Prozess wegen Kindesentführung gegen Christina Block u. a.

@lightbride
Ich denke, ob der Rechtstaat wirklich funktioniert, werden wir alle erst bei der Urteilsverkündung sehen.

Dank Internet und Presse ist es heutzutage wohl nicht mehr so einfach, Dinge einfach "unter den Teppich zu kehren."

Bei aller Diskussion möchte ich noch einmal anmerken, dass es hier letztendlich um die Rechte, die psychische Gesundheit und das Glück von Kindern geht. Einschließlich der Tochter, die noch in Hamburg lebt und des Stiefsohnes von Herrn Hensel.

Ich hoffe sehr, dass es Familie Hensel gelingt, alle betroffenen Kinder so gut wie möglich von diesem kindischen Egogehabe der Beteiligten abzuschirmen.

https://www.t-online.de/nachrichten/panorama/menschen-schicksale/id_100885734/christina-block-keine-aussage-am-landgericht-hamburg-prozesstag-vor-aus.html

Soeben wird bekanntgegeben:

Überraschung zu Beginn des sechsten Prozesstags gegen die Steakhouse-Erbin Christina Block: Die Hauptangeklagte verweigert ihre Aussage, wie ihr Anwalt Ingo Bott am Dienstagmorgen vor dem Hamburger Landgericht angekündigt hat.

Damit steht der komplette Prozesstag auf der Kippe: Eigentlich war geplant, dass der Anwalt ihres Ex-Manns Stephan Hensel weitere Fragen an seine ehemalige Partnerin stellen darf.

Wer den Live-Ticker verfolgen möchte:

https://www.mopo.de/hamburg/christina-block-prozess-im-liveticker/

Tja, auch wenn es ihr gutes Recht ist zu schweigen kann man die Entscheidung von Frau B., keine Fragen der Nebenklage zu beantworten, durchaus als "cherry picking" bezeichnen.
Was für eine Wut dahinter stecken muss.

Sie antwortet jetzt doch, zumindest redet sie über irgendetwas.

Lustige Randnotiz aus dem Liveticker der Bild

Jetzt verweist Blocks Verteidiger Ingo Bott auf unsere Ticker-Zeile, als Beweis für den Druck, der auf Block lastet. „Das ist noch gar nicht passiert und steht trotzdem schon in der BILD-Zeitung als Zeile.“

Quelle: Bild.de

Wobei es ja in erster Linie für Herrn Bott darum zu gehen scheint, keine unvorbereiteten Fragen der Nebenklage zuzulassen.
Kann ein Beklagter sich das Recht einfach so hinbiegen, wenn er andere Fragen frei beantwortet?

Selma1898 schrieb:Kann ein Beklagter sich das Recht einfach so hinbiegen, wenn er andere Fragen frei beantwortet?

Eine Angeklagte kann einzelne Fragen unbesntwortet lassen oder auch grundsätzlich die Aussage verweigern.
So wie ich die Entscheidung der Richterin jetzt verstanden habe, darf die Nebenklage alle ihre Fragen stellen und CB darf dann bei jeder Frage einzeln sagen, dass sie sie nicht beantworten möchte.

„Die Nebenklage scheint nicht an einer Aufklärung interessiert zu sein, es scheint nur darum zu gehen, schmutzige Wäsche zu waschen“, erklärt Christina Block

Das ausgerechnet aus ihrem Mund...
Sie hat in ihrer "Erklärung" zu Anfang des Prozesses über 2 Stunden (oder länger) über die Historie ihrer Partnerschaft und Ehe mit Hensel referiert und keine Gelegenheit ausgelassen "schmutzige Wäsche zu waschen". Sie geht bis an die Grenzen der Peinlichkeit, schiebt Hensel sogar die Verantwortung für den Tod ihrer Mutter zu und redet hier von "schmutziger Wäsche".
Tasächlich empfinde ich die Fragen der Nebenklage bislang nicht so.
Ich hoffe das bleibt so.
Öffentlich schmutzige Wäsche waschen nutzt niemandem und ist eine Qual für die Kinder, egal welche Seite dahin gehend entgleist.


Quelle:

@Selma1898
Ich glaube nicht, dass die Verteidigung der Nebenkläger dazu verpflichtet ist, ihre Fragen vorher der Anklagevertretung, zur Begutachtung vorzulegen. Man muss so einiges vorher offenlegen, aber keinen Fragenkatalog.
Was ich vielmehr annehme, nach einer Woche Pause, ist Bott ein Licht aufgegangen, dass seine Mandantin evtl bisher etwas zu sehr Plaudertasche war. Evtl hat man rückblickend erkannt, es war ein Fehler, Frau Block da reden zu lassen, als wenn es kein morgen gibt.
Meine laienhafte Meinung, sie hat sich bereits stark selbst belastet, dank ihrem unbedingten Drang tell all zu praktizieren. Und nun die Kehrtwende, die Taktik der ersten Tage, geht nicht auf. Daher nun silence is golden. Sie hat bereits gezwitschert, mehr als gut war. Ich wette mal, einigen Mitangeklagten war ganz mulmig, angesichts der Plaudertasche.

Die Staatsanwaltschaft sieht ebenfalls keine rechtliche Grundlage für Ingo Botts Antrag. „Ich verstehe nicht, warum die Fragen beanstandet werden“, erwidert die Oberstaatsanwältin. „Anwälte haben ein Fragerecht, Block hat ein Schweigerecht, aber das heißt nicht, dass die Fragen nicht gestellt werden dürfen.“
aus dem MoPo Live-Ticker

und nun rudert er ein bisserl zurück, wie ich es empfinde:

Verteidiger Ingo Bott erklärt, er halte es für möglich, dass Christina Block die Fragen der Nebenklage beantworte, wenn diese vorher schriftlich eingereicht würden. Ob sie das dann aber tatsächlich würde, müsste er noch einmal mit ihr besprechen.

„Das ist ein Kindergarten-Spiel“
Nebenklage-Anwalt Philip von der Meden

Die Richter beraten sich erneut, der Prozess ist abermals unterbrochen.

Sorry, ich hatte die Quelle für dieses Zitat nicht eingefügt

Die Nebenklage scheint nicht an einer Aufklärung interessiert zu sein, es scheint nur darum zu gehen, schmutzige Wäsche zu waschen“, erklärt Christina Block.

Quelle: https://www.mopo.de/hamburg/christina-block-prozess-im-liveticker/

emz schrieb:und nun rudert er ein bisserl zurück, wie ich es empfinde:

Nach meinem Eindruck versucht er durchzudrücken, was er schon in der letzten Anhörung versucht hat, nämlich, dass die nebenklage ihre Fragen vorher schriftlich einreicht.

Zaunkönigin schrieb:Nach meinem Eindruck versucht er durchzudrücken, was er schon in der letzten Anhörung versucht hat, nämlich, dass die nebenklage ihre Fragen vorher schriftlich einreicht.

Wenn er das Fragerecht schon nicht gänzlich unterbinden kann, dann doch wenigstens diese bereits gemachte Forderung.
Mal so ganz spontan seiner Mandanten zu signalisieren, wann sie besser nicht antwortet, scheint ihm zu riskant zu sein.

@Zaunkönigin
Bis wann soll der Prozess über die Bühne sein? Bis Weihnachten? Na bei dem Theater da und dem Tempo, sitzt Frau Block uG bis Ostern 26‘ noch da und versucht sich in einer öffentlichen Abrechnung zu ihrem Ex Mann.
Irgendwie scheint sie mir auf Mission zu sein. Sie vergisst streckenweise, dass momentan sie die Angeklagte ist. Wie lange liegt die Trennung zurück? Man könnte meinen, sie arbeitet sich erst jetzt so richtig am Ex ab. Nach so viel Jahren, noch so viel schmutzige Wäsche, zu spät und nicht der richtige Ort. Sie redet ständig von den Kindern und scheint dabei komplett zu vergessen, dass ihre Kinder, ihr Theater da life mitbekommen. Eine Mutter, die ihren Kindern gerade zumutet, unfreiwillige Zeugen zu sein, bei ihrer großen Endabrechnung mit deren Vater.

Sie vergisst übrigens auch, dass sie nicht die einzige Angeklagte ist.sie kann ja zumindest abends zu Hause schlafen. Der mitangeklagte Israeli kann das nicht.

Ich halte es für rechtlich bedenklich, dass die Kammer weitere Fragen zulässt. CB hat nun erklärt, dass sie die Fragen sämtlicher Verfahrensbeteiligter nicht beantworten wird, also ab sofort von ihrem Schweigerecht Gebrauch macht. Wenn nun weiter Fragen gestellt werden, von denen man weiß, dass sie nicht beantwortet werden, wird die Angeklagte zum bloßen Objekt des Strafverfahrens gemacht. Die Fragen laufen von vornherein ins Leere.

Aber alles wieder inkonsequent von Bott, wenn er erklärt, dass sie gegebenenfalls doch Fragen der Nebenklage beantwortet, wenn diese zuvor schriftlich vorgelegt werden. Vielleicht aber auch nicht. Entweder sie schweigt oder sie schweigt nicht.

Dass die Kammer bei derartigen prozessualen Fragen schon ins Schwimmen kommt und ewig beraten muss, verwundert mich etwas.

KTG schrieb:Sie vergisst übrigens auch, dass sie nicht die einzige Angeklagte ist.sie kann ja zumindest abends zu Hause schlafen. Der mitangeklagte Israeli kann das nicht.

Das wäre auch etwas schwierig, ließe man den Israeli jeweils von zuhause aus anreisen :troll:
Die Zeit in Untersuchungshaft wird ihm aber dann auch angerechnet.

@emz
Für ihn gilt ja erstmal auch die Unschuldsvermutung und er soll ja nicht unnötig lange in U-Haft sitzen. Da sollte das Gericht schon drauf achten.

@LeonardodV
Aber was spricht dagegen, dass die Vertreter der Nebenkläger, ihre Fragen trotzdem stellen. Es ist doch völlig egal, ob sie nun antwortet. In den Fragen selbst könnte schon so einiges stecken, was Licht ins Dunkel bringt, oder? So eine echte Cross Befragung des Angeklagten, könnte doch von ihr immer noch mit „ ich erinnere mich nicht“ , oder mit : ich berufe mich auf… gekontert werden. Also ich denke, der einzige Grund, warum man nun nichts mehr beantworten möchte, ist die Angst, sie könnte sich noch tiefer reinreiten.

Fun fact? Inzwischen hat der Anwalt der Nebenklage Frau Block bereits mit Frau Bott angesprochen, freudscher Versprecher…. Herrn Delling oder ggf Frau Bott dürfte das gar nicht gefallen…

calligraphie schrieb:Aber was spricht dagegen, dass die Vertreter der Nebenkläger, ihre Fragen trotzdem stellen. Es ist doch völlig egal, ob sie nun antwortet.

Aber es spricht auch nichts dafür, denn:

LeonardodV schrieb:Die Fragen laufen von vornherein ins Leere.

KTG schrieb:Für ihn gilt ja erstmal auch die Unschuldsvermutung und er soll ja nicht unnötig lange in U-Haft sitzen. Da sollte das Gericht schon drauf achten.

Meinst du nicht, dass es jetzt noch ein bisserl arg früh ist, sich darüber Gedanken zu machen? Das Verfahren hat ja gerade mal erst angefangen.

Vielleicht erst mal abwarten, was dabei rauskommt:

Der Verteidiger des mitangeklagten Israelis unterhält sich intensiv mit seinem Mandanten. Er hatte zuvor angekündigt, dass sein Mandant sich heute einlassen würde, erstmals eine Erklärung abzugeben.

MoPo Live-Ticker

Für die Zuschauer sind die Fragen sicherlich interessant.

Sie hat von dem ihr zustehenden Recht ab sofort zu schweigen Gebrauch gemacht. Dieses Recht wird ihr zwar zugestanden, durch das Zulassen weiterer Fragen wird sie nach meiner Ansicht vorgeführt. Allerdings habe ich das rechtlich noch nicht geprüft, ob es hierzu höchstrichterliche Entscheidungen gibt, weiß ich nicht.

Statt des Geplänkels von Bott (mal schweigen, dann vielleicht doch nicht) hätte ich hier eher darüber nachgedacht, ob ich die Kammer wegen der Besorgnis der Befangenheit ablehne.

Der Grund, dass die Kammer die Fragen zulässt, ist, dass sie dies als Teilschweigen auf bestimmte Fragen bewerten möchte, was sich gegebenenfalls nachteilig für CB auswirken kann. Hiergegen muss man als Verteidiger mit aller Konsequenz vorgehen und nicht nur einzelne Fragen beanstanden.