Die Verletzungen, die Pommerening erlitten hat und auch die Verbringung müssen ja in dem relativ kleinen Zeitfenster, sehr wahrscheinlich in der Nacht zwischen letzter Sichtung (31. August 1983 gegen Mittag) und Auffinden des Leichnams (1. September 1983) geschehen sein. Da liegt erstmal nahe, den letzten Begleiter als involviert zu vermuten.
Es kann aber natürlich sonstwas ohne den Begleiter passiert sein, insbesondere, wenn man den Alkoholkonsum (möglicherweise auch anderer Drogen) berücksichtigt. Da gibt es auch mal schnell Streit. Oder vielleicht wollte er in Dortmund ja doch noch "Geld besorgen" und stieg zu jemandem ins Auto oder ging mit.
Eine Möglichkeit wäre auch, dass Pommerening gar nicht mitfuhr bis zum eigentlichen Ziel Dortmund und schon irgendwo bei oder in Bochum allein ausstieg und dann in irgendeiner Weise auf seine/n Mörder traf. Oder schon im Zug, bewusst oder unbewusst.
Da erscheint mir die Beschreibung von
@JestersTear (trotz Rückzieher
;)) schon auch eine schlüssige These:
JestersTear schrieb am 17.05.2025:Die frühen Achtziger, also genau die Zeit, wo der Mord statt fand, waren eine Zeit des Umbruchs.
Während der "Zeitgeist" der späten "60er" und "70er" bekannterweise eher "links" war, änderte sich das Anfang der 80er. Es bildeten sich Gruppen , die sich freizeitmäßig zum "Hausbesetzer" - "Schwulen"- "Ausländer"- oder "Punks-Klatschen" trafen , in einigen Städten bildeten sich zu dieser Zeit z.B. erstmals offen rechtsradikale Fussball-Fanclubs.
Es ist wie gesagt reine Spekulation, daß, ausgerechnet der Mord an Herrn Pommerening in dieses Raster passt, aber unter Berücksichtigung der Umstände (Folter im Genitalbereich, abgelegener Ort, "wie Müll" in einem Schacht entsorgt) gibt mir persönlich schon Vibes in die Richtung, daß hier ein willkürliches Opfer einer "gesellschaftlichen Minderheit" von einer Gruppe absichtlich in eine Falle gelockt wurde.
Dass Pommerening noch lebte, als er in den Ringschacht geworfen wurde, deutet für mich darauf hin, dass der Ort, an dem er gefoltert und verletzt wurde, in der Nähe des Brachgeländes lag, zumindest aber in Bochum. Ich denke auch, wie schon hier mehrfach vermutet, dass der oder die Verbringer Ortskenntnisse besessen haben müssen, vielleicht sogar direkt durch die Schule oder den Sportplatz.
So ein Brachgelände gab es bei uns damals auch neben der Schule, das wurde nicht nur als Treffpunkt allgemein, in den Pausen und beim kurzen Schwänzen genutzt, dort traf man sich auch Nachmittags, es wurden Buden und Baumhäuser gebaut, gespielt, geraucht, es schliefen dort bei moderaten Temperaturen manchmal Obdachlose. Will sagen: Auch dieses Gelände war mehr oder weniger belebt, da blieb ja eigentlich nur die Nacht, jemanden ungesehen dort hinzubringen. Das schränkt das Zeitfenster nochmals ein.