calligraphie schrieb:Was ich vielmehr annehme, nach einer Woche Pause, ist Bott ein Licht aufgegangen, dass seine Mandantin evtl bisher etwas zu sehr Plaudertasche war. Evtl hat man rückblickend erkannt, es war ein Fehler, Frau Block da reden zu lassen, als wenn es kein morgen gibt.
Also wenn Bott wirklich diese Woche gebraucht hätte, um das zu merken, wäre er der schlechteste Strafverteidiger Deutschlands. Das habe ich als Laie ja schon gedacht, wobei ich mir eben nicht sicher war, ob hinter dem ganzen Gerede von ihr nicht doch eine geniale Strategie steckt, die ich als Laie eben nur nicht durchschaue. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, warum sich jemand ohne Not um jeden Preis selber derrmaßen in die Sch... reiten will.
Mittlerweile denke ich, dass sie das als Chance gesehen hat, sich zum einen "als der Mensch darzustellen, der sie ist" und zum anderen, mal ordentlich und vor allen Augen mit dem Ex abzurechnen. Das die Öffentlichkeit durchaus in der Lage ist, zwischen den Zeilen zu lesen, hat sie wohl nicht gedacht. Sie kommt mir diesbezüglich sehr naiv vor. So als würde die denken, dass wenn die sagt: "Mein Ex ist ein ganz böser Mensch!" alle denken: "Mein Gott, die arme Frau, jahreleng mit so einem bösen Menschen verheiratet zu sein und jetzt hat er ihr auch noch die Kinder weggenommen!".
Tatsächlich wirft dieses Waschen der dreckigen Wäsche ja aber viel mehr ein Bild auf sie, als auf ihren Ex und in sofern kann man wirklich sagen, dass sie sich da als der Mensch zeigt, der sie wirklich ist: ein armes reiches Mädchen, das bis in die Knochen beleidiget ist und vor Wut kocht, weil es nicht das bekommen hat, was es haben wollte.
Ich bin ziemlich sicher, dass es nicht Botts Idee war, dass sie aussagt, sondern dass sie da gegen seinen Rat drauf bestanden hat. Seine Kommentare, wie zufrieden er jeweils mit dem Verlauf des Prozesstages war, waren nur gute Miene zum bösen Spiel. Denn so daneben kann ein Strafverteidiger mit seiner Einschätzung der Positionierung seine Mandanten gar nicht liegen.
LeonardodV schrieb:Ich halte es für rechtlich bedenklich, dass die Kammer weitere Fragen zulässt. CB hat nun erklärt, dass sie die Fragen sämtlicher Verfahrensbeteiligter nicht beantworten wird, also ab sofort von ihrem Schweigerecht Gebrauch macht. Wenn nun weiter Fragen gestellt werden, von denen man weiß, dass sie nicht beantwortet werden, wird die Angeklagte zum bloßen Objekt des Strafverfahrens gemacht. Die Fragen laufen von vornherein ins Leere.
Bedeutert rechtlich bedenklich, dass es eine späterer Revisionsgrund sein könnte?
Und wie ist es jetzt, nachdem Bott unter der Bedingung der schriftlichen Vorlage der Fragen zugestimmt hat?
calligraphie schrieb:Also ich denke, der einzige Grund, warum man nun nichts mehr beantworten möchte, ist die Angst, sie könnte sich noch tiefer reinreiten.
Ich habe das Gefühl, dass es ihr und vielleicht auch Bott da durchaus auch um Machtspielchen gehen könnte. Nach dem Motto: Ätsch, Deine Fragen beantworte ich nicht...! bzw. "Ich stelle die B edingungen, nach denen ihr Euch richten müsst, wenn meine Mandantin Eure Fragen benatworten soll!"
calligraphie schrieb:Fun fact? Inzwischen hat der Anwalt der Nebenklage Frau Block bereits mit Frau Bott angesprochen, freudscher Versprecher…. Herrn Delling oder ggf Frau Bott dürfte das gar nicht gefallen…
Ob Bott darüber in seinem nächsten Pauseninterview genauso steil geht, wie über der Situation, als die StA versehentlich von einer Entführung und nicht dem Entzug der Kinder durch Hensel gesprochen hat?!