Prozess wegen Kindesentführung gegen Christina Block u. a.
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Bundesferkel
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Prozess wegen Kindesentführung gegen Christina Block u. a.
05.08.2025 um 09:51Prozess wegen Kindesentführung gegen Christina Block u. a.
05.08.2025 um 10:58Da würde ich doch sagen, müssen wir einfach mal abwarten, was im Laufe des Verfahrens noch zur Sprache kommt.Bundesferkel schrieb:Und diese Geschichte vom 16-jährigen Sohn des Exmannes der jetzigen Ehefrau des Vaters der Block‘schen Kinder, ist die denn verifiziert?
Diesbezügliche Gerüchte waren schon mal zu lesen, denke aber, die zu diskutieren, bringt jetzt nicht unbedingt was.
Prozess wegen Kindesentführung gegen Christina Block u. a.
05.08.2025 um 11:26Ich lebe einen Teil des Jahres in Dänemark und hier wird der Fall eher aus einem anderen Blickwinkel diskutiert. In Dänemark wird das Wohl von Kindern sehr hoch angesiedelt, daher wurden hier recht früh auch die Kinder befragt.
Schon im November 2021 wurde von der dänischen Polizei und dem dänischen Jugendamt ein Gutachten beauftragt. Hierfür wurden beide betroffenen Kinder von Mitarbeitern des Jugendamtes und Kinderpsychologen befragt.
Laut Gutachten soll die damals 10‑jährige Tochter ausgesagt haben, nicht zu ihrer Mutter zurückzuwollen, mit der Begründung, diese sei gewalttätig. Auch ihr Bruder wolle nicht zurück zur Mutter.
Da die dänischen Behörden aufgrund vorheriger Ereignisse eine Entführung nicht sicher ausschließen konnten, bekamen beide Kinder einen Notrufsender. Und zumindest der Sohn hat diesen auch während der Entführung ausgelöst.
In einigen Beiträgen könnte man beinahe den Eindruck gewinnen, dass es sich bei den betroffenen Kindern um Kleinkinder handelt.
Sie habe sich jedoch klar positioniert und konnten ihren Wunsch auch glaubhaft begründen.
Wenn die beiden Kinder gegen ihren Willen beim Vater behalten worden wären, wäre zumindest die Tochter in der Lage gewesen, telefonisch oder per Message Kontakt zur Mutter aufzunehmen... auch heimlich, z.B. in der Schule oder bei Freunden.
Das ist jedoch nicht geschehen.
Ich finde es auch wichtig zu bedenken, dass auch die älteste Tochter auf ihren Wunsch hin beim Vater lebt. Wenn drei von vier Geschwistern sich dahingehend entscheiden, finde ich es wichtig und richtig, den Wunsch der Kinder ernst zu nehmen - was die dänischen Behörden ja auch getan haben.
Dänemark ist keine Bananenrepublick, sondern ein Rechtsstaat mit einem sehr ausgeprägten Sozialwesen. Wenn die geschulten Mitarbeiter das Wohl der Kinder in Gefahr sahen, dann haben sie richtig gehandelt. Ohne Promibonus und allein das Wohl der Kinder im Blick habend.
Das Verhalten der Eltern lasse ich hier mal außen vor... auch wenn eine Entführung natürlich nochmal ein anderes Kaliber ist, haben sich beide Seiten nicht verantwortungsvoll verhalten. Verletze Gefühle auf dem Rücken von Kindern auszuleben geht gar nicht und zeugt von einem großen Maß an Verantwortungslosigkeit und einem überhöhten Ego.
Schon im November 2021 wurde von der dänischen Polizei und dem dänischen Jugendamt ein Gutachten beauftragt. Hierfür wurden beide betroffenen Kinder von Mitarbeitern des Jugendamtes und Kinderpsychologen befragt.
Laut Gutachten soll die damals 10‑jährige Tochter ausgesagt haben, nicht zu ihrer Mutter zurückzuwollen, mit der Begründung, diese sei gewalttätig. Auch ihr Bruder wolle nicht zurück zur Mutter.
Da die dänischen Behörden aufgrund vorheriger Ereignisse eine Entführung nicht sicher ausschließen konnten, bekamen beide Kinder einen Notrufsender. Und zumindest der Sohn hat diesen auch während der Entführung ausgelöst.
In einigen Beiträgen könnte man beinahe den Eindruck gewinnen, dass es sich bei den betroffenen Kindern um Kleinkinder handelt.
Sie habe sich jedoch klar positioniert und konnten ihren Wunsch auch glaubhaft begründen.
Wenn die beiden Kinder gegen ihren Willen beim Vater behalten worden wären, wäre zumindest die Tochter in der Lage gewesen, telefonisch oder per Message Kontakt zur Mutter aufzunehmen... auch heimlich, z.B. in der Schule oder bei Freunden.
Das ist jedoch nicht geschehen.
Ich finde es auch wichtig zu bedenken, dass auch die älteste Tochter auf ihren Wunsch hin beim Vater lebt. Wenn drei von vier Geschwistern sich dahingehend entscheiden, finde ich es wichtig und richtig, den Wunsch der Kinder ernst zu nehmen - was die dänischen Behörden ja auch getan haben.
Dänemark ist keine Bananenrepublick, sondern ein Rechtsstaat mit einem sehr ausgeprägten Sozialwesen. Wenn die geschulten Mitarbeiter das Wohl der Kinder in Gefahr sahen, dann haben sie richtig gehandelt. Ohne Promibonus und allein das Wohl der Kinder im Blick habend.
Das Verhalten der Eltern lasse ich hier mal außen vor... auch wenn eine Entführung natürlich nochmal ein anderes Kaliber ist, haben sich beide Seiten nicht verantwortungsvoll verhalten. Verletze Gefühle auf dem Rücken von Kindern auszuleben geht gar nicht und zeugt von einem großen Maß an Verantwortungslosigkeit und einem überhöhten Ego.
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05.08.2025 um 16:05Ohne zu wissen, wer hier nun die Wahrheit sagt, weiß ich, dass Manipulation bei Kindern durch ihre Eltern ungeahnte Ausmaße annehmen kann. Bis hin dazu, dass Kinder auch irgendwann glauben, was man ihnen erzählt. Also, dass das wirklich auch so stattgefunden hat. Oder so sehr unter Druck stehen, dass sie sagen, was von ihnen erwartet wird. Aus Sorge um ein Elternteil.FrokenLisbeth schrieb:In einigen Beiträgen könnte man beinahe den Eindruck gewinnen, dass es sich bei den betroffenen Kindern um Kleinkinder handelt.
Sie habe sich jedoch klar positioniert und konnten ihren Wunsch auch glaubhaft begründen.
Prozess wegen Kindesentführung gegen Christina Block u. a.
05.08.2025 um 16:49@FrokenLisbeth
Interessant auch diese dänische "Seite" zu lesen.
Wie steht man dort tendenziell zu dem Fall?
Interessant auch diese dänische "Seite" zu lesen.
Wie steht man dort tendenziell zu dem Fall?
Genau diesen Gedanken hatte ich dabei auch und gerade in einem Fall wie diesem, der sich emotional dermaßen hochgeschaukelt hat, glaube ich nicht, dass dieser Faktor da nicht mitgespielt hat.CurlySue_ schrieb:Ohne zu wissen, wer hier nun die Wahrheit sagt, weiß ich, dass Manipulation bei Kindern durch ihre Eltern ungeahnte Ausmaße annehmen kann. Bis hin dazu, dass Kinder auch irgendwann glauben, was man ihnen erzählt. Also, dass das wirklich auch so stattgefunden hat. Oder so sehr unter Druck stehen, dass sie sagen, was von ihnen erwartet wird. Aus Sorge um ein Elternteil.
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05.08.2025 um 17:02Was ich hier schreibe, kenne ich aus eigener Anschauung (als Kind):FrokenLisbeth schrieb:Ich finde es auch wichtig zu bedenken, dass auch die älteste Tochter auf ihren Wunsch hin beim Vater lebt. Wenn drei von vier Geschwistern sich dahingehend entscheiden, finde ich es wichtig und richtig, den Wunsch der Kinder ernst zu nehmen - was die dänischen Behörden ja auch getan haben.
Das Problem bei solchen "Kindesentführungen" ist, dass sich die Kinder meiner Ansicht nach häufig in einem fragilen und ambivalenten Verhältnis gegenüber dem jeweiligen Elternteil befinden. Sie stehen in einer Abhängigkeit - und zwar immer dem Elternteil gegenüber, bei denen sie sich gerade befinden. Jeder Wechsel ist Stress, v.a. wenn die Elternteile bis aufs Blut zerstritten sind.
Dann kann es auch kein Elternteil schaffen, sich vor den Kindern neutral gegenüber dem anderen Elternteil zu verhalten. Sie werden immer damit konfrontiert, dass der geliebte Vater oder die geliebte Mutter beim jeweils anderen Elternteil extrem negative Emotionen auslöst. Beispielsweise, wenn sie erzählen, Papa oder Mama meinten oder machten dies oder das, über neue Lebenspartner berichten. Das wühlt emotional auf und lässt sich nicht verstecken, selbst wenn darauf verzichtet wird, die Kinder gegen den anderen Elternteil in Stellung zu bringen. Der "Wunsch" der Kinder ist damit ein Produkt aus ihrer gegenwärtigen Situation, aber nicht zu vergleichen mit dem freien Willen eines erwachsenen Menschen. Er kann sich relativ kurzfristig ändern, wenn sich die Situation ändert, d.h. der Aufenthalt und dessen Rahmenbedingungen.
Hier gehe ich zudem davon aus, dass die ehemaligen Partner ihre Abneigung nicht vor ihren Kindern verbergen konnten. Kinder werden so zur Partei gemacht. Sie versuchen sich dem anzupassen und neigen dazu, entweder den Elternteil zu bevorzugen, der sie nicht in unerträgliche Ambivalenz treibt, oder bei dem Elternteil bleiben zu wollen, beim sie gerade Fuß gefasst und ein Stückchen Geborgenheit und Sicherheit gefunden haben. Umgangsrecht, Sorge- oder Aufenthaltsbestimmungsrecht sind deshalb scharfe Waffen, die gegen den Ex-Partner angewendet werden können. Und werden.
Damit will ich die Entscheidung der dänischen Behörden nicht kritisieren, die werden das bestmöglich entschieden haben. Aber man darf nicht vergessen, dass die Kinder nach einem Zeitraum der Ausübung des Umgangsrechts vom Vater widerrechtlich nicht zurück gebracht worden zu sein scheinen. Vielleicht wollten auch die Kinder nicht zur Mutter zurück. Aber dieser "Wille" ist nach meinem Erleben nichts Objektives, sondern etwas sehr Beeinflussbares. Beispielsweise durch eine Kindesentziehung, durch subtilen Druck, unbewusst manipulierend. Oft erkennt man erst Jahre später, was einem da angetan worden ist. Und das Schlimme ist: Es gibt kein objektives Verfahren, keine Psychologen oder Richter, auch keine KI, die im status quo erkennen könnten, was wirklich besser ist.
Das Traurige an solchen Fällen: Es bleiben Traumata, oft das Leben lang. Es gehört zu den ungelösten Rätseln des Menschseins, warum uns seelisch oft die am nachhaltigsten verletzen, die wir brauchen und lieben.
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05.08.2025 um 17:12Und plötzlich findet sich der 66-Jährige Delling auf der Anklagebank wieder.[...]Quelle: https://open.spotify.com/episode/34l85bNo02V1TEZOA9lDgD
Wie ist er in diesen Fall hineingeraten und welche Rolle hatte er in dem familienrechtlichen Sorgerechtsstreit zwischen Christina Block und ihrem Ex-Mann Stephan Hensel.
Ich finde das schon in der Ankündigung maximal tendentiös geschrieben.
Delling wird sich weder "plötzlich" auf der Anklagebank wieder gefunden haben, noch ist er einfach so und völlig passiv "in den Fall hineingeraten". Er ist ein Akteur in diesem ganzen Drama, ein Angeklagter und dass er Dinge tut, die nicht legal sind, dürfte ihm bei seinen Handlungen durchaus bewusst gewesen sein.
Auf jeden Fall...Herbstkind schrieb:Genau diesen Gedanken hatte ich dabei auch und gerade in einem Fall wie diesem, der sich emotional dermaßen hochgeschaukelt hat, glaube ich nicht, dass dieser Faktor da nicht mitgespielt hat.
Es reicht doch, wenn die Kinder hören, dass die ältere Schwester in Dänemark bleiben will und man ihnen sagt, dass wenn sie zu der Mutter wollen, sie aber fortan nicht mehr mit der Schwester zusammenleben.
Damit meine ich ausdrücklich nicht, dass der Vater sie auf diese Weise beeinflusst hat. Aber dieser Aspekt zeigt eben, dass an der Entscheidung, bei welchem Elternteil man leben will für die Kinder ja noch viel mehr dran hängt. Gerade wenn die Elternteile in weit auseinander leben, hier noch dazu in zwei verschiedenen Ländern ist ein Wechselmodell eben nicht möglich. Und die Entscheidung für ein Leben bei der Mutter hätte dann eben auch bedeutet, das ganze bisherige soziale Umfeld, die Freunde und Klassenkameraden zurückzulassen. "Ihr könnt Euch doch dann noch in den Ferien sehen!" ist für Kinder einfach ein schwacher Trost, denn die Zeit zwischen den Ferien und den Besuchen kommt ihnen einfach wie eine Ewigkeit vor.
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05.08.2025 um 17:22Finde ich nicht, weil das hier:Grillage schrieb:Ich finde das schon in der Ankündigung maximal tendentiös geschrieben.
in der Öffentlichkeit erst seit kurzem so richtig Einzug gehalten hat - plötzlich.Grillage schrieb:Delling wird sich weder "plötzlich" auf der Anklagebank wieder gefunden haben, noch ist er einfach so und völlig passiv "in den Fall hineingeraten". Er ist ein Akteur in diesem ganzen Drama, ein Angeklagter und dass er Dinge tut, die nicht legal sind, dürfte ihm bei seinen Handlungen durchaus bewusst gewesen sein.
Wie weit vorher er schon mitmischte, wird ja im Podcast gut geschildert. Man wollte mit diesem Titel wohl nur die öffentliche Wahrnehmung beschreiben, das nämlich Delling schon sehr viel früher sich in Gespräche einbrachte über alternative Rückführungen geht über das hinaus was man in der Öffentlichkeit von ihm wahrnahm.
Ich finde den Titel angemessen.
Prozess wegen Kindesentführung gegen Christina Block u. a.
05.08.2025 um 17:44Für Kinder ist das immer ein Verlust - und man weiß ja auch nie, wohin sich Dinge entwickeln. Auch eine ehemalig freundschaftliche Trennung kann völlig eskalieren. Kinder sind da auch instrumentalisierte Spielbälle, denen aber erst mit Abstand und Reife mitunter klar wird, dass sie Spielbälle sind.Grillage schrieb: Auf jeden Fall ... Es reicht doch, wenn die Kinder hören, dass die ältere Schwester in Dänemark bleiben will und man ihnen sagt, dass wenn sie zu der Mutter wollen, sie aber fortan nicht mehr mit der Schwester zusammenleben.
Ich erlebe es täglich in meinem beruflichen Alltag, dass so ein Wechselmodell nicht das Gelbe vom Ei ist. Für Kinder am verträglichsten ist schon das Nestmodell. Hier fehlte m.E. der faire Zugang beider Elternteile zu allen Kindern.Grillage schrieb: Damit meine ich ausdrücklich nicht, dass der Vater sie auf diese Weise beeinflusst hat. Aber dieser Aspekt zeigt eben, dass an der Entscheidung, bei welchem Elternteil man leben will für die Kinder ja noch viel mehr dran hängt. Gerade wenn die Elternteile in weit auseinander leben, hier noch dazu in zwei verschiedenen Ländern ist ein Wechselmodell eben nicht möglich.
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05.08.2025 um 17:49FrokenLisbeth schrieb:hier wird der Fall eher aus einem anderen Blickwinkel diskutiert. In Dänemark wird das Wohl von Kindern sehr hoch angesiedelt, daher wurden hier recht früh auch die Kinder befragt.
Schon im November 2021 wurde von der dänischen Polizei und dem dänischen Jugendamt ein Gutachten beauftragt. Hierfür wurden beide betroffenen Kinder von Mitarbeitern des Jugendamtes und Kinderpsychologen befragt.
Laut Gutachten soll die damals 10‑jährige Tochter ausgesagt haben, nicht zu ihrer Mutter zurückzuwollen, mit der Begründung, diese sei gewalttätig. Auch ihr Bruder wolle nicht zurück zur Mutter.
Das kann ich so bestätigen. Auch ich lebe viele Wochen des Jahres in Dänemark und begrüße die andere Sichtweise hier sehr und finde und fand die zeitnahe Entscheidung hier richtig und gut.FrokenLisbeth schrieb:Da die dänischen Behörden aufgrund vorheriger Ereignisse eine Entführung nicht sicher ausschließen konnten, bekamen beide Kinder einen Notrufsender. Und zumindest der Sohn hat diesen auch während der Entführung ausgelöst.
Das ist aber nicht Gegenstand des jetzigen Prozesses und für mich sind viele
Aussagen in den verlinkten Podcasts reine Ablenkung vom eigentlichen Thema.
Leider auch grosse Teile der Einlassung der Kindesmutter vor Gericht und von Anwalt Bott im Podcast.
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05.08.2025 um 18:16Die älteste Tochter lebt auf eigenen Wunsch schon seit einiger Zeit in Dänemark beim Vater.Grillage schrieb:Auf jeden Fall...
Es reicht doch, wenn die Kinder hören, dass die ältere Schwester in Dänemark bleiben will und man ihnen sagt, dass wenn sie zu der Mutter wollen, sie aber fortan nicht mehr mit der Schwester zusammenleben.
Die dänischen Behörden werden die Entscheidung nicht leichtfertig und aus einer spontanen Laune heraus getroffen haben.
Die Aussage und der Wunsch der Kinder wurde mehrfach deutlich geäußert.
Ich fände es eher schlimm, wenn die konkreten Aussagen aller drei Kinder zur Gewalt/Aggression der Mutter als Erziehungsmaßnahmen ignoriert worden wären und ihrem Wunsch, DAHER bei beim Vater zu leben, nicht entsprochen worden wäre.
Im Gegensatz zu den deutschen Behörden haben die Dänen mehrfach und intensiv mit den beiden Kindern gesprochen. Sie werden ihre Entscheidung gut durchdacht haben und belegen können.
Bei der Entscheidung ging es nicht um das Wohl oder korrekte Verhalten der Eltern! Aber Frau Block scheint in DK nicht unbedingt einen positiven Eindruck hinterlassen zu haben, um es mal vorsichtig auszudrücken…
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05.08.2025 um 18:25Ja absolut!Origines schrieb:Der "Wunsch" der Kinder ist damit ein Produkt aus ihrer gegenwärtigen Situation, aber nicht zu vergleichen mit dem freien Willen eines erwachsenen Menschen. Er kann sich relativ kurzfristig ändern, wenn sich die Situation ändert, d.h. der Aufenthalt und dessen Rahmenbedingungen.
Und genau deshalb ist auch das Wechselmodell in meinen Augen eher ein Modell, dass die Eltern befriedigt, aber für die Kinder vor allem permanenten Stress bedeutet. Sie haben dadurch nicht "zwei Zuhauses", sondern gar keins, weil sie niergends eine Kontinuität haben. Wer schon mal mit Trennungskindern zu tun hatte weiß, dass sie, wenn sie von einem Elternteil weg müssen, um zum anderen zu gehen, in den ersten Stunden, manchmal Tagen unerträglich überdreht und gestresst sind. Und so ein Wechsel alle paar Tage bedeutet halt dann immer, wenn der Wechselstress gerade nachgelassen hat, neuen Wechselstress.
Den eltern mag es so vorkommen, als habe man sich die Kinder "gerecht aufgeteilt", aber Kinder sind eben keine Gegenstände, die man beliebigt hin und her schieben kann..
Und wenn dann noch hinzu kommt, dass die Eltern sich icht wirklich grün sind und darum feilschen, wo die Kinder es besser haben, übereinander lästern (Kinder haben da sehr feine Antennen, da muss man nicht mal explizit sagen, dass einem irgendeine Aktion der anderen Seite nicht passt, ein Blick reicht da vollkommen aus um auszudrücken, für wie bekloppt man den anderen Elternteil hält...), weil sie das ganze als eine Konkurrenz um Zuneigung sehen, dass reißt es die Kinder förmlich entzwei.
Ja, absolut, aber das bedeutet für die Eltern eben, dass sie selber auf vieles Verzichten müssen, z.B. muss die dritte Wohnung ja finanziert werden, beide bleiben für Jahre lokal an eine Stadt gebunden, was oft schwierig wird, wenn ein neuer Partner auftaucht, der vielleicht weiter weg wohnt. Und sie müssen auch auf Zeit mit dem Partner verzichten, weil der ja eigentlich im Nest nichts zu suchen hat.MissMary schrieb:Ich erlebe es täglich in meinem beruflichen Alltag, dass so ein Wechselmodell nicht das Gelbe vom Ei ist. Für Kinder am verträglichsten ist schon das Nestmodell. Hier fehlte m.E. der faire Zugang beider Elternteile zu allen Kindern.
Verlangt schon einiges ab, aber eigentlich sollten Eltern zu solchen Opfern bereit sein, wenn ihnen doch das Wohl des Kindes, wie sie ja alle nicht müde werden zu betonen, so sehr am Herzen liegt.
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05.08.2025 um 18:39Ja, so sollte es sein. Aber wenn ich mir prototypisch die "Helikopter-Eltern" ansehe, die ihre Kinder als "Projekte" betrachten, behüten, fördern und fordern und möglichst zum Erfolg im Wettbewerb der Ich-AGs führen wollen, dann werden sich viele Elternteile als absolut unverzichtbar für ihre Kinder betrachten. Und selbstverständlich auch der festen inneren Überzeugung sein, der bessere Elternteil zu sein.Grillage schrieb:Verlangt schon einiges ab, aber eigentlich sollten Eltern zu solchen Opfern bereit sein, wenn ihnen doch das Wohl des Kindes, wie sie ja alle nicht müde werden zu betonen, so sehr am Herzen liegt.
Nach meiner Beobachtung klappt es am Besten, wenn man als Elternteil loslassen kann - anstatt festzuhalten. Und wenn das beide Elternteile können, sich klar sind, sie sind kein Paar mehr, aber als Eltern letztlich lebenslang über ihr Kind verbunden, dann kann es funktionieren.
Ich glaube, das schaffen auch viele. Die landen nicht hassend vor dem Gericht, manipulieren nicht Kinder, sondern lassen ihnen Freiräume: "Du willst heute bei Papa schlafen - kein Problem. Richte ihm einen schönen Gruß von mir aus!"
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05.08.2025 um 19:03Unbedingt! Nicht nur bei Trennungen ein wichtiger Aspekt. Kinder gehören uns nicht, wir tragen jedoch die volle Verantwortung für ihr Wohlergehen. Dazu gehört auch, loslassen zu können.Origines schrieb:Nach meiner Beobachtung klappt es am Besten, wenn man als Elternteil loslassen kann - anstatt festzuhalten.
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05.08.2025 um 19:10FrokenLisbeth schrieb:Im Gegensatz zu den deutschen Behörden haben die Dänen mehrfach und intensiv mit den beiden Kindern gesprochen. Sie werden ihre Entscheidung gut durchdacht haben und belegen können.
Die in Dänemark getroffene Entscheidung ist eine „Härtefallentscheidung“. Das geschieht nie leichtfertig.
Wieso kann man nicht wenigstens ansatzweise in Betracht ziehen, dass diese Kinder wirklich nicht nach Hause wollten
und dort besser aufgehoben sind?
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05.08.2025 um 19:40Da wäre ich doch erst mal bei der Unschuldsvermutung.Grillage schrieb:Er [Delling] ist ein Akteur in diesem ganzen Drama, ein Angeklagter und dass er Dinge tut, die nicht legal sind, dürfte ihm bei seinen Handlungen durchaus bewusst gewesen sein.
Noch ist kein Urteil gesprochen worden.
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05.08.2025 um 19:56Es gibt überhaupt kein Modell, das für alle Familien pauschal als "das Gelbe vom Ei" bewertet werden kann.MissMary schrieb:Ich erlebe es täglich in meinem beruflichen Alltag, dass so ein Wechselmodell nicht das Gelbe vom Ei ist.
Es gibt Familien, für die funktioniert das Wechselmodell ganz ausgezeichnet. Für andere Familien ist das undenkbar.
Bei Hochstrittigkeit funktioniert es tendenziell nicht, da ein Wechselmodell ein gewisses Maß an Absprachefähigkeit voraussetzt.
Auch hier kommt es auf die einzelnen Familien an. Nestmodell funktioniert gut, wenn beide Elternteile (noch) keine neuen Familien gegründet haben. In Patchwork Situationen mit jeweils neuen Partner:innen und womöglich noch neuen (Halb)Geschwistern funktioniert das eigentlich eher nicht gut.MissMary schrieb:Für Kinder am verträglichsten ist schon das Nestmodell
Und setzt natürlich auch voraus, dass die Eltern ihre Konflikte bereinigt haben.
Schlussendlich kommt es auch eigentlich nur für Familien und Frage, die die entsprechenden finanziellen Ressourcen bereitstellen können, um mehrere Wohnungen zu unterhalten.
Im Fall Block gab es aber weder ein Nestmodell noch ein Wechselmodell.
Und gerade das hat ja hier zu den bekannten Eskalationen und Entgleisungen geführt.
Wechselmodell stand doch auch gar nicht zur Debatte.Grillage schrieb:Aber dieser Aspekt zeigt eben, dass an der Entscheidung, bei welchem Elternteil man leben will für die Kinder ja noch viel mehr dran hängt. Gerade wenn die Elternteile in weit auseinander leben, hier noch dazu in zwei verschiedenen Ländern ist ein Wechselmodell eben nicht möglich
Ansonsten gehe ich auch, wie du davon aus, dass die Beziehung der Geschwister untereinander auch eine Rolle gespielt haben wird.
Das älteste Kind ist ja häufig das Kind, zu dem die jüngeren aufblicken, dem sie nacheifern etc.
Es war für die anderen Kinder sicherlich ein großer Break, dass die älteste Schwester aus dem gemeinsamen zu Hause ausgezogen und zum Vater gezogen ist.
Was auch immer die beiden jüngsten dazu bewogen hat, beim Vater bleiben zu wollen, es ist ja zunächst einmal nichts dramatisches, wenn Kinder getrennt lebender Eltern sich wünschen, beim anderen Elternteil zu leben.
Im Idealfall besprechen, dass die Eltern zunächst miteinander und dann mit den Kindern und finden, die für die Kinder beste Lösung.
Hier hingegen hat sich der Wunsch der Kinder zur absoluten Katastrophe entwickelt. Weil die Eltern nicht willens waren, sich angemessen und erwachsen mit der Situation auseinanderzusetzen.
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05.08.2025 um 20:07Hast du eine Quelle dazu, kann man die dänischen Beschlüsse zur Nichtvollstreckung irgendwo einsehen? Und zum Verfahren (Anhörung etc.).FrokenLisbeth schrieb:Im Gegensatz zu den deutschen Behörden haben die Dänen mehrfach und intensiv mit den beiden Kindern gesprochen. Sie werden ihre Entscheidung gut durchdacht haben und belegen können.
Weiß jemand genaueres zum Umgang (warum wurde der nicht gewährt oder wahrgenommen, also vor dem Angeklagten Geschehen natürlich )? Es ist ja eine Sache, ob die Kinder ggf nicht bei ihr leben wollen aber dass sie auch einen Umgang verweigern, habe ich nirgendwo gelesen. Wenn die Andeutungen (allerdings bleiben Frau Block und ihre Anwälte das Sehr unkonkret...) zutreffen, er blockieren einen Kontakt, dann ist das schon auch problematisch und nicht im Sinne des Kindeswohls, haben die dänischen Behörden das berücksichtigt? Selbst wenn sie "Gewalt" ausgeübt haben sollte, dürfte sich das voraussichtlich auf Erziehungssituationen beziehen und eine körperliche Gefahr war (nach der Silversteraktion natürlich anders zu bewerten) damals nicht zwingend gegeben bei bloßen Besuchen?
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05.08.2025 um 20:09Ich bin schon davon überzeugt, dass sie das wirklich wollten. (Die Formulierung ist falsch, ich denke, dass sie Dänemark als ihr Zuhause angesehen haben.)sardi schrieb:Wieso kann man nicht wenigstens ansatzweise in Betracht ziehen, dass diese Kinder wirklich nicht nach Hause wollten
und dort besser aufgehoben sind?
Dass ist ja gerade die Misere, die in solchen Prozessen (ich meine damit nicht Gerichtsprozesse, sondern den Trennungsprozess eines Paares mit Kindern) abläuft:
Kinder haben eine Meinung, wissen meist recht genau was sie wollen, sind darin aber oft nicht gefestigt, d.h. die Meinung ändert sich situativ recht schnell und häufig und sie sind eben auch extrem und leicht beeinflussbar. Platt gesagt: beliebt ist meist der Aufenthalt bei dem Elternteil, bei dem es am meisten Sußigkeiten, am meisten Fernsehzeit, am meisten Spielzeug, die meisten Ausflüge in den Freizeitpark gibt. Der Elternteil, der auf gesunde Ernährung und auf regelmäßige Insbettgezeiten achten und das Hausaufgabenmachen anmahnt hat dann leider schlechtere Karten.
Man muss den Kindern auch nicht blank ins Gesicht sagen, dass der Papa ein Arschloch ist, das zu wenig Unterhalt zahlt, sich seit der Trennung durch die halbe Stadt gevögelt hat und in der Kindererziehung ein Totalversager ist.
Ich habe einen Fall im Freundeskreis, wo die Mutter jedes Wochenende, wenn sie die Kinder für die Abholung durch den Vater fertig gemacht hat, geheult hat und den Kindern erzählt hat, wie schwer ihr die Trennung von ihnen fällt, dass das wieder ein ganz einsames Wochenende ohne sie für sie wird und sie immer so eine Angst um sie hat, wenn sie nicht bei ihr sind.
Das hat gereicht, damit die Kinder irgendwann nicht mehr zum Vater wollten. Nicht, weil es ihnen dort nicht gefiel oder sie ihn nicht mochten, aber weil sie das Gefühl hatte, die könnten der Mutter die Trennung nicht zumuten.
100 Punkte zu 0 für die Mutter.
Ich weiß nicht, ob diese Kinder das jemals durchschauen werden, wenn die Erwachsen sind. Eigentlich hätte das Jugendamt einschreiten müssen und der Mutter klar machen müssen, dass sie ihre eigenen Ängste und Defizite nicht auf dem Rücken der Kinder auszutragen hat. Aber die waren ganz begeistert, wie eng die Beziehung dieser Mutter zu den Kindern war. Klar fällt es da leicht, den Vater früher oder später zu entsorgen.
Und schon die Frage: bei wem willst Du lieber wohnen/leben und wen willst Du nur ab und zu besuchen bringt das Kind in einen Gewissenskonflikt, den Kinder, selbst ältere, kaum bewältigen können.