täter ist. Vor ihm liegt sein "Fahrrad". Ganz links in diesem Bild/Szene (nicht das Bild hier, sondern das komplette Bild) steht auch etwas, was aussieht, wie jemand der das Urteil verliest. Der Raum wirkt wie ein Gefängnis. Der Täter soll verstehen, dass das Aster Zimmer zu seinem Gefängnis wurde. Auch wird dem Täter sozusagen nahegelegt sich zu stellen, denn er ist überführt.

Ich halte solche "Deutungen" freundlich ausgedrückt für sehr phantasievoll.

sooma schrieb:Ich halte solche "Deutungen" freundlich ausgedrückt für sehr phantasievoll.

Dito.

Wenn ein „verwahrlostes Zimmer“ dargestellt werden soll, räumen die Requisiteure halt eben irgendeinen Krempel hinein. Fertig.

Sollte es tatsächlich mal vorkommen, dass man den Täter mit einem versteckten Signal triggern will - was sicherlich vorkommen mag - wird es entsprechend in Szene gesetzt. Das dürfte aber erstens selten vorkommen und wenn eher subtil sein. Wenn wir hier drüber stolpern ist es schon fast zu viel.

In jeden Grashalm eine Bedeutung zu projizieren, wie es hier oft gemacht wird, halte ich für übertrieben.

Volvic schrieb:In jeden Grashalm eine Bedeutung zu projizieren, wie es hier oft gemacht wird, halte ich für übertrieben.

Vor allem wenn man bedenkt, dass ansonsten sehr wenig Wert darauf gelegt wurde, die Gegebenheiten in dem Film auch nur im erntferntesten authentisch darzustellen. Das passt hinten und vorne nicht zusammen aber irgendwelcher Kram der in dem Raum herumliegt soll dann eine geheime Botschaft senden?

Aber gut, wer mangels weiterer Fakten unbedingt darüber diskutieren will, ob da ein Stück Plastikfolie oder ein oller Einkaufswagen (den es in dem echten Zimmer ganz bestimmt nicht gegeben hat, weil sich niemand die Mühe gemacht hätte, den da hoch zu schleppen) irgendwas suggerieren soll, kann das ja gerne tun. Nur sind das halt keine überzeugenden Argumente für oder gegen irgendwas.

Volvic schrieb:Sollte es tatsächlich mal vorkommen, dass man den Täter mit einem versteckten Signal triggern will - was sicherlich vorkommen mag - wird es entsprechend in Szene gesetzt. Das dürfte aber erstens selten vorkommen und wenn eher subtil sein. Wenn wir hier drüber stolpern ist es schon fast zu viel.

Was ist "entsprechend in Szene setzen" und dann aber "eher subtil" ?

Man wird es so inszenieren, dass der Täter mit einer Darstellung oder Gegenständen angesprochen wird, von denen man annimmt, dass sie ihn innerlich erreichen. Vielleicht provoziert man ihn, vielleicht verunsichert man ihn.

Es wird aber nicht soooo offensichtlich und für Dritte sichtbar sein, dass alle Zuschauer gleich merken, was gespielt wird.

Volvic schrieb:Man wird es so inszenieren, dass der Täter mit einer Darstellung oder Gegenständen angesprochen wird, von denen man annimmt, dass sie ihn innerlich erreichen. Vielleicht provoziert man ihn, vielleicht verunsichert man ihn.

Es wird aber nicht soooo offensichtlich und für Dritte sichtbar sein, dass alle Zuschauer gleich merken, was gespielt wird.

Wenn du jetzt etwas über Regie und Filmproduktion geschrieben hättest, wäre ich vielleicht noch umgeschwenkt. So aber bin ich ja fast schon bei der Sackkarre von @Füchschen

brigittsche schrieb:Argumente

Müssen es immer die Super Totschlag Argumente sein, damit etwas

brigittsche schrieb:gerne

gesehen ist?

Hier geht es weder um ein Deutsch Abi, noch um sauberes Subsumieren in einem Rechtsfall fürs Repetitorium.

Schängel schrieb:Müssen es immer die Super Totschlag Argumente sein,

Wenn ich jeden Papierfetzen in einem Film als geheime Botschaft an ansehe, dann kann man das machen - ist halt nur eine nette Geschichte, in die die Abteilung Fiktion gehört. Da könnte man eine neue Rubrik aufmachen "Meine schönsten Phantasy-Geschichten".

Ganz einfach.

Ist genauso ein Unsinn, wie im Jahre 2025 auf die Homepage des Hotels zu gehen und daraus dann Aussagen für das Jahr 1994 abzuleiten.

Oder darauf verweisen, dass dieses oder jenes ja bei Wikipedia steht und Amy das deshalb gewusst haben muss. 1994.

Schängel schrieb:Hier geht es weder um ein Deutsch Abi,

Man sollte nur in der Lage sein, sich präzise auszudrücken, und nicht im Nachhinein rumjammern "Aber das habe ich doch gar nicht so gemeint!" - anstatt ein bisschen nachzudenken und dann genau zu scheiben, was man sagen will. Ist einfach nur praktisch und vereinfacht die Diskussion.

Schängel schrieb:Wenn du jetzt etwas über Regie und Filmproduktion geschrieben hättest, wäre ich vielleicht noch umgeschwenkt. So aber bin ich ja fast schon bei der Sackkarre von @Füchschen

Kannst du gerne machen, die Gedanken sind frei.

Was ist wenn ich behaupte, das ist keine Sackkarre, mit der ggf. die Leiche abtransportiert werden sollte, sondern da wird symbolisch der Schnitter Tod dargestellt? Weil das sieht ja sehr nach einer Figur mit Kapuze aus…

Möglicherweise will man dem Täter damit subtil drohen…

Das ist eine völlig frei erfundene Theorie, aber nicht widerlegbar weil wir den Sinn der Anordnung dort im Zimmer nicht kennen. Nun aber in jeder Fliege an der Wald einen tieferen Sinn und eine Botschaft an den Täter zu vermuten ist… naja… wahlweise wahnhaft oder unsinnig weil die Filme primär Zeugen ansprechen und nicht Täter mit tausenden versteckten Minibotschaften adressieren sollen.

Wer in irgendwelche Details Bedeutungen hineininterpretieren will, kann es gerne machen. Ich halte es für Unsinn, was nicht ausschließt, dass das im Einzelfall tatsächlich mal vorkommt weil Profiler mitgeteilt haben, dass ein Tätertyp durch eine bestimmte Art und Weise der Darstellung besonders angesprochen und zu einer Reaktion provoziert werden kann.

Volvic schrieb:In jeden Grashalm eine Bedeutung zu projizieren, wie es hier oft gemacht wird, halte ich für übertrieben.

Das Aster-Zimmer ist doch seit langem abgeschlossen, wie ich hier erfahren habe. Da liegt oder steht also nichts zufällig.

Wenn alles egal ist, warum hat der Regisseur sich überhaupt die Mühe gemacht, Requisiten und nicht nur ein paar leichte Grashalme herbeizuschaffen? Der Raum selbst hätte es doch auch getan. Wen interessiert denn überhaupt der Zustand dieses Raums?! Doch nicht die Zuschauer, die sich melden sollen, weil sie Amy oder einen Begleiter zwischen 8:50 und 10:00 Uhr gesehen haben!

Requisiten und deren Platzierung kosten nicht wenig Geld. Ich denke nicht, dass Aktenzeichen xy Geld zum Fenster hinauswirft.

Es ging darum ein vermülltes Zimmer darzustellen, in dem allerlei Gerümpel herumlag. Es kam aber wohl eher nicht darauf an ob da eine Cola- oder eine Bierdose herumlag - so als fiktives Beispiel.

Ich denke mal bei der Frage ob gegenstände eine verdeckte Botschaft an den Täter sind, wird man nie über den Punkt hinauskommen dass es nicht ausgeschlossen ist aber sehr unwahrscheinlich wirkt. Man weiß es aber natürlich nicht, aber kann halt nirgendwo hinführen...

Ein ehemaliger Kommissar hat Amys Fall als Inspiration für einen Kriminalroman genommen.

Keine aktuelle Relevanz, aber eine hier noch nicht erwähnte Anekdote.

https://www.ww-kurier.de/artikel/163399-krimiautor-joerg-schmitt-kilian-und--jazztag--begeisterten-als--das-moerderische-trio-

Es ist aber umgekehrt. Eine deutsche wird in Kanada ermordet.

Weiß jemand etwas zur damaligen Gastronomie-Umgebung? Restaurants, Terrassen. Heutzutage gibt es ja einiges im Umfeld. z.B. das "Casino".

Schwarzwaldi schrieb:Weiß jemand etwas zur damaligen Gastronomie-Umgebung?

Oben auf der Festung gab es zwei Cafés. Unten in Ehrenbreitstein ein besseres Restaurant und das (noch heute existierende) Diehl's Hotel in dem meines Wissens auch ein Restaurant war. Ansonsten nur ein Weinlokal und eine Reihe von Kneipen, letztere eher der unteren Kategorie.

Aber nichts wo z.B. auch mal eine Discoähnliche Stimmung aufkam!?

Schwarzwaldi schrieb:Aber nichts wo z.B. auch mal eine Discoähnliche Stimmung aufkam!?

Nee, sowas gab es da nicht. Und was sollte das denn auch mit dem Fall zu tun haben?

Ich denke der Tatort und die Umgebung ist schon wichtig und interessant. Wenn bei so einer Umgebung z.b. noch eine Buchhandlung in der Nähe wäre hätte ich an Amys Stelle mir vorstellen können den ersten Tag nach der Gepäckabgabe in und um die Jugendherberge zu verbringen.

Schwarzwaldi schrieb:Wenn bei so einer Umgebung z.b. noch eine Buchhandlung in der Nähe wäre hätte ich an Amys Stelle mir vorstellen können den ersten Tag nach der Gepäckabgabe in und um die Jugendherberge zu verbringen.

Selbst wenn sie sowas gedacht hätte: Dazu wäre es nicht mehr gekommen, weil sie ja nie in der Jugendherberge angekommen ist.
(Wobei es in Ehrenbreitstein übrigens keine Buchhandlung gab, und auch keine Geschäfte für irgendeine Art von "Shopping").

Die Pläne, die sie für die nächsten Tage hatte, kennen wir nicht. Sie sind aber auch deshalb nicht relevant, weil es dazu ja gar nicht mehr kam.

Ich denke mal der Asterweg ist auch ein potenzieller Ort wo sich Jugendliche gerne aufhalten.