Grillage
Diskussionsleiter
Profil anzeigen
Private Nachricht
Link kopieren
Lesezeichen setzen
dabei seit 2024
Profil anzeigen
Private Nachricht
Link kopieren
Lesezeichen setzen
Mord an der fünfjährigen Zeynep I. in Neuenrade (NRW), 1986
06.12.2025 um 18:57Sophie98 schrieb am 02.12.2025:Für mich auch auffällig, dass die Handschuhe und die Tatwaffe in nächster Nähe zum Wohnhaus und zum Auffindeort in einer Mülltonne entsorgt wurden. Fast schon so, als ob jemand eine falsche Spur legen wollte.
Dazu muss man aber beachten, dass die Mülltonne, in der Handschuhe und Tatwaffe gefunden wurden, nicht zu einem Wohnhaus der türkischen Community gehörte. Laut XY wurde sie in einer Mülltonne gefunden, die zu einem der beiden Doppelhäuser gehörte, die an der Straße Winterlit, Richtung Innenstadt stehen. Diese Häuser waren damals nicht von türkischen Einwanderern bewohnt. Die Siedlung befand sich ein Stückchen weiter die Straße hoch und bestand aus Mehrfamilienhäusern älteren Baujahrs, die ziemlich runter gekommen waren.rattich schrieb:Denkbar wäre vielleicht, dass der Täter schon länger den Plan hatte, Zeynep irgendwann abzufangen, und deshalb zuvor fremde Gegenstände sammelte, die er bei der Tat verwenden wollte, damit kein Verdacht auf ihn fallen sollte. Nach der Tat versuchte der Täter dann evtl., den Verdacht auf den Jugendlichen zu lenken, indem er die Tatgegenstände dort in die Mülltonne legte, wo (möglicherweise) der Jugendliche wohnte.
"Abgefangen" ist für das, was im Film gezeigt wurde, meiner Meinung nach nicht ganz der richtige Ausdruck. Es hat da nicht jemand auf der Lauer gelegen und gewartet, bis das Kind - wie von ihm erwartet - aus der Wohnungstür kam, sondern der Täter war zufällig aus anderen Gründen im Hausflur und Zeynep ist ihm zufällig begegnet, als sie zufällig in der Nacht die Wohnung verließ.rattich schrieb:Die Ermittler halten es ausdrücklich für sehr wahrscheinlich, dass der Täter Zeynep im Treppenhaus oder evtl. auch im Keller abgefangen hat, in jedem Fall innerhalb des Hauses. Daher wären mögliche Zeugen, auf die die Ermittler hoffen, sehr wahrscheinlich selbst Hausbewohner (oder vielleicht deren Besucher). Sie könnten Zeynep und den Täter im Treppenhaus gehört haben, und wenn sie ihn persönlich kennen, sollten sie ihn auch anhand der Stimme identifizieren können.
So wie es dargestellt wurde, war die Tat nicht geplant, sondern hat sich spontan ergeben und entwickelt. Vielleicht hatte der Täter allgemein geplant, so eine Tat zu begehen oder hatte sie vorher schon phantasiert, aber die Tat war in dem Film nicht der Grund, warum der Täter zu dem Zeitpunkt im Hausflur war.
Das bedeutet, dass der Täter einen anderen Grund gehabt haben muss, sich an dem Abend im Flur des Hauses aufzuhalten: er könnte dort gewohnt haben, jemanden besucht haben oder er könnte einen Einbruch versucht oder geplant haben. Wobei er bei Möglichkeit 1. eben Mitglied der Community war, bei 2. wahrscheinlich Mitglied der Community war und bei 3. entweder Mitglied der Community oder ein Außenstehender gewesen sein könnte.
Einbruchversuch erscheint mir nicht plausibel, weil das wirklich sehr ärmliche Häuser waren und man schon von außen sehen konnte, dass da nicht viel zu holen sein würde. Außerdem war klar, dass dort viele Menschen eng beieinander leben, dass auch später abend noch Menschen unterwegs waren (die Klingelmänner), also wieso sollte jemand von außen ausgerechnet dort versuchen einzubrechen?
Tatsächlich muss man aber bei den örtlichen Gegebenheiten bedenken, dass das von der Lage her keine Siedlung ist, wo jemand zufällig vorbeikommt.Füchschen schrieb:Jemand mit pädokrimineller Motivation ist zufällig durch diese Gegend gekommen und ihm ist sofort aufgefallen, entweder, dass nur Türken unterwegs sind um die Häuser herum, oder aber vor allem fielen ihm die offenen Türen auf.
Die Siedlung liegt am Rand der Stadt Neuenrade und ist sozusagen eine Art Sackgasse. Dahinter lag damals noch ein Betonwerk, das damals noch nin Betrieb war und dahinter wieder um ein aufgelassener Steinbruch, der mal vom Betonwerk bearbeitet wurde, aber schon lange stillgelegt war. Klar mögen da Arbeiter vom Betonwerk und der ein oder andere LKW-Fahrer vorbeigekommen sein und auch der Postbote war regelmäßig dort. Aber wirklich Durchgangsverkehr in dem Sinne, dass jemand zufällig dort vorbeifuhr bestand da nicht.
Jemand der da nicht hingehörte und pülötzlcih gesteigertes Interesse an der Siedlung hatte im Sinne von Ausspionionieren wäre dort sicher aufgefallen, zumal viel der türkischen Frauen auch Hausfrauen waren und nicht arbeiten gingen, weshalb auch tagsüber dort einiges los war.
Ich denke, auch und gerad ein Mopedfahrer, den man nicht persönlich kannte, wäre dort aufgefallen.sallomaeander schrieb:Vielleicht schenkten die Bewohner einem Mopedfahrer, der hin und wieder an den Häusern vorbeiknatterte, keinerlei Beachtung.





