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Mordfall Hinterkaifeck

51.759 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

04.04.2021 um 23:19
@ErnstHellfritz
Zitat von ErnstHellfritzErnstHellfritz schrieb:Bitte nicht schon wieder irgendwelche politischen Verschwörungstheorien! Die Mär vom bösen Freikorpsoffizier, dessen tumbe Untergebene aus dem geplanten "kleinen Denkzettel" versehentlich ein Blutbad gemacht haben, hatten wir schon mal. Ich bin davon überzeugt: Wenn es jemals eine Tat gegeben hat, die absolut unpolitisch war, dann ist es diese.
Ihre Meinung ist Ihr gutes Recht; auch wenn Sie diese hier recht oberlehrerhaft ausbreiten.
Mit ‚Basta“ wird sich hier niemand abfinden; aber Sie können ja einfach alles was Ihnen nicht gefällt einfach überlesen?

Im Übrigen hat niemand Einwohnerwehren und Freikorps als identisch bezeichnet; in „welchen Topf“ aber diese (und viele andere Organisationen) zu Zeiten der Weimarer Republik gehörten, sollte aber auch Ihnen nicht entgangen sein.

Sollte.

Hier ein Tipp zum Lernen:

https://www.bundesarchiv.de/aktenreichskanzlei/1919-1933/0100/mu1/mu11p/kap1_1/para2_3.html

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Mordfall Hinterkaifeck

04.04.2021 um 23:48
Der entscheidende Punkt ist der, dass eine Einwohnerwehr in Gröbern nachgewiesen ist, aber keine Aktivitäten irgendwelcher Freikorps. Was hätten sie dort auch zu tun gehabt? Und noch viel weniger gibt es eine Verbindung zum alten Gruber und seinem Hof. Und selbst wenn die komplette Schwarze Reichswehr an Kaisers Geburtstag durch Gröbern marschiert wäre, würde das für den Mord immer noch nicht das Geringste besagen. In München liefen zu dieser Zeit Extremisten aller Art im Überfluss herum, sogar ein gewisser Adolf H. aus B., und trotzdem waren sie nicht an allen Morden in der Hauptstadt beteiligt.


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Mordfall Hinterkaifeck

05.04.2021 um 00:26
In diesem Zusammenhang („Freikorps“) erinnere ich an meine Einlassungen zum netten Herrn Adolf Gump vom 13.09.2013:
Zitat von KailahKailah schrieb am 13.09.2013:Mordfall Hinterkaifeck
13.09.2013 um 21:00
Unverändert bleiben in Sachen ' Kommando-Theorie' natürlich die von ihrer Schwester verdächtigten Gebrüder Gump im Focus.
Staatsanwalt Dr. Popp ist davon ausgegangen, dass der im Jahre 1889 in Karlskron geborene Korbflechter Adolf Gump eine intime Beziehung zu Viktoria Gabriel hatte und dass es deshalb zwischen ihm und Andreas Gruber zu Eifersuchtsszenen gekommen sei, insbesondere auch nach der Geburt des kleinen Josef im Jahre 1919.
Quelle: http://www.hinterkaifeck.net/index.php?menuid=23

Dr. Popp wird seine Gründe gehabt haben; bloß welche?
Gump, Adolf (*04.12.1889, +29.02.1944)
Adolf Gump hat am 1. Weltkrieg teilgenommen, ist 1918 zu seinem Vater nach Kranzberg bei Freising heimgekehrt. Er hat sich im Frühjahr 1919 zum Freikorps Oberland gemeldet. Zusammen mit drei anderen Männern bildete er ein “Rollkommando für Spezialaufgaben” innerhalb des Freikorps, das verschiedene Fememorde in Bayern ausführen sollte. Der Mord an dem USPD Politiker Gareis geht mit Sicherheit auf sein Konto. Im Anschluss an diesen Mord verabschiedete er sich mit dem Freikorps Oberland nach Oberschlesien, wo er im Zuge des “Kampfes um den Annaberg” 1921 neun Bauern tötete. (Siehe allmystery.de, S.128, Beitrag von ´oldschool70´ vom 18.05.07, 10.15h.)
Zeugen gegenüber hat er sich mit diesen Morden gebrüstet, am 9.4.1922 hat Kriminaloberinspektor Reingruber deshalb wegen neunfachen Mordes nach ihm fahnden lassen.
Adolf Gump war als Unteroffizier beim 100.000 Mann Heer in Ingolstadt, wo er 1923 ausschied und als Korbflechter durchs Land zog. 1942 meldete er sich mit 52 Jahren freiwillig zum Militär, nach mehreren altersbedingten Abweisungen wurde er doch noch zu einem Landesschützen-Bataillon in der Nähe von Würzburg eingezogen, wo er ein Gefangenenlager zu bewachen hatte. Er starb 1944 in einem Reservelazarett. Seine Todesumstände sind ungeklärt, offizielle Begründung für den Tod war ein Fahrradunfall, andere zweifelten dieses aufgrund der schweren Kopfverletzungen an und vermuteten, dass Gump von französischen Kriegsgefangenen erschlagen wurde.
Ihm wurde von Staatsanwalt Dr. Popp ein Verhältnis mit Viktoria Gabriel nachgesagt, ohne dass hierfür Anhaltspunkte bekannt sind. StA Dr. Popp hielt ihn auch für den Vater des kleinen Josef.

Gump, Anton (*11.06.1887, +(?))
Gegen Anton Gump wurde auf Initiative von StA Dr. Popp ab 1951 wegen des Verdachts einer Tatbeteiligung am Mordfall Hinterkaifeck ermittelt. Dr. Popp nahm an, daß Anton Gump die Tat zusammen mit seinem schon 1944 verstorbenen Bruder Adolf begangen habe. Diese Annahme war ursprünglich durch eine Anschuldigung begründet, die die Schwester von Gump, Kreszentia Mayer (siehe dort), auf dem Sterbebett gegenüber dem Priester Anton Hauber erhoben hatte.
Anton Gump war vom 14.03.1915 bis 05.12.1918 Soldat, 1919 hat er geheiratet. Von September 1921 bis 1945 war er als angelernter Schleifer bei den “Deutschen Werken” in Ingolstadt tätig. (Siehe Leuschner, 3. Aufl., S.242ff.)
Im Rahmen der Ermittlungen wurde am 06.05.1952 gegen ihn ein Haftbefehl ausgestellt, er wurde in die JVA Augsburg II gebracht. Am 29.05.1952 (oder eventuell an einem der folgenden Tage) wurde er aus der Untersuchungshaft entlassen. Am 01.02.1954 wurde das Ermittlungsverfahren gegen ihn endgültig eingestellt, da sich der Verdacht einer Tatbeteiligung am Mordfall Hinterkaifeck nicht erhärten ließ.

Quelle: http://m.hinterkaifeck-mord.de/G-_-J.htm

Erstaunlich, dass die Fahndung nach Adolf Gump und drei weiteren Freikorps Soldaten, ausgelöst im April 1922, keinerlei Eingang in die Akten fand. Diese Tatsache kann abermals die Vermutung auslösen, es habe ein polizeiliches Interesse daran bestanden, Ermittlungen in Richtung Freikorps zu behindern.
Zitat von KailahKailah schrieb am 13.09.2013:Mordfall Hinterkaifeck
13.09.2013 um 21:00
Unverändert bleiben in Sachen ' Kommando-Theorie' natürlich die von ihrer Schwester verdächtigten Gebrüder Gump im Focus.
Staatsanwalt Dr. Popp ist davon ausgegangen, dass der im Jahre 1889 in Karlskron geborene Korbflechter Adolf Gump eine intime Beziehung zu Viktoria Gabriel hatte und dass es deshalb zwischen ihm und Andreas Gruber zu Eifersuchtsszenen gekommen sei, insbesondere auch nach der Geburt des kleinen Josef im Jahre 1919.
Quelle: http://www.hinterkaifeck.net/index.php?menuid=23

Dr. Popp wird seine Gründe gehabt haben; bloß welche?
Gump, Adolf (*04.12.1889, +29.02.1944)
Adolf Gump hat am 1. Weltkrieg teilgenommen, ist 1918 zu seinem Vater nach Kranzberg bei Freising heimgekehrt. Er hat sich im Frühjahr 1919 zum Freikorps Oberland gemeldet. Zusammen mit drei anderen Männern bildete er ein “Rollkommando für Spezialaufgaben” innerhalb des Freikorps, das verschiedene Fememorde in Bayern ausführen sollte. Der Mord an dem USPD Politiker Gareis geht mit Sicherheit auf sein Konto. Im Anschluss an diesen Mord verabschiedete er sich mit dem Freikorps Oberland nach Oberschlesien, wo er im Zuge des “Kampfes um den Annaberg” 1921 neun Bauern tötete. (Siehe allmystery.de, S.128, Beitrag von ´oldschool70´ vom 18.05.07, 10.15h.)
Zeugen gegenüber hat er sich mit diesen Morden gebrüstet, am 9.4.1922 hat Kriminaloberinspektor Reingruber deshalb wegen neunfachen Mordes nach ihm fahnden lassen.
Adolf Gump war als Unteroffizier beim 100.000 Mann Heer in Ingolstadt, wo er 1923 ausschied und als Korbflechter durchs Land zog. 1942 meldete er sich mit 52 Jahren freiwillig zum Militär, nach mehreren altersbedingten Abweisungen wurde er doch noch zu einem Landesschützen-Bataillon in der Nähe von Würzburg eingezogen, wo er ein Gefangenenlager zu bewachen hatte. Er starb 1944 in einem Reservelazarett. Seine Todesumstände sind ungeklärt, offizielle Begründung für den Tod war ein Fahrradunfall, andere zweifelten dieses aufgrund der schweren Kopfverletzungen an und vermuteten, dass Gump von französischen Kriegsgefangenen erschlagen wurde.
Ihm wurde von Staatsanwalt Dr. Popp ein Verhältnis mit Viktoria Gabriel nachgesagt, ohne dass hierfür Anhaltspunkte bekannt sind. StA Dr. Popp hielt ihn auch für den Vater des kleinen Josef.

Gump, Anton (*11.06.1887, +(?))
Gegen Anton Gump wurde auf Initiative von StA Dr. Popp ab 1951 wegen des Verdachts einer Tatbeteiligung am Mordfall Hinterkaifeck ermittelt. Dr. Popp nahm an, daß Anton Gump die Tat zusammen mit seinem schon 1944 verstorbenen Bruder Adolf begangen habe. Diese Annahme war ursprünglich durch eine Anschuldigung begründet, die die Schwester von Gump, Kreszentia Mayer (siehe dort), auf dem Sterbebett gegenüber dem Priester Anton Hauber erhoben hatte.
Anton Gump war vom 14.03.1915 bis 05.12.1918 Soldat, 1919 hat er geheiratet. Von September 1921 bis 1945 war er als angelernter Schleifer bei den “Deutschen Werken” in Ingolstadt tätig. (Siehe Leuschner, 3. Aufl., S.242ff.)
Im Rahmen der Ermittlungen wurde am 06.05.1952 gegen ihn ein Haftbefehl ausgestellt, er wurde in die JVA Augsburg II gebracht. Am 29.05.1952 (oder eventuell an einem der folgenden Tage) wurde er aus der Untersuchungshaft entlassen. Am 01.02.1954 wurde das Ermittlungsverfahren gegen ihn endgültig eingestellt, da sich der Verdacht einer Tatbeteiligung am Mordfall Hinterkaifeck nicht erhärten ließ.

Quelle: http://m.hinterkaifeck-mord.de/G-_-J.htm

Erstaunlich, dass die Fahndung nach Adolf Gump und drei weiteren Freikorps Soldaten, ausgelöst im April 1922, keinerlei Eingang in die Akten fand. Diese Tatsache kann abermals die Vermutung auslösen, es habe ein polizeiliches Interesse daran bestanden, Ermittlungen in Richtung Freikorps zu behindern.



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Mordfall Hinterkaifeck

05.04.2021 um 00:31
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Mordfall Hinterkaifeck

05.04.2021 um 00:45
@ErnstHellfritz
Zitat von ErnstHellfritzErnstHellfritz schrieb:Der entscheidende Punkt ist der, dass eine Einwohnerwehr in Gröbern nachgewiesen ist, aber keine Aktivitäten irgendwelcher Freikorps. Was hätten sie dort auch zu tun gehabt? Und noch viel weniger gibt es eine Verbindung zum alten Gruber und seinem Hof. Und selbst wenn die komplette Schwarze Reichswehr an Kaisers Geburtstag durch Gröbern marschiert wäre, würde das für den Mord immer noch nicht das Geringste besagen. In München liefen zu dieser Zeit Extremisten aller Art im Überfluss herum, sogar ein gewisser Adolf H. aus B., und trotzdem waren sie nicht an allen Morden in der Hauptstadt beteiligt.
In weiten Teilen unsachlich und - in Bezug auf HK - vor allem Falsch!

Siehe oben meine Einlassungen zu den Herren Gump, insbesondere Adolf Gump.

Sie sollten sich etwas mehr einlesen.


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Mordfall Hinterkaifeck

05.04.2021 um 01:37
Zitat von KailahKailah schrieb am 13.09.2013:Der Mord an dem USPD Politiker Gareis geht mit Sicherheit auf sein Konto. Im Anschluss an diesen Mord verabschiedete er sich mit dem Freikorps Oberland nach Oberschlesien, wo er im Zuge des “Kampfes um den Annaberg” 1921 neun Bauern tötete.
Am 9. Juni 1921 wurde Gareis in München getötet.
Über die Kämpfe in Annaberg schreibt Wiki
Die letzten Kämpfe des Aufstandes fanden im Mai 1921 in der Gegend um den St. Annaberg statt. Die Entscheidung fiel am 21. Mai 1921 mit dem erfolgreichen Sturm auf den Annaberg durch den SSOS. Den Aufstand beendete am 5. Juli 1921 auf Druck der Interalliierten Regierungs- und Plebiszitskommission für Oberschlesien ein Waffenstillstandsabkommen. Korfanty beugte sich diesem Druck, wollte den Aufstand nur als eine militärische Manifestation sehen und befahl die Beendigung der Kämpfe.
Quelle: Wikipedia: Aufstände in Oberschlesien

Toller Trick vom Gump. Also so wie es da beschrieben wird kann es nicht gewesen sein. Warum sollte er nochmals zurück nach Annaberg gekehrt sein ? Über 600 Km.
Wenn dann war das anders rum.
In jedem Fall ist da nichts belegt.

Wenn Gump mit dem Mord auf HK zutun hatte, dann stellt sich die Frage warum sie nichts an Geld mitnahmen. Und wenn er etwas mitnahm, dann stellt sich die Frage warum er mit der Schindler in armen Verhältnissen 8 Jahre übers Land zog und weiter geklaut hat.
Also ich denke das ist eine Sackgasse. Nur meine Meinung.


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Mordfall Hinterkaifeck

05.04.2021 um 10:05
@Tron42
Zitat von Tron42Tron42 schrieb:Wenn Gump mit dem Mord auf HK zutun hatte, dann stellt sich die Frage warum sie nichts an Geld mitnahmen. Und wenn er etwas mitnahm, dann stellt sich die Frage warum er mit der Schindler in armen Verhältnissen 8 Jahre übers Land zog und weiter geklaut hat.
Sehe ich ähnlich - wobei wir nicht wissen, was an Geld mitgenommen wurde.

Was ich gleichwohl klargestellt habe, ist der Bezug von Freikorps, Einwohnerwehr und den Hinterkaifeckern durch das Bindeglied Adolf Gump.


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Mordfall Hinterkaifeck

05.04.2021 um 11:54
Zitat von KailahkiKailahki schrieb:Was ich gleichwohl klargestellt habe, ist der Bezug von Freikorps, Einwohnerwehr und den Hinterkaifeckern durch das Bindeglied Adolf Gump.
Ist das so ? Wo stammen eigentlich die Hinweise zu A.Gump in Bezug zu den Freikorps her ?


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Mordfall Hinterkaifeck

05.04.2021 um 12:00
@Tron42
Ich empfehle wirklich das Wiki. Da kannst Du sehr bequem die Suchmaschine nutzen und stößt sowohl auf Akten als auch auf Zeitungsartikel oder eigene Zusammenfassungen. Mag zwar nicht zu 100% vollständig sein, reicht aber sicher für Deine Frage erst mal aus.
Hier der Link: https://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php


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05.04.2021 um 12:36
Zitat von jaskajaska schrieb:Ich empfehle wirklich das Wiki. Da kannst Du sehr bequem die Suchmaschine nutzen und stößt sowohl auf Akten als auch auf Zeitungsartikel oder eigene Zusammenfassungen. Mag zwar nicht zu 100% vollständig sein, reicht aber sicher für Deine Frage erst mal aus
HI Jaska, danke das meine ich alles zu kennen.
Aber im Bezug zu A.Gump wird das nur erwähnt und kein Zuasmmenhang zu den Freikorps belegt.
Oder habe ich da einen Bericht übersehen ?


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Mordfall Hinterkaifeck

05.04.2021 um 14:22
Tron hat vollkommen recht. In dem zitierten Text steht nichts, was auf ein politisches Motiv hindeuten würde. Im Gegenteil, da wird behauptet, dass Gump angeblich ein Verhältnis mit Viktoria Gabriel nachgesagt wurde (woran ich übrigens nicht glaube). Aber der Punkt ist: selbst in dem extrem unwahrscheinlichen Fall, dass Gump der Mörder gewesen wäre, hätte es sich um ein absolut unpolitisches Motiv gehandelt.


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Mordfall Hinterkaifeck

05.04.2021 um 16:39
Nur zur Klarstellung:

Ich weiss nicht, ob A. Gump beteilgt war oder nicht. Habe dazu derzeit auch keine Meinung.
Frühjahr 1919 zum Freikorps Epp gemeldet.

Zusammen mit drei anderen Männern, Wilhelm Dreßel aus Augsburg, Wilhelm Musweiler alias Weiland aus Homburg und ein früherer Kriminalinspektor N. Friedrich alias Fischer aus Bernburg in Sachsen Anhalt bildeten sie ein “Rollkommando für Spezialaufgaben”
Quelle: https://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Personen:_Gump_Adolf
Gebrüder Gump
Bereits am 9. April 1922 ließ Kriminaloberinspektor Georg Reingruber die Fahndung nach Adolf Gump, Wilhelm Dreßel, Wilhelm Musweiler alias Weiland und dem früheren Kriminalbeamten Friedrich N. alias Fischer ausschreiben. Alle vier sollen mit dem Freikorps Oberland in Oberschlesien einmarschiert sein und dort an der Ermordung von neun Bauern mitgewirkt haben. Reingruber konnte nicht ausschließen, dass Adolf Gump auch an den Morden in Hinterkaifeck beteiligt war, weswegen er die entsprechenden Gendarmeriestationen anwies, bei einer möglichen Festnahme diesen nach seinem Alibi vom 30. und 31. März sowie vom 1. April 1922 zu fragen.
Quelle: Wikipedia: Hinterkaifeck
Adolf Gump wer während des 1.Weltkriegs ebenfalls Soldat. Nach Kriegeende kehrte er zu seinem Vater, der damals in XKrenzberg LJ Freising.wohnhaft war.zurück. Nach dem Krieg - im Frühjahr 1919 - meldete eich Adolf Gump zum Freikorps Epp und soll sowohl die Kämpfe in München und Oberschlesien mitgemacht haben. Anschließend befand er sich bei der Reichswehr (100000 Mann- Heer)in Ingolstadt? Sein letzter Dienstgrad war Unteroffizier. Um die Zeit der Inflation (1922/23) ist Adolf Gump von der Reichswehr ausgeschieden. Anschließend soll er mit seinem Vater als Korbmacher durchs Land gezogen sein. In der Folgezeit hat sich Adolf Gump verheiratet. Zuletzt war er in Schönbichl, Gde.Tünzhausen, LK.Freising, wohnhaft.Im Jahre 1942 meldete er sich freiwillig zum Militär. Er wurde zm einem Landesschützenbatl. in die Gegend von Würzburg eingezogen. Dort fand er als Gefangenenaufseher Verwendung. Sein letzter Dienstgrad war Unterfeldwebel. Am 29.II.1944 ist er im Res. Lazarett 1 in Würzburg an den Folgen eines Unfalles verstorben. Über die Todesursache wurden die verschiedensten Gerüchte laut. So wurde z.B. erzählt, daß er mit dem Fahrrad gestürzt sei ,daß er von einem Auto angefahren wurde, daß er betrunken war und nicht zuletzt, daß er von den kriegsgefangenen Franzosen wegen seines rigorosen Verhaltens erschlagen wurde. (Darüber sind Ermittlungen eingeleitet). Sterbeurkunde befindet sich beim Akt.
Gump Adolf wird als Raufbold und Messerheld geschildert. Er selbst fing häufig nach dem Genuß von Bier zu streiten an und leitete somit die Raufereien ein. Es wird auch davon gemunkelt, daß er nach den Kämpfen in Oberschlesien neun Bauern ermordet und ausgeraubt habe. (Siehe Bl. 94 Rs.d.Handakten des Pol.Präs. München über den Mordfall Hinterkaifeck)
Zur kritischen Zeit unterhielt Adolf Gump mit der led.landw. Arbeiterin Magdalena Stampfl, nun verh.Schindler, aus Thalhausen, LK.Freising, ein Liebeeverhältnis. Beide zogen durchs Land. Ihren
Lebensunterhalt bestritten sie vom Verdienst des Gump mit Korbmachen. Die Schindler,die 3 uneheliche Kinder von Gump het,lebt z.Zt.in Freising,Dr.v.Dallenstr. 36. Sie zeigte sich auch bei ihrer polizeilichen Vernehmung sehr unsicher. Wurde sehr erregt und wollte schließlich über Adolf Gump keine Angaben mehr machen mit dem Hinweis, daß dieser schon lange tot sei.
Über das Verhalten des Adolf Gump wollen auch die Vernehmungsniederschriften der Zeugen Happ,Stadlmeir und Schindier eingesehen werden. Daraus kann geschlossen werden, daß Gump Adolf auch zu Gewalttätigkeiten neigte.
Zur Zeit der Mordtat in Hinterkaifeck dürfte sich Adolf Gump in Ingolstadt bei der Reichswehr befunden haben.Hierüber kann evtl. Frau Katharina Hartl, geb. Koch, wohnhaft in Kranzberg,näheren Aufschluß geben.Von der Vernehmung der Frau Hartl wurde vorerst auf Veranlassung von Herrn StA.Dr.Popp Abstand genommen.
.
Schlußbericht:
Auf Grund der durchgeführten Ermittlungen und insbesondere durch die Äußerungen der Frau Kreszenz Meier, geb.Gump, gegenüber den beiden Geistlichen,sind die Gebrüder Anton und Adolf Gump der Mordtat in Hinterkaifeck dringenst verdächtig. Die Tat ist ihnen auf Grund ihrer Mentalität ohne weiteres zuzutrauen. Es sei hier nur an die Raubmörder Gump-Genswürger erinnert. Anton und Adolf Gump sind zu dem Raubmörder Gump verwandt.
Der Einödhof Hinterkaifeck dürfte insbesondere dem Adolf Gump,der schon seit seiner frühesten Jugend im Lande umherzog, bekanntgewesen sein. Zur damaligen Zeit,nach dem I.Weltkrieg, herrschte ebenfalls eine Lebensmittelkrise. Gump Adolf kam auch als Soldat seinerzeit in die Gegend von Freising mit einem Pferdegespann zum Hamstern. Es war auch allgemein bekannt,daß auf dem Anwesen Hinterkaifeck sparsam gewirtschaftet wird und Geld vorhanden sei. Die Entfernung von Ingolstadt bis Hinterkaifeck beträgt ca.20-25 km. Außerdem lag die Einöde Hinterkaifeck nur wenige km von der Bahnstrecke Ingolstadt-Schrobenhausen entfernt. Die Tat geschah am Wochenende. Anton Gump stand damals bei der Despag in Ingolstadt in Arbeit und konnte, falls Kurzarbeit durchgeführt wurde, ohne besonders aufgefallen zu sein, der Arbeit fernbleiben.Weiterhin konnte wegen angeblicher Krankheit er bis zu 3 Tagen der Arbeit fernbleiben, ohne daß hierüber ein ärztl.Attest notwendig gewesen wäre.
-5-
G u m p Anton ist eeit dem Jahre 1919 verheiratet.Daraus muß geschlossen werden, daß seine Frau, Franziska Gump, Mitwisserin der Tat ist.
Bei Adolf Gump ist noch nicht klar, ob er zur Tatzeit noch Angehöriger der Reichswehr in Ingolstadt war. Selbst als Soldat konnte er einige Tage Dienstbefreiung bezw. Urlaub gehabt haben, ohne daß er dabei in irgendeinen Verdacht gekommen wäre. Falls er aber schon im Lande umherzog, war er sowieso der Kontrolle entzogen. In diesem Falle müßte dann auch die damalige Geliebte des Gump, Magdalena Schindler,wohnhaft in Freising, Dr. v. Dallenstr.36, Auskunft geben können. Sie dürfte in diesem Falle als Mitwisserin in Frage kommen.
Zur weiteren Klärung der Tatfrage wird um Erlaß eines Haftbefehls gegen nachstehend aufgeführte Personen gebeten:
GumpAnton, verh.Rentner, geb.11.6.1887 in Karlskron, wohnh. in Ingolstadt,
Griesmühlstraße.5.
GumpPranziska, geb.Huber, geb.2.4.1888 in Kösching, wohnh. in Ingolstadt,
Griesmühlstraße.5.
# Schindler Magdalene, geb.Stampfl, verw. Korbmachersfrau, geb.10.4.1884 in
Thalhausen,wohnhaft in Freisinig, Dr. v. Dallenstr.36.
Die Festnahme der unter Ziffer 1-3 aufgeführten Personen wird damit begründet, weil 1) der Gegenstand der Untersuchung ein Ver-brechen bildet, 2) Anton Gump durch die Aussage seiner Schwester, Kreszenz Meier, der Tat dringend verdächtig ist, und 3) weil zu befürchten ist, daß die unter Ziffer 2 und 3 aufgeführten Personen, von der Tat Bescheid wissen und sie ihre Freiheit dazu benützen würden, Zeugen zu beeinflussen und somit die Ermittlung der Wahrheit erschweren werden.
Gesehen:
Halbedel
Quelle: https://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Dokumente:_1952-05-02_Bericht_der_Landpolizei_zum_Tatverdacht_Gump

Adolf Gump war ein Freikorps-Mitglied und angeblich beteiligt an der Ermordung des USPD-Politikers Gareis, außerdem soll er angegeben haben in Oberschlesien neun Bauern getötet zu haben. Daher wurde am 9. April nach ihm und drei weiteren Freikorps-"Soldaten" gefahndet. In diesem Zusammenhang wurde spekuliert, dass Hinterkaifeck als Freikorps-Waffenversteck gedient habe.


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Mordfall Hinterkaifeck

05.04.2021 um 16:45
Noch etwas zur mehrfach belegten Verbindung von Einwohnerwehren Bayerns zu „Fememorden“ und „Waffenlagern“:
Am 6. Oktober 1920 wurde das 19-jährige Dienstmädchen Maria Sandmayer (geb. 1901) erdrosselt im Forstenrieder Park bei München aufgefunden. [bSie wollte ein Waffenlager der Einwohnerwehr anzeigen und teilte dies versehentlich einem Mitglied der Münchner Einwohnerwehr mit.[/b]
Der ehemalige Reichswehrsoldat Hans Dobner (geb. 1899) überlebte am 20. Oktober 1920 einen während einer Autofahrt nach Landshut verübten Mordanschlag. Er hatte beabsichtigt, sein Wissen um ein Waffenlager an deutsche Behörden zu verkaufen. 😉🤗
Den Kellner Hans Hartung (geb. 1897) fand man am 4. März 1921 erschossen und mit Steinen beschwert in der Zusam bei Zusmarshausen. Er wollte sich sein Schweigen über Aktivitäten der Einwohnerwehr bezahlen lassen.
Der bayerische Landtagsabgeordnete der USPD, Karl Gareis (geb. 1889), starb am 9. Juni 1921, nachdem er vor seiner Haustüre in Schwabing niedergeschossen worden war. Ein Schwerpunkt seiner politischen Arbeit lag darin, über Wesen und Aktivitäten der Einwohnerwehr aufzuklären sowie für deren Auflösung zu kämpfen.
Wilhelm Hörnlein wurde am 31. Oktober 1921 in der Steiermark durch einen Kopfschuss getötet, weil er zu viele Geheimnisse der bayerischen rechtsextremen Szene kannte.
Das letzte bayerische Feme-Opfer, der Student Karl Baur (geb. 1901), wurde im Februar 1923 von Angehörigen eines rechtsradikalen Verbandes, des sog. Blücherbundes, an der Isar bei München erschossen. Baur sollte am Verrat von Putschplänen des Bundes gehindert werden.
In die Fälle Sandmayer, Dobner, Hartung und Hörnlein war die bayerische Einwohnerwehr nachweislich involviert. Die Täter entstammten einem Kreis junger Männer, die im Auftrag der so genannten Wirtschaftsstelle der Einwohnerwehr in München nach Bedarf Waffenschiebungen durchführten. Erwiesen ist, dass die Morde von den höchsten Spitzen der Landesleitung der Einwohnerwehr gedeckt wurden. Einzelne Mitglieder kümmerten sich um Fluchtfahrzeuge oder riefen zur Beseitigung von Waffenverrätern auf. Für den nicht aufgeklärten Mord an Karl Gareis ist das Motiv vermutlich ebenfalls in seinem politischen Kampf gegen die Einwohnerwehr zu suchen. Die Indizien sprechen auch in diesem Fall für einen typischen Fememord.
Quelle: https://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Fememorde


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Mordfall Hinterkaifeck

05.04.2021 um 22:59
Zitat von Tron42Tron42 schrieb:Aber im Bezug zu A.Gump wird das nur erwähnt und kein Zuasmmenhang zu den Freikorps belegt.
Oder habe ich da einen Bericht übersehen ?
Über Adolf Gump sagte der Bürgermeister von Kranzberg Andreas Happ am 22.4.52 aus:
Im Jahre 1919 meldete sich Adolf Gump zum Freikorps Epp. Damals hat ein Hauptmann im Ort Kranzberg die jungen Leute zum Beitritt aufgerufen. Gump Adolf und der Sohn des Lehrers Kappelmaier, Josef Kappelmaier, haben sich gemeldet. Etwa 6 Wochen nach diesem Aufruf kam Kappelmaier wieder heim. Gump dagegen blieb beim Militär und trat schließlich zum 100000 Mann-Heer ein.
Auf der Personenseite im Wiki des Adolf Gump geht zudem hervor, daß mind. eine Kriegsstammrolle vorliegt die ihn der späteren bayer. Reichswehr bzw. zum Freikorps Epp zuordnet:
Dienstverhältnisse:
vorläufige bayerische Reichswehr:
24.04.1919-10.06.1919: Maschinengewehrkompanie "Scheidler" (richtig: Schaidler)
01.07.1919-08.08.1919: Ergänzungsbataillon "Freising", Schützenbrigade 21
09.08.1919-31.10.1919: Jägerbataillon 21, 01. Kompanie
01.11.1919-25.11.1919: 12. Maschinengewehrkompanie (Schützenregiment 41)



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Mordfall Hinterkaifeck

06.04.2021 um 09:53
Zitat von margarethamargaretha schrieb:Über Adolf Gump sagte der Bürgermeister von Kranzberg Andreas Happ am
Oh danke ! Kannte ich nicht *schäm*


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06.04.2021 um 11:02
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/201243/umfrage/anzahl-der-menschen-die-durch-einen-landwirt-ernaehrt-werden/

Die HK-ler waren keine Armen Leute. Und da frage ich mich von woher das Geld gekommen ist. Sieht man sich obige Statistik an, scheint es fernliegend, dass mit dieser kleinen Landwirtschaft soviel Geld verdient werden konnte.


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Mordfall Hinterkaifeck

06.04.2021 um 16:10
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Und da frage ich mich von woher das Geld gekommen ist.
Vielleicht über mehrere Generationen zusammengespart? Es mag ja durchaus sein, dass sie mit der Landwirtschaft nicht sehr viel verdient haben, aber was hat so eine Familie denn schon groß ausgegeben? Lebensmittel hatten sie genug aus eigener Erzeugung, gut, bestimmte Sachen mussten sie kaufen (z. B. war ja die Rede von Kaffeevertretern), aber das waren doch eher exotische Sachen, die man sich vielleicht mal für einen Festtag gegönnt hat.

Und ansonsten: Gut, Kleidung und Schuhe, aber auch da wurde seinerzeit so viel wie möglich immer noch einmal geflickt und aufgetragen. Sonst gab es ja nicht die Möglichkeiten zum Konsum die wir heute haben - sie werden sicher nicht zwei Mal im Jahr in Urlaub geflogen sein oder sich immer den neuesten technischen Schnickschnack gekauft haben. Selbst Gebrauchsgegenstände wie Geschirr oder Kochtöpfe und Möbel wurden über Generationen weiter benutzt. Da kam niemand auf die Idee, etwas völlig Intaktes wegzuwerfen nur weil es "nicht mehr modern ist" oder ihm/ihr "nicht mehr gefällt". Und wenn es kaputt war, dann hat man versucht, es möglichst wieder zu reparieren.

Die Leute, die ich aus der Generation der um 1900 geborenen noch gekannt habe, waren jedenfalls so drauf, dass sie immer genau überlegt haben, ob diese oder jene Anschaffung denn wirklich nötig ist oder wie man sich noch selbst und ohne Kosten helfen kann. Selbst wenn das Geld prinzipiell vorhanden war.

Letztlich weiß ich auch nicht, wie sie in HK denn mit anderen Dingen, seien sie legal oder illegal, so viel Geld verdient haben könnten. Für viele Sachen war dieser Hof doch einfach zu abgelegen, wenn es wenigstens an einer Grenze gewesen wäre, so dass man an Schmuggel denken könnte.


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Mordfall Hinterkaifeck

06.04.2021 um 21:44
Meine Überlegungen, nachdem ich auch mehrmals den Podcast "Dunkle Heimat" angehört habe, besonders die Ausführungen von Heidi Kastner, die für mich einer der sachlichsten Herangehensweise hat und hier auch die Zwischentöne in ihrem Bericht, dass jemand mit einer Tötungsabsicht, auch eher eine Waffe zur Tötung mitbringt, statt eben zu einer Zufallswaffe vor Ort greift, was ja auch einleuchtend ist. Hätte jemand mit der Bauersfamilie was erstmal was zu klären, wäre es wohl eher zu einer Eskalation im Haus gekommen, wenn man sich, je nach Sache, um die es ging, nicht geeinigt hätte.
Und ebenso halte ich es weniger für Femenmord, denn dann wäre in erster Linie Ziel der alte Gruber gewesen. Aber irgendwie schien der Abend in dieder unwirtlichen Schneenacht normal, was die Protokolle berichten. Die Magd reiste an, man hat gegessen, denn Brotsuppe und Kochzubereitungen lagen noch auf dem Tisch, sowie die Schultafel des Mädchen. Andreas war schon in Nachtkleidung und wohl schon zu Bett gegangen.
Den Tatortbildern, wenn das Viktoria war, was da zu erkenne ist, dann war diese noch angekleidet, mit Rock und Unterrock, Strümpfe und Schuhe und sie war auch mutmaßlich die erste Person, die in den Stall ging. Aber warum? Hatte sie eine Verabredung oder Unterredung mit jemanden?

Ich weiß nicht, aber man versteift sich sehr auf einen Mann als Tatverdächtiger aber im Forum von Hinterkaifeck.net las ich, dass die neue Frau vom Schlittenbauer erst vor kurzem ein Kind kurz nach der Geburt verloren hatte und da setzt meine Überlegung ein, dass sie (alleine oder mit Hilfe) die Täterin sein könnte, denn eine Frau, die ihr Kind verloren hat, stelle ich mir als außerordentliche psychische und emotionale Belastung vor und nahezu in dem Dorf bekommt sie täglich diese ungeklärte Situation präsentiert, wie Viktoria, die eine Affäre mit ihrem Mann hatte, ja eventuell auch ein Kind und noch dazu ein männliches Kind, als Erbanwärter. Dann das ewige Hin- und Her mit der Vaterschaft mit ihrem Mann, Unterhaltsklagen und Unterhaltsverzicht, dann ein vergangenes in Aussichtstellen einer Ehe und doch wieder einen Rückzieher machend. Irgendwie scheint sich die meisten Streitigkeiten, die die Grubers hatten, um den Josef zu gehen und auch die Tuschelei in einer katholischen Region, entweder einen Ehebruch oder ein Inzest.

Wie das Verhältnis zu Schlittenbauer und auch zu den anderen Familienmitglieder oder auch der neuen Frau war, ist unbekannt (oder ich habs nicht gefunden).

Und dann dieser Zustand, dass sie das Kind verloren hat, Viktoria vielleicht raffiniert genug ist, die Schlittenbauers immer wieder mit Ansprüchen unter Druck setzen zu können, dass die neue Frau vielleicht eine Unterredung forderte, vielleicht unter vier Augen, daher der Stall. Da eskalierte es jedoch, weil vielleicht Viktoria patzig oder hämisch geworden ist, vielleicht die Frau ausgelacht hat, sie habe ein Kind von Lorenz und wird weder auf Unterhalt oder Erbanspüche für ihr Kind verzichten. Die Situation eskaliert, was vielleicht auch die Würgemale am Hals von Viktoria erklären könnte, endlich den Schnabel zu halten, aufhören zu Lachen oder zu Verhöhnen. Viktoria ist ihr körperlich in dem Moment überlegen, schüttelt sie ab, schleudert sie vielleicht zu Boden, wirft sie verbal raus, dreht sich um und hat die Absicht zu gehen. Aufgrund der Tatsache, dass die Angreiferin auf dem Boden lag, sich vielleicht an der Wand oder dem Trog abstützte um aufzustehen, packt zufällig die Hacke und im Wahn schlägt sie zu. Vielleicht nicht mit der Abischt zu töten... aber es hat irgendwie Klick gemacht, die Fehlgeburt, die Ausnahmesituation. Steht ratlos im Stall, vielleicht will sie noch helfen, vielleicht ruft sie sogar um Hilfe und Viktorias Mutter kommt, sieht, was passiert ist, wer es ist, bedroht vielleicht der Angreiferin mit der Polizei und sie bekommt auch einen auf die Zwiebel. Beide Frauen kommen nicht wieder, also holt das Kind den Opa, der aber, trotz im Besitz einer Schrotflinte oder sonstige Bewaffnung, also ging er wohl von keiner Gefahr für sich und seiner Familie aus, in Nachtwäsche in den Stall und bekommt auch einen drüber. Das Mädchen folgt, lebte aber noch über mehrere Stunden, da sie eigentlich nicht Ziel war. Eine Art Rausch ist nun Josef das Ziel, um den sich alles dreht, was wiederum die Brutaliät der ausgeführten Schläge erklären könnte.

Die neue Dienstmagd hatte Pech, vielleicht sollte sie diejenige sein, die am nächsten Tag zum Dienstantritt die Opfer finden sollte, weil die Mutmaßung sein könnte, aufgrund des schlechten Wetters, sie an dem Abend, wenn von weiter her kommend, nicht durchkommt oder erst am Tag des Dienstantritts anreist. Nur war sie halt schon da und musste ebenso dran glauben, um eben keine Zeugen zurückzulassen.

Im Podcast wird auch gesagt, dass der Schlittenbauer noch auf dem Sterbebett sagte, er war es nicht, da er immer wieder in den Fokus rückte, sicherlich auch durch sein dummes Verhalten. Aber beim Abriss des Hofes, wurde ja die Hacke gefunden und die kann da nur einer abgelegt haben, der den Hof gut kannte. So ist meine Annahme, dass der Schlittenbauer tatsächlich nicht der Täter war, aber er vielleicht wusste, dass die Täterin neben ihm liegt und mitgholfen hat, die Tat zu verschleiern, aufgrund der Kenntnisse, wusste wo man was verstecken konnte oder eben in der Zeit, die er da eifrig mithalf, Zeit hatte, ein gutes Versteck zu finden, war er ja, aufgrund seiner Position als Dorfvorsteher, Bekannter der Grubers, Viehversorger, immer eingebunden in dem Haus und bekam die Ermittlungen mit. Fraglich ist halt, ob er clever genug war.

Wären diese makabere Aktion der Köpfeabtrennung, die dann auch noch Verschütt gingen, nicht verschwunden, könnte man sicherlich anhand der Aufschläge auf den Kopf, die Größe, Schlagwinkel und Wucht ausmachen.


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Mordfall Hinterkaifeck

06.04.2021 um 22:09
Zitat von SGarciaSGarcia schrieb:ch weiß nicht, aber man versteift sich sehr auf einen Mann als Tatverdächtiger aber im Forum von Hinterkaifeck.net las ich, dass die neue Frau vom Schlittenbauer erst vor kurzem ein Kind kurz nach der Geburt verloren hatte und da setzt meine Überlegung ein, dass sie (alleine oder mit Hilfe) die Täterin sein könnte, denn eine Frau, die ihr Kind verloren hat, stelle ich mir als außerordentliche psychische und emotionale Belastung vor und nahezu in dem Dorf bekommt sie täglich diese ungeklärte Situation präsentiert, wie Viktoria, die eine Affäre mit ihrem Mann hatte, ja eventuell auch ein Kind und noch dazu ein männliches Kind, als Erbanwärter.
Ich glaube, das ist eine zu moderne Denkweise: Ein Kind zu verlieren kam damals noch sehr häufig vor. Das soll nicht heißen, dass die Eltern damals nicht auch traurig gewesen wären, aber so etwas war auch für das Umfeld an der Tagesordnung. Man rechnete eher damit und es hatte keinen so großen emotionalen Stellenwert wie heute, wo ja praktisch jedes Kind ein Wunschkind ist und man auch damit rechnet, dass die Medizin in den meisten Fällen helfen kann.

Und Frauen waren eher gewöhnt, bei Eskapaden ihrer Männer still zu sein, weil eben davon ausgegangen wurde, dass der Mann der Herr im Hause ist und die Frau ihm zu gehorchen hat.

Grundsätzlich könnte man natürlich auch an eine Täterin denken, wobei die Frage ist, ob eine Frau soviel Kraft aufbringen kann. Andererseits: Eine Frau, die harte Arbeit in der Landwirtschaft gewohnt ist.....?


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Mordfall Hinterkaifeck

06.04.2021 um 22:18
@SGarcia
Dass man damit rechnete, dass ein Kind umkommen kann, heißt aber nicht, wie man es individuell verpackt und noch weniger, wenn eine, vielleicht jüngere, attraktivere Frau da ständig mit dem Bub rumläuft, erste Vorsängerin in der Kirche ist usw. Psychosen und Postraumatische Belastungsstörngen wird es wohl immer gegeben haben, auch wenn man es seinerzeit vielleicht als "übergeschnappt" oder "hysterisch" nannte.

Frauen immer nur als sanfte Elfen hinzustellen halte ich für falsch und damal noch mehr, wie Du auch sagst, die harte Bauernarbeit gewohnt war, Vieh zu treiben, zu melken, zu schlachten. Man weiß ja auch nicht, welcher Typus Frau es war. Wenn schon der eigene Sohn von seinem Vater sagt, "er war kein schöner Mann", wird auch Frau Schlittenbauer nicht gerade aus der Vogue gefallen sein ;)


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