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Mordfall Hinterkaifeck

51.749 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

20.10.2010 um 10:08
@flaucher
Zitat von flaucherflaucher schrieb:wenn die seinerzeit nicht so gnadenlos unfähig gewesen wären
oder der Reingruber hat kapiert, was wirklich gelaufen ist, und dann das einzige Richtige getan: auf einen Irren zu zeigen

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Mordfall Hinterkaifeck

20.10.2010 um 10:11
„Schon mal in Erwägung gezogen, dass die Familie und auch der Lorenz um die kleine Anna getrauert hat und vielleicht einfach für sich sein wollte, seine Frau ihm das aber krumm nahm weil er ihr nicht Beistand lieferte“

Deine „ ein-Bauer-zwischen-Pflicht-und-Liebe“-Variante könnte auch aus der Feder von Rosamunde Pilcher stammen. Sehr nobel gedacht – ist aber extrem weit von der Realität entfernt. Die Säuglingssterblichkeit betrug damals im Durchschnitt über 20 %.. Auf dem Lande war sie (aus´hygienischen Gründen) sogar noch höher. Das war damals Alltag, war „Normalität“. Da herrschte noch die Einstellung: „Es ist halt so!“ Man begegnete diesen Dingen mit einer fatalistischen Einstellung. Für Trauer gab es – im bäuerlichen Alltag, in diesen schweren Zeiten - keinen Platz.


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Mordfall Hinterkaifeck

20.10.2010 um 10:20
@AngRa

Mit Parallelen meinte ich auch seine Freunde, die absolut von seiner Unschuld überzeugt waren und es wahrscheinlich auch heute noch sind.
Sie vertraten mit vollster Überzeugung die Meinung: "das kann nicht sein, ich kenne ihn doch, der kann so was niemals tun."

PS: da fällt mir noch der „Sedlmayer Mord“ ein, auch in München geschehen.
Eine Beziehungstat, diesmal mit zwei Tätern und demnach auch zwei Waffen, Hammer und Messer.

pilvax


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Mordfall Hinterkaifeck

20.10.2010 um 10:21
sehe ich auch so, dass Säuglinge sterben war "Alltag"; ausserden hat der Schl. nach dem Tode seiner ersten Frau nicht lange gebraucht, um sich anderweitig zu vergnügen


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Mordfall Hinterkaifeck

20.10.2010 um 10:36
@pilvax

Das kommt noch hinzu. Der Verurteilte hatte eine ganze Menge Leute, die ihm ein gutes Leumundszeugnis ausgestellt haben, auch vor Gericht.

Meiner Meinung nach kann man in einen anderen Menschen nicht hineinsehen.


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Mordfall Hinterkaifeck

20.10.2010 um 10:45
@troadputzer,
Danke ! Immerhin mal wieder ne gute Prise Humor gegen allzu HK-Verbissenheit ! :-)
*****
Bernie


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Mordfall Hinterkaifeck

20.10.2010 um 11:01
@flaucher,
das möchte ich nicht so "standardisiert" stehen lassen.
Da hebst Du die eine Aussage locker flott auf die "Rosamunde-Pilcher-Schiene", beschreitest aber selbst schnell den argumentativ statistischen Mittelweg.
Zweifelsohne gab es in diesen Zeiten eine stark fatalistisch-pragmatische Lebenseinstellung, allein schon aus Überlebensgründen. Man hätte doch anders diese Schindereien, Quälereien, Belastungen und Enttäuschungen nicht durchgestanden, wäre daran zu oft zerbrochen.

ABER die Trauer und den Kummer spreche ich den Leuten dennoch nicht ab: Es wurde getrauert, geweint, ..., UND DABEI weiter gearbeitet !
Klar, es musste einfach sein, allein schon wegen der anderen "überlebenden" Kinder.

*****
Bernie


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Mordfall Hinterkaifeck

20.10.2010 um 11:25
@Bernstein

Ich versuche mich nur über Erfahrungsberichte, Zahlen, Zeitzeugen an die Denkweise dieser Zeit anzunähern, die oft zu "verklärt" dargestellt wird.


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Mordfall Hinterkaifeck

20.10.2010 um 11:47
@flaucher,
ich verstehe Dich sehr wohl :-)
Wollte nur auch die Erfahrungen mit einbringen (obige Statements kolorieren), die ich in vielen persönlichen Gesprächen als Geschichtsinteressierter mit alten Menschen geführt habe, und wo sich immer wieder zeigte, dass diese alten traurigen Sachen weiterhin weh tun, auch noch Jahrzehnte später ! Wenngleich das Leben weitergehen MUSSTE, zeigten diese Senioren immer noch grosse Gefühle, trieb es Ihnen zuweilen das Wasser in die Augen, wenn sie, jetzt im obigen Kontext, über den frühen Tod eines Bruders oder einer Schwester sprachen. Man hat diese Schicksalsschläge zwar bewältigt, trägt sie aber meistens immer noch mit sich.

*****
Bernie


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Mordfall Hinterkaifeck

20.10.2010 um 12:06
@Bernstein

anders als Frauen, die ein Baby 9-Monate im Bauch tragen, hatten Männer bei einem Neugeborenen, das nur wenige Tage lebte, nur beschränkt Zeit eine Beziehung aufzubauen. Da spielen dann kulturelle Überlagerungen, Einstellungen schon eine grössere Rolle.

Und ganz speziell bei Schl.... aber wie @AngRa sagt "kann man in einen anderen Menschen nicht hineinsehen", und jeder geht mit Schicksalschlägen ein bisschen anders um


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Mordfall Hinterkaifeck

20.10.2010 um 12:39
@all

Noch mal Mordfall Böhringer von gestern Abend.

Die Anklage bezog sich nur auf Indizien.

Eine Indiz waren Zeitungen. Ein Mitarbeiter des Parkhauses mit Tankstelle brachte täglich verschiedene Zeitungen in einen Säckchen verstaut an die Wohnungstüre seiner Chefin, der später ermordeten. Am Tag der Tatauffindung hing das Säckchen mit den Zeitungen weder an der Türe noch fand man dieses in der Wohnung.
Man hatte dann den bereits verdächtigen Neffen der ermordeten danach befragt und dieser sagte er wisse nichts davon.
Etwa zum selben Zeitpunkt fand man bei einer Durchsuchung der Wohnung des Neffen in einen Münchner Vorort das Säckchen mit den 3 Zeitungen, die der Mitarbeiter des Parkhauses identifizierte, außerdem den üblichen Tageszeitungen war eine Stadtteilzeitung dabei, die es nur im Umfeld des Parkhauses gab.
Hätten die Ermittler damals 1922 so exakt gearbeitet.......ja.. dann hätten wir tatsächlich nichts zu diskuttieren.

Wems zu lang ist, der kann ja was rausstreichen (Lach)

pilvax


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Mordfall Hinterkaifeck

20.10.2010 um 12:44
Hallo,

dann möchte ich in kurzen Worten mal darlegen weshalb ich L.S. derzeit nicht für dem wahrscheinlichen Täter halte:

1. ein aktuelles Motiv ergäbe sich nur bei einer kurz vor der Tat enstandenen Situation, die eine Eskalation eingeschlossen hätte. Da zum einen dieses Gesetz (Wiederaufnahme der Alimente für Josef) nicht einfach zu deuten ist, zum Anderen es bis auf ein Wirtshausgespräch keine Anhaltspunkte dafür gibt, dass in diese Richtung etwas unternommen wurde und mir auch eine Reaktion seitens L.S. (Anwalt tec.) nicht bekannt ist, fehlt für mich das eigentliche Motiv.

2. Das Verhalten von L.S. nach der Tat spricht imho gegen ihn als möglicher Täter. Wer fordert nach der Tat die Alimente zurück (nachdem er sich ja als möglicher Täter am Papiergeld bedient hat) und erklärt die Tatwaffe als die Seinige?

3. Es gibt sehr viele Indizien, die sich mit einem Einzeltäter und einer Beziehungstat nicht decken:
Einbruchsversuch, Spuren im Schnee, Heukuhlen, zurückgezogene Dachziegel, Präzision der Schläge...alles falsche Fährten?

Im Moment gilt mein Hauptaugenmerk der Kommandotheorie, welche nach Recherchen interessierter User nicht unwahrscheinlicher geworden ist im Laufe der Zeit.
Der gute KHK Müller verfolgte über lange Zeit eine Spur nach Russland, da frag ich mich weshalb einige User nicht eine Spur ins Elsass verfolgen sollten ohne gleich durch den Kakao gezogen zu werden.


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Mordfall Hinterkaifeck

20.10.2010 um 12:50
@canales

Gebetsmühlenartige Widerholungen machen deine Theorie auch nicht besser.

pilvax


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Mordfall Hinterkaifeck

20.10.2010 um 12:55
@pilvax

Ja, auch interessant.

Im Mordfall Hinterkaifeck wissen wir ja nicht so genau, wie lange die Zeitung am Küchenfenster steckte.

Aber Zeitungen, die nicht hereingeholt werden sind ein verräterisches Anzeichen dafür, dass etwas nicht stimmt.

Daher hat der Täter sie im Mordfall Böhringer mitgenommen. Vermutlich wollte er auch eine schnelle Entdeckung der Tat vermeiden.


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Mordfall Hinterkaifeck

20.10.2010 um 14:25
Fall Böhringer

....ein weiteres Indiz waren zwei 500 Euro-Scheine, die man bei der Festnahme bem Täter gefunden hatte.

Der Kommentar des Rechtsanwaltes dazu:
„So blöd kann er doch gar nicht gewesen sein, dass er bei der Festnahme diese noch bei sich getragen hätte....“

Allein von dieser subjektiven Einschätzung, will man also eine Täterschaft ausschliessen!

Diese Art von Argumentation kommt mir irgendwie bekannt vor.

Auch gab es echte Merkwürdigkeiten, denn ein Fingerabduck war identisch mit einem Abdruck im Zusammenhang mit dem Fall "Ursula Herrmann", der ja bereits Jahrzehnte früher für Aufsehen sorgte.


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Mordfall Hinterkaifeck

20.10.2010 um 15:38
@pilvax,

na Danke für die Blumen!

Dein Nichteingehen auf entlastende Indizien bezüglich einer möglichen Täterschaft von L.S. spricht auch Bände. Scheinbar ist der Fall für Dich klar.


@flaucher,

übertragen auf unseren Fall müsste L.S. ja Spuren breiter als ne Autobahn hinterlassen haben, es wird ihm aber unterstellt er hätte eine Menge an falschen Fährten gelegt...für mich passt das nicht so ganz zusammen.

Vielleicht sollte man sich auch mal mit dem Fall Harry Wörz beschäftigen, da scheint sich nach langer Zeit herauszustellen, dass der Ex-Mann doch nicht der Täter ist.


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Mordfall Hinterkaifeck

20.10.2010 um 15:47
Da zum einen dieses Gesetz (Wiederaufnahme der Alimente für Josef) nicht einfach zu deuten ist, zum Anderen es bis auf ein Wirtshausgespräch keine Anhaltspunkte dafür gibt

[...]

Im Moment gilt mein Hauptaugenmerk der Kommandotheorie
Für die es nicht mal Wirtshausgespräche als Anhaltspunkte gibt.
Zitat von flaucherflaucher schrieb:Diese Art von Argumentation kommt mir irgendwie bekannt vor.
In der Tat. "So blöd kann er doch gar nicht gewesen sein, daß er die Alimente zurückfordert, wenn er der Täter wäre"...


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Mordfall Hinterkaifeck

20.10.2010 um 15:52
„Vielleicht sollte man sich auch mal mit dem Fall Harry Wörz beschäftigen, da scheint sich nach langer Zeit herauszustellen, dass der Ex-Mann doch nicht der Täter ist“


...Es gibt Fälle, da hat sich nachträglich herausgestellt, dass ein Justizirrtum vorlag,

Im Falle HK, gab es den (Justiz)Irrtum eher im Vorfeld....


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Mordfall Hinterkaifeck

20.10.2010 um 15:55
@Oberleutnant,
Zitat von OberleutnantOberleutnant schrieb:Für die es nicht mal Wirtshausgespräche als Anhaltspunkte gibt.


Im Moment würd ich sie über den Wirtshausgesprächen ansiedeln, die Anhaltspunkte.


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Mordfall Hinterkaifeck

20.10.2010 um 16:02
Die Fabel des Herrn N. meinst Du?


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