Mordfall Hinterkaifeck

margaretha schrieb:Angeblich gibt es noch dieses Schreiben das er keinen weiteren (finanz.) Verpflichtungen nachkommen muss.

jetzt wird´s interessant. ein vertrag gilt nämlich nicht, wenn er sittenwidrig ist.

und es ist die frage, in wieweit es sittenwidrig ist/war, ein gesetzlich verbrieftes recht für die zukunft einfach aus zu schalten - was ja mit diesem vertrag, in dem auf zukünftige alimente verzichtet wurde, erreicht hätte werden sollen.

schätze, das wäre ein langwieriger und teurer prozess geworden.

@off-peak,

ich hab meine Zweifel, ob dieser "Vertrag" überhaupt sittenwidrig ist.

Grüße
canales

@margaretha
Die ganze Geschichte um die Vaterschaft, Heirat, Nichtheirat ist schwer durchschaubar. Wer da wen übervorteilt hat ist nicht so eindeutig. Der LS hatte sicher auch materielle Interessen, geheiratet wurde damals aus Vernunftgründen, die Liebe war Nebensache Der LS hat die Vaterschaft auch erst nach einigen hin und her anerkannt. Dazwischen lag auch noch die Anzeige wegen Inzest, die aber wieder zurückgezogen wurde. Vielleicht ist da auch Geld geflossen, wer weis ? Aber in diesen Streitereien lag sicher ein Hauptgrund des späteren Zerwürfnisses.
Das mit den verträgen stimmt schon, wenn sie gegen geltendes Recht verstossen sind sie null und nichtig. WIE ein Prozess wegen Alöimentenachforderung ausgegangenwäre da trau ich mir kein Urteil abzugeben.Vielleicht hat sie in Schrobenhausen erfahren das die Sache so einfach nicht war, ich kann da auch nur spekulieren.

@off-peak

off-peak schrieb:jetzt wird´s interessant. ein vertrag gilt nämlich nicht, wenn er sittenwidrig ist.
und es ist die frage, in wieweit es sittenwidrig ist/war, ein gesetzlich verbrieftes recht für die zukunft einfach aus zu schalten - was ja mit diesem vertrag, in dem auf zukünftige alimente verzichtet wurde, erreicht hätte werden sollen.

Ganz egal, ob der Vertrag nun gegriffen hätte oder nicht...

Nehmen wir an, es wäre soweit gekommen und LS hätte den "Vertrag" ausgepackt... das hätte doch die ein oder andere Frage an die Mutter und den Vormund aufgeworfen. Wie sollten sie nun erklären, dass sie mehr wollen, wenn die Ursprungssumme von ihrem eigenen Geld bezahlt wurde...? Erst gibst sie ihm schriftlich, dass sie nichts mehr will und dann überlegt sie es sich doch anders?

Bekannt war es auf jeden Fall, Zusammenfassung Pielmayer, Zitat:

"Trotzdem hat Schlittenbauer zu Protokoll des Vormundschaftsgerichts Schrobenhausen vom 30.September 1919 die Vaterschaft zu diesem Kinde anerkannt und sich zur Zahlung einer Abfindungssumme von 1800 Mark verpflichtet, offenbar nur deswegen, weil ihm Andreas Gruber und Viktoria Gabriel die nur zum Schein verlangte Abfindungssumme von 1800 Mark selbst zur Verfügung gestellt haben."

@opal,
da hast Du recht, dass war ein ganz schöner Hick-Hack. "Verloren" hat der Lenz bei der Sache aber nichts... ausser Nerven.

opal schrieb: Vielleicht hat sie in Schrobenhausen erfahren das die Sache so einfach nicht war, ich kann da auch nur spekulieren.

War sie denn in Schrobenhausen? Wen hat sie denn gefragt und wo warum hat dieser Mensch nach den Morden keine Angaben zu dem Besuch gemacht?

Heike75 schrieb:Nehmen wir an, es wäre soweit gekommen und LS hätte den "Vertrag" ausgepackt... das hätte doch die ein oder andere Frage an die Mutter und den Vormund aufgeworfen. Wie sollten sie nun erklären, dass sie mehr wollen, wenn die Ursprungssumme von ihrem eigenen Geld bezahlt wurde...? Erst gibst sie ihm schriftlich, dass sie nichts mehr will und dann überlegt sie es sich doch anders?

Ich denke schon auch das da Fragen gekommen wären. Ob so ein Schrieb greift, weiß ich nicht.

margaretha schrieb:Angeblich gibt es noch dieses Schreiben das er keinen weiteren (finanz.) Verpflichtungen nachkommen muss.

Dabei handelt es sich um eine angebliche Bestätigung, einen Zettel von der Viktoria Gabriel, nach der Schlittenbauer keinen Pfennig für die Vaterschaft zu zahlen hatte.
Der Zettel wäre dann beim Brand seines Hauses 1926 verbrannt.

Das interessante dabei ist, warum Schlittenbauer auf eine derartige Bestätigung hingewiesen hat, wenn er doch mit der amtlich geregelten Abfindung von 1800 Mark von weiteren Zahlungen ohnehin befreit war.
Er und auch Viktoria Gabriel wussten ja 1918/19, als dieser Zettel ausgestellt worden sein soll noch nicht, dass es 1921/22 zu einer Neuregelung der Alimentierung kommen würde.

Was sollte also der Hinweis, dass auf Grund dieses Zettels keinerlei Zahlungen mehr zu leisten wären ?
Vielleicht hat er damit doch indirekt auf Nachforderungen von Seiten der Hinterkaifecker hingewiesen ?

pilvax

@pilvax

pilvax schrieb: Er und auch Viktoria Gabriel wussten ja 1918/19, als dieser Zettel ausgestellt worden sein soll noch nicht, dass es 1921/22 zu einer Neuregelung der Alimentierung kommen würde.

Ist es denn zu einer Neuregelung der Alimentierung gekommen? Nein.
Es wurden Zahlungen gewährt, da aufgrund der Geldentwertung die monatliche Summe nicht mehr im entferntesten das wert war, was sie vielleicht 5 Jahren zuvor noch wert war.

Lorenz war auf dem Papier der Vater. So ein Kind lebt aber und es kann Einiges passieren. Wenn er die Vaterschaft angenommen hat, dann bleibt er ein Leben lang der Vater und Lenz konnte 1919 nicht wissen, was in 10 Jahren ist.
Das er sich da abgesichert hat ist doch nachzuvollziehen. Dabei ging es wohl nicht nur ums Geld.

Wie war eigentlich dass Verhältnis LS zu Gabriels?

Eine interessante "Gemengelage der Interessen", wie ich mir vorstellen kann.

Gruß aus Gröbern

@Kailah
Eine interessante Frage, vielleicht weiß das jemand.

@troadputzer,
sorry, habe es im STRESS übersehen .... bin aktuell oft "woanders" :-) : Danke für Deine gute Übersicht ( hier am 17.4.) in punkto (abgebrochene) Kur von Lenz !
*****
Bernie

@Bernstein,

danke für das Lob, aber ich habe nur einen alten Beitrag vom Forscher @Badesalz kopiert, damit es keine Verwirrung darüber gibt, was Bley zur abgebrochen Kneippkur des hier heiß Umstrittenen ausgesagt hat.

@Kailah,
in der Hieber Doku aus 1991 spricht eine Nachfahrin der Fam. Gabriel über den Lenz.
Hast Du die Doku? ´Dann kuck mal an der Stelle, ander der Trecker alleine durchs Bild fährt, kurz davor oder danach (weiss nicht mehr genau) spricht die Frau.

Kucks mir aber auch gerne an und berichtet Dir dann davon.

ob sich der fall jemals aufklären wird?

nur, wenn mal ein echtes tagebuch auf taucht.

Konrad Paul Kujau ist aber bereits seit dem 12. Sept. 2000 tot! :)

oje! dann müssen wir es wohl selbst schreiben . :)

@troadputzer
@off-peak

Ich wüsste nicht, dass Kujau irgendetwas aufgedeckt hätte, außer allgemeiner menschlicher Neigung zur Blödheit, Sensations- und Geldgier.

Daher also die Frage:

Warum 'quaken' in diesem Forum, wenn dies die erklärte Haltung ist?

Grüße aus Gröbern

Offensichtlich hast Du die Ironie nicht bemerkt. Ich glaube nämlich nicht, daß der Täter ein Tagebuch geführt hat.

Ü'brigens, wie sagt der Wildbachtoni immer so schön am Schluß:“ Wenn man die Regeln befolgt, dann ist der Berg euer Freund.“ Das ist auch symbolisch gemeint, nicht daß Du gleich wieder mit den Fröschen ankommst. Nix fier unguat. Pfiat God!

@troadputzer
Gut Purche!

@troadputzer
..... aber vielleicht, wenn schon nicht der Täter, jeman anderes.