Shurke schrieb:Dann muss man sich aber auch fragen, warum er über das 60. Lebensjahr hinaus ein Leben geführt hat, bei dem es nicht bereits früher zu solchen Eskalationen kam.
Er war zwar einmal gewalttätig gegenüber seiner ex Partnerin aber soweit es bekannt ist, war das ja die einzige Eskalation bisher.
Warum hat es dann also erst jetzt soweit gekommen und warum hat er zuvor verhältnismäßig unauffällig gelebt wenn er psychisch so krank ist?
Ich sehe das wie
@Rotkäppchen und bin der Meinung, dass jemand, der wegen versuchten Totschlags, der nur durch Glück (dass eben der Sohn da war und sich auch noch getraut hat einzugreifen) nur ein versuchter und kein vollendeter Totschalg war, alles andere als "verhältnismäßig unauffällig gelebt" hat:
Rotkäppchen schrieb:Aber so sehr, dass diese schwer verletzt war und es wohl nicht überlebt hätte, wenn der Sohn nicht dazwischen gegangen wäre und AM dann knapp fünf Jahre hinter Gittern verbrachte. 2018 drohte er ihr erneut.
So unauffällig finde ich das jetzt nicht.
Zudem sagte seine Mutter, er habe sich im letzten Jahr verändert.
Es war wie gesagt von abgesetzten Medikamenten die Rede, das sagte die Nachbarin. Und zwar meiner Meinung nach in einem Zusammenhang, der nahelegte, dass sie damit irgendwie auch eine Wesenseränderung erklären wollte (sie sprach davon, dass er bei einem einzigen falschen Wort zum totalen Ausrasten neige).
Das ist also erstmal nur ein unbestätigtes Gerücht. Aber gerade dämpfende Psychopharmaka werden von vielen Patienten als extrem nebenwirkungsreich empfunden, weil sie das Gefühl haben, emotional und energietechnisch abzustumpfen, die Welt irgendwie gefiltert zu empfinden etc. Es kann also z.B. möglich sein, dass er bisher z.B. gut eingestellt mit Medikamenten war, die aus eigenem Antrieb abgesetzt hatte oder sich z.B. in einer ärztlich begleiteten Umstellung befand, die nicht gut angeschlagen hat und es da aus ihm herausgebrochen ist.
Hinzu kommt, dass viele Psychosen zunächst mit eher harmlosen und vor allem unspezifischen Symptomen anfangen und deshalb schwer zu diagnostizieren sind, v.a. wenn der Patient nicht selber Hilfe sucht, gerade weil sich die Veränderungen langsam einschleichen. Dann "wundert" sich auch das soziale Umfeld vielleicht über "schräges" Verhalten, erkannt aber nicht, was für eine ernsthafte Erkrankung hier im Anmarsch ist.
Es war auch von Drogen die rede, die er konsumiert haben soll. Es gibt auch drogeninduzierte Psychosen. Umgangsprachlich spricht man dann davon, dass jemand auf einem Tripp hängen geblieben ist. Das kann jeder Zeit passieren, selst wenn derjenige genau diese Drogen vielleicht schon über einen längeren Zeitraum konsumiert hat, ohne dass etwas ernsthaftes passiert ist.