@krimilover Ja, weil Dir das subjektiv so gut gefällt...
@EdgarH Das Verdecken der Leichen wird von Profilern unterschiedlich interpretiert.
Hr. Wiest hat im Hieberfilm tatsächlich eine persönliche Motivation dahinter vermutet, eine Art Wiedergutmachung, was für eine persönliche Beziehung zwischen Täter und Opfer spricht.
Im Antenne Bayern Podcast kamen Axel Petermann und Prim.a Dr.in Adelheid Kastner zu Wort, die dieser Sache eher pragmatische Gründe bescheinigten (freie Laufwege und Sichtschutz von außen).
So eindeutig ist das nicht. Kann sich halt Jeder auf das stürzen, was in die eigene Geschichte passt.
Ein für mich sehr interessanter Fall ereignete sich am 31. März 1935 in Daberg (Bezirksamt Cham). Dabei wurden der 17jährige Richard, seine Mutter und seine Großmutter erschlagen/erdrosselt.
Einzelheiten dazu gibts in unserem Wiki:
https://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Sonstiges:_Beispielhafte_Kriminalf%C3%A4lleOder im Forum (Registrierung nötig, deshalb zitiere ich hier meinen eigenen Beitrag dazu, was die Verdeckung angeht:
https://forum.hinterkaifeck.net/index.php?topic=2848.0...
Seine Wut richtete sich nur gegen die beiden Frauen, doch weil Richard ein Zeuge gewesen wäre, wurden die Mordpläne auch auf ihn ausgedehnt.
...
Er ging durch die Scheune in den Stall und von dort ins Wohnhaus. Neben der Treppe zum Speicher sah er ein Beil. "Das hat mir gut in meinen Plan gepasst. Mit einem Beil ist es einfacher, jemanden zu erschlagen".
Er musste eine halbe Stunde warten, bis Maria heimkam. Als sie die Kammer betrat warf er ein weisses Leinentuch über ihren Kopf und schlug mit der Breitseite des Beils mehrmals zu. Maria ging zu Boden, es bildete sich eine Blutlache. Ludwig griff nach einer Wäscheleine, schlang sie um Marias Hals und erdrosselte die nur noch schwach atmende Frau. Danach schob Ludwig die Tote halb unter das Bett, damit niemand beim Betreten der Kammer sofort die Leiche gesehen hätte.
...
Gegen 11:15 kam Richard heim. Ludwig überraschte ihn im Flur, wo er sofort mit der Breitseite des Beils zuschlug. Den schwer Verwundeten schleppte Ludwig in den Keller, holte anschliessend ein weiteres Tuch aus der Schlafkammer und die Wäscheschnur, mit der er zuvor schon Richards Mutter getötet hatte. Im Keller erdrosselte er Richard ebenfalls und zog ihm Schuhe und Strümpfe aus, um sie an sich zu nehmen.
Als er wieder nach oben kam stand schon Katharina vor ihm und beschimpfte ihn. Ludwig ermordete auch sie mit dem Beil und schleppte sie in den Keller und deckte beide Leichen ab.
Danach machte Ludwig sauber. Vom Pumpbrunnen holte er Wasser und reinigte die Böden. "Um 12 Uhr war ich mit der ganzen Arbeit fertig".
Der Täter und die Opfer waren verwandt, hatten aber keinen Kontakt. Auf den Täter hätte am nächsten Tag ohnehin eine Haftstrafe gewartet und er wollte dort übernachten, was ihm nicht gestattet war. Er fühlte sich ungerecht behandelt und auch vom Leben betrogen, was sich in der Nacht unter freiem Himmel so kumulierte, dass er Mordpläne schmiedete.
Er deckte die Leichen ab, aus rein praktischen Gründen.
Außerdem verblieb er noch eine Zeit auf dem Hof, machte es sich gemütlich und versuchte sogar, das Vieh zu verkaufen.
Die Tat wurde erst Tage später entdeckt, weil der Richard an seiner Arbeitsstelle vermisst wurde.
Den Fall hab ich damals gefunden in folgendem Buch:
Titel "Verurteilt und Hingerichtet, berühmte Kriminalfälle aus Oberpfalz und Niederbayern"
Autor: Johann Dachs
Verlag: Mittelbayerischer Verlag
ISBN: 3-931904-72-5