Mordfall Hinterkaifeck
05.10.2020 um 13:15Anzeige
frauZimt schrieb:Wer das Leben auf einem Bauernhof kennt weiss, dass einer Person die Aufgabe obliegt abends, nochmal nach dem Rechten zu sehen und die Türen, die Luken zu schließen.Wie lange mag so eine Abfolge dauern vom ersten bis zum 4. Opfer, Deiner Einschätzung nach?
Es wird geguckt, ob die Tiere versorgt sind, ob sie richtig angebunden sind- oder frei. Je nach dem.
Und im Haus wartet man auf das Familienmitglied, das den Rundgang macht. Wenn dieses Familienmitglied nicht zur gewohnten Zeit zurückkommt, macht man sich sofort Sorgen. Dann muss irgendwas passiert sein. Es muss ja nicht Dramatisches sein, aber das Familienmitglied braucht Hilfe.
Dann geht der Nächste los, nachsehen.
Wenn diese Person auch nicht zurückkommt, geht der nächste nachsehen, womit die beiden Schwierigkeiten haben.
frauZimt schrieb:Wer das Leben auf einem Bauernhof kennt weiss, dass einer Person die Aufgabe obliegt abends, nochmal nach dem Rechten zu sehen und die Türen, die Luken zu schließen.Richtig. Und weil alles so gut verschlossen war, und der Gruber schon in der Unterbuxe, denke ich, er war schon durch und hat die Bude dicht gemacht.
EdgarH schrieb:klingt logisch für mich. so kann es gewesen sein.@EdgarH
frauZimt schrieb:Ich bin nur immer dafür, zuerst zu gucken, ob es eine einfache Erklärung gibt.absolut- auch mein credo :-)
frauZimt schrieb:Ich kenne diese abendlichen Rundgänge aus meiner Familie. Das sind feste Rituale.das kann sehr gut sein. das spricht dann aber eher wieder für eine ungeplante tat. also vielleicht nicht der einbruch, der war geplant. aber die auseinandersetzung, an deren ende es dann 6 tote gab, war nicht geplant. ein raub, aber kein raubmord. ich kriege sonst nicht zusammen, warum die täter offensichtlich unbewaffnet waren bzw. zumindest zur tötung die haue nahmen, von der sie nicht wissen konnten, dass sie da sein würde. hast du da eine erklärung?
Ohne den letzten Rundgang legt sich niemand schlafen. Als Landwirt bist du für alles verantwortlich, für jeden Türriegel, jeden Zaun, jedes Tier.
Die Nächte sind nur so kurz wie nötig.
Wenn sich wirklich "Gesindel" auf dem Hof rumgetrieben hat, mit der Absicht zu rauben, mussten die nur warten, bis im Haus die Lichter aus sind, plus Zeit zum Einschlafen.
Möglicherweise hat der Hund angeschlagen und die Eindringlinge gemeldet.
Den Schlag vor den Kopf könnte der Hund dann sofort erhalten haben. Die Hausbewohner waren trotzdem alarmiert und jemand ging nachsehen.
Andreas Gruber trug bei Auffindung nur Hemd und Unterhose.
Entweder Viktoria ging allein und ihr Vater lag schon im Bett, bzw. machte sich bettfertig-
oder die Geräusche waren so alarmierend, dass er (ohne in eine Hose zu springen) mit seiner Tochter in den Stall gegangen ist.
frauZimt schrieb:Leider konnte ich mir die Ausstellung über HK 2016 in Ingolstadt nicht angucken.die habe ich gesehen. war sensationell. da wurde übrigens ein in der öffentlichen diskussion manchmal etwas in den hintergrund geratene "erbschaftsspur" erwähnt, also klassisch cui bono.
frauZimt schrieb:Ich persönlich schließe nur HK als Versteck für Miltärmaschinen/Munition/Konstruktionspläne aus.ich auch, und die marsmenschen ;-)
EdgarH schrieb:die habe ich gesehen. war sensationell. da wurde übrigens ein in der öffentlichen diskussion manchmal etwas in den hintergrund geratene "erbschaftsspur" erwähnt, also klassisch cui bono.@EdgarH
frauZimt schrieb:Es gab auch Diskussionen?nee, ich meinte damit die chats hier, die HK seite,, die ein oder andere tv doku... das habe ich mit "öffentlicher diskussion" gemeint.
Hathora schrieb:Ich stelle mir vor, dass zwei bekannte Männer in der lausig kalten Nacht um Nachtlager gebeten haben. (Hamsterer, Handwerker, Störarbeiter).das müsste dann nach der ankunft der magd geschehen sein. andererseits hätte der gruber da leute reingelassen? er war ja eh beunruhigt? habe da zweifel.
EdgarH schrieb:da wurde übrigens ein in der öffentlichen diskussion manchmal etwas in den hintergrund geratene "erbschaftsspur" erwähnt, also klassisch cui bono.Weil ich als einer der drei Kuratoren die Ausstellung miterstellt habe und es viel zu wenige Diskussionen dazu gab: was genau meinst Du mit der „Erbschaftsspur“, die dort erwähnt ist? Nutznießer war ja eine große Erbengemeinschaft und insbesondere die Halbschwester hat finanziell profitiert. Wenn Du aber auf die Gabriels abzielst, so ist m.E. nicht die Frage, bei wem der Hof tatsächlich landete sondern vielmehr die, ob man vor der Tat damit rechnen konnte...
EdgarH schrieb:das müsste dann nach der ankunft der magd geschehen sein. andererseits hätte der gruber da leute reingelassen? er war ja eh beunruhigt? habe da zweifel.Dass er schon mal Leute übernachten liess, ist überliefert.
EdgarH schrieb:er war ja eh beunruhigt? habe da zweifel.Klar, dass der Gruber nicht die Haustür aufgerissen und willkommen geschrien hat. Einen Fremden hätte er zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich tatsächlich nicht reingelassen. Deswegen vermute ich, dass die Leute der Familie bekannt waren. Gruber war arglos! Deswegen mussten auch alle sterben, auch die Cilli.
EdgarH schrieb:Ok, ja wäre denkbar. Dann müssten die Gäste vermutlich irgendwann zwischen 18.00 und 21.00 Uhr gekommen sein.Ich schätze mal, sie kamen so um 19.30. Bisschen Palaver, dann ab in den Stadel, kurz nach 20.00 begab sich Gruber ins Schlafgemach, daraufhin schlich sich Viktoria davon. Sie starb als erste um 20.15 dann ging es Schlag auf Schlag.
EdgarH schrieb:Konnte man Deiner Ansicht nach ahnen, wer was erbt? Oder umgekehrt: wer konnte den wissen, dass er profitiert?Es dürfte bekannt gewesen sein, dass der Hof auf Viktoria und Cilli lief. Das sicherlich.