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Mordfall Hinterkaifeck

51.749 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

21.11.2011 um 20:30
@topfsekre1

ME war Martin Asam 1910 längst nicht mehr vor Ort. Mit ihm hat das mE alles nichts mehr zu tun.

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Mordfall Hinterkaifeck

21.11.2011 um 20:33
Für mich bleibt die plausibelste VERMUTUNG, daß Viktoria Gabriel oder (weniger wahrscheinlich) Andreas Gruber sich schon in einem frühen Stadium des Verfahrens - etwa vor den lokalen Gendarmen - "verplappert" haben und dann hinter eine einmal getätigte Aussage nicht mehr zurückkonnten. Man dachte vielleicht anfangs, man könne "olle Kamellen" zugeben, weil das nicht mehr relevant sei. Eventuell wurde man dabei - wiederum womöglich von den Gendarmen - auch falsch beraten oder getäuscht.


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21.11.2011 um 20:38
@Badesalz

Naja, das mit der falschen Beratung oder Täuschung ist schwerer Tobak, aber es ist natürlich nicht ausgeschlossen. So ganz genau weiß man ja nie wie Polizisten /Gendramen so vernehmen. Man sagt ja nichts, man meint ja nur.


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21.11.2011 um 20:54
@Badesalz

Du dachtest doch mal das der Inzest so hintenrum einem Gendarmen gesteckt wurde, der dann quasi unter Zugzwang handeln musste.

So absurd finde ich das gar nicht.


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Mordfall Hinterkaifeck

21.11.2011 um 21:03
@margaretha

Auch das ist natürlich eine Vermutung. Aber ich denke tatsächlich, daß es einer formellen Anzeige nicht unbedingt bedurfte. Gendarmen waren einen großen Teil ihrer Arbeitszeit auf Patrouillengängen über Land unterwegs. Ein Anlaufpunkt neben "Ortsführern" und Bauern, die einem eine Brotzeit geben konnten, wird auch das Wirtshaus gewesen sein.

Wenn einem ein "Ortsführer" (oder wer auch immer) etwas steckt und womöglich ein zweiter Nachbar etwas ähnliches andeutet, dann kann der Gendarm das schlecht ignorieren. Er müßte sich ja unter Umständen später von Vorgesetzten oder "höherer Stelle" fragen lassen, wieso er nicht gehandelt hat.

Wenn sich dann noch ein Beschuldigter "verplappert", dann hat der gebeutelte Landgendarm einen Fall am Hals, die Ruhe ist dahin und er muß ein Protokoll schreiben... ;-)


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Mordfall Hinterkaifeck

21.11.2011 um 21:35
@AngRa,

ich bezog mich darauf:
Zitat von AngRaAngRa schrieb: Zwischen Ermittlungen der Gendarmen und Anklage vergehen Monate. Das war 1919 im zweiten Inzest-Fall auch so. Damals dauerten die Ermittlungen bis zur Anklage vier Monate.
Unter Umständen ging das 1915 doch etwas schneller, als in den ersten Monaten der Weimarer Republik mit all den Problemen dieser Anfangszeit.

@Badesalz,

auch ein Landgendarm muß sich überlegen ob er nun hinter jedem Gerede gleich quasi als Offizialdelikt eine Anzeige schreibt. Ob der noch das Vertrauen der Bevölkerung genießt?
Ich gehe von einer begründeten Anzeige aus, nur auf Gerede hin wird sich da ein Staatsanwalt schwer tun eine Klage zu erheben, obschon das ja theoretisch möglich war bei solchen Delikten.


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21.11.2011 um 21:43
Ich halte das auch für sehr weit hergeholt. Der Gendarm kann immer sagen er hat nichts gewusst,
speziell am Land. Der Gendarm geht dann auf HK und fragt den Gruber : Ich hab gehört du machst mit deiner Tochter Inzucht, stimmt das ?
Da gehört schon ein Anzeigeerstatter her, sonst verläuft das im Sande. Ich vermute das jemand einen Zorn auf den Gruber hatte und ihn mit dem Inzest schädigen wollte. Der musste aber auch
seine Anzeige belegen, sonst war Schicht im Schacht.


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Mordfall Hinterkaifeck

21.11.2011 um 22:08
Die Spezlwirtschaft, ging damals wie heute.
Heute in größeren Dimensionen. Das lesen wir ja jeden Tag in der Zeitung.

Damals wurde für eine schöne Brotzeit mehr gemacht, wie wir uns denken können.
Die Leute hungerten in diesen Jahren. Und wenn so ein kleiner Landpolizist mal ordentlich Speck bekam, kann man sich vielleicht vorstellen, wie sein Protokoll ausgefallen ist.

Man darf die Hungerzeit nicht vergessen.


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Mordfall Hinterkaifeck

21.11.2011 um 22:09
Zitat von elfeeeelfeee schrieb:Man darf die Hungerzeit nicht vergessen.
Auch beim Tatmotiv nicht.


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21.11.2011 um 22:13
Claudichma

das Tatmotiv ist eine Sache, der Hunger war die andere.
Ich würde das trennen.


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21.11.2011 um 22:14
...es fragt sich nur, wer das größere Stück Speck spendiert hat.

Abgesehen davon macht ihr es euch recht einfach. Auch ein Landgendarm hat Vorgesetzte, wird beurteilt, muß seine Pflichten erfüllen und will seine Arbeit behalten.


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21.11.2011 um 22:18
Zitat von elfeeeelfeee schrieb:das Tatmotiv ist eine Sache, der Hunger war die andere.
Ich würde das trennen.
Wenn man bedenkt, dass der/die Täter wahrscheinlich vor und nah der Tat sich schon/noch eine Weile auf dem Hof aufgehalten haben, weiß ich nicht, ob man das so unbedingt trennen kann/sollte. Verzweifelte Menschen greifen oft zu verzweifelten Maßnahmen (wenn man ihnen z.B. in der Not nicht freiwillig helfen wollte).


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Mordfall Hinterkaifeck

21.11.2011 um 22:20
Natürlich @Badesalz,
aber das eine schließt eben das andere nicht aus.
Es gab bestimmt Landgendarmen, die keinen Speck angenommen haben, aber auch andere die das schon machten.
Wenn der Fall mit lauter präziesen Gendarmen behandelt worden wäre, wäre er längst aufgeklärt.


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Mordfall Hinterkaifeck

21.11.2011 um 22:24
Claudichma
Zitat von ComtesseComtesse schrieb:Wenn man bedenkt, dass der/die Täter wahrscheinlich vor und nah der Tat sich schon/noch eine Weile auf dem Hof aufgehalten haben, weiß ich nicht, ob man das so unbedingt trennen kann/sollte. Verzweifelte Menschen greifen oft zu verzweifelten Maßnahmen (wenn man ihnen z.B. in der Not nicht freiwillig helfen wollte).
Das denke ich eben nicht !

Ich habe von den Gendarmen gesprochen und nicht vom Täter/bzw. Tätern.
.


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21.11.2011 um 23:08
Auf dem Land gehen die Uhren sicher anders. Aber auch da gilt der Spruch : Wenn du was erreichen willst gehst du nicht zum Schmiedel, sondern gleich zum Schmied, sprich Postenkommandant. Aber egal wie es gelaufen ist. Ohne triftige Gründe hätte es keine Anzeige, Klage und Verurteilung gegeben.Die " Beweise " die den Inzest belegten können so groß nicht gewesen sein sinst wären die beiden nicht mit Mindeststrafen weggekommen sondern hätten mehr Schmalz ausgefasst. Die Strafen die sonst verhängt wurden waren durchaus höher, wie Angra schrieb.


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Mordfall Hinterkaifeck

22.11.2011 um 00:18
Was ich zum Thema "Inzest" sagte, gilt gleichwohl auch für meine Gedanken zur "örtlichen Geistlichkeit":

Es gilt die Unschuldsvermutung. Auch denke ich, dass dort wohl kaum der Ausführende der Mordtat zu vermuten ist. Dennoch irren hier wirklich Alle, die hier äußern, dass zur damaligen Zeit in einer kleinen oberbayerischen Gemeinde es einem der Honoratioren im Ort zuzubilligen wäre, er hätte bei der Besetzung der 1. Stimme im Kirchenchor nur auf die Stimmqualität geachtet. Sorry - absolut weltfremd! In Fragen der Moral - und insbesondere der Sexualmoral - gab es keinerlei Toleranz alla "Gebeichtet - alles wieder gut"!
Die katholische Kirche war bis in die 70er Jahre des letzten Jahrhunderts in den ländlichen Regionen die ABSOLUT 1ste INSTANZ im Dorfe. "Schande blieb Schande" - es gab zwar Vergebung im Beichtstuhl, aber ohne 'ordentlichen Ablass' kaum die Anerkennung der Ehrenrechte, wenn man aus einem 'Hurenhaus' stammte. Dabei ist unerheblich, ob Victoria irgendwie schuldig war; es reicht, dass sie das Schuldgefühl für ihre "Sippe" hatte:
Mit nahezu 100%-tiger Sicherheit wage ich zu behaupten, dass in der Kirchengemeinde getuschelt und geneidet wurde (vor allem im Chor!) und Hr. Haas einen schweren Stand hatte, Victoria die 1ste Stimme zu belassen.

Einfach mal nachdenken:
- das "dorfbekannte mannstolle Weib" vom Flodderhof
- Haftstrafen wegen Inzest
- Dem tapfer kämpfenden Ehemann die Hörner aufsetzen und 'Bankerte' - sogar vom eigenen Vater in die Welt setzen
- die einflussreiche Familie Gabriel und den Ortsgruppenführer "den Buckel runter rutschen lassen"
- "Hübsche Person", der die Männer nachschauen
- dabei die "Nase hochtragen" als wohlhabende Hofeigentümerin, vielleicht auch selbstbestimmte Frau
- und dann noch die Frechheit zu haben, im Kirchenchor die "1ste Lerche" zu behaupten und damit sogar den Pfarrer zu kompromittieren

Genaugenommen konnte dass gar nicht gutgehen! Da finden sich Gleichgesinnte! - zumal in diesem Stimmungsumfeld der Demütigungen der Nachkriegszeit. "Die Juden des Ortes" - hätte man wenige Jahre später vielleicht gesagt?

"Fleißige Leute halt, die Grubers, da kann man sagen nix! A weng a Gered - aber sonst - sie war die erste Stimme im Chor... mit die Männer hat sie's ghabt, geizig halt die Familie und wohlhabend, da gibt's nichts. Keine Ahnung was da passiert is. Räuber hält....".

Und der Pfaffe hält die Goschen und den Beutel auf?

Grüße aus Gröbern ans Marterl


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Mordfall Hinterkaifeck

22.11.2011 um 01:00
Und das Marterl grüßt zurück, Werner.
Hast jetzt wohl etwas zu tief blicken lassen...

Die Parallele zu den Juden war übrigens - na sagen wir ruhig mal - dumm.


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22.11.2011 um 01:09
Wieso "Werner"?

Wieso "dumm"?

Wieso "Stalin"?


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22.11.2011 um 02:50
Der Pfarrer wird sich kaum mit der Besetzung des Kirchenchors befasst haben. Und Victoria wird auch keine 700 Goldmark gespendet haben, um weiterhin erste Stimme im Kirchenchor singen zu koennen.


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22.11.2011 um 06:04
@Lucretia
Was glaubst du, wer das Sagen in der Kirchengemeinde hatte, wenn nicht der Pfarrer?


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