schluesselbund schrieb:Und der Empfänger der Karte hat keine Ahnung wer ihm die zukommen lies.
Das war zumindest die Absicht des Verfassers, dass es so aussehen sollte für die Kripo und nur für die Kripo, dass der Strafgefangene keine Ahnung hätte, wer wirklich dahintersteckt.
Oberflächlich sieht die Karte ja so aus, wie
@brigittsche sie vervollständigt hat.
brigittsche schrieb:Nur mal als fiktives (!!!) Beispiel:
Grüsse zum Geburtstag aus dem Wald von Rädeloh / Lüsche
Wir werden weiteren Kontakt haben müssen [denn ich bin schwanger.]
Melde dich bei meinen Eltern.
Mit einer Erklärung [warum Du mich einfach so verlassen hast.]
Ulrike H.
Ich vermute, dass die Kripo/ der Strafvollzug im eigenen Geiste die Lücken auf der Postkarte so ähnlich gefüllt hatte: „Aha, da ist möglicherweise noch eine Vergewaltigte von ihm. Und nun soll er deren Eltern anrufen?!“ Das fällt auf. Da schaut man auf den Namen. Man schaut sich das Bild an. Durch Recherche findet man heraus, dass es bei Ulrike H. um Ulrike Hoffmann ging.
Vielleicht stand gar nicht Rädeloh auf der Postkarte. Wenn doch, zeigt das einerseits den Kleingeist des Verfassers, wenn man davon ausgeht, dass Wichmann der Empfänger war. Natürlich wird die Kripo bei „Rädeloh“ und „Wald“ sofort hellhörig. Der Gefangene stritt ab, UH zu kennen, aber Räderloh kannte er. Mehr bekam die Kripo nicht aus ihm heraus. Insofern war die Karte andererseits geschickt geschrieben im Hinblick auf den Gefangenen. Aber der Verfasser hat nicht damit gerechnet, dass die Karte ein weiterer Puzzlestein werden könnte, der ihm selbst zum Verhängnis werden könnte eines Tages.
Auch wenn der Verfasser der Karte ein bisschen geschickt daherkommt und Einfälle hat, macht er sich letztlich damit angreifbar.
Er steht unter dem Zwang, Streiche spielen zu müssen. Ob dieser Streich den Gefangenen trösten oder belasten sollte, bleibt ungewiss.