Prozess wegen Kindesentführung gegen Christina Block u. a.

Nachdem ich gerade gelesen habe, was heute im Gerichtssaal passiert ist, stelle ich mir nur eine Frage: Wer schützt in diesem Saal die Privatsphäre der Kinder?

Damit meine ich nicht, dass Hensel hier die Details, über die die Presse nun in aller Breite berichtet, erzählt hat. Das ist seine Zeugenpflicht.

Ich frage mich vielmehr, weshalb dies in öffentlicher Hauptverhandlung geschehen ist, weshalb weder Mutter Block noch Vater Hensel über ihre Rechtsbeistände den Ausschluss der Öffentlichkeit zum Schutz der Privatsphäre ihrer Kinder beantragt haben. Möglicherweise haben beide Seiten befürchtet, die öffentliche Meinung könnte bei einem diesbezüglichen Antrag dahingehen, man habe etwa zu verbergen oder zu befürchten. Aber ist denn beiden die öffentliche Meinung tatsächlich wichtiger als der Schutz der Privatsphäre ihrer Kinder - offensichtlich ja.

Und die JUGENDSCHUTZkammer? Die weiß natürlich, dass ein Ausschluss der Öffentlichkeit extrem fehlerbehaftet sein kann. Daher lässt man das lieber so durchlaufen wissend, dass hier in allen Einzelheiten in den Medien berichtet werden wird. Das Thema war ja abgesteckt, die Auswirkungen der Entführung auf die Kinder. Dass diese nicht angenehm sein werden, muss auch der Kammer klar gewesen sein.

Eigene Vertreter haben die Kinder im Gerichtssaal ja keine mehr.

Ich bin - ehrlich gesagt - entsetzt.

https://www.focus.de/panorama/welt/misshandlungsvorwuerfe-gegen-christina-block-ermittlungsakten-zeichnen-ein-anderes-bild_6b2e1620-4316-4de4-a7fc-4f8a3460f030.html

Nicht näher bezeichnete Ermittlungs- und Gerichtsakten sollen die Angaben von Hensel widerlegen.

Der Block-Prozess sorgt weiter für Schlagzeilen und hitzige Debatten. Jetzt gibt es neue Details.

Rund um den Prozess gegen Christina Block kommen immer mehr Details ans Licht, die ein komplexes Bild der gegen die Hamburger Unternehmerin erhobenen Missbrauchsvorwürfe zeichnen. Während der Vater der Kinder, ihr Ex-Mann Stephan Hensel, weiterhin von Misshandlungen der Kinder spricht, deuten Auszüge aus den entsprechenden Ermittlungs -und Gerichtsakten samt Einschätzungen von Experten darauf hin, dass diese Vorwürfe nicht haltbar sind.
...
Doch die Protokolle der Anhörungen zeichnen ein widersprüchliches Bild, wie die "Welt" unter Berufung auf interne Behördenunterlagen berichtet. Mal berichten die Kinder von massiven Übergriffen, mal verneinen sie diese. Auffällig ist, dass ihre Schilderungen gerade bei wiederholten Befragungen oft variieren und sich an die Darstellung des Vaters annähern.

So variiere beispielsweise bei der Aussage von der Tochter Klara die Intensität der Schläge gegen den Hinterkopf "erheblich". Experten sehen darin ein deutliches Indiz dafür, dass die Kinder beeinflusst sind.

Bislang gibt es keine medizinischen Gutachten oder dokumentierten Beweise, die tatsächliche Misshandlungen stützen. Mehrere familiengerichtliche Verfahren haben zudem ergeben, dass die Vorwürfe nicht in ausreichendem Maße belegt sind. Die Staatsanwaltschaft spricht zwar von "fragwürdigen erzieherischen Maßnahmen“, eine Misshandlung liege aber nicht vor. Die Ermittler stellen ihre Nachforschungen in der Folge sogar ein. Nur wenig später entscheidet das Oberlandesgericht Hamburg, dass Hensel die Kinder zurückbringen müsse. Eine Anordnung, der Hensel auch mit der Hilfe dänischer Gerichte nie Folge leistet.

Die Richter attestieren Hensel zudem eine fehlende „Bindungstoleranz“. Demnach sei ein Verbleib beim Vater dem Wohl der Kinder nicht zuträglich, da sie auch ihre Mutter bräuchten. Zudem lässt Hensel immer wieder Termine platzen. So kamen in etwa der Besuch eines psychologischen Sachverständigen oder eines Umgangspfleger nie beziehungsweise erst mit deutlicher Verspätung zustande.

emz schrieb:Nicht näher bezeichnete Ermittlungs- und Gerichtsakten sollen die Angaben von Hensel widerlegen.

Hört sich stark nach Anda an. Erinnert mich an die Ausführungen im wirklichverlag.

Über die Glaubwürdigkeit der Kinder wird sich die Kammer ein eigenes Bild machen. Wenn Frau Block mit der Tat nichts zu tun hat, frage ich mich, weshalb die Aufklärung der Vorgeschichte so wichtig ist, die - laut Bott - zu dieser Tat führte.

LeonardodV schrieb:Nachdem ich gerade gelesen habe, was heute im Gerichtssaal passiert ist, stelle ich mir nur eine Frage: Wer schützt in diesem Saal die Privatsphäre der Kinder?

Damit meine ich nicht, dass Hensel hier die Details, über die die Presse nun in aller Breite berichtet, erzählt hat. Das ist seine Zeugenpflicht.

Ich frage mich vielmehr, weshalb dies in öffentlicher Hauptverhandlung geschehen ist, weshalb weder Mutter Block noch Vater Hensel über ihre Rechtsbeistände den Ausschluss der Öffentlichkeit zum Schutz der Privatsphäre ihrer Kinder beantragt haben. Möglicherweise haben beide Seiten befürchtet, die öffentliche Meinung könnte bei einem diesbezüglichen Antrag dahingehen, man habe etwa zu verbergen oder zu befürchten. Aber ist denn beiden die öffentliche Meinung tatsächlich wichtiger als der Schutz der Privatsphäre ihrer Kinder - offensichtlich ja.

Und die JUGENDSCHUTZkammer? Die weiß natürlich, dass ein Ausschluss der Öffentlichkeit extrem fehlerbehaftet sein kann. Daher lässt man das lieber so durchlaufen wissend, dass hier in allen Einzelheiten in den Medien berichtet werden wird. Das Thema war ja abgesteckt, die Auswirkungen der Entführung auf die Kinder. Dass diese nicht angenehm sein werden, muss auch der Kammer klar gewesen sein.

Eigene Vertreter haben die Kinder im Gerichtssaal ja keine mehr.

Ich bin - ehrlich gesagt - entsetzt.

Diesem Posting kann ich nur von ganzem Herzen zustimmen. Diese sehr intimen Details sind jetzt für immer in der Welt, und für den eigentlich zu verhandelnden Sachverhalt, die gewaltsame Entführung an Silvester, empfinde ich das meiste davon als völlig unwichtig.
Ich hoffe für Hensel, dass er sich und den Kindern damit nicht massiv geschadet hat.

LeonardodV schrieb:Wer schützt in diesem Saal die Privatsphäre der Kinder?

Damit meine ich nicht, dass Hensel hier die Details, über die die Presse nun in aller Breite berichtet, erzählt hat. Das ist seine Zeugenpflicht.

Ich frage mich vielmehr, weshalb dies in öffentlicher Hauptverhandlung geschehen ist, weshalb weder Mutter Block noch Vater Hensel über ihre Rechtsbeistände den Ausschluss der Öffentlichkeit zum Schutz der Privatsphäre ihrer Kinder beantragt haben. Möglicherweise haben beide Seiten befürchtet, die öffentliche Meinung könnte bei einem diesbezüglichen Antrag dahingehen, man habe etwa zu verbergen oder zu befürchten. Aber ist denn beiden die öffentliche Meinung tatsächlich wichtiger als der Schutz der Privatsphäre ihrer Kinder - offensichtlich ja.

Und die JUGENDSCHUTZkammer? Die weiß natürlich, dass ein Ausschluss der Öffentlichkeit extrem fehlerbehaftet sein kann. Daher lässt man das lieber so durchlaufen wissend, dass hier in allen Einzelheiten in den Medien berichtet werden wird. Das Thema war ja abgesteckt, die Auswirkungen der Entführung auf die Kinder. Dass diese nicht angenehm sein werden, muss auch der Kammer klar gewesen sein.

Eigene Vertreter haben die Kinder im Gerichtssaal ja keine mehr.

Ich bin - ehrlich gesagt - entsetzt.

Ich schließe mich ebenfalls an, auch ich bin bestürzt, wie so etwas angehen kann.

Zum Fremdschämen.

SkylarBlue schrieb:Mit 7 stinkt man nicht

Ohne dass es für diesen Fall irgendwie relevant ist: ich kannte ein Mädchen, die als Klein- und Schulkind einen wirklich unangenehmen heftigen Körpergeruch hatte. Der Mutter war das bewusst, aber man kann ein Kleinkind ja nicht permanent abschrubben...

Das gibt es also tatsächlich.

Aber die beiden Block-Mädchen waren ja bereits in einem Alter, in dem ihren das unangenehm war. Die Vermutung, dass die Kinder für die Fahrt zum Vater ungewaschene getragene Kleidung anziehen sollten, liegt nahe, wenn es denn wirklich so war. Das ist Nachtreten auf ganz ganz tiefem Niveau... nur um dem Vater das Zusammentreffen zu vermiesen.

SkylarBlue schrieb:Ich finde das Thema Hygiene so befremdlich. Wie alt war da der Junge 7? Mit 7 stinkt man nicht und die Haare werden auch nicht fettig. Woher ich das weiß? Wurde als Kind extrem vernachlässigt. Meine Klamotten wurden vielleicht ein mal pro 3 Wochen gewaschen. Außer Unterwäsche und Socken stinkt bei Kindern nichts. Wenn sie sport machen und schwitzen stinken sie nicht. Und die Haare von Erwachsenen die 4 Tage keine Haare waschen sehen tausend mal schlimmer aus wie bei einem Kind das 2 Wochen keine Haare gewaschen hat. In der Kita Gruppe meiner Tochter ist ein 6 jähriges Kind das oft schmutzig aussieht. Sie sieht schmutzig aus aber sie stinkt nicht.
Also für mich ist das eine absolute Lüge, ich glaube das niemals. Außerdem soll Opa Block der so penibel und genau ist und fremden Menschen Brillen kauft, seine Enkelkinder schmutzig und stinkend rumlaufen lassen. Ist klar.
Da will wohl jemand nicht zugeben, dass er genauso toxisch war/ist wie die Mutter?

Ja, ich finde diese Aussagen auch befremdlich und bin unsicher, was ich glauben soll.
Zumal die älteste Tochter doch ausgessagt hatte, dass das Leben im Hause Block in ihren Augen zu durchgetaktet und voller Vorschriften gewesen sei, so habe sie auch an den Wochenenden nicht ausschlafen können, sondern habe fertig angezogen zum Frühstück erscheinen müssen. Das klingt eher so, als habe CB da besonderen Wert auf korrekte Kleidung auch im privaten Umfeld gelegt. Ich hatte das so verstanden, dass man nicht mal am Wochenende im Schlafanzug frühstücken darf, was bei einigen Familien ja so eine Art Gammelritual ist, damit der Sonntag halt ein entspannterer Tag ohen Hetze ist.
Das passt für mich so gar nicht mit der Vorstellung von seit Tagen ungewaschenen Kindern in stinkender Gammelkleidung zusammen.

Das einzige was ich mir vorstellen kann ist, dass das so eine Art Protest der Kinder gegen die Erziehungsmethoden und die Disziplinanforderugen der Mutter gewesne sein könnte. Ist bei einem 7- bzw. 10-jährigen Kind schwer, es dazu zu zwingen, sich zu waschen, wenn es auf stur macht. Vielleicht aus Trotz sogar extra noch in eine Pfütze gesprungen, bis ie Mutter entnervt sagt, dass sie das jetzt ignoriert und die Kinder dann halt in Schmuddelklamotten in den Zug setzt.
Man darf nicht vergessen, dass diese Wochenendausflüge für die Kinder oft erst mal purer Stress sind. Nicht mal, weil sie nicht beim anderen Elternteil sein wollen, sondern einfach, weil sie sich auf einen andere Umgebung und andere Personen einstellen müssen; weil organsisiert werden muss, was mitgenommen wird und oft leider auch, weil der abgebende Elternteil, wenn er es drauf anlegt, ihnen auch noch ein schlectes Gewissen mitgibt ("Mamma ist jetzt ganz traurig, wenn Du das ganze Wochenende nicht da ist und hat Angst, dass Dir was passiert. Ich hoffe, der Pappa passt auch gut auf Dich auf!") Da kann es durchaus schon mal zu so Wutausbrüchen kommen.

Insofern weiß ich echt nicht, wie ich die Infos deuten soll. Wie gesagt, dieser Streit um den Zustand von Kleidung und Hygienestandard s ist eine beliebte Arena für das Austragen von Sorgerechtsstreitigkeiten...
Genauso wie die auch in diesem Fall schon erwähnten Fragen, ob eine 15jährige die Pille nehmen, ob und wieviel Alkohol sie trinken darf, wie viel Party gut für Jugendliche ist etc. etc.

Mal zum Thema Manipulation…. als ich etwa 14 war, haben sich meine Eltern getrennt. Meine Mutter war streng, was aber auch sein musste, da ich extrem schlecht in der Schule geworden bin, mich mit älteren Männern treffen wollte, keinen Anschluss fand und Alkohol trank, usw.

Mein Vater hat mir alles erlaubt und mich gegen meine Mutter massiv aufgehetzt.

Ich habe bestimmt 5 Jahre nichtmehr mit ihr geredet, obwohl sie mir nichts getan hat.

Ohja, Manipulation funktioniert. Besonders wenn der eine Elternteil dem pubertierendem Kind alles gibt, was es will, auch wenns nicht gut für einen ist.

LeonardodV schrieb:Nachdem ich gerade gelesen habe, was heute im Gerichtssaal passiert ist, stelle ich mir nur eine Frage: Wer schützt in diesem Saal die Privatsphäre der Kinder?

Das habe ich mich heute auch gefragt.

LeonardodV schrieb:Damit meine ich nicht, dass Hensel hier die Details, über die die Presse nun in aller Breite berichtet, erzählt hat. Das ist seine Zeugenpflicht.

Er musste natürlich auf die Fragen antworten. Aber er hätte zum Beispiel das Hygiene Thema nicht so auswalzen müssen. Wie ich bereits weiter vorne geschrieben hatte, hätte es völlig ausgereicht zu sagen, die Kinder haben dort geduscht, weil man unterschiedliche Hygiene Vorstellungen hatte.
Das ist letztlich nichts unübliches, dass Menschen unterschiedliche Toleranz bzw Bedürfnisse in Hinblick auf Sauberheit und Hygiene haben.
Das hätte nicht Not getan, in aller Öffentlichkeit breit zu treten, dass die Kinder angeblich so "gestunken" hätten, dass man es im Auto kaum aushalten kann.
Was soll das? Wie schrecklich ist das für die Kinder. Es ist davon auszugehen, dass zumindest K. die öffentliche Berichterstattung des Prozesses verfolgt.
Die beiden Älteren vermutlich auch.

LeonardodV schrieb:Ich bin - ehrlich gesagt - entsetzt.

Geht mir auch so

Grillage schrieb:Wie gesagt, dieser Streit um den Zustand von Kleidung und Hygienestandard s ist eine beliebte Arena für das Austragen von Sorgerechtsstreitigkeiten...

Ja, ist es. Das sind geradezu Standard Themen, ebenso wie unterschiedliche Vorstellungen von Medienkonsum oder die Streitfrage, muss auch am Wochenende für die Schule gelernt werden z B vor Tests.
Die Frage ist hier, warum muss das jetzt alles nochmal ausgerollt werden.
Mit der Frage, wer hat die Silvester Entführung zur verantworten hat das eigentlich nichts zu tun.
Die Entführung an sich ist unszrittig und nun muss geklärt werden, wer beteiligt war und wer den Auftrag gab.
Die ganze Vorgeschichte wurde von Blockseite bereits aus natürlich dargestellt, da muss man nicht immer und immer wieder drauf rumreiten.
Dadurch kommt man den eigentlichen Fragen nicht näher.
Und am Hensel nun bis ins Detail glaubwürdig ist oder nicht, ändert überhaupt gar nichts daran, dass diese Entführung stattgefunden hat.

LeonardodV schrieb:Nachdem ich gerade gelesen habe, was heute im Gerichtssaal passiert ist, stelle ich mir nur eine Frage: Wer schützt in diesem Saal die Privatsphäre der Kinder?

Das ist ja nicht nötig. Die Kinder leben ja eh schon unter neuem Namen an einem unbekannten Ort. Wobei: Wenn eine der Töchter als Zeugin aussagen soll, öffentlich natürlich, dann ist es vorbei mit der Anonymität.

Im Ernst: Hier für irgendwen Partei zu ergreifen fällt schwer. Wo auch nur irgendjemand den Mund aufmacht, da tun sich Abgründe auf. Wenn es so ist, wie Du @LeonardodV vermutest, dass das Gericht letztlich aus Bequemlichkeit oder zur Sicherheit diese im wahrsten Sinne des Wortes schmutzige Wäsche vor aller Augen und Ohren waschen ließ, dann bleibt eigentlich nur noch Resignation.

Aber für große Teile des Publikums scheint jeder Prozesstag eine wunderbare Unterhaltungsshow zu sein. Da ist alles drin, was den bundesdeutschen Durchschnittsverdiener empört und erschaudern lässt. Und ihm zugleich das Wohlgefühl gibt, dass das ganze Geld und das ganze hanseatische Gedöns mit spitzen "St" auch nur Staffage ist. Wie so viele andere Promigeschichten, von Ingrid van Bergen bis Lady Di, von Jan Ulrich bis Michael Jackson - es ist immer das Gleiche. Nichts ist spannender als die Reality-Soup.

Zaunkönigin schrieb:Die ganze Vorgeschichte wurde von Blockseite bereits aus natürlich dargestellt,

Soll natürlich heißen
Von Block Seite bereits ausführlich dargestellt.

Der heutige Beitrag im Hamburg Journal.
Von der Meden und Bott kommen zu Wort, sowie eine Kinder- und Jugendpsychiaterin.


https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/hamburg_journal/block-prozess-anwalt-bezweifelt-hensels-glaubwuerdigkeit,hamj-3372.html

Bott verliert aus meiner Sicht irgendwie die Spur zu einer vernünftigen Verteidigung.
Seine Aufgabe ist eigentlich Block rauszuhauen und nicht Hensel in die Pfanne zu hauen.
Und wenn Hensel 10x unglaubwürdig ist, macht das die Beteiligten der Entführung nicht unschuldig
Ich habe meine Zweifel, dass das eine gute Verteidigungsstrategie ist

Ich finde ihn allerdings auch zunehmend nervig. Vielleicht verstellt das meinen Blick und ich kann seine Brillianz deshalb nicht erkennen.

Zaunkönigin schrieb:Und wenn Hensel 10x unglaubwürdig ist, macht das die Beteiligten der Entführung nicht unschuldig

Ja versteh ich auch nicht. Je mieser Hensel erscheint, desto klarer ist doch das Motiv von Frau Block für den mutmaßlich von ihr erteilten oder mitgetragenen Entführungsauftrag als wesentliches Indiz der Anklage. Passt zur Freispruch-Verteidigung jedenfalls nicht. Aber vielleicht will sie auf Teufel komm raus, dass ihre Notlage und die angebliche Hinterhältigkeit des Ex der Öffentlichkeit präsentiert wird, ob es sie vor dem Gefängnis bewahrt oder nicht?

Jetzt der Prozeß in Spiegel-TV auf rtl

Was ich auch befremdlich fand, war, dass vor Gericht in einer öffentlichen Verhandlung (mit enormen medialen Interesse) über das Thema Einnäsen und Windel Tragen des Sohnes gesprochen wurde.

Bedenkt denn niemand, welche Scham dies für einen Teenie mit sich brinkt, der das sehr wahrscheinlich im Netz mit verfolgt? Das geht doch einfach gar nicht…

Zaunkönigin schrieb:Vielleicht verstellt das meinen Blick und ich kann seine Brillianz deshalb nicht erkennen.

Sicher. Das Nervige ist der Plan. Die Brillianz des ehm. Prof. Dr. Dr. Bott erschließt sich nur den elitären Kreisen hochkompenter Juristen. Es ist ein Jammer, dass seine Expertise als Autor von Kriminalromanen nicht schon 2021 von der Familie Block herangezogen wurde. Es wäre ihm ein Leichtes gewesen, ein Komplott gegen des Ex-Ehemann so raffiniert zu planen und durchführen zu lassen, dass es nie zu dieser Anklage gekommen wäre.

Ganz bestimmt. So kam es trotz hochkarätiger Beteiligung von Sicherheitsbeamten und Juristen nur zu einem amateurhaften Dilettantismus. Aber es wird ihm ganz bestimmt gelingen, seine Mandantin trotzdem durch exorbitante Verantwortungsdiffusion rauszuhauen. Wie es ihm auch im Love-Parade-Prozess gelungen ist. Da haben die Richter auch irgendwann entnervt aufgegeben, weil sie die Verteidigung schwindelig gespielt hat.

Hat einer gerade Spiegel TV geschaut? Das über Mehles, Hanig, Block und unseren lieben „Gernhardt“? Ich bin fassungslos und muss sagen mir ist schlecht, dabei dachte ich das es nicht schlimmer kommen könnte weil eh schon 10/10. ganz üble Story, da kommt noch mehr Laut des Berichtes. Mir reicht es schon jetzt. Muss schauen wo ich den Link nach der Sendung finde, läuft ja noch. Mir wäre aufrichtig wichtig ob es jemand hier gesehen hat und es auch als Wahnsinnig empfindet. Ich meine, ich kann gar nicht glauben was ich da gerade gesehen habe.

Und zum heutigen Prozesstag: eine Schande wie man die Kinder durchs Dorf getrieben hat.

lightbride schrieb:Ich meine, ich kann gar nicht glauben was ich da gerade gesehen habe.

Könntest du das mal zusammenfassen, bitte?
Irgendwas Neues dabei?

@LeonardodV
Danke für die Meldung wegen des Spiegel TV Beitrages. @lightbride @Zaunkönigin es geht vor allem um die Kinderporno-Verleumdnungsvorwürfe gegen Hanning und Mehles. Nichts wirklich neues zu der entsprechenden Podcast Folge "Der Fall Block... Episode 19 https://open.spotify.com/episode/1zY811FMMlxvksEzZpL4v6?si=QuRFOMzKSNCw7I3OMqAnCA).

Eindrücklich war die eingeblendete WhatsApp von Delling (vermutlich nachgestellt?) zum Lanzieren der Kinderporno-Geschichte...( Auch schon vorher mal irgendwo berichtet.)

Origines schrieb:Wie es ihm auch im Love-Parade-Prozess gelungen ist. Da haben die Richter auch irgendwann entnervt aufgegeben, weil sie die Verteidigung schwindelig gespielt hat.

Behauptet er das irgendwo, der Prof. Dr. Dr. (Dr.)?

Tatsache ist, dass die Hauptverhandlung erst knapp 7 1/2 Jahre nach der Katastrophe begonnen hat. An wem das lag, ob an einer späten Anklageerhebung oder ob die Anklage zu lange beim Gericht lag, habe ich nicht mehr genau in Erinnerung. Ich meine zu erinnern, dass es um eine Gutachtenerstattung ging, die sich verzögerte.

14 Monate später hat das Gericht die Einstellung angeregt. Diese bedurfte der Zustimmung der Staatsanwaltschaft. Die Zustimmung wurde erteilt:

Als einen Grund für ihre Zustimmung zur Einstellung hatte die Staatsanwaltschaft den Umstand genannt, dass im Juli 2020 die Verjährung eintritt. Das erforderliche Beweisprogramm könne bis dahin nicht absolviert werden. So müssten die meisten der im zentralen Sachverständigengutachten genannten 575 Zeugen noch vernommen werden. In den vergangenen 14 Monaten hat das Gericht 59 Zeugen und 8 Sachverständige vernommen.

Quelle: https://www.spiegel.de/panorama/justiz/loveparade-prozess-landgericht-duisburg-stellt-verfahren-gegen-sieben-angeklagte-ein-a-1251857.html

In einem weiteren Verfahren (Cum-Ex-Verfahren gegen Gabay u.a.), in dem Bott verteidigt hat, hat er - im Gegensatz zu dem Mitangeklagten - auf eine Freispruchsverteidigung gesetzt und hat seinem Mandanten so zu einer nicht unerheblich höheren Strafe verholfen. Das Urteil ist rechtskräftig, nachdem der BGH seine Revision als unbegründet verworfen hat.

Die BGH-Entscheidung zeigt: Beim Strafmaß kommt es auf die Verteidigungsstrategie an.

Quelle: https://www.handelsblatt.com/finanzen/banken-versicherungen/cum-ex/cum-ex-skandal-bgh-bestaetigt-haftstrafen-gegen-hedgefonds-manager-01/100138634.html

Ich weiß nicht, wie CB auf Prof. Dr. Dr. Bott kam. Da mir die Vorstellung fehlt, dass sie sich selbst auf die Suche nach einem Verteidiger begeben hat, kann sie sich für die Empfehlung (von wem auch immer diese gekommen ist) nur bedanken. Aber lustig scheint er ja zu sein, er bringt sie, wenn Kameras in der Nähe sind, wahrscheinlich durch irgendwelche Einflüsterungen, immer noch zum Lächeln.

Er kann nur hoffen, dass der Israeli tatsächlich vor Gericht erscheinen und aussagen wird. Dann ist alles wegen des unerwartet aufgetauchten Zeugen schief gegangen und nicht wegen seiner Verteidigungsstrategie, die von Anwaltskollegen als Himmelfahrtskommando bezeichnet wird.

Bott will einen Freispruch erreichen. Anwaltskollegen sprechen von einem Himmelfahrtskommando. Er jedoch sucht die Herausforderung.

Quelle: https://www.welt.de/regionales/hamburg/article68bab3f46775f2119f5a0d8b/anwalt-von-christina-block-er-will-seine-faelle-immer-gewinnen-egal-wie.html

Er sucht die Herausforderung oder er hat möglicherweise etwas versprochen, was ein seriöser Kollege nicht versprechen konnte, um das Mandat ohne diesen Kollegen weiterführen zu können.

Origines schrieb:Aber es wird ihm ganz bestimmt gelingen, seine Mandantin trotzdem durch exorbitante Verantwortungsdiffusion rauszuhauen.

Ich prognostiziere mal für den Fall, dass die Kammer sich bis zum Verfahrensende keinen begründeten Befangenheitsantrag einfängt, dass das Verfahren für CB böser endet, als sie es sich in ihren schlimmsten Träumen ausmalt, sofern es nicht zu einer Abkehr von der Freispruchsverteidigungsstrategie kommt.

LeonardodV schrieb:Ich weiß nicht, wie CB auf Prof. Dr. Dr. Bott kam. Da mir die Vorstellung fehlt, dass sie sich selbst auf die Suche nach einem Verteidiger begeben hat, kann sie sich für die Empfehlung (von wem auch immer diese gekommen ist) nur bedanken.

Vielleicht hat sie die zweite Podcastfolge mit ihm als Experten gehört: https://podcasts.apple.com/de/podcast/folge-2-die-juristischen-hintergr%C3%BCnde/id1729564560?i=1000644477546