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Mordfall Hinterkaifeck

51.741 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

16.04.2011 um 00:59
Nur würde mich brennend interessieren was das Ganze mit HK zu tun hat ( grübel )

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Mordfall Hinterkaifeck

16.04.2011 um 19:41
Es gibt einige Anhaltspunkte dafür, dass Täter und Opfer sich gekannt haben und dass der / die Täter keine Fremden waren.

Diese Problematik haben wir hier schon des Öfteren diskutiert und ich fasse nochmals die wesentlichen Punkte zusammen:

Dem oder den Tätern waren die Lokalitäten und die Gewohnheiten der Opfer vertraut. Er/ sie hat / haben gezielt nur das Schlafzimmer von Viktoria durchsucht, d.h. er / sie wusste (n)wo Papiere, Wertsachen, und Geld aufbewahrt werden. Es ist nicht anzunehmen, dass fremde Hausierer, Hamsterer oder Korbflechter derart fundierte Kenntnisse hatten. Täter aus diesem Kreis hätten das ganze Haus auf den Kopf gestellt, insbesondere Grubers Wohn-und Schlafzimmer, denn er war ja eigentlich der Herr im Haus.

Der oder die Täter haben ganz genau über die Gewohnheiten der Opfer Bescheid bewusst, denn sie haben sich nach der Tat noch Tage lang auf dem Anwesen aufgehalten. Das hätten fremde Täter wegen des Entdeckungsrisikos nicht getan, denn sie konnten nicht ahnen, dass wirklich niemand über mehrereTage hinweg nach den Hinterkaifeckern sehen wird, so dass sie ungestört sein werden. Es hätte sein können, dass auch die Hinterkaifecker gelegentlich feste Verabredungen mit Besuchern hatten, die nicht unverrichteter Dinge weggegangen wären, wenn ihnen niemand die Tür geöffnet hätte. Das hätten Fremde befürchten müssen, wenn sie sich über Tage hinterher auf dem Anwesen aufgehalten hätten.

Die Täter können nicht fremd gewesen sein, weil der Hund ansonsten angeschlagen hätte. Er hätte die Hinterkaifecker vor Fremden gewarnt. Sie wären somit nicht ahnungslos in den Stadel gegangen.

Fremde Täter hätten das Münzgeld und die Wertsachen nicht zurückgelassen.

Fremde Täter hätten wahrscheinlich die Kinder leben lassen, denn die Kinder hätten unbekannte Personen, die sie nur abends bei schwacher Beleuchtung in Todesangst gesehen haben im Nachhinein nicht mit der erforderlichen Sicherheit identifizieren können.

Fremde Täter hätten sich nicht die Mühe gemacht das Tatwerkzeug im Haus in einem Fehlboden zu verstecken.

Fremde Täter hätten die Toten nach den Morden nicht abgedeckt. Das Abdecken der Stadelleichen kann nicht den Grund gehabt haben sie zu verstecken, damit niemand sie sehen kann, denn die Stelle, wo die Leichen im Stadel lagen, war von außen nicht einsehbar. Das Abdecken der Leichen deutet nach Profiler-Ansicht vielmehr auf eine Beziehung zwischen Tätern und Opfern hin.


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Mordfall Hinterkaifeck

16.04.2011 um 22:07
Zitat von AngRaAngRa schrieb: Dem oder den Tätern waren die Lokalitäten und die Gewohnheiten der Opfer vertraut
Für die Täter war es wichtig zu wissen, wieviele Personen auf dem Hof leben. Um dies in Erfahrung zu bringen, reicht eine Observation. Man musste die Hkler nicht kennen um Infos über sie zu bekommen (siehe Peter Weber).
Das spricht nicht unbedingt für einen bekannten Täter.
Zitat von AngRaAngRa schrieb: Er/ sie hat / haben gezielt nur das Schlafzimmer von Viktoria durchsucht, d.h. er / sie wusste (n)wo Papiere, Wertsachen, und Geld aufbewahrt werden.
Woher will man wissen, dass er gesucht hat? Vielleicht hat es ihm ein Bewohner mit vorgehaltener Waffe verraten müssen.
Spricht nicht nur für einen bekannten Täter, ein Fremder hätte das auf dem Weg eben so gut erfahren können.
Zitat von AngRaAngRa schrieb: Der oder die Täter haben ganz genau über die Gewohnheiten der Opfer Bescheid bewusst, denn sie haben sich nach der Tat noch Tage lang auf dem Anwesen aufgehalten.
Wenn Jemand "Bekanntes" Tage inkl. Nächte von daheim fern geblieben wäre, wäre das sicher aufgefallen. Das passt eher zu einem fremden Täter.
Ausserdem wissen wir nicht, ob und wielange sich die Täter auf dem Hof aufgehalten haben.
Zitat von AngRaAngRa schrieb:Das hätten fremde Täter wegen des Entdeckungsrisikos nicht getan, denn sie konnten nicht ahnen, dass wirklich niemand über mehrereTage hinweg nach den Hinterkaifeckern sehen wird, so dass sie ungestört sein werden. Es hätte sein können, dass auch die Hinterkaifecker gelegentlich feste Verabredungen mit Besuchern hatten, die nicht unverrichteter Dinge weggegangen wären, wenn ihnen niemand die Tür geöffnet hätte. Das hätten Fremde befürchten müssen, wenn sie sich über Tage hinterher auf dem Anwesen aufgehalten hätten.
Damit musste jeder Täter, ob bekannt oder auch unbekannt, rechnen (dabei denke ich an Besuch von C. Starringer). Deshalb die Löcher im Dach. Spricht damit nicht nur für einen bekannten Täter.
Zitat von AngRaAngRa schrieb: Die Täter können nicht fremd gewesen sein, weil der Hund ansonsten angeschlagen hätte. Er hätte die Hinterkaifecker vor Fremden gewarnt. Sie wären somit nicht ahnungslos in den Stadel gegangen.
Wissen wir, ob der Hund angeschlagen hat oder nicht?
Ich kann nur aus eingener Erfahrungen berichten, dass mein Spitz hier den Bau abreisst, egal wer kommt. Nur bei den Leuten, die hier wohnen, ist er still.
Spricht nicht für einen bekannten Täter.
Zitat von AngRaAngRa schrieb: Fremde Täter hätten das Münzgeld und die Wertsachen nicht zurückgelassen.
Das übrig gebliebene (Münz)geld lässt keinen Rückschluss auf Bekannt oder Unbekannt zu.
Zitat von AngRaAngRa schrieb: Fremde Täter hätten wahrscheinlich die Kinder leben lassen, denn die Kinder hätten unbekannte Personen, die sie nur abends bei schwacher Beleuchtung in Todesangst gesehen haben im Nachhinein nicht mit der erforderlichen Sicherheit identifizieren können.
Wenn ich Täter wäre und gerade 4 erwachsene Menschen getötet habe, dann wäge ich nicht ab, ob das Licht und die Angst des Mädchens ausreicht ("Kind, bleib mal hier stehen, ich muss erst überlegen, ob ich Dich töten muss oder nicht") um mich nicht identifizieren zu können, dann gehe ich auf "Nr. sicher" und töte das Mädchen.
Was hätte man getan, wenn Josefchen zu schreien begonnen hätte? Es hätte ihn Jemand hören können (Beispiel: Bley ist nachts am Hof vorbei gekommen... Oder der Postbote am nächsten Morgen...) Wenn ein Kind schreit, aber niemand die Tür öffnet, habe ich doch mehr Grund stutzig zu werden, als wenn es mucks Mäuschen still ist und das Vieh ganz normal im Stall rum steht.
Wenn ich 5 Menschen bestialisch getötet habe, dann "juckt" mich das Kind auch nicht mehr.
Spricht nicht nur für einen bekannten Täter.
Zitat von AngRaAngRa schrieb:Fremde Täter hätten sich nicht die Mühe gemacht das Tatwerkzeug im Haus in einem Fehlboden zu verstecken.
Fremde Personen wären aber auch nicht mit einer blutverschmierten Haue in der Gegend rum gelaufen, denn man hätte es sehen können. In die Hosentasche konnte sie sie ja nicht stecken.
Spätestens als bekannt wurde, dass der Hof abgerissen wird, hätte ein "bekannter" Täter die Haue verschwinden lassen können. Das tat er nicht. Spricht für einen unbekannten Täter, der nicht im nahen Umfeld zu finden ist.
Zitat von AngRaAngRa schrieb: Fremde Täter hätten die Toten nach den Morden nicht abgedeckt. Das Abdecken der Stadelleichen kann nicht den Grund gehabt haben sie zu verstecken, damit niemand sie sehen kann, denn die Stelle, wo die Leichen im Stadel lagen, war von außen nicht einsehbar. Das Abdecken der Leichen deutet nach Profiler-Ansicht vielmehr auf eine Beziehung zwischen Tätern und Opfern hin.
Ich habe selbst ein Profil erstellen lassen und das kann die Meinung von Dr. Wiest nicht zurück weisen. ABER es gibt noch mehr Möglichkeiten. Und das Verstecken ist Eine. Wenn Jemand ins Haus gewollt hätte, wäre er wohl über den Stall / Stadl vorgedrungen. Wenn diese Person alleine ist und es liegen 4 Tote im Stadl, hätte er weg rennen können. Das hätte die Täter ev. unter Druck gesetzt. Wenn es aber nur um das "nicht ansehen müssen" geht, dann hätte man die Toten mit Heu / Stroh abdecken können und gut. Man hat sie aber gestapelt und mit einer Tür beschwert und das erinnert an den Krieg (wenn die Tür wackelt, dann lebt da noch Jemand). Das Stapeln wurde völlig ausser Acht gelassen, war aber der Fall.
Spricht nicht für einen bekannten Täter.


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Mordfall Hinterkaifeck

16.04.2011 um 22:52
@AngRa,

genau dies sind die Punkte die man diskutieren kann.

Abdecken der Opfer:

Bei den Opfern im Haus müsste man von einem Verbergen ausgehen, wobei m.W. nicht geklärt ist, ob die Fensterläden an allen Fenstern während der 4 Tage geschlossen waren, oder ob sie tagsüber zumindest teilweise geöffnet wurden. Der Laden des Küchenfensters war offensichtlich geöffnet.
Im Maschinenraum war ein Verbergen eigentlich unnötig, es sei denn die Türe in den Maschinenraum war zeitweise geöffnet. Was unnötig ist, ist das Abdecken der gestapelten Leichen mit einer alten Holztüre, es hätte gereicht sie mit Heu zu bedecken, sowohl als Abdeckung, als auch für eine vermutete Beziehung zwischen Opfer und Täter.
Wegen der Aussagen bei der Auffindung ist mir nicht ganz klar ob die Opfer tatsächlich vollständig abgedeckt waren, oder ob etwa die Beine teilweise noch sichtbar waren. Die Auffinder hatten m.W. keine Lampe dabei und stolperten über die Beine der Opfer.

Verstecken des Tatwerkzeuges:

Welchen Vorteil hätte ein "bekannter Täter" beim Verstecken des Tatwerkzeuges im Zwischenboden. Wusste er, dass die Hunde zwar anschlagen, aber die Ermittler nicht nachschauen? Könnte die Tatwaffe zum Täter führen? Gab es weitere Gründe die Tatwaffe zu verstecken? Weshalb hatte er sie nicht unwiederbringlich vernichtet, als Kenner der Gegebenheiten wäre dies doch sinnvoller gewesen, ohne Tatwaffe führen die Spuren doch eher zu fremden Tätern.


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16.04.2011 um 23:41
Der Fehlboden. Warum sollte man dort die Haue verstecken.
Nun, nehmen wir an, der alte Gruber hatte mit der Vermutung recht, dass da jemand zumindest zeitweise auf dem Dachboden haust. Und nehmen wir weiter an, dass er, mit seinem Schießprügel bewaffnet , dort gesucht, aber niemanden gefunden hat, weil dieser/diese Person/en ("Jemand") gerade noch fliehen oder sich verstecken konnten. Es wäre denkbar, dass dieser "Jemand" sich mit Grubers "eigener" Reuthaue ebenfalls bewaffnet hat, als er in seinen Unterschlupf zurückkehrte, um für eine neuerliche Begegnung besser gerüstet zu sein. Möglicherweise hat es dieses Zusammentreffen dann ja auch gegeben - mit dem bekannten Ergebnis. Die Reuthaue ging danach wieder dahin, wo sie bereits eine Weile versteckt war - eben in den besagten Fehlboden - der "Jemand" wusste vielleicht schon von der Möglichkeit der Identifizierung von Fingerabdrücken und/oder ging davon aus, die Waffe noch einmal zu benötigen. Vielleicht hat der Lorenz sogar noch ein Riesenglück gehabt, nicht ebenfalls zum Opfer geworden zu sein! Motiv: Habsucht gepaart mit rechtfertigender moralischer Entrüstung? Oder moralische Entrüstung gepaart mit 'gerechtfertigter' Habsucht? Mir scheint letzteres wahrscheinlicher. Und partiell nachvollziehbar - selbst in der heutigen Zeit sehen wir in eher archaischen Traditionen ("Ehrenmorde") ähnliche Perversitäten und Brutalitäten, denen innerhalb der archaischen Gesellschaft selbst keinerlei Stigma oder Geruch der Unehrenhaftigkeit anhaftet. Im Gegenteil: Hier meint zumeist "Mann" die "Familienehre und Tugendhaftigkeit" zu bewahren und sich darüberhinaus auch noch "Gottes Wohlwollen" zuzuziehen.

Die Fragen, die ich mir stelle:
Warum könnte/hat sich "Jemand" auf dem Dachboden versteckt/haben?
Wollte vielleicht jemand das Inzestverhältnis beweisbar machen?
Was wäre nach einer erneuten Inzest-Verurteilung eigentlich mit dem Hof und den Kindern geschehen?
Ist das Vereiteln einer neuen Inzestanklage - letztlich durch den "dummen Lorenz, der sich von seinem heldenhaften Einspringen als Ersatzvater sicherlich Einiges versprochen hat - dem "Jemand" vielleicht so sauer aufgestoßen, dass man nun lieber den Tod der ganzen Hoffamilie beschloss, nach dem Motto: So kommt ihr mir/uns nicht davon?
Hat "Jemand" vielleicht noch tagelang auf den Lorenz gewartet, nachdem die
Hofgemeinschaft bereits ermordet war, um auch ihn aus dem Weg zu räumen, da er nun das "Hurenhaus" auch noch vor seiner gerechten Strafe bewahrt hat?
Wo ist eigentlich Grubers Schießprügel abgeblieben?
Wie könnte man den Spruch "Gott gedenkt der armen..." interpretieren, wenn quasi durch "Jemand" Gottes "Gedenken" durch eine "Rachetat von göttlicher Hand" in die Hand genommen hat?


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Mordfall Hinterkaifeck

17.04.2011 um 00:20
Ein Täter trifft ständig Entscheidungen. Das fängt bei der Wahl der Tatzeit, des Tatortes und der Auswahl des Opfers an.

Welche Tatwaffe benutzt er? Eine mitgebrachte oder eine Waffe der Gelegenheit, also eine, die er am Tatort vorgefunden hat. Was macht er nach dem Verbrechen mit den Opfern?

Lässt er sie liegen oder versteckt er sie? Lässt er die Tatwaffe zurück oder nimmt er sie mit? Alle diese Entscheidungen muß er in kürzester Zeit treffen.

-Das Abdecken der Opfer ein symbolischer Akt?
-Der Täter wollte symbolisch etwas wieder gut machen?
-Er hat einen Mord begangen. Was gibt es hier noch zum wieder gut machen?

Ein mit einem Tuch oder einer Decke abgedeckter Toter kann ausdrücken, dass der Täter den Anblick des Toten nicht ertragen konnte.

Er verdeckt, er versteckt die Leiche, so als wäre sie gar nicht existent, ermeidet den Raum.
Ich sehe euch nicht, ihr könnt mich nicht sehen.


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Mordfall Hinterkaifeck

17.04.2011 um 01:09
@Lahkai
Zitat von LahkaiLahkai schrieb: Der Fehlboden. Warum sollte man dort die Haue verstecken.
Du meinst, die Haue wurde nicht wirklich im Fehlboden gefunden... oder der Fund wurde "arrangiert"?
Pöser Pursche ;-) Gefällt mir.

@PfarrerBraun
@Lahkai

Eure Theorien sind durchaus nachvollziehbar und irgendwo auch schlüssig. Darum geht es aber hier nicht. Wenn ich @canales richtig verstanden habe, dann geht es um die Frage "Kannte(n) der / die Täter die Opfer" oder woran machen wir fest, dass der / die Täter die Opfer gekannt haben oder ev. nicht gekannt haben (bitte um Korrektur).

Da hat @AngRa Ausführungen dazu gebracht, die nahelegen sollen, dass sie sich gekannt haben "müssen" oder der / die Täter und die Opfer in einer Beziehung standen (welche Art von Beziehung spielt erstmal keine Rolle).

Meiner Meinung nach gibt es Nichts, was bestätigt, dass sie sich gekannt haben. Aber genau so wenig finde ich einen "Beweis", dass sie sich nicht gekannt haben.

Das Tatwerkzeug, das Versteck des Tatwerkzeuges, der Hund, die Örtlichkeiten, das Töten der Kinder, Aufenthalt auf dem Hof / immer wieder zurück kommen... das alles könnte auf Bekannte oder auch Fremde passen.

Ich stelle mir an der ganzen Geschichte nur eine Frage. So wie die Verletzungen aussehen, wurde der Krezupickel (aus dem Futterdrog) ebenfalls benutzt. Mal abgesehen davon, dass es für mehrer Täter spricht (warum sollte ein Täter das Tatwerkzeug wechseln?), warum wurde die Reuthaue versteckt und der Kreuzpickel nicht.

Eine Antwort könnte sein, dass der Täter den Fehlboden nicht öffnete, weil er die Haue verstecken wollte, sondern die Haue zum öffnen des Bodens benutzt hatte, weil er darin "etwas " suchte und das Gesuchte genau da im Fehlboden lag. Dann legt er die Haue rein und macht den Boden wider zu.
Wobei ich mir dann wieder keinen Reim darauf machen kann, warum er sich die Mühe machte, den Boden überhaupt wieder zu zu machen, wäre das nicht egal gewesen? Und, ist eine Reuthaue das ideale Werkzeug um einen Fehlboden zu öffnen? Da gab es doch auf dem Hof sicher geeingnetere Werkzeuge?


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Mordfall Hinterkaifeck

17.04.2011 um 08:45
Immer wieder heißt es, der/Täter habe/n sich nach der Tat vier Tage lang noch auf dem Hof aufgehalten. Was spricht dafür, was dagegen? Ich glaube, dass dieses Aufhalten am Tatort einfach nur zur Mär "Mythos HK" beiträgt und nicht fundiert ist (lasse mich aber jetzt gern vom Gegenteil überzeugen).

Der Monteur z.B. spricht vom Brüllen der Kühe, als er mit seiner Arbeit fertig ist brüllen die Kühe noch immer (die erdrosseln sich bald in ihren Ketten).

Den sauber gefegten Stallgang haben ja wohl die Bewohner am Abend vor der Tat hinterlassen.

Beim Eintreffen der Polizei waren die Kühe still. Das kommt aber nicht daher, dass sie inzwischen gefüttert wurden, sondern stellt sich bei Kühen ein, wenn sie tagelang nichts zu fressen bekommen, also unversorgt sind.

Und hat nicht nach dem Auffinden der Leichen der Schlittenbauer zwei Kälbchen (oder waren es Schweine?) mit zu sich nach Hause genommen, weil die in einem ganz jämmerlichen Zustand waren?

Was spricht denn jetzt bitte für ein Aufhalten des/der Täters auf dem Hof? Außerdem ist der Hof sehr klein, wenn man mal die Maße nimmt. So ein Zimmer hat man doch in einer Stunde durchwühlt! Würde mich jetzt mal auf eine Diskussion dieser Punkte freuen ...


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Mordfall Hinterkaifeck

17.04.2011 um 10:22
@Schissler

Meine Vorstellungen zu dieser Sache habe ich schon früher hier einmal hinterlegt.

Aber noch einmal:
Ich vermute, dass der Täter am Freitag abend nach vollbrachter Tat das Anwesen HK verlassen hat. Dabei hat er weder nach Papieren gesucht, noch die Leichen zugedeckt noch hat er die Reuthaue versteckt, sondern fluchtartig das Anwesen durch die Haustüre verlassen.
Erst am Samstag abend, als er wieder einen klaren Kopf hatte, ist er nach HK zurückgekehrt. Erst dann hat er die Aufräumarbeiten vollzogen.
Dass er bei dieser Gelegenheit auch die Tiere gefüttert hat ist anzunehmen. Der Grund seines Besuches war aber ein anderer.

Danach, also am Samstagabend, verliess er HK und nach meiner Vermutung ist er nicht mehr dorthin zurückgekehrt, sondern wartete ab, bis die Tat entdeckt wurde.

pilvax


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Mordfall Hinterkaifeck

17.04.2011 um 13:07
@pilvax,

ich verstehe den Grund der Aufräumarbeiten nicht ganz.
Was war so wichtig nochmals zurückzukehren und sich in Gefahr zu bringen?
Das Abdecken der Opfer, das Verstecken des Tatwerkzeuges, irgendwelche Papiere?
Was wäre für einen Täter aus der Nachbarschaft so belastend gewesen um es "unaufgeräumt" liegen zu lassen?

@Schissler,

abgesehen von der Aussage des Monteurs Hofner und den zugegebenermaßen unterschiedlichen Einschätzungen über die Fütterung des Viehs sprechen das Fehlen von Nahrungsmitteln (Brot und Speck), die Kuhlen im Heu und auch die zurückgezogenen Dachziegel dafür, dass sich der/die Täter noch länger auf dem Hof aufgehalten haben. Desweiteren gibt es Zeugenaussagen darüber, dass in in diesen Tagen, der Kamin geraucht, Taschenlampen aufgeblitzt, Personen begegnet wurden.
Einzelne Aussagen und Indizien können sicherlich in Frage gestellt werden, ob aber die Summe ins Reich der Mythen gestellt werden kann, da habe ich meine Zweifel.

@Heike75,

richtig, ich nenne mal den Hund. Er hat nicht gebellt, kannte also den Täter. Weshalb trägt er dann eine Verletzung? Dies widerspricht sich doch. Dass sich der Hund, der ja auf dem Hof aufwuchs von einem Rind treten lässt halte ich für fast ausgeschlossen.


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Mordfall Hinterkaifeck

17.04.2011 um 13:48
@canales
Das Fehlen von Nahrungsmitteln: woran mach man denn fest, wieviel gefehlt hat, also in einem 6-Personenhaushalt vorher noch da war? Auch da können Vorräte schon zur Neige gegangen sein.

Die Kuhlen im Heu und die verschobenen Dachziegel, okay, das läßt sich nicht von der Hand weisen, deutet auf ein Verweilen auf dem Hof hin. Zwei Kuhlen wurden auf dem Heuboden entdeckt - das würde aber dann doch eindeutig auf zwei Täter hinweisen.

Laut welcher Zeugenaussage soll der Kamin geraucht haben?
Leuschner, S. 31:
"Wo die wohl alle sind, denkt sich der Postschaffner, dann radelt er nach Gröbern zurück. Als er hinter sich schaut, fällt ihm auf, dass trotz der Kälte kein Rauch aus dem Schornstein steigt." Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Täter den Ofen befeuert haben, das wäre doch viel zu riskant gewesen! Doch lieber frieren als nach einem 6-fach Mord geschnappt werden.


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Mordfall Hinterkaifeck

17.04.2011 um 13:49
Der Hund hatte nicht gebellt weil er den Hauer kannte, allerdings kann der Hund logischer Weise
eins drauf bekommen haben, weil er nicht folgsam war mal darüber nachgedacht?


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Mordfall Hinterkaifeck

17.04.2011 um 15:08
@canales
@lörner
Zitat von canalescanales schrieb: Er hat nicht gebellt, kannte also den Täter. Weshalb trägt er dann eine Verletzung?
Wir wissen doch gar nicht, ob der Hund gebellt (gemeldet) hat oder nicht. Mein Spitz bellt, egal ob Fremde oder Bekannte kommen.

Es gibt zwei Möglichkeiten:
1.) Der Hund konnte sich frei im Stall (oder wo auch immer) bewegen und ging gegen die Eindringlinge. Sie haben ihm Eins über gebraten um ihn zu fangen und anzubinden/in einen anderen Raum zu bringen.
Hätte er die Täter gekannt und deshalb nicht angebellt, hätte er sie auch nicht angegriffen. Warum sollten die Täter ihn dann schlagen?
Wenn der Hund aber angegriffen hat, dann schweigt der Hund dabei nicht, sondern bellt die, die er angreift, an.
2.) Der Hund war schon angebunden. Dann ging doch von dem Hund keine Gefahr aus. Warum sollte man ihn dann schlagen?
Weil er nicht aufhören wollte zu bellen!

@lörner
Zitat von lörnerlörner schrieb: Der Hund hatte nicht gebellt weil er den Hauer kannte, allerdings kann der Hund logischer Weise eins drauf bekommen haben, weil er nicht folgsam war mal darüber nachgedacht?
Was meinst Du mit "nicht folgsam war"? Stöckchenwerfen werden die Täter wohl nicht mit ihm gespielt haben.
Entweder er greift die Täter an, was nie ohne bellen oder kläffen abgeht oder er war angebunden und wollte nicht mehr auffhören zu bellen. Sonst hatten die doch keinen Grund diesen Hund zu schlagen.


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17.04.2011 um 15:17
@Schissler
Zitat von SchisslerSchissler schrieb: Das Fehlen von Nahrungsmitteln: woran mach man denn fest, wieviel gefehlt hat, also in einem 6-Personenhaushalt vorher noch da war? Auch da können Vorräte schon zur Neige gegangen sein.
Weil man Essensreste auf dem Dachboden gefunden hatte. Und auch Reste von Essen, dass schon verdaut ist und an anderer Stelle wieder raus kommt, meistens übel riechend.
Zitat von SchisslerSchissler schrieb: Laut welcher Zeugenaussage soll der Kamin geraucht haben?
Wenzeslaus Bley
Ich denke, dass der Abzug vom Backofen gemeint war und nicht der Kamin auf dem Dach des Hauses.
Bley wurde von einem Mann mit Taschenlampe geblendet, der sich am Backofen zu schaffen machte. Es ergibt also einen Sinn.


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Mordfall Hinterkaifeck

17.04.2011 um 18:06
@Heike75
Zitat von Heike75Heike75 schrieb:Bley wurde von einem Mann mit Taschenlampe geblendet, der sich am Backofen zu schaffen machte. Es ergibt also einen Sinn.
Also, dass Bley von einer Taschenlampe am Backofen geblendet wurde ist mir neu, dann wäre er ja schon die dritte Person, der das passiert sein soll - Sorry für mich nicht nachvollziehbar!


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17.04.2011 um 18:36
@arschimedes
@Heike75
Das war der Michael Plöckl.


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17.04.2011 um 19:07
@arschimedes
@Schissler

Eben nicht, bitte die Frage lesen! Es gibt keine Aussage von Michael Plöckl!

Die Frage lautete:
Zitat von SchisslerSchissler schrieb:Laut welcher Zeugenaussage soll der Kamin geraucht haben?
Anwort von mir:
Zitat von Heike75Heike75 schrieb:Wenzeslaus Bley
Wenzeslaus Bley berichtete dies in seiner Zeugenaussage. Michael Plöckel selbst hatte dies nie ausgesagt. Also war der Bley der Zeuge. Und nach dessen Aussage wurde gefragt.


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17.04.2011 um 19:30
@Heike75
@arschimedes
Korrekt, Heike! Aber die Aussage kannte ich schon, dass auf dem Weg vom Wirtshaus nach Hause Rauch am Backofen beobachtet wurde und das Gefuchtel mit der Taschenlampe. Es wurde hier auch mal diskutiert, ob der/die Täter die blutigen Kleidungsstücke hätte verbrannt haben können.

Mir ging es jetzt aber mehr um die Aussage des Postschaffners, dass "trotz der Kälte kein Rauch aus dem Schornstein steigt". Das deutet nicht darauf hin, dass jemand sich im Haus aufhält.


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17.04.2011 um 19:44
@Schissler
Keine Ahnung wo Leuschner das her hat. Es gibt 2 Aussagen (beide 1952) vom Postboten Mayer, erwähnt wird es aber in beiden nicht.

Mayer soll 1922 von der Gendarmerie Hohenwart vernommen worden sein. Dazu gibt es aber keine Schriftstücke (mehr). Deshalb kann ich mir nicht vorstellen, dass Leuschner aus der Ecke was wusste. Und wenn, es war ein wichtiges Detail, Mayer hätte doch 1952 nochmal etwas dazu erwähnt...!?

Habe es für mich in die Ecke "Leuschners künstlerische Ausschmückungen" abgelegt.


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17.04.2011 um 19:56
@Heike75
Könnte eine Erklärung sein, stimmt, das ist aber sprachlich sehr fein differenziert. Also sagen wir mal ganz einfach: es war saukalt, trotzdem heizen die HKer nicht ein (weil kein Rauch). Trotz der Kälte war aber jemand am Backofen (und der hat schon mal kein Brot gebacken ...)!


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