CurlySue_ schrieb:Smart vom Gericht, die Fragen trotzdem verlesen zu lassen. Es kommt nun einiges ans Licht. Und von der Meden gefällt mir richtig gut. Unaufgeregt, aber hartnäckig und mit dem Finger in der Wunde. Auch schön, wie er den Bott in seine Schranken weist und zunehmend nervös macht:
Ne, das sehe ich etwas anders. Das ist ein Prozess und kein Schmierentheater. Klar hofft er vielleicht, dass sie sich hier und da zu eine unüberlegten Antwort provozieren lässt. Aber ich empfinde es schon so, dass es vor alle, darum geht, CB vorzuführen und auch ein bisschen zu demütigen. Sitzt sie die ganze Zeit bei der Befragung vorne auf dem Zeugenstuhl?
Natürlich schlackern uns als Mitleser bei den Fragen die Ohren, aner es ist ja so, dass dieses ganzen Fakten, auf die er sich bezieht, noch Gegenstand im Prozess sein werden. Es gilt das Mündlichkeitsprinzip und das sind ja offenbar alles Ermittlungergebnisse, d.h. es wird noch eine ganze Reihe von Ermittlern als Zeugen antanzen müssen, die dazu berichten werden. Und die müssen als Zeugen dann auch die Fragen der Nebenklage beantworten. Auch über solche Details, wie was Frau Block gewusst hat und wen Frau Block worum gebeten oder angewiesen hat.
Die Fragen die er gestellt hat scheint er nicht aus ihrer Aussage abzuleiten, also um damit etwas, was sie gesagt und behauzptet hat zu hinterfragen oder zu konkretisieren, sondern er scheint sie sich allgemein aus dem Aktenstudium zusammengesucht zu haben (sieht jedenfalls so aus, wenn man nur die Schnipsel aus den Tickern liesst, mag sein, dass es anders wirken würde, wenn man im Gerichtssaal dabei wäre).
Finde ich eher armseelig, dass man auf diese Show nicht großmütig verzichtet, weil es eh nichts bringt, wenn sie definitiv nihct antwortet.
Origines schrieb:Jedenfalls sind die Preise (je nach Stoff und Ausstattung) normal für einen Business-Anzug in Maßkonfektion. Kann man nicht als Berufskleidung von der Steuer absetzen, nur die Robe.
Das ist halt der Unterschied zwischen der eingeborenen Hamburger Upper Class und jemanden, der allzugerne gerne dazu gehören will:.
calligraphie schrieb am 15.08.2025:Na ja, meine Tante lebt in HH und trägt auch genau diesen Stil, das trägt man da als Understatement Uniform. Barfuß in loafern, am besten die dezenten, auch car Shoe genannt. Ankle Chinos, und möglichst Classic Tops, am besten Polo… preppi. Wenn man dann mal kurz nach Sylt jettet, kommt noch der obligatorische Pulli um die Schultern. Bloß nicht auffällig, sowas macht man nicht. Frau Block sieht da nicht anders aus, als andere. Less is mehr oder so. In der Hinsicht, macht sie alles richtig. Ihre Kleidung lenkt nicht von ihren Tränen ab. Ton in Ton zur Stimmung.
Die Reichen betreiben ein Understatement, man kleidet sich fein und teuer, aber eben so, dass Du und ich nicht sehen, dass die so nach normaler Alltagsmontur aussehende Klamotte locker 2.000 € gekostet hat.
Die anderen lassen sich extra eine Maßweste mit Pinup-Muster schneidern, die förmlich schreit: "Seht her, was ich mir leisten kann! Meine Mutter war Grundschullehrerin, mein Vater Ingenieur, aber ich bin ein Mann von Welt, der maßschneidern lässt!"
Ich hatte mal genauso einen Kollegen, der kam aus dem tiefsten Ruhrpott (was man ihm auch anhörte), der Vater war Maurer. Der hat immer diese kleinen Aufnäher an den Ärmeln drangelassen, die eigentlich nur für die Verkäufer von Herrnoberbekleidung sind, damit sie, wenn die Anzüge nebeneinander auf der Stange hängen, auf einen Blick sehen, welcher Anzug von welcher Marke ist. Normalerweise entfernt man die nach dem Kauf und vor dem ersten Tragen, aber ihm wars halt sehr wichtig, dass man sah, dass sein Anzug von Hugo Boss ist...