Prozess wegen Kindesentführung gegen Christina Block u. a.
gestern um 13:00@Grillage
An Stevens musste ich auch denken, wenngleich ich Bott im Vergleich dazu weniger „wild“ und überheblich wirkend finde, die viel zitierten langen Haare einmal abgesehen. Aber so nett und sanft, wie er im Spotify-Podcast rüberkommt, ist er vielleicht nicht. Sonst wäre er mit 42 wahrscheinlich noch nicht da, wo er jetzt ist, der Love-Parade-Prozess in jungen Jahren inklusive.
Diese Zeichnung beider finde ich nicht schlecht:
An Stevens musste ich auch denken, wenngleich ich Bott im Vergleich dazu weniger „wild“ und überheblich wirkend finde, die viel zitierten langen Haare einmal abgesehen. Aber so nett und sanft, wie er im Spotify-Podcast rüberkommt, ist er vielleicht nicht. Sonst wäre er mit 42 wahrscheinlich noch nicht da, wo er jetzt ist, der Love-Parade-Prozess in jungen Jahren inklusive.
Diese Zeichnung beider finde ich nicht schlecht:
Erst Otmar Kury, dann Ingo BottQuelle: https://hamburg.t-online.de/region/hamburg/id_100855566/hamburg-christina-block-setzt-mit-neuer-prozess-strategie-auf-freispruch.html
Es war eine Überraschung, als Christina Block kurz vor Prozessbeginn als zweiten Verteidiger Ingo Bott benannte. Bis dahin hatte sie sich von Otmar Kury vertreten lassen. Kury entstammt einer Dynastie aus Juristen, die auf das Jahr 1923 zurückgeht. Der jahrelange Chef der Hamburger Rechtsanwaltskammer gilt als Routinier. Mit öffentlichkeitswirksamen Prozessen, wie dem Betrugsvorwurf gegen den ehemaligen Hagenbeck-Chef oder den Abgasmanipulationen bei Daimler-Dieselmotoren, erregte er Aufsehen.
Dann kam Ingo Bott. Seine Strategie kollidierte mit den Ideen von Kury, wie dieser der "Bild" berichtete. Er sei um den Zustand seiner bisherigen Mandantin besorgt, sagte er der Zeitung. Das "Abendblatt" berichtet, der Anwalt habe zerknirscht gewirkt. Offenbar kam es im Prozessverlauf zu erheblichen Spannungen zwischen den Juristen.
Die waren im Gerichtssaal von Anfang an zu spüren. Während sich Christina Block meist vor Prozessbeginn und in den Pausen zu ihrem Verteidiger Bott stellte, stand Kury immer etwas abseits. Auch wechselten die beiden Verteidiger nur wenige Worte im Gerichtssaal. Eine Einheit, die geschlossen für Christina Block auftritt, waren diese beiden Männer nicht.
Zwei Verteidiger, zwei Strategien im Block-Prozess
Das mag auch der unterschiedlichen Strategie liegen, mit der die beiden Männer in den Prozess gestartet sind. Das Bild einer verzweifelten Mutter, die um ihre Kinder kämpft und die unschuldig sei, zeichneten zwar beide. Doch bei Kury kam ein weiterer Aspekt dazu: Er bat schon im Einstiegsplädoyer darum, Christina Block fair zu behandeln. Seine Mandantin würde die volle Verantwortung für ihre Handlungen übernehmen. Am Ende forderte er das Gericht auf, den Fall objektiv zu bewerten und sich nicht von Emotionen leiten zu lassen.
Doch genau diese Emotionen sind es, mit denen Ingo Bott seine Mandantin raushauen will. Für ihn steht die enorme Drucksituation von Christina Block im Zentrum seiner Argumentation. Er selbst präsentiert ein Alternativszenario, wer als Drahtzieher hinter der Entführung von zwei der vier Block-Kinder in der Silvesternacht 2023/2024 verantwortlich sein könnte: Die israelischen Sicherheitsleute sollen auf eigene Faust die Kinder entführt haben, um das Leid von Christina Block auszunutzen.
Christina Block stellt sich gegen Kury
Kury hatte eine andere Lösung für den Fall parat: Im Vorfeld des Prozesses hatte er eine Bargeldabhebung von Christina Blocks Mutter Christa ins Spiel gebracht. Diese könnte kurz vor ihrem Tod im Jahr 2023 für die Beauftragung der Entführung verantwortlich sein. Christina Block räumte diesen Vorwurf in ihrem rund einen Prozesstag andauernden Statement selbst ab und stellte sich so deutlich gegen Kury in ihrer Argumentation.
Jetzt soll Bott es allein richten. Gibt die Kammer grünes Licht, geht der Prozess in der kommenden Woche am Freitag weiter. Seine Strategie ist klar: Er will den Freispruch für Christina Block.