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Mordfall Hinterkaifeck

51.749 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

18.11.2010 um 20:40
@AngRa

Ich hole es nach.

Die Wohnungsnotdiskussion als Grund für Blutschande fand schon während der Industrialisierung statt. Noch früher wurde Blutschande als politisches Verbrechen gewertet. Mir ist vor ein paar Tagen die Festplatte abgeraucht und ich muß alles erst wieder zusammensuchen. Meine Zeichnungen sind auch weg.

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Mordfall Hinterkaifeck

18.11.2010 um 20:47
Gröbern wird als Dorf bezeichnet. Dorf stellt aber gegenüber Weiler eine politische Einheit dar. Gröbern war politisch Weiler. Die politische Macht lag eindeutig beim Bürgermeister. Neben diesem Weiler befand sich ein Einzelgehöft, der Einödhof Hinterkaifeck. Vor der Schaffung von Gemeinderäten gab es im deutschsprachigen Raum den Ortsvorsteher, den Dorfschulzen. (Wiki) Wenn wir also dem Ortsführer Schlittenbauer politische Macht verleihen wollen, dann war die vergleichbar mit der eines heutigen Gemeinderates. Gröbern ist geschichtlich gewachsen. Hinterkaifeck erscheint erst ca. 1860 und wird erst 1865 greifbar.

Jetzt wieder vom sozialen Wesen Mensch und vom Geschehen im sozialen Raum. Fundamentale Kategorien für das soziale Verhalten: Rolle – Position - Status. Diese Grundbegriffe sind seit den 30er Jahren bekannt und gut dokumentiert.

Nochmal die wichtigsten Rollen: Führer, Mitläufer, Außenseiter, Sündenbock

Wie waren nun die Machtverhältnisse in Gröbern. War tatsächlich der manchmal etwas seltsame Ortsführer Schlittenbauer der Führer dieser Gruppe? Oder war nicht vielmehr der Herrscher über das Kommunikationszentrum Wirtshaus und bei weitem größte Bauer, Thomas Schwaiger, der eigentlich Mächtige?

Mitläufer – genug zur Auswahl vorhanden. Wichtige und wenig wichtige.
Außenseiter – Gruber/Gabriel
Außenseiter + Sündenbock – Schlittenbauer
(Kann so sein - muß natürlich nicht so sein)

Dies sind keine statischen Rollen, die einst in Stein gemeisselt für immer und ewig so waren. Sie haben sich sehr dynamisch entwickelt. Es wäre nun notwendig dies in der Zeitlichen Entwicklung darzustellen. Es hilft wirklich nichts anderes als sich mit den wissenschaftlichen Hintergründen zu beschäftigen.

In engster Beziehung mit der Rolle steht der Begriff „soziale Position“. Position ist der Platz oder Standort des einzelnen innerhalb des Beziehungsgeflechts (Gruppe).

Ich muß an dieser Stelle mit der doch – für eine Internetdiskussion - sehr umfangreichen Thematik zu Ende kommen. Habe ich aber die Rollen, Positionen uvm. korrekt zugeordnet, kann ich auf ganz bestimmte Verhaltensmuster bei den agierenden Personen schließen. Diese mit den Überlieferungen abgleichen und daraus Schlüsse ziehen.


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Mordfall Hinterkaifeck

19.11.2010 um 11:48
@all

Krim. Insp. Riedmayr – Aktenmaterial

Als Krim. Insp. Riedmayer 1930 das Amt des KOI Reingruber übernahm, war in Gröbern der Dorffriede immer noch nicht eingekehrt. Es rumorte und die Verdächtigungen konzentrierten sich immer mehr auf den Ortsführer L. Schl.
Riedmayr nahm sich dann dieser Sache an und musste feststellen, dass das zur Verfügung stehende Aktenmaterial vollkommen unzureichend war.
Außer den Sonderakten L. Schl. lagen Riedmayr keine anderen Protokolle vor, als jene, die wir auch kennen. Die Mehrzahl der Protokolle, wahrscheinlich auch die Sonderakten waren nur beschriebenes Papier, woraus man wenig Beweiskraft ziehen konnte.

Der Werdegang eines Protokolles bis hin zum Entscheidungsträger verlief wahrscheinlich so: " Fragen – Schreiben – Ablegen " .

Der Entscheidungsträger im Fall HK, als letzte Instanz KOI Reingruber hat dann das Ganze unterzeichnet und in einem Aktenordner abgelegt.
Reingrubers Aufgabe wäre es aber gewesen, auch in punkto Beziehungstat die wichtigen Punkte aus den Protokollen herauszufiltern und dann die ermittelnden Beamten zu beauftragen, hier oder dort noch einmal nachzuforschen, ob die Aussagen stichhaltig sind oder nicht. Nur er hatte damals diese Möglichkeit, später war das nicht mehr möglich.
In der Sache Raubmord bediente sich KOI Reingruber häufiger der nachhaltigen Recherche.

Stellvertretend für eine Vielzahl von Beispielen:

Wenn jemand zu Protokoll gibt, dass A. Gruber, am Freitag in Schrobenhausen in der Eisenhandlung Vogel war und dort erzählte.............
Dann hätten die Ermittler in Schrobenhausen in der dortigen Eisenhandlung nachfragen müssen, ob das auch so war. Bei der Gelegenheit hätte man auch in Erfahrung bringen können, was er dort zu tun hatte. Dann wäre das gesichert gewesen.

Krim. Insp. Riedmayr war sich dessen bewusst, dass auf Grund der löchrigen Aktenlage, zum Zeitpunkt 1931 nur ein freiwilliges Geständnis zum Täter führen konnte.

Genaue Recherchen im Vorfeld der Tat, intensive Tatortaufnahme und Bestellung von max. zwei kompetenten und vor allen unbefangenen Hauptermittlern (Koordinatoren) hätten damals in kürzester Zeit zum Täter führen können.

pilvax


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Mordfall Hinterkaifeck

19.11.2010 um 12:40
Hallo,

hat in diesem Zusammenhang eigentlich wer die Abhandlung von Martin Riedmayer aus dem Jahr 1932 gelesen "Vorgetäuschter Raubmord" von Martin Riedmayr, Kriminalinspektor der Mordabteilung der Polizeidirektion München?

Ich finde nur einen Verweis auf diesen Aufsatz.


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Mordfall Hinterkaifeck

19.11.2010 um 17:58
@canales

Mir ist der Fall bekannt. Es handelt sich um einen "als Raubmord vorgetäuschten höchst eigenartig gelagerten Selbstmord. (Gehirnschädeldurchschuss von hinten)", hat also nichts mit Hinterkaifeck zu tun.

Es gibt dazu einen "Demonstrationsvortrag" von Prof. Dr. Merkel

Schaust Du hier:

http://www.springerlink.com/content/u95qn5694kg27621/

In diesem Vortrag kannst Du alles über den Fall nachlesen. Riedmayr hat zu diesem Fall einen Artikel im 91. Bd.des Grossschen Archivs geschrieben, der ist aber online nicht verfügbar.


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Mordfall Hinterkaifeck

19.11.2010 um 18:19
@pilvax

Ich sehe es auch so, dass sich in dem Sonderakt zwar beschriebenes Papier aber keine ordnungsgemäßen Vernehmungsprotokolle befanden. Es dürfte sich mehr oder weniger um Berichte der Gendarmen gehandelt haben, nichts was von den Zeugen unterschrieben war und was Riedmayr hätte somit förmlich vorhalten können.

Ob niemand unmittelbar nach der Tat in der Eisenwarenhandlung nachgefragt hat, bleibt im Dunkeln. Man kann auch hier nur spekulieren. Möglicherweise hat auch ein Gendarm nachgefragt, wie ja auch bei Hofner nachgefragt worden ist, nur es konnte niemand bestätigen, dass Gruber dort war und entsprechendes geäußert hat. Ich glaube schon , dass ein Gendarm nachgefragt hat, weil diese nächtlich Unruhe gut ins Raubmordschema gepasst hätte. Vergessen wurde in diesem Fall vielleicht nur der Vermerk,dass die Befragung ergebnislos war, so wie dieser Vermerk auch bei Hofner vergessen worden ist.

Zuletzt wurde eine entsprechende Nachfrage im August 1930 von dem jungen Johann Krammer aus München gefordert. Das war aber 8 Jahre nach der Tat. Da kann es sein, dass niemand mehr greifbar war, der diese Fragen beantworten konnte. Einen entsprechenden Vermerk gibt es vermutlich aber auch darüber nicht.


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Mordfall Hinterkaifeck

20.11.2010 um 00:17
Die Frage die sich mir stellt, gibt es eigentlich Aufzeichungen oder Protokolle der damaligen Gemeinderatssitzungen in Gröbern.

Könnte man aus ihnen vielleicht herauslesen, da hat sich was zusammengebraut.

Mich wundert der Satz, es hat ja keiner gewollt.

Das sagt für mich für mich, wir wissen was dort passiert ist, aber wir schweigen.

Da kommt mir dieser merkwürdige Zeitungsartikel mit den jungen Männer aus Gröbern in den Sinn, die es angeblich gewesen sein sollten.


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Mordfall Hinterkaifeck

20.11.2010 um 17:11
@Sturmgraf
Kannst Du etwas genauer werden?


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Mordfall Hinterkaifeck

20.11.2010 um 18:10
@Sturmgraf

Zur ehemalige Gemeinde Wangen gehörten fünf Gemeindeteile:

Gröbern
Haid a. Rain
Kaifeck (Dazu gehörte auch Hinterkaifeck)
Laag
Mergertsmühle

Die Gemeinderatssitzungen fanden in Wangen statt, wo auch der Bürgermeister seinen Sitz hatte. Die Dorfgeschicke von Gröbern wurden wohl nicht unwesentlich im Gasthaus Schwaiger bestimmt.

Dieser Satz würde mich auch interessieren. Von wem gesagt wurde und wann, möglichst in welchem Zusammenhang. Es wäre sehr nett wenn du das präzisieren könntest.


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Mordfall Hinterkaifeck

20.11.2010 um 18:50
Zum Thema Zeugenaussagen in späteren Jahren und ihre Relevanz las ich heute einen interessanten Zeitungsartikel aus dem ich ein paar Stellen zusammenfassen möchte.

Reisighaufen
Wir haben gelernt zu glauben, Erinnerung sei so etwas wie eine Milchkanne der Vergangenheit. Erinnerungströpfchen landen in einem kleinen Kännchen namens Kurzzeitgedächtnis und gelangen von dort in die große Kanne, bis diese am Lebensende voll ist. Doch das Bild ist vermutlich komplett falsch.
Viel eher passt das Bild eines Reisighaufens, in dem Tiere wühlen und ihn permanent verändern, auf den das Laub der Bäume fällt, Regen, in den der Wind bläst, … so dass er morgen schon ganz anders aussehen kann als heute. Jeder Erinnerungsvorgang ist solch ein Wind, der Veränderung in die Gedächtnissynapsen bringt.
Episoden
Für Professor Walter […] ist Erinnerung nichts Statisches, sondern etwas Flexibles, sich ständig Veränderndes. […] „Wir wissen aus der Erinnerungsforschung, dass wir mühelos in der Lage sind, Episoden in unsere eigene Lebensgeschichte einzubauen, die wir überhaupt nie erlebt haben, sondern die aus anderen Quellen stammen“, erklärt Weizer. Generell füllen wir Erinnerungslücken mit Fakten und Schlussfolgerungen, die in unser Erwartungsschema passen.
Lücken
Die wahrgenommenen Lücken füllen wir so auf, wie es unserem Unbewussten passend erscheint. […] Für Thomas Rönnau, Inhaber des Lehrstuhls für Strafrecht, Wirtschaftsstrafrecht und Strafprozessrecht an der Bucerius Law School in Hamburg, ist der Mensch „als Zeuge eine Fehlkonstruktion“.
Texte: dapd, pp/Bobby Langer


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Mordfall Hinterkaifeck

20.11.2010 um 19:37
Stellungsnahme zu meinem Beitrag.

Die bewusste Aussage wurde von Heike75 vom 18.11.2010

Ich darf zwei Zitate bringen, die von einer Zeitzeugin stammen:


Hat Deine Mama sonst noch was erzählt?

"Sie hat später immer gsagt, dass se des hat kommen sehen und dass des mal hat so enden müssen in Kaifeck. Der Vater hat se immer gschimpft, dass se stad (ruhig) sei soll. Er will sein Frieden haben und gschehen is gschehen. Als ob er a weng Angst ghabt hat. "


Hat sich damals keiner was sagen trauen, das gibt es doch nicht?

"Mei, des war so. Was hättens machen wollen? Es wollt ja keiner das was passiert. Und gwußt hat der Vater nix, hat er gsagt."

2. Die Sache mit den jungen Burschen steht in einem Zeitungsartikel der im Staatsarchiv liegt.
dieser wurde später widerrufen, es sei nur ein Gerücht gewesen.

Ich störe mich an der Raubmordtheorie, weil sie irgendwie im Sande verläuft.

Ich sehe eine aufgeheizte Stimmung in und um Gröbern, die irgendwann zum Überlaufen kam und zum Ausbruch dieser Gewaltorgie führte.

Für mich spielt der verlorene Haustürschlüssel eine entscheidene Rolle.


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Mordfall Hinterkaifeck

20.11.2010 um 20:40
@Sturmgraf,
ich wollte mit den Zitaten zeigen, dass die Leute den Mund nicht wirklich aufgemacht haben (in den Zitaten ging es wohl um Angst... Existenzangst?). Wobei man ja auch sagen muss, das die Bevölkerung in Gröbern (und Umgebung) nie gefragt wurde.

Nun weiss ich nicht, auf was Du raus willst. Verstehe ich Dich richtig, dass Du denkst, da ist was gelaufen und die Gruber / Gabriels haben in diesem Komplex nicht funktioniert und wurden deshalb "eliminiert"?


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Mordfall Hinterkaifeck

20.11.2010 um 21:08
Auf der Suche nach Vernehmungsprotokollen, in denen nachrecherchierte Aussagen zu finden sind, bin ich auf eine recht interessante Passage gestossen.

In dieser Passage kommt ganz klar zum Ausdruck, dass das nach der Tat vom Bürgermeister abgegebene Zeugnis für L. Schl. nicht nur bei der Bevölkerung, sondern auch bei den Ermittlungsbeamten ausschlaggebend für ihr zögerliches Vorgehen war.

München, den 4. Juli 1929
Zur Anzeige des Krim. Oberinsp. Der Pol. Dir. Augsburg vom 27 Juni 1929
Es handelt sich hier um eine Anzeige von:
Friedrich Hammer, Reisender und Franz Knauer, Hilfsarbeiter beide wohnhaft in Augsburg.

Zu den von Hammer und Knauer vorgebrachten Beschuldigungen gegen L. Schl. gab der Ermittlungsbeamte eine recht interessant Zwischenbemerkung ab:

Zitat:
"" Zu diesen vorstehend geschilderten Verdacht gegen Schlittenbauer ist noch nachzutragen, dass man erzählt, der Schlittenbauer wäre am ersten Tag schon verhaftet worden, wenn ihm der Bürgermeister von Wangen nicht ein so gutes Zeugnis ausgestellt hätte.
Hier ist anzufügen, dass tatsächlich am 4. April 1922 Schlittenbauer am Tatort eine Tätigkeit entfaltet hat, die ein Erstaunen hervorrief. Es ist auch hierwegen mit dem anwesenden H. H. Staatsanwalt und dem Oberamtsrichter von Schrobenhausen darüber gesprochen worden.
Als dann der Bürgermeister Georg Greger in Wangen sich dahin äußerte, dass Schlittenbauer eben ein selbstloser Mensch ist, der sich gerne überall hervortut, wo es gilt zu helfen; so wurden unsere Bedenken zerstreut..........................""

""" Die Beziehungen zu der ermordeten Familie Gruber und Gabriel waren uns auch zu dieser Zeit (1922/23) noch nicht so gut bekannt. """

Diese Erklärung des Ermittlungsbeamten liest sich wie der Versuch einer Rechtfertigung oder gar einer Entschuldigung.

pilvax


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Mordfall Hinterkaifeck

20.11.2010 um 22:32
@pilvax

Ein interessanter Beitrag! er zeigt das der LS tatsächlich" Schutz von oben" genoss und nicht so intensiv durchleuchtet wurde wie es sein sollte. Mich beschleicht aber immer das Gefühl das man zwar ermittelte, aber so richtig Hand und Fuss hatte das Ganze nicht. Ich glaube aber nicht an eine grosse Verschwörung, dafür waren die HKler zu klein.Es gibt nur Gerüchte um Verwicklungen, aber keinen Hinweis. Für mich ist es eine reine Beziehungstat.


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Mordfall Hinterkaifeck

21.11.2010 um 11:26
/dateien/mt31345,1290335184,SchrobenhausenOriginal anzeigen (0,2 MB)Hallo.

Die "Älteren" werden mich vergessen haben, die "Jüngeren" kennen mich nicht... ;)

Dieses Thema war vor vielen, vielen Monden der Grund, mich hier bei Allmy anzumelden.

Zwischenzeitlich ist hier (also hier) und hier (also bei mir) vieles passiert, ich freue mich, das es "euch" immer noch gibt und "ihr" mittlerweile wieder eine interessante und tiefgründige Diskussion führt (... es war ja auch mal anders... ).

Warum ich mich nach soooo langer Zeit mal wieder melde?

Nun ja, richtig wichtige neue Erkenntnisse habe ich nicht. Ich hatte mir mal (auch schon wieder weit über ein Jahr her) durch eine Bücherei mehrere Bücher zur Ansicht bestellt, um einige Texte, die sich mit der Verwaltungssituation rund um Hinterkaifeck zu der Zeit beschäftigten, hier einzubringen. Leider habe ich das nicht geschafft, bin aber mittlerweile geneigt, dieses nochmal in Angriff zu nehmen.

Wie auch immer, im Anhang (hoffentlich schaffe ich das noch/ wieder) ein wohl älteres Bild der Ortschaft Schrobenhausen. Und anschließend noch eine Ausschnittvergrößerung eines Bereiches, von dem ich ursprünglich davon ausgegangen bin, das das eventuell die Lage des Hofes gewesen sein könnte. Allerdings habe ich mal irgendwo gelesen, das die Entfernung größer gewesen sein muß.

Egal, die Tatsache, das ich das Bild bei der Suche nach anderem gefunden habe... für mich, auch wenn es nicht direkt etwas mit der Sache zu tun hat, war es bemerkenswert.

MfG, MyGhal


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Mordfall Hinterkaifeck

21.11.2010 um 11:28
/dateien/mt31345,1290335301,Vergroeerung.bmpOriginal anzeigen (0,3 MB)... oh, ich bin überrascht... es hat beim ersten Versuch funktioniert... :)

Dann mal schnell die Vergrößerung hinterher...


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Mordfall Hinterkaifeck

21.11.2010 um 15:35
@pilvax

Das ist ein interessanter Vermerk, der tatsächlich so wie eine Entschuldigung oder zumindest wie eine Erklärung wirkt!

Wie beurteilst Du die Vorgehensweise von Hammer und Knauer?

Ich gehe davon aus, dass die Polizei die beiden zunächst schon irgendwie ernst genommen hat. Zwar ist dem Vermerk vom 4.7.1929 auch zu entnehmen, dass die Polizei der Auffassung war, dass die beiden auf die Belohnung aus waren,denn es wurde darauf hingewiesen, dass sich beide sofort nach der Höhe der ausgsetzten Belohnung erkundigt hätten. Gleichzeitig wird aber auch darauf hingewiesen, dass ihnen der Glauben zugebilligt werden müsse, dass es sich bei den Dingen, die sie gehört haben um wirkliche Tatsachen handelt, d.h. für mich so viel, dass die Polizei davon ausgegangen ist, dass sie keine Lügenmärchen aufgetischt haben, sondern alles so wiedergegeben haben, wie sie es in den Wirtshäusern gehört haben.

Erst Gendarmeriekommandant Goldhofer fällt ein negatives Urteil über sie, denn in seinem Vermerk vom 19.7.1929 fasst er zusammen, dass beide dringend verdächtig seien und dass von niemand verbürgt werden könne, dass sie rein seien.

Auch hier klingt immer wieder durch, dass es damals entscheidend auf den Ruf angekommen ist, auf das subketive Bild, was sich die Ermittler von einer Person gemacht haben und nicht so sehr auf objektive Anhaltspunkte. Daher war es auch ausschlaggebend, dass LS ein gutes Leumundszeugnis durch einen Amtsträger ausgestellt worden ist, sein Ruf somit untadelig war.

_____________

@MyGhal

Ich kann mich schon noch daran erinnern, dass Du hier geschrieben hast. Irgendwann hast Du Dich mal verabschiedet vom "aktiven Dienst" hier und wolltest nur noch mitlesen.

Es ist natürlich interessant, wenn Du etwas zur Verwaltungssituation rund um Hinterkaifeck recherchieren kannst.

Schrobenhausen war gut eine Gehstunde von HK entfernt. Somit kann man HK auf einer Luftaufnahme von Schrobenhausen nicht sehen, aber der Ort Schrobenhausen spielt hier auch immer wieder ein Rolle. Dort waren das Bezirksamt, das Amtsgericht, das Amtsgerichtsgefängnis und diverse Geschäfte ansässig, die immer wieder auftauchen.

Das Bezirksamt Schrobenhausen spielt verwaltungsmäßig natürlich eine große Rolle.


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Mordfall Hinterkaifeck

21.11.2010 um 16:50
@AngRa

Ich weiss ja nicht, wie schnell du gehst, aber im Allgemeinen sagt man, dass man für eine Entfernung von 8 - 8,5 km ca. zwei Stunden braucht!


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Mordfall Hinterkaifeck

21.11.2010 um 18:51
Die Entfernung vom ehemaligen Standort Hinterkaifeck bis Schrobenhausen-Mitte beträgt ca. 5 km (Luftlinie).
Schliesslich sind damals die Leute wohl den "direkten" Weg ( Feldwege, Waldwege ect.) gelaufen, die heutige Strassenführung war in dieser Form wohl kaum um 1920 vorhanden, somit kommt die Gehzeit, die @AngRa angegeben hat schon sehr gut hin, um eine viertel Stunde mehr oder weniger wird es wohl doch nicht ankommen....


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Mordfall Hinterkaifeck

21.11.2010 um 19:15
Mir wurde auch von älteren Gröberner Bürgern berichtet, dass die Gehzeit etwa 1 Stunde betrug, die liefen damals an HK vorbei durch den Wald...


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