Vermisster Fabian aus Güstrow tot aufgefunden

Dawn schrieb:Ja, das ist schon spät, aber nicht unmöglich. Hier unten wurde erwähnt, dass die Wiese gemäht wurde. Ob da jetzt auch Heuballen gemacht wurden, ist aber unklar.

Für Heu braucht man mehrere Tage Sommerwetter mit um die 20 Grad, damit das Gras gut trocken kann. Die Ballen bleiben sonst feucht (da reicht schon wenig) und schimmeln danach. Das macht kein Bauer.

Im Oktober, eventuell noch Silage, wenn das Wetter sehr mild und kaum Regen war. Aber da spielen noch mehr Faktoren mit und Silage ist nicht mein Gebiet. Ich denke aber eher auch nicht wenn ich das Wetter um den Zeitpunkt des Geschehens sehe.

Mahd im Naturschutz: Wie kurz darfs denn sein? - NABU https://share.google/eLbaP1GxV5XJX1W0d

Grünlandpflege im Herbst: Das ist zu beachten | LAND & FORST https://share.google/BKII6gFYR4xXeRbbx

Zu der Wiese verlinke ich dies hier mal.
Wofür auch immer das Mahdgut verwendet wurde, ich denke mal, dass dies in Verbindung mit dem Besitzer ( Landwirt, Kreis...) etc gut herauszufinden und einzugrenzen war.

Könnte die Tatwaffe, wenn es denn ein Messer war auch selbst beschädigt worden sein, durch die Tat, oder absichtlich danach?

Es sind jetzt auf den Tag zwei Monate her, dass die Leiche des achtjährigen Fabian aus Güstrow an einem Tümpel bei Klein Upahl geborgen wurde.

Fest steht; Der Junge wurde brutal ermordet. Vieles ist jedoch noch unklar, zumal sich Polizei und Staatsanwaltschaft mit Information extrem zurückhalten. Das erschwert auch den Versuch einer Zwischenbilanz, den ich hier einmal unternehmen möchte.

1.
Die Fahnder haben einen großen Erfolg verbucht, indem es ihnen gelungen ist, eine dringend Tatverdächtige zu ermitteln. Gegen sie wurde Haftbefehl erwirkt, der zwischenzeitlich auch einer Anfechtung durch die Verteidigung stand gehalten hat.

2.
Die Ermittler haben es im weiteren Verlauf jedoch scheinbar nicht geschafft, „den Sack zuzubinden“ und den Fall endgültig zu lösen. Offenkundig tun sie sich schwer damit, lückenlos und in allen Details nachzuweisen, wie der Mord geplant und durchgeführt wurde.

3.
Dabei gibt es augenscheinlich durchaus gravierende Indizien, die für eine Täterschaft von Gina H. sprechen (ansonsten wäre ja auch kaum ein Haftbefehl ausgestellt worden):

a)
Motiv: Die Ermittler gehen offensichtlich davon aus, dass GH ein Motiv hatte, Fabian umzubringen. In Betracht käme demnach vor allem Rache, weil der Vater des Jungen sich von der 29-Jährigen getrennt hatte und sie diesen Verlust ihres „Ankers“ nicht verkraften konnte.

b)
Täterwissen: Gina H. führte nacheinander drei Bekannte zum Ablegeort der Leiche, obwohl dieser bis dahin öffentlich nicht bekannt war. Entsprechend dürfte es sich um Täterwissen gehandelt haben - zumindest aber um Kenntnisse einer Mitwisserin.

c)
Ihr Fahrzeug, ein auffälliges PickUp, wurde am Tag des Verschwindens von Fabian zur tatrelevanten Zeit in der Nähe des Leichenfundorts von Zeugen gesehen.

d)
Gina H. verwickelte sich nach Angaben der Ermittler in ihren Vernehmungen als Zeugin in Widersprüche und verfügt vermutlich auch über kein schlüssiges Alibi.

4.
Trotz gravierender Verdachtsmomente (die durchaus noch zahlreicher sein können, ohne dass sie bislang publik wurden), gibt es aber aus Sicht der Öffentlichkeit wohl noch eine Reihe von Unklarheiten:

a)
Offen ist nach wie vor, ob der Ort der Tötung und der Fundort der Leiche identisch sind.

b)
Die Tatwaffe wurde bislang wohl vergeblich gesucht.

c)
Unklar scheint weiterhin, wie Fabian aus der Wohnung seiner Mutter gelockt wurde.

d)
Die Ermittler gaben zwar zu erkennen, dass Gina H. als Alleintäterin gehandelt haben dürfte. Dennoch scheint man wohl nicht gänzlich auszuschliessen, dass es noch andere Tatbeteiligte geben könnte.

Einstweilen haben Polizei und Staatsanwaltschaft noch rund vier Monate Zeit, um offene Punkte zu klären und eine „wasserdichte“ Anklage vorzubereiten.

Von der Tatverdächtigen haben sie dabei wohl keine Unterstützung zu erwarten, insbesondere nicht in Form eines Geständnisses. Gina H. schweigt eisern.

Und mit zunehmender Dauer der Bemühungen, ihr die Schuld am Tod von Fabian lückenlos nachzuweisen, könnte vielleicht eine Erkenntnis reifen: Womöglich war die Tatverdächtige trotz aller scheinbaren Fehler und Unbegreiflichkeiten ihres Handelns (Präsentieren der Leiche gegenüber den Bekannten) letztlich doch raffinierter und gerissener als von manchem gedacht.

Tiergarten schrieb:Fest steht; Der Junge wurde brutal ermordet. Vieles ist jedoch noch unklar, zumal sich Polizei und Staatsanwaltschaft mit Information extrem zurückhalten. Das erschwert auch den Versuch einer Zwischenbilanz, den ich hier einmal unternehmen möchte.

Vielen Dank für deinen Versuch einer Zwischenbilanz, welche aufgrund der spärlichen Informationslage natürlich teilweise spekulativ bleibt. Ich finde jedoch, dass es dir mit erwähnten Vorbehalten gut gelungen ist.

Tiergarten schrieb:Und mit zunehmender Dauer der Bemühungen, ihr die Schuld am Tod von Fabian lückenlos nachzuweisen, könnte vielleicht eine Erkenntnis reifen: Womöglich war die Tatverdächtige trotz aller scheinbaren Fehler und Unbegreiflichkeiten ihres Handelns (Präsentieren der Leiche gegenüber den Bekannten) letztlich doch raffinierter und gerissener als von manchem gedacht.

Dies ist - vorbehältlich allfälliger neuer Informationen über weitere Indizien - derzeit auch eher mein Eindruck.

@Tiergarten
Danke für deine Übersicht.
Könnte ein Teil der momentanen/ immer noch andauernden Zurückhaltung der Ermittler auch mit der Haftbeschwerde des Verteigers zu tun haben?
Also dass Staatsanwalt und Ermittler bis zum Ergebnis der Haftbeschwerde nichts weiter sagen werden?

Ich hatte damit eigentlich schon gerechnet, dass es auch nach dem 3. Dezember nicht viel anders laufen wird, was die Äußerungen der Ermittler bzw deren Mitteilungsstil (mir fällt gerade kein besseres Wort ein) betrifft.

Ich vertraue einfach mal weiterhin auf deren Arbeit und dass in dem Fall keine Nachrichten (Neuigkeiten) gute Nachrichten sind.

Suppengespenst schrieb:Zu der Wiese verlinke ich dies hier mal.
Wofür auch immer das Mahdgut verwendet wurde, ich denke mal, dass dies in Verbindung mit dem Besitzer ( Landwirt, Kreis...) etc gut herauszufinden und einzugrenzen war.

Es könnte beispielsweise hier verwendet worden sein:

Anhang V Teil 1-3Verständlich abgefasste Erläuterungen der Tätigkeiten im Betriebsbereich.Die Biogasanlage Lohmen erzeugt im Rahmen einer regionalen Wertschöpfungskette Biogas aus folgenden Biomassen:• Maissilage• Anwelksilage• Ganzpflanzensilage• Hähnchenmist• Rindergülle• Rinderdung• Zuckerrüben• Pferdedung

Quelle:
Dateianhang: Information f�r die �ffentlichkeit 2023-1_251214_115557.pdf (460 KB)

Es könnte aber auch in jedem x-beliebigen Kuhstall verfüttert worden sein, wir wissen ja nicht wem das Stück Land gehört und was der Besitzer damit macht.

Persephon3 schrieb:Es könnte aber auch in jedem x-beliebigen Kuhstall verfüttert worden sein, wir wissen ja nicht wem das Stück Land gehört und was der Besitzer damit macht.

Kommt wahrscheinlich auch sehr auf die Wiese an, was dort gewachsen ist.
Wildkräuter, Ausgleichsfläche, stinknormales Gras und ob das dann für eine Silage noch geeignet ist, oder eben nur für Biogas.
Logisch (wenn es denn in dem Fall überhaupt was ist), wäre es doch ein Messer mit der Klinge in den Erdboden zu rammen (wenn das Tatwerkzeug eines war), oder?
Ein einfaches auf die Wiese schmeißen, wäre eher dumm.
Wahrscheinlich ist es aber sowieso ganz woanders und taucht nur mit viel Glück und Zufall irgendwann wieder auf.
Oberirdisch abgelegt,wäre es auf einer der Wiesen wahrscheinlich schon aufgetaucht.

Suppengespenst schrieb:Wahrscheinlich ist es aber sowieso ganz woanders und taucht nur mit viel Glück und Zufall irgendwann wieder auf.

Genau, ich denke, das Thema kann man abhaken. Tatwaffe ist verschwunden und bleibt es auch.

Suppengespenst schrieb:Logisch (wenn es denn in dem Fall überhaupt was ist), wäre es doch ein Messer mit der Klinge in den Erdboden zu rammen (wenn das Tatwerkzeug eines war), oder?
Ein einfaches auf die Wiese schmeißen, wäre eher dumm.

Das passt vom Entfernungsmuster beides nicht, finde ich. Niemand rennt nach einer solchen Tat den Berg so nah am Tatort hoch um die Tatwaffe auf derart stümperhafte Art und Weise zu 'entsorgen'. Dafür hatte es wesentlich bessere, nähere und risikoärmere Gelegenheiten gegeben.

Falls die Tatwaffe wirklich ein Messer war, glaube ich nicht, dass sie dort die Tatwaffe gesucht haben...

CorvusCorax schrieb:Das hier ist das Wiesengrundstück.



Quelle:
https://www.openstreetmap.org/#map=15/53.70827/12.05320

Ich frage mich gerade, könnte es eigentlich einen Sichtkontakt gegeben haben vom Steinsammler bis zum mindestens obersten (tümpelfernsten) Punkt des Suchgebietes Wiese (also max. 300 Meter vom Tümpel)?

Grob berechnet wäre die kürzeste Luftliniendifferenz nämlich etwa 700 Meter (Steinsammler bis Wiese).

Könnte sich die erneute Suche dort aus einem weiteren (nicht veröffentlichten) Hinweis aus diesem Zeugenkontext ergeben haben?

Oder wurde etwas von diesem Aussichtsturm beobachtet?

Persephon3 schrieb:Oder wurde etwas von diesem Aussichtsturm beobachtet?

Weiß man, ob an dem Tag jemand oben war?
Wanderer, Spaziergänger etc?

Ich frage mich gerade, könnte es eigentlich einen Sichtkontakt gegeben haben vom Steinsammler bis zum mindestens obersten (tümpelfernsten) Punkt des Suchgebietes Wiese (also max. 300 Meter vom Tümpel)?

Ausgeschlossen ist es theoretisch sicherlich nicht, allerdings reichen wahrscheinlich kleine Unebenheiten im Boden aus, dass man jemand besser wahrnimmt, oder auch nicht.
Das Gestrüpp im Tümpelbereich ist wahrscheinlich schon recht hoch und dicht gewesen.

Suppengespenst schrieb:Weiß man, ob an dem Tag jemand oben war?
Wanderer, Spaziergänger etc?

Natürlich nicht. Deshalb ja die Frage, ob es hypothetisch möglich wäre.

Könnte ja sein, dass sich diese später erneute Suche dort aus einer uns noch nicht bekannten Zeugenaussage speist.

Persephon3 schrieb:Natürlich nicht. Deshalb ja die Frage, ob es hypothetisch möglich wäre.

Könnte ja sein, dass sich diese später erneute Suche dort aus einer uns noch nicht bekannten Zeugenaussage speist.

Weiß man eigentlich ob es hinsichtlich dessen Nachstellungen gegeben hat?
Dass Personen in etwa gleicher Statue und Größe wie die TV oder auch Fabian an den Tümpel gehen und andere auf den Aussichtsturm?
Ggf mit ähnlichem/ gleichen Autotyp der TV.

Suppengespenst schrieb:Das Gestrüpp im Tümpelbereich ist wahrscheinlich schon recht hoch und dicht gewesen.

Nicht den Tümpel! Den kann man nicht sehen, weder vom Turm, noch vom Feld, der liegt abschüssig. Niemand kann bergauf und wieder bergab schauen :)
Und dann macht auch die Suche da oben keinen Sinn.

Ich meinte:

Persephon3 schrieb:Ich frage mich gerade, könnte es eigentlich einen Sichtkontakt gegeben haben vom Steinsammler bis zum mindestens obersten (tümpelfernsten) Punkt des Suchgebietes Wiese (also max. 300 Meter vom Tümpel)?

Grob berechnet wäre die kürzeste Luftliniendifferenz nämlich etwa 700 Meter (Steinsammler bis Wiese).

Könnte sich die erneute Suche dort aus einem weiteren (nicht veröffentlichten) Hinweis aus diesem Zeugenkontext ergeben haben?

Oder wurde etwas von diesem Aussichtsturm beobachtet?

Bitte genau lesen ;-)

Persephon3 schrieb:Bitte genau lesen ;-)

Sorry🙈 . Hast recht.
Aber auch hier, wäre doch mal eine Nachstellung nicht uninteressant.
Was man überhaupt alles bemerken würde.

Suppengespenst schrieb:Weiß man eigentlich ob es hinsichtlich dessen Nachstellungen gegeben hat?
Dass Personen in etwa gleicher Statue und Größe wie die TV oder auch Fabian an den Tümpel gehen und andere auf den Aussichtsturm?
Ggf mit ähnlichem/ gleichen Autotyp der TV.

Das werden die sicherlich gemacht haben. Aber wir wissen das nicht.

Deshalb war meine Frage absichtlich rein hypothetisch. Es ging mir nur um die grundsätzliche Möglichkeit, und da man hier Google Maps leider nicht verwenden darf, hab ich die nächstliegende Option benutzt diesen Ansatz zu veranschaulichen.

Eine Höhenkarte wäre hier auch hilfreich.

Persephon3 schrieb:Eine Höhenkarte wäre hier auch hilfreich.

Hätte das hier, falls nicht erwünschte Quelle/ Link bitte löschen.

Topografische Karte Klein Upahl, Höhe, Relief https://share.google/cgUqvbguNpct1NyiK


Und von Openstreet gibt es auch OprnTopoMap

OpenTopoMap - Topographische Karten aus OpenStreetMap https://share.google/QIX0x2PFxA4fjfTn1

@Manatee
@Suppengespenst

Danke für das Lob wegen des Zwischenberichts.

Manatee schrieb: Zwischenbilanz, welche aufgrund der spärlichen Informationslage natürlich teilweise spekulativ bleibt.

Das ist definitiv so.

Das kann man übrigens auch anhand eines bestimmten Punktes verdeutlichen. So habe ich bei der Darstellung von Indizien nicht auf Spuren verwiesen, die eine Täterin ja wohl hinterlassen haben dürfte - beispielsweise ihre Fußabdrücke oder Reifenspuren von ihrem PickUp im Bereich des Leichenfundortes.

Die Ermittler haben selbst von einer guten Spurenlage und von insgesamt mehr als 1 000 Einzelspuren gesprochen. Offiziell wurden sie aber bislang nicht Gina H. zugeordnet, sodass auch nicht von einem förmlichen Indiz die Rede sein kann.

Suppengespenst schrieb:Könnte ein Teil der momentanen/ immer noch andauernden Zurückhaltung der Ermittler auch mit der Haftbeschwerde des Verteigers zu tun haben?
Also dass Staatsanwalt und Ermittler bis zum Ergebnis der Haftbeschwerde nichts weiter sagen werden?

Das ist möglich. Vielleicht will man sein „Pulver trocken halten“ - oder schlichtweg versuchen, in der verbleibenden Zeit das belastende Material gegen Gina H. noch zu optimieren.

An die Öffentlichkeit würde man sich vorerst wohl nur dann wenden, wenn man noch einmal zusätzliche Hinweise benötigen sollte.

Quelle: https://share.google/cgUqvbguNpct1NyiK

Der 300 Meter Punkt Wiese (x) erreicht aufsteigend vom Tümpel exakt hier einen Peak von 60hm und endet in gerader Linie auf dem Steinsammler Feld bei ebenfalls 60hm.

Die gerade durchgehende Luftlinie beträgt etwa 700 Meter und verläuft linkssseitig von dem mit Punkten markierten Aufstiegskamm am Hügel.

Ein Sichtkontakt zum Punkt x (Wiese) wäre vom Feld wahrscheinlich möglich gewesen, alles was kürzere Distanz zum Tümpel hat, also jeder Punkt x (Wiese mit Distanz zum Tümpel < 300 Meter) wäre aufgrund des wieder abfallenden Geländes nicht vom Feld mehr einsehbar gewesen.

Vielleicht wurde der Bereich deshalb mit exakt 200-300 Metern angegeben, weil jemand auf 300 Metern Distanz vom Feld oder vom Turm her was gesehen hat.

Noch ein kleiner Nachtrag zur Sichtlinie (ich war zu spät zum Bearbeiten, sorry):

Mit Maps abgeglichen befinden sich gerade auf dieser roten Sichtlinie keine Büsche, Gebäude oder sonstige Hindernisse.
Nur wenige Meter links oder rechts der beiden Ausgangspunkte sieht das anders aus (Büsche, Bergkamm, Gebäude (Pferdehof) usw.), was eine Sichtung von diesem Punkt wahrscheinlicher macht.

Wie es sich mit den Turm verhält, kann ich nicht abschätzen, das Gelände zu Punkt x ist zwar abfällig aber ich kenn den Baumbestand nicht und die genaue Höhe der Aussichtsplattform.

Es wäre also hypothetisch möglich, dass an diesem Punkt von den Steinesammlern noch mehr gesehen wurde.