Aleph Christian von Fellenberg verschwunden, Berlin, Ostern 2025

Die Partei "Die Linke" hat in einer Anfrage an die Bundesregierung angefragt, ob die Famile oder die chilenische Botschaft an die Bundesregierung herangetreten ist und ob Maßnahmen ergriffen wurden. Die Anfrage stammt vom 30.05.2025.

Antwort:

Die Familie des vermissten Aleph Christian von Fellenberg Palma hat sich an die Deutsche Botschaft Santiago de Chile mit der Bitte um Unterstützung gewandt. Die Botschaft hat diese Bitte an die zuständigen innerstaatlichen Stellen weitergeleitet. Diese setzen sich für die Aufklärung des Falles ein. Weitere Auskünfte sind mit Blick auf die Persönlichkeitsrechte nicht möglich.

Quelle: https://dip.bundestag.de/vorgang/unterst%C3%BCtzung-der-bundesregierung-im-fall-des-vermissten-deutsch-chilenischen-staatsangeh%C3%B6rigen-aleph/322363?start=275&rows=25&pos=288&ctx=d

Quelle: https://dserver.bundestag.de/btd/21/002/2100297.pdf - Seite 23/24 Frage 35

Neue Infos gehen daraus in dem Sinne nicht hervor, ich finde es aber dennoch bemerkenswert.

mrsjacquie schrieb:Neue Infos gehen daraus in dem Sinne nicht hervor, ich finde es aber dennoch bemerkenswert.

Ich auch. Ein normales Vorgehen ist das doch nicht, oder? Ich habe sowas, ein solches Vorgehen, noch nie gehört.

Photographer73 schrieb:Ich auch. Ein normales Vorgehen ist das doch nicht, oder? Ich habe sowas, ein solches Vorgehen, noch nie gehört.

Ich auch nicht, noch nie. Warum interessiert sich die Politik dafür? Also na klar, er ist chilenischer Staatsbürger, aber eben auch Deutscher. Vielleicht hat sich die Familie an den fragenden Politiker gewandt?

Ich hoffe sehr, dass die vermisste Person bald wieder gefunden wird und es ein gutes Ende nimmt.

Im Zusammenhang mit dem Fall sind mir einige Fakten aufgefallen, die vielleicht von Interesse sein könnten:

1. Die vermisste Person war in der Vermittlung von Personen aus Lateinamerika tätig.

2. Ein Schwerpunkt dieser Arbeit lag offenbar in Kolumbien.

3. In verschiedenen Berichten der deutschen und internationalen Presse wird erwähnt, dass kolumbianische Söldner in der Ukraine auf Seiten der ukrainischen Streitkräfte gegen die russische Invasion kämpfen.

4. In der Vergangenheit gab es Hinweise darauf, dass der russische Geheimdienst Personen ins Visier nahm, wenn diese als Bedrohung für russische Interessen wahrgenommen wurden.

5. Das Hotel, in dem die vermisste Person zuletzt untergebracht war, liegt in unmittelbarer Nähe der russischen Botschaft in Berlin.

All dies sind belegbare Tatsachen. Ein direkter Zusammenhang mit dem Verschwinden ist natürlich spekulativ und möglicherweise unwahrscheinlich – dennoch erscheint es nicht völlig abwegig, dies in Betracht zu ziehen.

Photographer73 schrieb:Ich auch. Ein normales Vorgehen ist das doch nicht, oder?

Was findest Du ungewöhnlich? Dass die deutsche Botschaft eingeschaltet wurde, oder dass es die Anfrage im Parlament gab? Soweit ich es sehe, ist das mit der Einschaltung der Botschaft überhaupt nicht ungewöhnlich. Davon hört man öfter, wenn ein Deutscher im Ausland verloren geht oder ein Ausländer in Deutschland. Hier ist ein jüngeres Beispiel:

https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/mexikanische-studentin-suizid-laut-berliner-staatsanwaltschaft-am-wahrscheinlichsten-li.380918

Dass da gleich eine Parlamentsanfrage draus wird, ist wohl eher ungewöhnlich. Aber ich würde es auch nicht überwerten. Bei diesen Anfragen im Parlament werden manchmal die seltsamsten Themen angeschnitten. Das ist für die kleinen Parteien oft die einzige Möglichkeit, in dem Medien erwähnt zu werden. Das Ganze ist ja leider oft eher ein parlamentarisches Schauspiel als echtes Interesse an einem Thema.

Erinnert mich an die Anfrage, die im Zusammenhang mit der Aufklärung des Todes von Fritz G. (19) am Bahnhof Trebbin gestellt wurde. Auch von einer kleinen Partei im Auftrag der Familie. Ich hatte hier einen Thread dazu erstellt, weiß aber nicht wie ich ihn verlinken kann.
Vielleicht hat jemand im Forum geschmökert und kam auf Ideen? Vermeintliche Bekannte von Aleph hatten sich ja damals hier gemeldet.

CurlySue_ schrieb:Erinnert mich an die Anfrage, die im Zusammenhang mit der Aufklärung des Todes von Fritz G. (19) am Bahnhof Trebbin gestellt wurde. Auch von einer kleinen Partei im Auftrag der Familie. Ich hatte hier einen Thread dazu erstellt, weiß aber nicht wie ich ihn verlinken kann.
Vielleicht hat jemand im Forum geschmökert und kam auf Ideen? Vermeintliche Bekannte von Aleph hatten sich ja damals hier gemeldet.

Das könnte die parlamentarische Anfrage erklären. tatsächlich. Trotzdem finde ich es sehr ungewöhnlich. Es "verschwinden" soviele Menschen jährlich. Und da gibt es keinerlei parlamentarische Anfragen.

Coscoroba schrieb:Das ist für die kleinen Parteien oft die einzige Möglichkeit, in dem Medien erwähnt zu werden. Das Ganze ist ja leider oft eher ein parlamentarisches Schauspiel als echtes Interesse an einem Thema.

OK, so kann man es auch sehen. Ich auch.

Zwischendrin seinem verschwinden und heute war glaube ich auch mal eine großveranstalltung, glaube irgendein Maraton und am 12.7 findet dort wieder eine statt, Rave the Planet, Mitveranstallter DJ Motte, wo abertausende Menschen kommen.
Alles um die Siegssäule rum.
Kenne mich da nicht aus, aber kann man da von ausgehen, dass sich auch viele der Besucher in den umliegenden Büschen verlaufen und vielleicht dort was gefunden werden kann, was durch die Suchmanschaften übersehen wurde?
Wie gesagt, kenne mich dort überhaupt nicht aus.

@Blume2000

Ja, der Einsatz kolumbianischer Söldner in der Ukraine auf Seiten der ukrainischen Streitkräfte gegen die russische Invasion und alles, was du zu diesem Thema schreibst, sind belegbare Tatsachen - ich finde das sehr interessant! Zwar rein spekulativ, aber im Bereich des Möglichen und überlegenswert.
Meine Tendenz geht immer schon dahin, dass der Vermisste jemandem, evtl. einer ganzen Personengruppe, auf die Füsse getreten ist und sein Verschwinden auf eine solche Konfliktsituation zurückzuführen ist. Ich hatte dabei immer an Geschäftliches gedacht, doch sind entsprechende politische Hintergründe denkbar.
Hoffentlich klärt sich alles auf und wendet sich zum Guten.

Coscoroba schrieb:Dass da gleich eine Parlamentsanfrage draus wird, ist wohl eher ungewöhnlich. Aber ich würde es auch nicht überwerten. Bei diesen Anfragen im Parlament werden manchmal die seltsamsten Themen angeschnitten. Das ist für die kleinen Parteien oft die einzige Möglichkeit, in dem Medien erwähnt zu werden. Das Ganze ist ja leider oft eher ein parlamentarisches Schauspiel als echtes Interesse an einem Thema.

Diarmuid schrieb:Trotzdem finde ich es sehr ungewöhnlich. Es "verschwinden" soviele Menschen jährlich. Und da gibt es keinerlei parlamentarische Anfragen.

Dass die Botschaft eingeschaltet wurde, erscheint auch mir nicht besonders ungewöhnlich. Dass sich die Linken mit einer Anfrage einschalten, umso mehr. In welcher Form sollte die Bundesregierung denn reagieren und Maßnahmen ergreifen? Das könnte ich zb bei einer Entführung eines dt. Staatsbürgers irgendwo auf der Welt nachvollziehen oder bei Inhaftierung, aber hier?

Photographer73 schrieb:In welcher Form sollte die Bundesregierung denn reagieren und Maßnahmen ergreifen?

Nein, die Bundesregierung kann da nichts machen - und das wissen sicher auch die Linken. Deswegen bleibe ich dabei, dass diese Anfrage - wie so viele andere auch - nicht dazu gedacht ist, wirklich etwas zu bewegen, sondern dazu, mit einem gerade populären Thema (zumindest war es das in Berlin) in die Medien zu kommen und den eigenen Wählern und potenziellen Wählern zu signalisieren, dass man sich um Menschen in Not kümmert.

Ich will nicht behaupten, dass alle "Anfragen" so gestrickt sind, aber es scheinen mir doch viele zu sein. Jedenfalls war das so, als ich die letzten Male bei Phoenix live mitverfolgt habe, über was da so geredet wird. (Ist schon einige Jahre her). Ich meine das auch gar nicht so abwertend, wie es vielleicht klingt: Das Ganze läuft seit Jahrzehnten so und wird von allen (kleinen) Oppsitionsparteien betrieben, weil es eben eine gute Gelegenheit ist, auch als kleine Oppositionspartei in die Medien zu kommen und Signale an die eigenen Wähler zu senden.

Ich habe vor ein paar Wochen eher zufällig eine englische Parlamentssitzung verfolgt und auch da hat die Opposition eine Anfrage zu einem in England aktuell heiß diskutierten Kriminalfall (Lucy Letby) gestellt, obwohl auch dort die Regierung eigentlich der falsche Ansprechpartner ist. Und die Strategie hat funktioniert: Selbst in den großen Zeitungen (Guardian, Times etc) wurde am nächsten Tag über diese "Anfrage" berichtet.

Ich kann mich schwer täuschen, natürlich, aber ich würde aus der Parlamentsanfrage im Moment nicht herauslesen, dass hinter dem Verschwinden von Herrn von Fellenberg irgendgendeine großartige, außenpolitische Problematik oder so steckt.

mrsjacquie schrieb:Die Partei "Die Linke" hat in einer Anfrage an die Bundesregierung angefragt, ob die Famile oder die chilenische Botschaft an die Bundesregierung herangetreten ist und ob Maßnahmen ergriffen wurden. Die Anfrage stammt vom 30.05.2025.

Antwort:
Die Familie des vermissten Aleph Christian von Fellenberg Palma hat sich an die Deutsche Botschaft Santiago de Chile mit der Bitte um Unterstützung gewandt. Die Botschaft hat diese Bitte an die zuständigen innerstaatlichen Stellen weitergeleitet. Diese setzen sich für die Aufklärung des Falles ein. Weitere Auskünfte sind mit Blick auf die Persönlichkeitsrechte nicht möglich.
Quelle: https://dip.bundestag.de/vorgang/unterst%C3%BCtzung-der-bundesregierung-im-fall-des-vermissten-deutsch-chilenischen-staatsangeh%C3%B6rigen-aleph/322363?start=275&rows=25&pos=288&ctx=d

Quelle: https://dserver.bundestag.de/btd/21/002/2100297.pdf - Seite 23/24 Frage 35

Neue Infos gehen daraus in dem Sinne nicht hervor, ich finde es aber dennoch bemerkenswert.

Interessant. Wie bist du überhaupt darauf gestoßen? Die Frage ist im Übrigen auf Seite 27 der pdf

Ansel schrieb:Wie bist du überhaupt darauf gestoßen?

Tatsächlich einfach über Google, das war direkt der 3. Treffer den er mir angezeigt hat gestern.

Ansel schrieb:Die Frage ist im Übrigen auf Seite 27 der pdf

Hast Du das Dokument mit dem Handy geöffnet? Ich wollte es gerade probieren, aber er lädt mir das Dokument nicht. Ich hatte es auf dem Laptop im Browser geöffnet, da war es Seite 23/24.

mrsjacquie schrieb:Quelle: https://dserver.bundestag.de/btd/21/002/2100297.pdf - Seite 23/24 Frage 35

Ich muss mich hier korrigieren. Danke an @Ansel für den Hinweis. Die Frage befindet sich auf Seite 27.

Hier ist es ruhig geworden, online kann ich auch keine Neuigkeiten finden.
Ich hoffe sehr, dass er gefunden wird und sich die Sache aufklären lässt

Blume2000 schrieb am 09.07.2025:All dies sind belegbare Tatsachen. Ein direkter Zusammenhang mit dem Verschwinden ist natürlich spekulativ und möglicherweise unwahrscheinlich

Du beurteilst das richtig
Zu dem gibt es alles überhaupt keine Spuren und es sind deshalb auch nur Gedankengänge. Blöd nur, wenn dann VT auftauchen und eine ganze Story daraus machen.
( Geht ja schon los)

ayahuaska schrieb am 09.07.2025:Kenne mich da nicht aus, aber kann man da von ausgehen, dass sich auch viele der Besucher in den umliegenden Büschen verlaufen und vielleicht dort was gefunden werden kann, was durch die Suchmanschaften übersehen wurde?

Wenn er im Tiergarten gelegen hätte seit seinem Verschwinden, wäre er längst gefunden worden.
Der Tiergarten ist nicht so groß aber sehr belebt.
Da ist auch öfters das Gartenbauamt, z.B. um den Müll weg zu machen.

Meiner Meinung nach ist der Mann nicht mehr am Leben.
Dachte zuerst Landwehrkanal. Rosa Luxemburgs Leiche blieb auch 5 Monate dort verschwunden.

ichhier schrieb:Ich hoffe sehr, dass er gefunden wird und sich die Sache aufklären lässt

Ich denke, das hoffen wir alle. Dass es sehr ruhig geworden ist, damit hast du recht. Am Anfang gab es viele Theorien und es wurde, grade durch die Mutter, emsig gesucht. Es gab auch immer wieder Informationen (Hotel, Club), die man diskutieren konnte.
Tja, und dann wurde es immer stiller und nun scheint "Gras über die ganze Sache zu wachsen".
Ob beabsichtigt, wie hier schon vermutet wurde oder schlicht, weil neue Informationen fehlen, bleibt dabei offen.

Ich habe den Fall von Anbeginn an verfolgt und mein Gefühl hatte sich immer im Bereich "selbstinszeniertes Verschwinden" bewegt. Ob freiwillig, sei dahingestellt. Was ich damit meine?

Nun, manche Menschen gehen, ohne etwas zu sagen, weil sie einfach gehen wollen und sagen nichts, weil sie keine Lust haben, sich mit den Folgen (Debatten mit Familie, Freunden...) auseinander zu setzen. Im Prinzip zum "Aussteiger" zu werden, weil einem das jetztige Leben nicht das gibt, was man möchte.

Andere gehen, ohne etwas zu sagen, weil sie in einer Not sind. Ohne diese würden sie gerne ihren Lebensstil so weiter praktizieren, aber äußere Umstände "zwingen" sie dazu.

Beide Optionen wurden mit reichlichen Facetten hier besprochen. Diese beiden Varianten sind für mich am glaubwürdigsten.

Was ich eher weniger glaube ist:

a) Unfall: In einer Großstadt verschwinden Verunfallte nicht. Selbst wenn jemand überfahren und in einem Gebüsch versteckt wird, findet man ihn wohl in 4 Monaten.

b) Suizid: Auch da wird man früher oder später gefunden. Berlin hat ja keine Lavaspalten.. Dazu kommt, dass die meisten Suizidenten sich nicht verstecken.

c) Entführung: Da hätten sich die Täter längst gemeldet oder die Leiche entsorgt.

d) Mord: Auch da hätte man wahrscheinlich inzwischen Überreste gefunden. Natürlich könnte man die Leiche auch (bei sich) versteckt halten...

Dazu bräuchte man bei c) und d) aber auch noch ein Motiv! Von Erzfeinden ist jedoch nichts bekannt.

Nightrider64 schrieb:Dachte zuerst Landwehrkanal. Rosa Luxemburgs Leiche blieb auch 5 Monate dort verschwunden.

Da hast du recht, das bleibt offen - ein Ort, an dem der Körper liegt und aufgrund der Umstände erst spät gefunden werden wird. Und da würde ich mal c) und d) und genial versteckte Leiche heraus nehmen.

Also entweder ein Unfall oder Suizid, bei dem der Körper nicht gefunden wird.
Nun, bei einem Suizid könnte die Person sich selber beschweren (was nicht immer so lange so gut klappt, siehe Familie in Drage), bei einem Unfall würde der Körper längst aufgetrieben oder in einem Wehr aufgetaucht sein.

Deshalb ist für mich das mehr oder weniger freiwillige Absetzen am wahrscheinlichsten (gefolgt von einem Mord, bei dem mir jedoch das Motiv feht). Und vielleicht würde auch das erklären, warum es in dem Fall so ruhig geworden ist. Vielleicht sind inzwischen Personen über ein mögliches Untertauchen eingeweiht.

Rätselhaft, weil offen und ohne für Außenstehende erkennbaren Anlass bleibt es jedoch. Und damit gewiss ein Fall für dieses Forum.
Ich hoffe, dass es irgendwann ein Update oder neue Informationen dazu geben wird...

Da die Mutter nicht mehr in die Öffentlichkeit geht, nehme ich an, dass der Fall für sie geklärt ist.
Ich könnte mir ein freiwilliges Untertauchen in Deutschland, Chile oder Kolumbien vorstellen.

emz schrieb:Da die Mutter nicht mehr in die Öffentlichkeit geht, nehme ich an, dass der Fall für sie geklärt ist.

Das meinte ich mit meinem vorletzten Absatz.

Allerdings ist die Polizeimeldung immer noch abrufbar, sollte die nicht entfernt werden, wenn klar ist, dass er sich einfach abgesetzt hat?