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Mordfall Hinterkaifeck

51.759 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

13.07.2022 um 22:33
Hat denn irgendjemand eine Idee, warum fast alle Angriffe auf die rechte Seite der Opfer erfolgten? Laut Protokollen sind die „Schläge“ auf die rechte Gesichtshälfte erfolgt. Wenn ich, als Rechtshänder, mir vorstelle ich würde vor einem Opfer stehen, könnte das hinkommen. Dazu müsste das Opfer mir aber immer gerade gegenüber stehen.

Der/ Die Täter müssten dazu das Opfer sozusagen aufgestellt haben. So nach dem Motto: Stell dich hin und bewege dich nicht.

Mache ich einen Denkfehler? Es sei denn, er stand immer genau an der Tür, so dass die Opfer immer an der selben Stelle getroffen wurden, quasi beim „reinlaufen“. Der Täter müsste dann irgendwie immer an der selben Stelle gestanden haben.

Gewissermaßen „reingelockt“. ? Denkfehler?

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Mordfall Hinterkaifeck

14.07.2022 um 00:32
Ich kann mir vorstellen, dass der erste Schlag auf die rechte Seite erfolgte, das Opfer zur Seite fiel und dann immer weiter auf diese Seite eingeschlagen wurde. Dazu müssten sie ja nicht stehen und ich glaube auch, dass niemand bei solchen Schlägen noch lange steht.
Es spricht dafür, dass die Opfer hereingekommen sind. Bei einer Flucht aus dem Stall wäre die andere Seite getroffen worden, wenn der Täter denn immer im Vordergrund agierte.
Warum sollten alle nacheinander in den Stall gehen? Warum versucht niemand zu fliehen und Hilfe zu holen? Es dauerte ja auch, auf jedes Opfer mehrfach einzuschlagen. Wurden sie vom Wohnbereich in den Stall geschickt, weil jemand bewaffnet dort stand?


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14.07.2022 um 03:24
@Lady16
Ok, das mit dem Hinfallen ist erstmal richtig. Allerdings müssten dann alle, bis auf das Kleinkind, was im Wagen durch das Verdeck erschlagen wurde, auf die selbe Seite gefallen sein. Auch die Magd in ihrer Kammer. Ich muss nochmal genau lesen, ich meine, alle wurden auf der rechten Seite getroffen und nur die Cilli hatte zusätzlich einen Schnitt am Hals.Die Frauen, oder zumindest eine, das ist auch mal wieder unklar, Würgemale.

Eines aber haben alle gemein, die Verletzungen rechts.


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Mordfall Hinterkaifeck

14.07.2022 um 09:33
@Merowinga :
Zitat von MerowingaMerowinga schrieb:Mache ich einen Denkfehler? Es sei denn, er stand immer genau an der Tür, so dass die Opfer immer an der selben Stelle getroffen wurden, quasi beim „reinlaufen“. Der Täter müsste dann irgendwie immer an der selben Stelle gestanden haben.
Ich sehe da für die erwachsenen Opfer ab dem zweiten im Stall-/Stadelbereich prinzipiell keinen Denkfehler. Der Täter, der das Zuschlagen besorgte, lauerte in der Dunkelheit neben der offenstehenden Tür.

Für das erste Opfer dürfen wir das Würgen nicht vergessen, das höchstwahrscheinlich dem Schlagen voranging.

Und für die C.Ga. treten Abweichungen auf, die möglicherweise ihrer Größe geschuldet sind.

MfG

Dew


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14.07.2022 um 09:38
@Merowinga
Ich spreche jetzt nur von den Opfern im Stall. Es ist denke ich leichter, das Kind im Wagen zu erschlagen und dabei die rechte Seite zu treffen, als eine Reihe von Menschen, die aufrecht stehend und in Bewegung den Stall betritt. Wobei das echt merkwürdig ist. Als wenn alle nacheinander gucken gegangen wären, was da ist. Nacheinander, bucht zusammen. Das wäre weitaus schwerer gewesen für den Täter alleine so vorzugehen.


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14.07.2022 um 11:07
@Merowinga
@Lady16
Bitte vergeßt bei dieser Diskussion nicht folgendes: Wenn in der Obduktion von „rechter Seite“ die Rede ist, dann ist die Seite gemeint, die aus der Opfersicht rechts ist, also dessen rechte Seite. Für sein Gegenüber ist das die linke Seite, denn er sieht dessen rechte Seite links. Das hat hier schon oft zu Verwechslungen geführt.
Ich hoffe, ich habe mich verständlich ausgedrückt.
Wenn ich also als Rechtshänder „meinem“ Opfer direkt gegenüber stehe und hole mit meiner Hand nach rechts aus, dann kriegt mein Opfer die Ohrfeige auf seine linke Seite ab!


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Mordfall Hinterkaifeck

14.07.2022 um 11:46
@Hathora
Ok. Danke. Also ist der Mörder Linkshänder…😂… ja, ja so schnell kommt man wieder ins spekulieren. Das war natürlich nicht ganz ernst gemeint.

Ich habe nochmal über das arme Würmchen nachgedacht, welches so früh schon sein Leben beenden musste, und wahrscheinlich, auch das natürlich rein spekulativ, ein Anlass gewesen sein könnte.

Auch hier meine ich, für mich, ein Indiz durch die Art der Tötung, dass ein direkter Bezug zu den Opfern bestand. Durch das geschlossene Verdeck, dann das Kleid schnell drübergedeckt. Bloß nicht sehen was man da tut.


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14.07.2022 um 12:35
Zitat von MerowingaMerowinga schrieb:Merowinga
gestern um 22:33
Hat denn irgendjemand eine Idee, warum fast alle Angriffe auf die rechte Seite der Opfer erfolgten?
Meiner Meinung nach lassen sich die Morde bzw deren Hergang recht schlüssig rekonstruieren.

Diejenige, die die Würgemale am Hals hatte, Viktoria oder Cäcilia, ging von der Küche in den Stall. Warum auch immer, aber da sich höchstwahrscheinlich jemand in der Futterkammer aufgehalten hat, könnte der Hund, der ja nachts in den Stall gesperrt wurde, die Tür zur Kammer angebellt haben.
Dort dürfte es zur ersten Konfrontation zwischen Opfer und Täter gekommen sein, welcher die Situation zunächst mit Würgen unter Kontrolle bekommen wollte. Gleichzeitig konnte er sich aber nicht um den Hund kümmern, der mit Sicherheit seiner Pflicht nachkam und entsprechen Lärm verursacht haben muss.
Da ist es eigentlich nur folgerichtig, dass das nächste Opfer vom Wohnbereich herüber kam, was den Täter in Zugzwang brachte. Zum bellenden und möglicherweise beissenden Hund eine schreiende Frau und jene, die er würgte, mag sich auch noch gewehrt haben.
Eins gab das andere und dabei war der Mörder offensichtlich geübt. Ein Experte. Bei schlechten Lichtverhältnissen exakte, tödliche Schläge in konsequenter Folge auszuführen und dabei auch die räumliche Situation zu seinem Vorteil zu nutzen wäre sehr ungewöhnlich für jemanden, der das erste Mal in so eine Situation gerät.
Dass sich die Verletzungen auf die jeweils rechte Schädelseite konzentrierten, dürfte zumindest bei den Opfern in der Futterkammer der Örtlichkeit geschuldet sein. Wer vom Stall in die Futterkammer kam, hatte den Türflügel zu seiner Linken, also gewissermassen ein Schutzschild. Von dieser Seite hätte der Täter keine gleich effizienten Schläge setzen können. Eben dieser Umstand und dass der Mörder gezielt auf die empfindliche Schläfe einschlug zeigt m.E., dass dort kein Anfänger gewütet hat.


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14.07.2022 um 13:45
@Hathora
Danke für den Hinweis. Grundsätzlich ändert das aber nichts an der Merkwürdigkeit. Und es spricht weiterhin dafür, dass die Opfer nacheinander in den Raum gekommen sind.


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Mordfall Hinterkaifeck

14.07.2022 um 14:28
Zitat von Lady16Lady16 schrieb:Grundsätzlich ändert das aber nichts an der Merkwürdigkeit.
An diesem Fall ist zwar fast alles merkwürdig, mit am wenigsten zumindest für mich aber die Verletzungsmuster der Opfer.


Mal an meinen vorigen Beitrag anknüpfend ergibt sich die Reihenfolge m.E. aus dem Zustand der Opfer.

Als erstes wurde entweder Viktoria oder Cäcilia gewürgt. Neben den Wundmalen spricht hierfür die Bekleidung. Wenn der Hund angeschlagen hat, sieht naheliegenderweise derjenige nach, der noch nicht im Bett liegt.

Deswegen wird die andere der beiden Frauen - beide waren bekleidet, der Hund bellte evtl immer noch - die nächste gewesen sein.

Anschliessend ist nach logischen Gesichtspunkten der Hund ausser Gefecht gesetzt worden, denn hätte er weiter wild Radau gemacht, wären Cilli und Andreas vielleicht nicht im Nachtgewand durch den Stall spaziert. Auch der Umstand, dass in den Folgetagen vorbeikommende Personen nicht von einem bellenden Hund berichteten, spricht m.M. dafür, dass jener bereits in der Tatnacht einen nachhaltigen Dämpfer bekommen hat.

Danach mag es für eine Weile recht still geworden sein in Hinterkaifeck - bis sich irgendwann Cilli und schliesslich der Alte veranlasst sahen, nach dem Verbleib der Damen zu sehen.

Wie @Dew zuvor ausführte, könnten die durchaus abweichenden Verletzungen der Cilli mit ihrer geringeren Körpergröße zu tun haben, vielleicht gelang es ihr dazu, sich vor dem ersten Schlag zu ducken.
Als siebenjähriges Kind könnte sie die ungewöhnlichen Vorgänge der vergangenen Tage und Nächte (angebliche Geräusche vom Dachboden) bedrohlicher wahrgenommen haben als die Erwachsenen, weswegen sie u.U. als einzige auf eine Begegnung mit einem Fremden 'vorbereitet' war.
Wie auch immer, um sie kein weiteres Mal zu verfehlen, könnte der Mörder die Stockhaue wie einen Golfschläger benutzt, sprich einen vertikalen Schlag von unten ausgeführt haben. Die klaffende Wunde am Hals/Kinn spricht zumindest eher für eine Klinge aus dieser Richtung.

Zur Waffe und deren Handhabung wurde schon eine Menge ermittelt, z.B.:

Beitrag von dv (Seite 2.432)


Bei Maria Baumgartner muss man natürlich bedenken, wer sie war. Hatte eine Frau schon wenig Rechte, dann eine Magd noch weniger. Es stand ihr nicht zu, sich in die Angelegenheiten ihrer Arbeitgeber einzumischen.
Dazu war sie erst angekommen, kannte weder die räumlichen/örtlichen Gegebenheiten (ich meine in der Weise, dass sie auch bei Dunkelheit und unter Stress das Richtige zu tun in der Lage gewesen wäre - zB aus dem Haus schleichen und zum Nachbarn gehen), noch wusste sie über die Gepflogenheiten in Hinterkaifeck Bescheid. Was Voraussetzung gewesen wäre, um überhaupt Schlüsse zu ziehen.
Vielleicht kniete sich angesichts der Geräusche vor dem Kruzifix und betete.

Was ihre tödliche Verletzung an der selben Kopfseite wie bei den anderen betrifft, ergibt sich das aus einer nicht unähnlichen räumlichen Situation. Beim Blick auf das Polizeifoto sieht man, dass die Tür rechts und in der Nähe der rechten Zimmerwand angeschlagen ist. Um einen effizienten Hieb zu führen, musste der Mörder seine Waffe von links führen, womit er sie, wenn sie sich ihm zugewandt hatte, rechts am Schädel traf.


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Mordfall Hinterkaifeck

14.07.2022 um 14:54
@Donisl
Nichts anderes habe ich, wenn auch weniger ausführlich, beschrieben. Der Grund für das nacheinander in den Stall gehen ist natürlich austauschbar in den Theorien.
Ich finde es deshalb merkwürdig, weil der Täter offenbar gewartet hat, bis alle im Stall waren und dann den Rest tötete. Also nicht aktiv durch das Haus ging und unkontrolliert tötete.


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Mordfall Hinterkaifeck

14.07.2022 um 15:23
Zitat von DonislDonisl schrieb:Mal an meinen vorigen Beitrag anknüpfend ergibt sich die Reihenfolge m.E. aus dem Zustand der Opfer.
Beim ersten Lesen deines Beitrags, dachte ich ok klingt logisch.

Aber beim zweiten und dritten mal, wurde es leider immer unlogischer, da immer mehr Fragen und Ungereimtheiten auftauchten.
Vielleicht kannst du diese ja logisch erklären, bin gespannt.

Hier nun die Fragen bzw Ungereimtheiten:

1. Mit der ersten Person kommt auch der Hund in den Raum. Wie kann der Täter dann das erste Opfer in Ruhe würgen, während er vom Hund attackiert und verletzt wurde.

2. Das zweite Opfer kommt dazu während er Opfer eins noch würgt und vom Hund tracktiert wird. Er hat nichts in der Hand, da er würgt. Wie soll er jetzt Opfer 1, Hund und Opfer 2 gleichzeitig abwehren und töten?

3. Das zweite Opfer hatte mehrere Möglichkeiten, schreien und damit warnen der anderen Mitglieder, dabei weggelaufen oder Täter selbst angreifen während das erste Opfer sich wehrt und der Hund angreift.
Wäre dann wirklich noch ein anderes Mitglied des Haushaltes unbedarft in den Raum gegangen?

4. Wenn der Haushalt auf Grund der vorrangegangen Nächte schon in Alarmbereitschaft war, warum ging dann nicht der Hausherr mit der Waffe nachschauen, war früher eigentlich so üblich, daß der Mann für die Sicherheit sorgte.

5. Warum ging der Hausherr barfuss, er wusste nicht was los war, musste aber auf Grund der Vornächte mit dem schlimmsten rechnen

6. Wenn die Waffe bereit gemacht wurde, bedeutet das, daß der Hausherr diese neben seinem Bett Griffbereit hat incl. Munition. Wieso lag die Munition dann am Herd in der Magdkammer?

7. Wieso wartete er nicht auch auf die Magd in dem Raum? Warum ging diese nicht ebenfals nachschauen, das Kind aber schon?

8. Und zu guter letzt die beiden Fragen überhaupt
Warum ging man bei den vorgeschehen einzeln in Abständen schauen, statt gemeinsam
Warum liess es der Täter auf solche Zufälle ankommen?


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Mordfall Hinterkaifeck

14.07.2022 um 16:26
Ich vermute, die Opfer wurden in den Stall gelockt, ohne dass sie Schlimmes befürchteten. Der Hund bellte auch nicht, da er keine Bedrohung erkannte. Die Magd wurde getötet, da sie eine Zeugin gewesen wäre. Sie wurde nicht in den Stall gerufen.

Die Anordnung der Leichen im Stall muss nicht zwingen die Reihenfolge des Tötens sein.


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Mordfall Hinterkaifeck

14.07.2022 um 16:53
Aber wie werden die Personen gelockt, dass sie nacheinander so in den Stall kommen, dass der Täter die Zeit hat, jede Person mit mehreren Schlägen zu töten? Außerdem glaube ich nicht, dass der Täter den Hund verletzt hat, dass er tagelang nicht bellte, aber überlebte. Warum den Hund nicht kurz auch mit der Reuthaue attackieren?


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14.07.2022 um 17:15
Wer sich ein klein wenig mit Kühen auskennt, weis, dass diese sofort unruhig werden, wenn irgendwas in Ihrem Umfeld nicht stimmt, so ist wie immer.

Ich wohnte jahrelang in geringem Abstand zu einem Kuhstall. Okay, da "wohnten" an die 50 Milchkühe, ca 10 - 15 Kälber und im Winter noch einige Rinder.

Wenn sich dort nur ein fremder dem Gebäude nährte, setzte sofort ein "Muhen" ein. Dieses Muhen steigerte sich dann zum vielstimmigen "Kuh-Chor", den man dann im halben Ort hörte. Die gaben erst Ruhe, wenn der Fremde weg war, bzw Ihre "Herren" nachgeschaut hatten. Waren die nicht zu Hause, war das mein Job.

Selbst wenn eines der Tiere nur aus den "Laufboxen" irgendwie heraus kam, im Futtergang herum spazierte, setzte dieser "Kuh-Chor" ein. Das beruhigte sich in aller Regel, wenn der Ausreißer wieder da war, wo er hin gehörte.

Wenn keiner da war, ich Dienst hatte, schaute ich zunächst, das alle Ausgänge "Kuhsicher" verschlossen waren und der Ausreißer blieb, wo er war.

Nach längerer Zeit, so vermute ich, akzeptierten Sie dann, dass dieses einzelne Tier, es war ja aus der Herde, da unterwegs ist und der "Kuhchor" beendete langsam sein Konzert.

Sollte es also stimmen, dass die Männer, die die Leichen fanden, ein "loses Tier" antrafen, erklärt es sich von allein, warum man "tröpfelweise" in den Stall ging.

Die Bewohner waren am zu Bett gehen, das Muhen setzte ein. Also wusste man, da ist sicher eine Kuh lose.

So wird zu erst die Eigentümerin nach geschaut haben. (Wohl schon deshalb, weil Sie sicher keinen Bedarf hatte, den lieben AG zu rufen und dann mit dem herum zu streiten.

Da Sie recht lange weg war, wird dann höchstwahrscheinlich Ihre Mutter schauen gegangen sein. Entweder um Ihr helfen zu wollen, oder nur um zu schauen, dass alles in Ordnung ist, denn der Umgang mit Kühen ist nicht immer ungefährlich. Da kann schnell etwas passieren. Auch Sie wird keine Lust gehabt haben, Ihren Mann zu alarmieren.

Ob dann die kleine Cilli freiwillig nach Ihrer Mutter/Oma schauen ging, ob Gruber Sie schickte "Schau mal wo die bleiben, was das los ist." Sicher noch garniert mit markigen blöden/bösen Sprüchen, das weis wohl keiner.

Wie ich Ihn einschätze, wird er sich kaum dazu berufen gefühlt haben, am späten Abend im Stall ein "Kuhproblem zu lösen. Das war sicher für Ihn eine Angelegenheit für "die Weiber".

Nachdem nach geraumer Zeit keiner mehr auftauchte, der Krach wahrscheinlich nicht weniger geworden war, wird er wohl dabei wild fluchend selbst los marschiert sein "Mal schauen was die Weiber da wieder treiben, das kein Stück gibt" um denen mal gehörig zu sagen wo es lang geht........

In dem Moment dachte dort wohl jeder aus Gewohnheit an ein loses Stück Vieh, nicht an die Geräusche in der Nacht.

Das wäre hier bei meinen Bekannten kaum anders abgelaufen. Schon aus Gewohnheit wäre hier auch erst einer allein in Richtung Stall aufgebrochen, dann irgendwann (vielleicht erst viel später) der nächste.....


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Mordfall Hinterkaifeck

14.07.2022 um 17:58
@OdinAndy
Aber warum wurde das Muhen von Kühen oder Bellen eines Hundes im Wohntrakt gehört? Schließlich machten die Ermittler einen „ Schreitest“, bei dem nichts vom Stall in die Küche drang.


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Mordfall Hinterkaifeck

14.07.2022 um 18:04
@Lady16
Zitat von Lady16Lady16 schrieb:Grundsätzlich ändert das aber nichts an der Merkwürdigkeit. Und es spricht weiterhin dafür, dass die Opfer nacheinander in den Raum gekommen sind.
Das ist richtig. Aber es hilft bei Diskussion, ob der Täter Rechts—oder Linkshänder war. Und
z. B. auch hier:
Zitat von MerowingaMerowinga schrieb:Laut Protokollen sind die „Schläge“ auf die rechte Gesichtshälfte erfolgt. Wenn ich, als Rechtshänder, mir vorstelle ich würde vor einem Opfer stehen, könnte das hinkommen. Dazu müsste das Opfer mir aber immer gerade gegenüber stehen.



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14.07.2022 um 18:43
Zitat von blacklady2309blacklady2309 schrieb:Vielleicht kannst du diese ja logisch erklären, bin gespannt.
Ich versuche mich gern in logischen Erklärungen, aber dir sollte klar sein, dass jede Antwort ein Dutzend neue Fragen mit sich bringen kann ;)
Zitat von blacklady2309blacklady2309 schrieb:1. Mit der ersten Person kommt auch der Hund in den Raum. Wie kann der Täter dann das erste Opfer in Ruhe würgen, während er vom Hund attackiert und verletzt wurde.

2. Das zweite Opfer kommt dazu während er Opfer eins noch würgt und vom Hund tracktiert wird. Er hat nichts in der Hand, da er würgt. Wie soll er jetzt Opfer 1, Hund und Opfer 2 gleichzeitig abwehren und töten?
Also dass der Täter in 'Ruhe' würgte, habe ich nicht behauptet.

Durch das Hundegebell herbeigerufen könnte Viktoria (oder Cäcilia) an der Tür vom Stallgang zur Futterkammer mit dem Eindringling zusammengerumpelt sein. Dessen erste Reaktion (oder auch seine zweite, nachdem er vielleicht verbal was zu regeln versuchte?) bestand darin, die Frau durch Erwürgen unschädlich zu machen. Wenn ihm gleichzeitig der Hund (angeblich ein Spitz, normal 40 - 50cm hoch, kein ausgesprochener Killer) am Hosenbein hing, wird ihn das zwar beeinträchtigt, aber nicht aufgehalten haben. Eher schon eine weitere Person, die den Stallgang herankam - nun musste er seine Taktik der Situation anpassen. Ob von der gewürgten Frau noch maximale Gefahr ausging, wissen wir nicht, anzunehmen ist aber, dass sie zumindest mal Luft holen musste - nachdem der Täter von ihr abliess. Im nächsten Moment konnte er jedenfalls die Tatwaffe ergriffen haben und damit beide Frauen erschlagen.
Das sollte die Frage (n) beantworten, denn wenn es sich beim Täter um einen im Grabenkampf erfahrenen Soldaten gehandelt hat, sehe ich keinen Grund, warum er diesen ersten Konflikt - gegen zwei unbewaffnete Frauen und einen kleinen Hund - nicht unter seine Kontrolle hätte bringen sollen.
Zitat von blacklady2309blacklady2309 schrieb:3. Das zweite Opfer hatte mehrere Möglichkeiten, schreien und damit warnen der anderen Mitglieder, dabei weggelaufen oder Täter selbst angreifen während das erste Opfer sich wehrt und der Hund angreift.
Wäre dann wirklich noch ein anderes Mitglied des Haushaltes unbedarft in den Raum gegangen?
Nun, Cäcilia (oder Viktoria) wussten ja nicht, was wir wissen. Ein kläffender Hund, vielleicht ein menschlicher Schrei - dazwischen noch ein Stall mit merklicher Geräuschkulisse durch die Tiere. Nehmen wir an, es war Cäcilia, die als nächste zum Nachschauen ging. Eine Siebzigjährige, die auf jenem Hof den grössten Teil ihres Lebens verbracht hat und in all den Dekaden jedes Problem in den Griff bekommen hatte. Sie konnte nicht mit einem Mörder hinter der nächsten Ecke rechnen.
Man sollte sich auch immer vor Augen halten, dass die Leute damals kein Fernseh-Krimi-Grundwissen oder überhaupt Erfahrung mit derlei Situationen besassen. Es hätte auch wenig geholfen, da es kein Telefon gab.
Zitat von blacklady2309blacklady2309 schrieb:4. Wenn der Haushalt auf Grund der vorrangegangen Nächte schon in Alarmbereitschaft war, warum ging dann nicht der Hausherr mit der Waffe nachschauen, war früher eigentlich so üblich, daß der Mann für die Sicherheit sorgte.
Wie erst umfangreich behandelt gehe ich davon aus, dass zumindest die Schrotflinte von den Tätern in deren Vorbereitungsphase aus dem Haus geschafft wurde. Daneben war die Waffe meines Wissens ein Vorderlader, sowas legt man sich jetzt nicht geladen unters Kopfkissen. Hier gibt es Experten, die das besser wissen als ich.

Natürlich gab's sicher auch Küchengeräte, die als Waffe herhalten konnten, aber an des Grubers Bekleidung gemessen gehe ich davon aus, dass er die Gefahr nicht als solche einstufte und statt Alarmbereitschaft einfach ins Bett ging.
Zitat von blacklady2309blacklady2309 schrieb:5. Warum ging der Hausherr barfuss, er wusste nicht was los war, musste aber auf Grund der Vornächte mit dem schlimmsten rechnen
Inwieweit es für den alten Gruber üblich war, barfuß in den Stall zu gehen, kann ich dir nicht beantworten. Manche Menschen sind reinlich, andere weniger. Immerhin gab es in Hinterkaifeck kein Bad (obwohl sowas längst existierte), daher werden hygienische Gesichtspunkte einen untergeordeten Stellenwert besessen haben.

Zumindest, sollte er der letzte in der Reihe der Futterkammer-Opfer gewesen sein, wird er halt seine Frau im Bett vermisst haben, deswegen guckte er in der Küche nach und anschliessend im Stall und daraufhin in der Futterkammer.
Alles an ihm (Nachtgewand, barfuss, unbewaffnet) sagt aus, dass er eben nicht mit dem Schlimmsten rechnete.
Zitat von blacklady2309blacklady2309 schrieb:6. Wenn die Waffe bereit gemacht wurde, bedeutet das, daß der Hausherr diese neben seinem Bett Griffbereit hat incl. Munition. Wieso lag die Munition dann am Herd in der Magdkammer?
Wie schon gesagt, ich gehe davon aus, dass sich keine Flinte mehr im Haus befand. Bleischrot alleine stellt keine Gefahr dar.
Zitat von blacklady2309blacklady2309 schrieb:7. Wieso wartete er nicht auch auf die Magd in dem Raum? Warum ging diese nicht ebenfals nachschauen, das Kind aber schon?
Das schrieb ich schon im vorangegangenen Beitrag:
"Bei Maria Baumgartner muss man natürlich bedenken, wer sie war. Hatte eine Frau schon wenig Rechte, dann eine Magd noch weniger. Es stand ihr nicht zu, sich in die Angelegenheiten ihrer Arbeitgeber einzumischen.
Dazu war sie erst angekommen, kannte weder die räumlichen/örtlichen Gegebenheiten (ich meine in der Weise, dass sie auch bei Dunkelheit und unter Stress das Richtige zu tun in der Lage gewesen wäre - zB aus dem Haus schleichen und zum Nachbarn gehen), noch wusste sie über die Gepflogenheiten in Hinterkaifeck Bescheid. Was Voraussetzung gewesen wäre, um überhaupt Schlüsse zu ziehen."

Vom Täter wissen wir nicht, ob er mitbekommen hat, dass gegen 17:00Uhr eine neue Magd ins Haus gezogen ist.
Zitat von blacklady2309blacklady2309 schrieb:8. Und zu guter letzt die beiden Fragen überhaupt
Warum ging man bei den vorgeschehen einzeln in Abständen schauen, statt gemeinsam
Warum liess es der Täter auf solche Zufälle ankommen?
Meiner Meinung nach waren es zwei Täter, skrupellose Kerle, die es gewohnt waren zu improvisieren. Vielleicht sind sie aus der Kriegsgefangenschaft geflohen und hatten jede Menge Erfahrung, wie man sich auf dem (Feindes-)Land durchschlägt.
Die Hinterkaifecker waren das genaue Gegenteil. Keiner von ihnen wusste, wie man sich gegen einen Feind oder Eindringling organisiert. Soviel ich weiss war der Gruber nicht Krieg.



Eine der echten Schwierigkeiten für uns, sich möglichst objektiv mit Hinterkaifeck zu befassen, besteht m.M. nach in der Beurteilung der tatsächlichen Lebensumstände 1920 im bayrischen Outback (oder sonstwo auf dem Land).

Zwei Ochsen, Wasser aus dem Brunnen, kein Strom, kein Radio ..

Die dortige Evolution lag näher an der Antike als beispielsweise an den 1960ern, die uns durch Familie, TV etc deutlich verbundener sind.


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Mordfall Hinterkaifeck

14.07.2022 um 21:59
@Hathora
Das stimmt. Soweit war ich aber in Gedanken noch gar nicht, weil ich noch darüber nachdachte, weshalb die Opfer so in den Stall gegangen sind, dass der Täter sie alle dort erschlagen konnte. Vielleicht hat er sich auch deshalb den Stall als Tatort ausgesucht. Er scheint die Familie zu kennen. Vielleicht wusste er nichts von der Magd und hat sie dann entdeckt, als er das Haus durchsuchte beziehungsweise den Säugling töten wollte.


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Mordfall Hinterkaifeck

15.07.2022 um 14:45
Der komplette Tathergang aus meiner Sicht:

Fakten und teilweise schlussfolgernde Indizien……………..

Der spätere Täter hat am frühen Abend des 31. März 1922 den Stadel in Hinterkaifeck betreten und traf dort – verabredet oder zufällig - auf Viktoria Gabriel. Vielleicht war die Fütterung gerade beendet und Viktoria Gabriel wollte das Stadel Tor mit dem Querbalken abschließen. Zum Gang von der Küche zu dem Stadel Tor hatte sie höchstwahrscheinlich die vom Wohnbereich zum Stadel führenden beiden Türen offengelassen, da sie ja sofort wieder in die Wohnräume zurückgehen wollte.

Der Hund war noch nicht im Stall; er wurde i.R. zu allerletzt im Stall bei den Rindern und Schweinen untergebracht.

Es kam dann, aus welchen Gründen auch immer - vielleicht wegen des Grundes, der den Täter überhaupt dazu veranlasste, an diesen Abend nach Hinterkaifeck zu gehen. - zu einer verbalen Auseinandersetzung zwischen Viktoria Gabriel und Lorenz Schlittenbauer; die Streiterei der beiden eskalierte und es kam dann zu einer tätlichen Konfrontation, in deren Verlauf Viktoria Gabriel gewürgt, vielleicht sogar erwürgt wurde.
Frau Cäcilia Gruber, die sich womöglich mit ihren Enkelin Cilly Gabriel noch in der Küche befand, hörte bruchstückhaft lautes Geschrei aus dem Stadel durch die zwei offenen Türen und als dann auf einmal Ruhe war, ging sie mit der Cilly in den Stadel hinaus.
Vielleicht wollte der Täter in diesem Moment gerade das Weite suchen. Als er aber Schritte im Stallgang vernahm, bekam er panische Angst erkannt zu werden, ging deshalb hinaus zur Scheunendurchfahrt; er wusste genau was dort an der Wand hing, ergriff die Reuthaue und als er in den Stadel zurückkam, standen Cäcilia Gruber und die Cilly Gabriel vor der am Boden liegenden Viktoria Gabriel. Er erschlug Cäcilia Gruber an der Stelle, wo sie gerade stand (OAR Wiesner) die Cilly versuchte daraufhin vergeblich zu entwischen.
Erst jetzt, als Cilly Gabriel und Cäcilia Gruber erschlagen waren, fügte er der am Boden liegenden Viktoria Gabriel mit der Reuthaue die später festgestellten, schweren Kopfverletzungen zu.
Ab diesen Zeitpunkt hatte der Täter etwas Zeit und er konnte planen, was er als nächstes zu tun hatte. Denn Andreas Gruber war schon zu Bett gegangen und bekam von den bisherigen Geschehnissen nichts mit. Von daher dauerte es eine Weile bis Andreas Gruber bemerkte, dass seine Frau noch nicht im Bett war, in der Küche war sie auch nicht und er ging daraufhin ahnungslos, so wie er war, mit Unterhose und Unterhemd bekleidet in Richtung Stadel, wo er seine Frau vermutete. Dort hatte sich der Täter mittlerweile auf Höhe der Stalltüre mit der Reuthaue auf dem gehäckselten Stroh/Heuhaufen positioniert und wartete ab, bis A. Gruber aus dem Stallgang in den Stadel trat. In dem Moment, als Gruber aus der Stalltüre heraustrat, kam die Reuthaue mit einem gezielten Schlag zum Einsatz, die Blutspritzer an der Innenseite der schmalen Stalltüre zeugen davon. Der Schlag mit der Reuthaue dürfte nicht von oben herab auf den Kopf geführt worden sein, sondern seitwärts, sodass das Gesicht vollständig zertrümmert wurde. Andreas Gruber stürzte über das Stalltreppen Podest hinunter zu den beiden getöteten Frauen.
Ja und nun war etwas furchtbares, so nicht Geplantes, geschehen; jetzt galt es, diese unvorhersehbare, ,dynamische Entwicklung zu Ende zu bringen; nämlich die Wurzel allen Übels zu vernichten, den kleinen Josef, dessen Existenz ihm ja diese Suppe eingebrockt. Er wusste ja wo sich das Kind befand und ging deshalb durch den bereits finsteren Stallgang zum Stallvorraum und über den Hausgang hinein zum Schlafzimmer der V. Gabriel und ihren beiden Kindern.
Als er den kleinen Josef erschlagen hatte, nachher oder sogar bereits vorher, muss ihm die neue Magd über den Weg gelaufen sein.

Es ist m.E. nicht anzunehmen, dass sich Täter nach so einer ungaqublichenhorrenden Mordserie noch länger am Tatort aufgehalten hat. Ich gehe davon aus, dass er alle Zugänge von innen verschloss, mit Ausnahme der südlichen Haustüre, die er beim Verlassen des Anwesens mit dem Haustürschlüssel von außen absperrte.
Zu diesem Zeitpunkt gab es das herunterhängende Heuseil noch nicht!!
Die Kaffee Händler bezeugen, dass alles abgesperrt war.
Am darauffolgenden Samstagabend begann der Täter u.a. die Leichen des Andreas Gruber über die am Boden liegenden beiden Frauen zu legen und diesen Leichenhaufen mit Heu/Stroh/Brett abzudecken. Außerdem Legte er den Kreuzpickel in den Futtertrog und die eigentliche Tatwaffe deponierte er am Dachboden.
Das dürften die markantesten Punkte zur Tatsauführung gewesen sein.

Nachtrag:
Es wäre gut möglich, dass Schlittenbauer unmittelbar vor dem 31. März 1922 schon einmal oder gar mehrmals in Hinterkaifeck vorstellig wurde. Deshalb wären die Hinterkaifecker nicht überrascht und auch nicht besonders vorsichtig gewesen, als er dort abermals erschien. Das Monatsende (31.03.) lässt vermuten, dass zu dem Zeitpunkt etwas im Busch war.


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