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Mordfall Hinterkaifeck

51.749 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

20.10.2010 um 16:11
@flaucher

Das ist gut ausgerückt: (Justiz) Irrtum im Vorfeld.

Die FFBler weisen zum Abschluss ihres Berichtes auf "Ermittlungspannen", "beharrlicher Ausschluss als Hauptverdächtiger" und "nicht nachvollziehbare Handlungen des Staatsanwaltes" hin. Das ist dann im Ergebnis ein (Justiz) Irrtum im Vorfeld!

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Mordfall Hinterkaifeck

20.10.2010 um 16:32
Zitat von canalescanales schrieb:Scheinbar ist der Fall für Dich klar.
@canales

Was das Militärkommando betrifft....ja, vollkommen klar !

pilvax


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Mordfall Hinterkaifeck

20.10.2010 um 20:19
@troadputzer,
Dein "Gedicht" ist klasse! So stelle ich mir einen obejektiven User vor (welcher ich gern wäre, es aber nícht immer schaffe!)!

@efasta
Zitat von efastaefasta schrieb: oder der Reingruber hat kapiert, was wirklich gelaufen ist, und dann das einzige Richtige getan: auf einen Irren zu zeigen
Die Frage ist nur, WAS hat Reingruber kappiert oder besser, was "durfte" er nicht tun ;-)

@AngRa
Zitat von AngRaAngRa schrieb: Übertötung weist auf eine Beziehungstat hin.
... unter Anderem!

@flaucher
Zitat von flaucherflaucher schrieb: Das war damals Alltag, war ?Normalität?. Da herrschte noch die Einstellung: ?Es ist halt so!? Man begegnete diesen Dingen mit einer fatalistischen Einstellung. Für Trauer gab es ? im bäuerlichen Alltag, in diesen schweren Zeiten - keinen Platz.
Redest Du von Maschinen oder von Menschen? Selbst wenn es "Alltag" war, haben diese Menschen auch getrauert! Ausser Schlittenbauer natürlich!
Zitat von flaucherflaucher schrieb: Ich versuche mich nur über Erfahrungsberichte, Zahlen, Zeitzeugen an die Denkweise dieser Zeit anzunähern, die oft zu "verklärt" dargestellt wird.
Das mag sein, aber auch diese Leute habe geweint, gelitten und sind zerbrochen. Ein Kind zu verlieren ist kein Zuckerschlecken
Zitat von pilvaxpilvax schrieb:Gebetsmühlenartige Widerholungen machen deine Theorie auch nicht besser.
Wenn canales seine Theorie "gebetsmühlartig" ist, frag ich mich, wie ich denn Deine Beiträge nennen soll? Reuthaue, der Lehrer und das Loch... *gähn*... ER tut wenigstens was und geht auch auf ein Kontra ein. Jeder, der hier was bring, was NICHTS mit LS zu tun hat, wird von Dir angegriffen, Du wirst ausfallend und frech... Bei mir bist Du da genau richtig!

@AngRa
Zitat von AngRaAngRa schrieb:Das ist gut ausgerückt: (Justiz) Irrtum im Vorfeld.
Hört sich gut an, ist aber Blödsinn.
Hier die Doofen-Liste:
- Kriminaler:
Reingruber, Neuss, Kollmer, Nussbaum, Halbedel, Venus, Goldhofer, Kagermaier, Prähofer, Ramer, Lensol, Hagel, Maul, Fauß, Tenner,
- (Oberamts)richter:
Wiesner, Hillenbrand
- Staats. - und Oberstaatsanwälte:
Renner, Dr. Popp, Riedmayer, Kestel

Alle diese Herren hatten Einblick in die Akten. Vor kurzem hast Du Dich sehr positiv zu der Arbeit von Pielmayer geäußert... hier hat er plötzlich Fehler gemacht... was jetzt?


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Mordfall Hinterkaifeck

20.10.2010 um 20:27
Nachtrag:
Siehe Berichte von Riedmayer (den habe ich in der Doofen-Liste vergessen) VOR und NACH der Vernehmung von LS im März 1931. Er macht eine unmissverständliche Aussage dazu.


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Mordfall Hinterkaifeck

20.10.2010 um 20:29
Ich mag hier nicht alles immer wieder aufbereiten.

Ich habe mich objektiv zu Pielmaiers Bericht geäußert. Nicht mehr und nicht weniger.

Pielmaier war der vierte Staatsanwalt lt. Leuschner, der für den Mordfall Hinterkaifeck zuständig war.

Es ist so, dass die ersten Monate und vielleicht noch das erste Jahr der Ermittlungen entscheidend sind. Versäumnisse und Fehler in der Anfangsphase kann man nicht mehr wiedergutmachen.


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Mordfall Hinterkaifeck

20.10.2010 um 20:31
Naja, die FFBler haben auch Riedmayers Bericht gekannt. Er hat sie wenig beeindruckt.


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Mordfall Hinterkaifeck

20.10.2010 um 20:48
Alle diese Herren hatten Einblick in die Akten. Vor kurzem hast Du Dich sehr positiv zu der Arbeit von Pielmayer geäußert... hier hat er plötzlich Fehler gemacht... was jetzt?“

„was jetzt“......gar nichts – aber auch gar nichts!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Das Problem sind die „Oberdoofen“ sie sagen den anderen Beteiligten,
dass sie auch so „doof“ zu sein haben.....

Ist auch heute noch verbreitet....in der Privatwirtschaft weniger....


(das erinnert mich spontan an den Fall Zumwinkel....der zuständige Steuerfander wurde, weil er
einfach nicht so doof wie seine Oberdoofen sein wollte, gemobbt und gedehmütigt, bis er das Handtuch warf und das, obwohl er einen kriminellen zur Strecke gebracht hat und dem Fiskus viel Geld zuführte).


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Mordfall Hinterkaifeck

20.10.2010 um 20:58
@flaucher
Zitat von flaucherflaucher schrieb:Das Problem sind die „Oberdoofen“ sie sagen den anderen Beteiligten,
dass sie auch so „doof“ zu sein haben.....
Wie meinst Du das? Reingruber hat Neuss gesagt, dass er auch doof zu sein hat?

Einfache Frage:
Warum waren die Ersten im Fall (Reingruber, Neuss, ObA Wiesner und StA. Renner) doof?
Weil die Herren LS nicht zur Strecke gebracht haben?


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Mordfall Hinterkaifeck

21.10.2010 um 08:08
@flaucher

Ja genau, die waren so "doof", dass sie nicht mal merkten, dass HK von einen Militärkommando überfallen wurde.
Zeitung am Waldrand, Spuren im Schnee, angeknappertes Geräuchertes, Stark abgenutzte Keilriemenscharte, menschliche Fäkalien im Stall, Leichenstapel, Ruhestatt am Dachboden usw........, alles eindeutige Hinweise, die müssen auch noch blind gewesen sein.

pilvax


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Mordfall Hinterkaifeck

21.10.2010 um 08:13
@AngRa

Der Fall Böhringer zeigt ja ganz eindeutig, dass besonders bei Beziehungstaten die Ermittlungen (Spurensuche usw.) in den ersten Stunden, höchsten den ersten Tagen nach der Auffindung der Grundstein für Erfolg oder Misserfolg sind.
Alles spätere bleibt dann dem Zufall überlassen.

pilvax


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Mordfall Hinterkaifeck

21.10.2010 um 11:02
@pilvax

Das ist richtig, die ersten Wochen nach der Tat sind für einen Ermittlungserfolg entscheidend.

Es gibt einen interessanten Achtfachmord aus dem Jahr 1866. Im August 1866 hat der 22 jährige Bauernsohn Tim Thode seine ganze Familie umgebracht und zunächst einen Raubmord vorgetäuscht. Die Polizei hat monatelang erfolglos ermittelt in alle möglichen Richtungen und nach Räubern gesucht. Erst im Mai 1867 sind sie dem Täter dann doch noch auf die Schliche gekommen.

Ein Teil der Nachbarn hatte Tim schon länger verdächtigt, aber darauf gab die Polizei nichts. Zunächst schickt sie sogar Militär in die Umgebung, um die Bauern vor Raubüberfällen zu schützen usw.

Es wird auch das bäuerliche Leben beschrieben und dass die Bauern allesamt sehr sparsam waren und wie die Familienmitglieder so miteinander umgegangen sind.

http://gutenberg.spiegel.de/?id=5&xid=36&kapitel=5&cHash=8d81917a02chap05#gb_found


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Mordfall Hinterkaifeck

21.10.2010 um 11:21
„Warum waren die Ersten im Fall (Reingruber, Neuss, ObA Wiesner
und StA. Renner) doof? Weil die Herren LS nicht zur Strecke gebracht haben?“


Wie es scheint, bist du in die Fussstapfen der „Kasperl-Truppe“ von 1922 getreten!!!


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Mordfall Hinterkaifeck

21.10.2010 um 13:53
@AngRa,
@alle,
zum Mordfall Timm Thode findet sich auch ein weiterführender Artikel in einem Online-Buch.
T. Thode wird letztlich 1868 verurteilt und enthauptet. Bevor ich hier einen langen URL einstelle,ist es einfacher diese Online-Buch-Version selbst zu googeln, bspw. wie folgt:
" Timm Thode Lied und populäre Kultur "
In diesem Online Werk von 2007 ( dann unter: http://books.google.de/books........) findet sich etwa ab Seite 119 diese Medien-Story zu Timm Thode.
Nebst einigen gar "erschröcklichen Moritaten" .. :-)
*****
Bernie


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Mordfall Hinterkaifeck

21.10.2010 um 16:44
@alle,
Nachtrag zur Hinrichtung (wohl am 13. Mai ) des 8-fach-Mordfall Timm Thode, aus einem Artikel der " Wöchentliche Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg ", Schönberg, den 19. Mai 1868 :
".....
Die Hinrichtung des siebenfachen <<< Korr.: WOHL 8-fach >>> Mörders Timm Thode ist am 13. d. Morgens 6 Uhr auf dem Glückstadter Zuchthaushofe erfolgt. Der Deliquent hat die letzte Nacht unter geistlichem Zuspruch schlaflos zugebracht. Sein Benehmen war ruhig und gefaßt. Er aß und trank wie gewöhnlich und genoß noch in der Morgenstunde seinen Kaffee nebst Butterbrod. Seinen Wächtern und den ihn besuchenden Scharfrichtern erzählte er genau den ganzen Hergang der von ihm verübten Verbrechen. Der Gerichtshof, der Staatsanwalt, sowie 12 Glückstädter Bürger hatten sich um 6 Uhr im Hofe eingefunden, wo sich auch der Scharfrichter Reindel mit seinen drei Brüdern, als dessen Gehülfen, ersterer in schwarzem Anzuge, befanden. Der Block war in dem Steinpflaster des Hofes eingegraben, vor demselben war eine wollene Decke ausgebreitet. Mit dem Schlage 6 1/2 Uhr begann die sog. Armensünderglocke ihr schauerliches Geläute, und der Mörder wurde, begleitet von den beiden Geistlichen, ungefesselt vor die Richter geführt. Sein Schritt, sowie sein ganzes Benehmen war fest und sicher. Nachdem ihm das Urtheil vorgelesen war, wurde die übliche Frage an ihn gerichtet, ob er etwas dagegen einzuwenden habe, auf welche die mit fester und sicherer Stimme gegebene Ant=
wort erfolgte: "Wat ick dahn heff, dat weet ick, ick heff de Wahrheit segt!" In knieender Stellung empfing er darauf den letzten Segen des Geistlichen und sprach ein Gebet. Von zwei Frohnknechten vor den Block geführt, öffnete Timm Thode seine Kleider und zog das Hemd, welches sich nicht herunterstreifen lassen wollte, aus. - Man konnte sehen, wie heftig ihm das Herz pochte. - Den Blick nach oben gerichtet und ein Gebet sprechend, sank er in die Kniee, wobei er etwas zitterte, und legte sich selbst in die erforderliche Lage auf den Block. Die Frohnknechte fesselten Hände und Füße und befestigten den Nacken mit einem rothen Riemen am Blocke. Dann sprach der Scharfrichter laut die Worte: "Im Namen des Gesetzes!" worauf der verhängnißvolle Streich mit dem Beile fiel. Durch einen Sprung rückwärts schützte der Scharfrichter sich vor dem hervorspritzenden Blute, ergriff dann den fortrollenden Kopf, welchen er neben dem Rumpf niederlegte. Im selben Moment wurde der Kopf von einem anwesenden Arzte erfaßt und untersucht; es schien, als ob die Augen sich hin und herbewegten; der Mund war wie zu einem lauten Schrei weit geöffnet. So endete ein Verbrecher, wie die Welt kaum je einen scheußlicheren gesehen hat.
........"

*****
Bernie


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Mordfall Hinterkaifeck

21.10.2010 um 17:06
@Bernstein

Mich fasziniert dieser Fall.

Interessant ist vor allem,dass es damals einen Obduktionsbericht gab und aus diesem wird ja auch zitiert.Da es im Mordfall Hinterkaifeck niemals Zitate aus dem Obduktionsbericht gegeben hat, geh ich davon aus, dass es einen solchen nie gegeben hat.

Was außerdem noch an dem Fall fasziniert ist, dass es zwischen Timm Thode und seiner Familie wohl seit Jahren Probleme gab, die aber niemand so recht deuten kann.

Da hat sich mE was zusammengebraut, was ein langer Prozess war, wie auch im Mordfall Hinterkaifeck.


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Mordfall Hinterkaifeck

21.10.2010 um 18:13
@AngRa
Ich sehe das genauso. Der Fall ist hochinteressant. Er zeigt auch das ein Mehrfachmörder mit seiner Tat durchaus zurechtkommen kann und unter dieser Last nicht zusammenbricht. Erstaunlich das sein Plan so gut funktioniert hat . Es war viel Glück dabei das alle Opfer so reagierten wie er es geplant hatte. Eine Abweichung und es wäre anders gelaufen.


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Mordfall Hinterkaifeck

21.10.2010 um 18:45
Hier ist ja auch immer gerätselt worden, warum der Täter um Spuren zu verwischen das Anwesen Hinterkaifeck nicht abgefackelt hat.

Nach diesem Fall und auch dem Mordfall Angerstein, den ich hier vor langer Zeit mal eingestellt hatte, wird das doch ganz deutlich.

Abfackeln geht nur, wenn ein Brand sehr spät bemerkt wird, d.h. das Anwesen hätte sehr weit ab von Nachbarhäusern liegen müssen. Offensichtlich dauert es einige Zeit bis Leichen, die auch noch an unterschiedlichen Plätzen liegen, komplett verbrannt sind.

Wenn der Brand spät entdeckt wird macht es Sinn, weil man an den Brandleichen nicht mal mehr feststellen konnte, ob sie vorher getötet worden sind oder ob Todesursache das Verbrennen war. Wenn aber das Feuer schnell bemerkt wird und schnell mit der Löschung angefangen wird, dann steht wegen der nur halb verbrannten Leichen bald fest, dass die Leute getötet worden sind und gibt es auf jeden Fall eine Untersuchung.

Der Täter kann somit nur dadurch gewinnen, dass er die Aufdeckung der Tat verzögert und das Haus nicht abfackelt, weil er Spuren , die auf ihn hindeuten auch anders als durch Brand vernichten kann und zusätzlich kann er sich bei Verzögerung noch sortieren.


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Mordfall Hinterkaifeck

21.10.2010 um 18:46
@flaucher
Zitat von flaucherflaucher schrieb: Wie es scheint, bist du in die Fussstapfen der ?Kasperl-Truppe? von 1922 getreten!!!
Ist doch prima, wenn ich den Spuren weiter folge, schaffe ich es vielleicht auf Dein Niveau runter zu kommen.

Setz Dich mal bitte mit der Zitatfunktion auseinander, die Handhabung ist gar nicht schwer.

@AngRa
natürlich liegen die größten Chancen bei denen, die den Fall zu erst inne hatten. Schau Dir doch Pielmayer an, der hatte ihn doch auch verhört und so wie ich das Verhör lese, war er schon informiert, was bei den Gabriels - Schlittenbauers 1919 abging. Aber auch er meint, er sei harmlos...
Der Vorteil war, dass sie wahrscheinlich mehr / alle Akten hatten, weil der 2 WK noch nicht gewütet hatte.

Diese Chance blieb auch der FFB verweht.


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Mordfall Hinterkaifeck

21.10.2010 um 19:10
@AngRa
Abfackeln wäre sicher das Einfachste gewesen. Ich hab mich immer gewundert warum man das nicht gemacht hat. So gesehen wird aber ein Schuh draus. Deutet aber auf einen Täter im engeren Umfeld hin.


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Mordfall Hinterkaifeck

21.10.2010 um 19:37
@Heike75

Pielmaier hat Schl.nicht offiziell verhört , wie Du meinst. Pielmaier war in Gröbern vor Ort, um sich umzusehen.

Nein, es ist so, dass Pielmaier sich mit Schl. unterhalten hat und seine Angaben ohne zu hinterfragen übernommen hat.

Nur, das habe ich hier schon mehrfach geschrieben.Was bringt es, wenn es immer wieder aufgegriffen wird und als "Verhör" bezeichnet wird? Es war eine lockere Unterhaltung. Wie es dazu kommen konnte, dass der 1. Staatsanwalt sich mit Schl.locker unterhalten hat und nichts hinterfragt hat, ist eben der Punkt. Die einen meinen, dass er voll den Durchblick hatte und ich meine halt, dass er ein Brett vor dem Kopf hatte.


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