Pragsdorf in Mecklenburg-Vorpommern: 6-Jähriger tot aufgefunden

Laut Bild tappt die Polizei noch im Dunkeln.

„Eine heiße Spur gibt es momentan leider nicht. Bislang konnte auch kein Tatverdächtiger ausfindig gemacht werden“

https://m.bild.de/regional/mecklenburg-vorpommern/mecklenburg-vorpommern-news/pragsdorf-polizei-sucht-weiter-nach-joels-6-moerder-85481064.bildMobile.html

Spricht also eher gegen die Vermutungen oben.

Nitschi schrieb:Das könnte eine Erklärung für die aktuelle "mediale Ruhe" sein.

@Nitschi
Wenn es halt keine Neuigkeiten gibt muss man auch nichts berichten. Wie würden denn die Zeitungen bzw Nachrichtenseiten aussehen, wenn ständig über den Ermittlungsstand aller aktuellen Verbrechen berichtet werden würde? Da hätte man zwar seitenweise Berichte aber halt doch keine konkreten Ergebnisse. und irgendwo müssen ja dann auch noch andere relevante Themen des Tagesgeschehens einen Platz finden.

https://www.nordkurier.de/regional/neubrandenburg/ein-dorf-sucht-einen-moerder-1920062

Zwar noch keine Festnahme, aber eine Richtung, wo der Täter vermutet wird, scheint sich abzuzeichnen.

... „Was denn“, fragt eine Spaziergängerin, die ihren Hund auf dem Weg am Haussee Gassi führt, „wenn sich herausstellt, dass der Täter hier unter uns im Dorf lebt?“.

Unmöglich ist das nicht mehr. „Wir ermitteln weiter in alle Richtungen, halten es aber für wahrscheinlich, dass es jemand mit regionalem Bezug war“, sagte eine Polizeisprecherin am Donnerstag in Neubrandenburg.
...

emz schrieb:Zwar noch keine Festnahme, aber eine Richtung, wo der Täter vermutet wird, scheint sich abzuzeichnen.

Dann ist alles offen und vieles möglich.
Ich vermute, dass ein Ortsfremder das Kind mitgenommen hätte.

Ist denn bekannt wann der Junge zuletzt lebend gesehen wurde?

Nabelschnur schrieb:Dann ist alles offen und vieles möglich.
Ich vermute, dass ein Ortsfremder das Kind mitgenommen hätte.

Du weißt aber schon, dass niemand das Kind mitgenommen hat und die Polizei einen regionalen Bezug vermutet?

Nabelschnur schrieb:Ich vermute, dass ein Ortsfremder das Kind mitgenommen hätte.

Warum?
Was deutet aus deiner Sicht daraufhin?
Und warum ist diese ortsfremde Person nicht aufgefallen?

Die Polizei geht eher von regionalem Bezug aus. Was natürlich auch recht vage ist.
Warum denkst du, dass die Polizei sich irren könnte?

emz schrieb:Du weißt aber schon, dass niemand das Kind mitgenommen hat und die Polizei einen regionalen Bezug vermutet?

Ja, ich habe mich ungünstig ausgedrückt.
Ich vermute, dass der/ die Verantwortlichen in nahen Bereich zum Auffindeort zu finden sind.
Wer es war ist völlig offen.

fischersfritzi schrieb:Warum?
Was deutet aus deiner Sicht daraufhin?
Und warum ist diese ortsfremde Person nicht aufgefallen?

Wir wissen doch ,dass der Junge ca.200 Meter vom Elternhaus aufgefunden wurde.
Ich vermute eben KEINE Ortsfremde Person , ich meine eine solche hätte den Jungen mitgenommen!

@Nabelschnur
Ok, hatte dich komplett falsch verstanden.


Hier die Fragen, die die Polizei allen Bewohner:innen stellt.

Das wollte die Polizei von den Menschen in Pragsdorf wissen:

War Ihnen das Opfer Joel bekannt?
Wann und wo haben Sie Joel am 14.09.2023 in Pragsdorf gesehen?
Mit wem war dieser unterwegs?
Hat Ihnen eine andere Person über den Aufenthalt von Joel am 14.09.2023 etwas berichtet?
Wenn ja, um wen handelt es sich und was hat die Person berichtet?
Am 14.09.2023 haben die Eltern ihren Sohn Joel am Nachmittag/frühen Abend als vermisst gemeldet. Wo befanden Sie sich am Donnerstag, den 14.09.2023 zwischen 15:00 Uhr und 21:15 Uhr?
Haben Sie im benannten Zeitraum etwas festgestellt, was im Zusammenhang mit der Tat stehen könnte?
Welche weiteren sachdienlichen Hinweise können Sie bekannt geben, die die Ermittlungen der Polizei unterstützen können?

Quelle: https://www.focus.de/panorama/welt/pragsdorf-bei-neubrandenburg-neue-befragungen-nach-toetung-von-sechsjaehrigem-in-mecklenburg-vorpommern_id_206185630.html

Hier nochmal was zur Durchsuchung.
Die Bild schreibt:

Im Fokus der Ermittler steht anscheinend ein Mehrfamilienhaus, rund 500 Meter vom Tatort entfernt. Kurz nach dem Leichenfund durchsuchten sie dort eine Wohnung. Am Tag darauf dann den Keller und die Mülltonnen.

Quelle:
https://m.bild.de/news/inland/news-inland/onkel-von-joel-6-vielleicht-hat-mir-moerder-in-die-augen-geschaut-85505510.bildMobile.html

Es gab also angeblich 2 Durchsuchungen bezüglich einer bestimmten Wohnung / eines bestimmten Hauses. Und es gibt da scheinbar den Verdacht eines Zusammenhangs nenn ich es mal

Nach Informationen von BILD beauftragte das Amtsgericht Neubrandenburg einen Anwalt. Er kontaktierte bereits die Bewohner der durchsuchten Wohnung.
Anwalt Sebastian Fitzer (54) zu BILD: „Am Dienstag liegt das Ergebnis der Kriminaltechnik vor. Dann bin ich der festen Auffassung, dass wir Klarheit haben und der Verdacht von meiner Mandantschaft abgewandt ist.“

Quelle: siehe oben

Danke für's Teilen, ich lese sowas nicht und bei den Regionalen ist es entweder noch nicht angekommen oder man hat irgendwelche Skrupel. Anwalt wurde direkt bestellt, da muss wohl sehr schnell klar gewesen sein, nicht nur dass er gebraucht wird sondern auch dass eigene Mittel fehlen. Und so betont sicher wie der sich jetzt gibt erwarte ich das Gegenteil und eine Festnahme in den nächsten Tagen. An einen minderjährigen Täter glaube ich erst mal nicht mehr, dann war viel Aufregung hier umsonst aber das kann uns keiner vorwerfen. Vielleicht Alkohol im Spiel, sowas meinte ich ganz am Anfang mit kognitiv beeinträchtigt. Auch das Messer, falls es Tatwaffe ist, ja offenbar sehr sorg- und gedankenlos einfach liegengelassen.

fail-fast schrieb:Anwalt wurde direkt bestellt, da muss wohl sehr schnell klar gewesen sein, nicht nur dass er gebraucht wird sondern auch dass eigene Mittel fehlen

Na ja. Das beruht auf Aussagen der Bild. Die wird da mal wieder etwas nicht richtig verstanden haben. Ein Anwalt wird nicht einfach so von einem Gericht beauftragt. Das geschieht erst viel später, wenn ein Angeklagter im gerichtlichen Verfahren noch keinen Anwalt hat, und dann ein Pflichtverteidiger beigeordnet wird.

simie schrieb:Ein Anwalt wird nicht einfach so von einem Gericht beauftragt. Das geschieht erst viel später, wenn ein Angeklagter im gerichtlichen Verfahren noch keinen Anwalt hat, und dann ein Pflichtverteidiger beigeordnet wird.

Das ist nicht ganz korrekt bzw nicht mehr aktuell.
Schau hier

Wann erfolgt die Beiordnung eines Pflichtverteidiger?

Die Regelungen zur Pflichtverteidigung haben sich am 13. Dezember 2019 umfassend geändert. Ein Beschuldigter hat nun schon im Ermittlungsverfahren Anspruch auf einen Pflichtverteidiger. Bisher war hierfür der Antrag der Staatsanwaltschaft im Ermittlungsverfahren nötig.

(....)

Gesetzlich vorgeschrieben ist jedoch, dass im Ermittlungsverfahren vor der Vernehmung des Beschuldigten ein Pflichtverteidiger beigeordnet werden muss, sofern ersichtlich ist, dass der Beschuldigte sich nicht selbst verteidigen kann.

Quelle: https://www.pflichtverteidiger.hamburg/informationen-pflichtverteidigung/

Zudem wird der Anwalt namentlich genannt

NicNic schrieb:Anwalt Sebastian Fitzer (54) zu BILD: „Am Dienstag liegt das Ergebnis der Kriminaltechnik vor. Dann bin ich der festen Auffassung, dass wir Klarheit haben und der Verdacht von meiner Mandantschaft abgewandt ist.“

Ich gehe daher davon aus, dass die Info den Tatsachen entspricht.
Das dümmste, was man tun kann ist, Sachverhalte in die ein RA (den man auch noch namentlich nennt) involviert ist, falsch wiederzugeben.
Das weiß selbst die Bild.

fischersfritzi schrieb:Ich gehe daher davon aus, dass die Info den Tatsachen entspricht.

Ich auch, aber das ist dennoch eine aussagekräftige Entwicklung, da der/die Mandanten des RAs dann zumindest schon mal den Status des Beschuldigten inne haben müssen. Und den bekommt man ja nicht ohne Grund. Also irgendwas muss auf jeden Fall in diese Richtung deuten.

Photographer73 schrieb:Also irgendwas muss auf jeden Fall in diese Richtung deuten.

Ja, davon gehe ich auch aus.
Finde es allerdings völlig daneben, damit jetzt an die Öffentlichkeit zu gehen. Es reicht völlig, das zu tun, wenn die Laborergebnisse da sind und es klar ist, ob das Ergebnis be- oder entlastend für die Person ist.
Dieser Artikel heizt die Gerüchteküche unnötig an.
Typisch Bild.

fischersfritzi schrieb:Typisch Bild.

Und trotzdem lesen wir es!
Und es interessiert uns!

Und so sehr hier andauernd auf die Bild geschimpft wird, die haben halt Connections!
Und man sollte nicht unterschätzen, dass vielen das die schreiben kurz danach von der Polizei bestätigt wird.

Die Bewohner dort machen sich Sorgen, nichts an die Öffentlichkeit zu geben wäre vermutlich noch schlimmer.

nskandal schrieb:Und trotzdem lesen wir es!

Es war ein Zitat in einem Britrag.
Schwierig das nicht zu lesen, wenn man den Thread verfolgt.
Dennoch sollte eine Kritik an der Vorgehensweise der Bild-Zeitung erlaubt sein, meinst du nicht?

nskandal schrieb:Die Bewohner dort machen sich Sorgen, nichts an die Öffentlichkeit zu geben wäre vermutlich noch schlimmer.

Die machen sich mit Sicherheit jetzt nicht weniger Sorgen. Die Verunsicherung ist jetzt doch umso größer.

fischersfritzi schrieb:Ich gehe daher davon aus, dass die Info den Tatsachen entspricht.

OK. Da war ich tatsächlich noch auf dem alten Stand.
Nichtsdestotrotz ist die Formulierung der Bild dann nicht wirklich genau.

fischersfritzi schrieb:Finde es allerdings völlig daneben, damit jetzt an die Öffentlichkeit zu gehen. Es reicht völlig, das zu tun, wenn die Laborergebnisse da sind und es klar ist, ob das Ergebnis be- oder entlastend für die Person ist.

Ja, das denke ich auch. Da hätte man auch warten können, bis etwas handfestes vorliegt, anstatt sich da jetzt in Spekulationen zu ergehen, zumal sie auch schreiben ~ 500 m vom Leichenfundort entfernt. Das grenzt die Sache schon auf wenige Häuser ein.

fischersfritzi schrieb:Gesetzlich vorgeschrieben ist jedoch, dass im Ermittlungsverfahren vor der Vernehmung des Beschuldigten ein Pflichtverteidiger beigeordnet werden muss, sofern ersichtlich ist, dass der Beschuldigte sich nicht selbst verteidigen kann.

Das ist für mich der Schlüsselsatz.
Es geht also nicht darum, wann hat ein Beschuldigter Anspruch auf einen Pflichtverteidiger, sondern wann muss ihm vor der Vernehmung bereits einer beigeordnet werden.

Ich meine da mal etwas gefunden zu haben und habe in weißer Schrift hervorgehoben, was hierbei greifen könnte:

https://www.juraforum.de/gesetze/stpo/141-zeitpunkt-der-bestellung-eines-pflichtverteidigers

(1) In den Fällen der notwendigen Verteidigung wird dem Beschuldigten, dem der Tatvorwurf eröffnet worden ist und der noch keinen Verteidiger hat, unverzüglich ein Pflichtverteidiger bestellt, wenn der Beschuldigte dies nach Belehrung ausdrücklich beantragt. Über den Antrag ist spätestens vor einer Vernehmung des Beschuldigten oder einer Gegenüberstellung mit ihm zu entscheiden.

(2) Unabhängig von einem Antrag wird dem Beschuldigten, der noch keinen Verteidiger hat, in den Fällen der notwendigen Verteidigung ein Pflichtverteidiger bestellt, sobald

1.
er einem Gericht zur Entscheidung über Haft oder einstweilige Unterbringung vorgeführt werden soll;
2.
bekannt wird, dass der Beschuldigte, dem der Tatvorwurf eröffnet worden ist, sich auf Grund richterlicher Anordnung oder mit richterlicher Genehmigung in einer Anstalt befindet;
3.
im Vorverfahren ersichtlich ist, dass sich der Beschuldigte, insbesondere bei einer Vernehmung des Beschuldigten oder einer Gegenüberstellung mit ihm, nicht selbst verteidigen kann, oder
4.
er gemäß § 201 zur Erklärung über die Anklageschrift aufgefordert worden ist; ergibt sich erst später, dass die Mitwirkung eines Verteidigers notwendig ist, so wird er sofort bestellt.

Erfolgt die Vorführung in den Fällen des Satzes 1 Nummer 1 zur Entscheidung über den Erlass eines Haftbefehls nach § 127b Absatz 2 oder über die Vollstreckung eines Haftbefehls gemäß § 230 Absatz 2 oder § 329 Absatz 3, so wird ein Pflichtverteidiger nur bestellt, wenn der Beschuldigte dies nach Belehrung ausdrücklich beantragt. In den Fällen des Satzes 1 Nummer 2 und 3 kann die Bestellung unterbleiben, wenn beabsichtigt ist, das Verfahren alsbald einzustellen und keine anderen Untersuchungshandlungen als die Einholung von Registerauskünften oder die Beiziehung von Urteilen oder Akten vorgenommen werden sollen.