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Mordfall Hinterkaifeck

51.742 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

02.02.2009 um 15:56
@elfeee,
vermutlich hat um diese Zeit in Vics Stube eine Petroleumlampe gebrannt, denn so spät wars ja eh nicht, Vic selbst war noch nicht im Bett, die Cilli zwar "vorbereitet", aber vielleicht noch "drüben" beim Andreas, den sie wohl als Vater ansah, oder dieser es gerne so sah, vielleicht auch um der Cilli den Verlust des leiblichen Vaters, den sie selbst nie gesehen hatte, vergessen zu machen. Daher lief Clli vermutlich dem Grossvater hinterher, um nicht alleine zu sein, oder mitzubekomen, was "da los sei".

Da das ganze HK-Drama evtl. innerhalb einer Viertelstunde abgelaufen sein könnte, gerechnet ab dem "Verschwinden" von Vic in Richtung Tenne oder gar (inneren) Scheunendurchfahrt, bis zumTode von Josef G. und der Maria B .,
könnte die kleine Petroleumlampe in VIC's Stube sehr wohl noch gebrannt haben, als der Täter das Leben des kleinen Josefs auf viehische Weise beendete. Das Licht wäre demnach für den Täter ausreichend gewesen.

Zudem lässt man in Abwesenheit gerne ein "Lichterl" brennen, damit das Kind in Ruhe und ohne Angst seinen Weg in den Schlaf findet, diesmal wars der ewige Schlaf.

Letztlich darf angenommen werden, dass der/die Täter mit Taschenlampen versehen waren, denn der Hinweg nach HK wars "stockduster", und der Rückweg musste auch noch bedacht werden. Und eine Taschenlampe kann ruckzuck aktiviert/deaktiviert werden.
*****
Bernie

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02.02.2009 um 16:21
@Bernie
@troadputzer
wenn man, wie ich z.B. vom Einzeltäter ausgeht, und eine Taschenlampe zum Einsatz gebracht wurde, müßte der Täter die brennende Lampe z.B. auf Josefs Oberbettchen gelegt haben um das Kind sehen zu können, denn beide Hände brauchte er ja zum zuschlagen.
Da gehe ich dann eher von der brennenden Petroleumlampe aus.


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Mordfall Hinterkaifeck

02.02.2009 um 16:34
@troadputzer

Ja, das mit dem Erschlagen des Josef ist so eine Sache.

Ausführlich berichtet Amtsrichter Wießner im Augenscheinsprotokoll darüber:

"Im Schlafzimmer lag in einem Kinderwagen die Leiche des zweijährigen Josef Gruber. Diesem war durch einen wuchtigen Schlag die ganze rechte Schläfenseite eingeschlagen. Der Schlag hatte zuerst das aufgespannte Dach des Kinderwagens getroffen, dieses durchtrennt und dem Kinde den Schädel zerschmettert. Der Schlag war mit solch sinnloser Wucht geführt, dass Blut u. Gehirnteile über die Kopfseite am Wagen u. am Bett klebten"

Da die rechte Schläfenseite eingeschlagen war, gehe ich davon aus, dass das Kind den Kopf so gedreht hatte, dass er auf der linken Schläfenseite auflag. Vermutlich hat das Kind geschlafen und den Schlag nicht mehr mitbekommen. Wenn es wach gewesen wäre, hätte es sich mE im Wagen aufgerichtet und dann hätte der Schädel oben getroffen werden müssen.

Soweit mir bekannt, ist gerade ein Schlag auf die Schläfe sofort tödlich. Medizinisch erklären kann ich es aber nicht. Ich kenne das aber von fahrlässigen Körperverletzungen mit Todesfolge, wo beispielsweise ein Opfer geschubst wurde und mit der Schläfe auf eine Tischkante gefallen ist.

Räumlich vorstellen kann ich es mir aber wieder nicht gut, wie der Täter stehen musste, um diesen perfekt sitzenden Schlag auszuführen.

Du meinst, dass der Täter hinter dem Kinderwagen stand, da zuerst das Dach zerschlagen wurde? Ich habe einen Knoten im Kopf, wenn ich mir alles räumlich vorstellen will.


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02.02.2009 um 16:43
@elfeee,
ist klar, bei einem Einzeltäter käme die Petroleumlampe in Frage, denn eine Taschenlampe halten, UND gleichzeitig einhändig mit Wut, Hass, also voller Energie, UND mit vernichtender PRÄZISION zuschlagen, ist sehr unwahrscheinlich !
****
Bernie


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02.02.2009 um 17:23
@elfeee,
es gäbe zwar noch andere Szenarios für einen Einzeltäter, wie eine Taschenlampe zum hinstellen ( gabs damals auch schon ), aber dieser Täter, zumal vermutlich in dieser Stube eh ALLEIN agierend ( egal ob ein oder zwei Täter insgesamt ), dürfte doch im hochgradigem Affekt da hereingestürmt sein, kurz die Situation abgecheckt, evtl.
die Augen ans gedämpfte Restlicht gewöhnt haben ( oder Restschein vom Flur traf bei weit geöffneter Türe auf Josefs Stubenwagen, der ja mittig steht !?? ), und dann mit einem fürchterlichen Schlag alles klargemacht haben.

In einer Zwei-Täter-Theorie hat vermutlich der einen Täter die Maria B. "fertig" gemacht, in deren enger Kammer, nach anfänglichem Doppel-Einsatz, und der zweite Mann "kümmerte" sich recht bald um den kleinen Josef.

@AngRa,
Danke, dass Du nochmals das Protkoll vom Amtsrichter Wiessner ( war direkt vor Ort)
hier ausgeführt hast.
*****
Bernie


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Mordfall Hinterkaifeck

02.02.2009 um 17:46
/dateien/mt31345,1233593170,Pertrix 679L

@berstein
Die Idee mit der Taschenlampe ist gut. Ich habe so ein altes Stück aus Wk 2 von der Firma Pertrix. Ich bin sicher, solche Taschenlampen gab es bereits im Wk 1. Da kann ich mittels eines Hebels ein Abblendmaske einschieben. Dann wird nur ein schmaler Lichtstrahl nach unten gelenkt. Damit kann man im Dunklen Karten lesen, marschieren etc., ohne gleich bemerkt zu werden. Diese Maske könnte der Täter eingeschoben haben, als er ins Haus eilte, um nicht sofort aufzufallen. Wenn er in seiner Rage überhaupt daran dachte. Es gab auch noch Taschenlampen mit roten und grünen Scheiben, um unterschiedliche Signale geben zu können. Ich glaube, Du hast darüber schon einmal etwas geschrieben. Bemerkenswert ist noch, daß rückwärts zwei Lederschlaufen angebracht sind, die man am Joppen- oder Mantelkragen an den Knöpfen einhängen kann. Damit pendelt die Lampe nicht, wenn man sich schnell bewegt, oder zuschlägt. Somit hat man beide Hände frei zu Aktionen, welche es auch immer sind. Ich hänge einmal ein Bild an, damit sich jemand der seine solche Taschenlampe nicht kennt etwas darunter vorstellen kann. Für Dich als alter Pfaderer ist das ja nichts Neues. Sicher hattest Du auch so ein Prachtstück dabei, als Du zur Geisterstunde zwischen wilden Thymian an der ehemaligen Hofstelle furchtlos eruiert hast. Dank der Abblendmaske ist sicher auch den Geistern, in welcher Ortschaft sie gerade auch immer zuhause sind, entgangen, daß ein unermüdlicher Ermittler noch zu so später Stunde unterwegs war. Ein baß erstaunter Lehrer samt Begleiter war ja um diese Zeit nicht zu erwarten.


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02.02.2009 um 18:02
@AngRa
Ich möchte mich auch dafür bedanken, daß Du das Protokoll von Amtsrichter Wiessner nochmals herausgesucht hast. Ordnung ist halt das halbe Leben! Damit gehe ich jetzt doch davon aus, daß dem Buben mit der stumpfen Seite der Reuthaue die Schläfe eingeschlagen wurde. Nach Deiner Beschreibung muß der Kleine dann auch fest geschlafen haben. Das Abschlachten der Magd muß dann relativ lautlos erfolgt sein. Sie kam dann vermutlich nicht mehr dazu gellend um Hilfe zu rufen. Das ist jetzt aber nur eine Folgerung, da nach Deiner Auskunft der kleine Seppi scheinbar völlig arglos dem Tod entgegen schlummerte.


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02.02.2009 um 19:13
@troadputzer

Dein Anhang von 17.46 Uhr ist interessant. So kann man sich auch das Agieren eines Einzeltäters mit einer Taschenlampe vorstellen.

Im Übrigen bin ich der Auffassung, dass es zum Zustand der Leichen nur die Beschreibung von Oberamtsrichter Wießner vom 4.4.1922 und die von StA Renner vom 6.4. und vom 7.4.1922 gegeben hat. Vielleicht noch die Aussagen des Zeugen des Kanzleiassistenten Ney aus 1952. Das Vorhandensein eines ordnungsgemäßen Obduktionsprotokolls zweifele ich an. Dieses wäre in mehrfacher Ausfertigung ( bei der StA beim LG Neuburg/Augsburg und bei der Polizeidirektion München) vorhanden gewesen und ich kann mir nicht vorstellen, dass alle Exemplare im Krieg verlorengegangen sind.

Wie so oft im Mordfall Hinterkaifeck dürfte auch bei den Obduktionen improvisiert worden sein. Statt der vorgeschriebenen zwei Mediziner, war nur einer tätig und der war schwer beschäftigt mit den praktischen Dingen. Bei allen Leichen mussten der Schädel und die beiden Körperhöhlen, Brust und Bauch geöffnet werden, die Köpfe wurden außerdem abgetrennt. Damit hat der Obduzent mE seine Zeit verbracht. Das Protokollschreiben wurde vertagt und ging später unter.

Das ist aber nur meine persönliche Meinung. Vielleicht wurde von Dr. Aumüller ja auch nachträglich ein umfassendes Protokoll angefertigt.

Nix Genaues weiß man nicht.


Nebenbei bemerkt:

Ganz so genau nahm man es früher mit Obduktionen ohnehin nicht. Im Fall der Vera Brühne wurde zunächst gar keine Obduktion angeordnet. Erst später wurden die Leichen exhumiert und dann wurden sie erst untersucht und man erkannte, dass die Opfer eines unnatürlichen Todes verstorben waren.


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02.02.2009 um 20:24
@AngRa


Ich vermute fast, daß sich Dr. Aumüller an seine neue Aufgabe auch 1922 noch ´herantasten´ mußte. Von Haus aus - und schon von der Assistenzzeit her - war er nämlich Psychiater.

Nach dem Abitur hat er die erste Hälfte seines "Einjährig-Freiwilligen" Militärdienstes abgeleistet.

Nach dem Medizinstudium war Aumüller von Oktober 1897 bis Ende März 1899 "2. Assistent an der psychiatrischen Universitätsklinik Würzburg".
Am 25. Februar 1899 hat er die "Approbationsprüfung" abgelegt.

Anschliessend war er "1. Assistent der psychiatrischen Universitätsklinik Würzburg".

Dann war er nochmals beim Militär , "Prüfling für den ärztlichen Staatsdienst" und kurzzeitig (8/02 bis 11/02) Vertreter des Arztes in der Strafanstalt München-Stadelheim.

12/02 bis 5/04 war er dann "Hilfsarzt bei der Kreisirrenanstalt Klingenmünster (Rheinpfalz)".

Es folgen 15 Jahre als Arzt und Oberarzt an der Bezirksheilanstalt Stephansfeld im Elsaß bzw. auch der Filiale Hördt.

Ab 1919 "als vertriebener Elsaß-lothr. Beamter" zur Verfügung des Innenministeriums.
Dr. Aumüller ist zu diesem Zeitpunkt 45 Jahre alt.

Die Wartezeit auf eine adäquate Anstellung (er bewirbt sich etwa auch bei der Kreisirrenanstalt in Regensburg) nützt er ab Oktober 1919 für eine "informatorische Beschäftigung bei dem Landgerichtsarzt Medizinalrat Prof. Stumpf in Würzburg".

Zum 1. September 1920 wird Johann Bapt. Aumüller schließlich zum Landgerichtsarzt in Neuburg a.d. Donau berufen.

Im Juni 1928 wird er Obermedizinalrat beim Landgericht München II.
Er ist - noch während seiner Dienstzeit - am 25. Juli 1932 mit 57 Jahren verstorben.


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Mordfall Hinterkaifeck

02.02.2009 um 20:49
@Badesalz

Glaubst Du nicht, daß man doch noch in Augsburg fündig werden könnte? Es soll sich schließlich um ein Archiv mit mindestens 1000 Seiten handeln (oldschool70?). Vermutlich sind da auch noch Akten in deutscher Schrift, da kann man leicht etwas übersehen, denn wer kann diese Schrift heute noch richtig lesen. Und je nach Handschrift braucht man lange um diese zu entziffern, manchmal fehlt dann Zeit und Geduld. So kann einem ein wichtiges Dokument entgehen. Vermutlich kann es heute nicht einmal Pfarrer, selbst wenn er sich für alte Kichenbücher interessiert, und falls dieser auch noch aus Indien stammt, dann wäre das ein sehr großer Zufall. Aber manchmal gibt es auch Überraschungen. Ich fand einmal eine exzellente schwedische Webseite über die deutsche Schrift. Der Betreiber war aber sicher kein Hochwürden.


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Mordfall Hinterkaifeck

02.02.2009 um 21:09
@troadputzer

Meiner Einschätzung nach konnte ´oldschool70´ das Material in Augsburg gut beurteilen.
Ich denke nicht, daß er wesentliche Dinge übersehen hat.
Details kann man aber u.U. noch abklären.

Die Anteile des Materials in der sogenannten deutschen Schreibschrift machen in München vielleicht 10% aus. In Augsburg - Ermittlungen der 50er Jahre - rechne ich eigentlich nicht mehr mit Dokumenten in deutscher Schrift, da dürfte alles maschinenschriftlich vorliegen.

Ein absolutes "must" wäre eigentlich noch das Diözesanarchiv in Augsburg.


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Mordfall Hinterkaifeck

02.02.2009 um 21:38
@Badesalz

Ich muss feststellen, dass Dr. Aumüller die Qualifikation zu einem Gerichtsarzt gefehlt haben könnte. Das erklärt manches. Er hatte wohl Kenntnisse in forensischer Psychiatrie aber in Rechtsmedizin bzw Gerichtsmedizin, wie es früher hieß?

Heutzutage muss ein Mediziner, um Rechtsmediziner zu werden eine 5-6 jährige Zusatzausbildung nach dem Medizinstudium absolvieren.

Ich kann mr kaum vorstellen, wie ein Nervenarzt überhaupt obduzieren konnte.


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Mordfall Hinterkaifeck

02.02.2009 um 21:38
Ich war schon mehrmals im Augsburger Diözesanarchiv, allerdings in Sachen Ahnenforschung - vor meiner Hinterkaifeck-Zeit.

Genaue Einsicht in die mikoroverfilmten Kirchenbücher bekommt man aber nur bis in die Zeit um 1870. Alles, was ab dann bis in die Gegenwart geht, bekommt man nicht zu Gesicht. Insofern dürfte es dort nicht so sehr viel für Hinterkaifeck einschlägiges zu sichten geben.


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Mordfall Hinterkaifeck

02.02.2009 um 21:41
AngRa,
nach meinen Infos müssen bei einer Obduktion sogar mehrere Ärzte als Zeugen zugegen sein - und das war auch damals schon so.
Keine Ahnung, wieso das damals unterblieben ist...


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02.02.2009 um 21:52
Heute habe ich meine (verlängerte) Mittagspause in der Bayerischen Staatsbibliothek zugebracht und die Jahresbände der Zeitschrift "Weltbild" von 1950 bis einschliesslich 1953 durchgesehen.
Leider habe ich nur die zwei schon bekannten HK-Artikel gefunden.

"Ich weiß, wer die Mörder sind" (7/1952), die Geschichte von Kaplan Hauber (bzw. der Schwester der Gump-Brüder) wurde von @´Jaska´ bereits im hk.net-Forum eingestellt.

Nach diesem Artikel gab es keine Leserbriefe.

Der zweite Artikel "Sie nennen mich Mörder", Untertitel "ohne den Schatten eines Beweises!", erschien dann in der zweiten Februar-Ausgabe 1953.
Der Sachverhalt der Beschuldigung der Gump-Brüder wird darin v.a. aus der Sicht des Anton Gump dargestellt.
Bestandteil des Artikels sind das Foto der sechs Särge und das sogenannte (erste) "Hoffoto".

Zu diesem Artikel gab es zwei "Leserbriefe".
Der eine (6/1953) wies auf das Grab der Gump-Schwester in Augsburg-Lechhausen hin, der andere (14/1953 / wohl von einem der Autoren des Artikels, Heinz Ulrich, selbst verfasste), wies auf den schleppenden Fortgang des Verfahrens hin:
"Der so übel verleumdete Anton Gump, den ein Frankfurter Blatt u.a. einen "vertierten Mörder" nannte und dann völlig Erfundenes berichtete, hat, wie ich hörte, gegen drei Zeitungen wegen Beleidigung Strafantrag gestellt. Der Oberstaatsanwalt hat Herrn Gump nun mitgeteilt, daß die weitere Verfolgung seines Antrages ruhe, solange die Akten über den Fall "Mord von Hinterkaifeck" nicht abgeschlossen seien. Da ein solches Ende noch nicht abzusehen ist, scheint diese Entscheidung nicht ganz verständlich. Die Leute, die Gump so leichtfertig beschuldigt haben, sie müßten dem Gesetz nach ja beweisen, daß ihre Behauptungen stimmen und nicht umgekehrt der Herr Gump, daß er unschuldig ist. Es muß doch eine Möglichkeit geben, die einen vor so ungeheuerlichen Vorwürfen schützt. Die Öffentlichkeit ist an dem Fall Hinterkaifeck weiterhin interessiert.
H.U., München"



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02.02.2009 um 21:57
@AngRa

Ich vermute allerdings, daß Dr. Aumüller sich in (aus damaliger Sicht) "mittleren Jahren" noch in eine ihm fremde Disziplin einarbeiten mußte, und daß dieser Prozeß 1922 quasi noch "im Fluß" war.
Aber nichts Genaues weiß man nicht... ;-)


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Mordfall Hinterkaifeck

03.02.2009 um 07:17
@maschenbauer

Die Leichenöffnung wird von zwei Ärzten durchgeführt, wie Du schon vermutet hast. So ist es in der Strafprozessordnung geregelt, die auch schon 1922 galt. Einer der Ärzte soll Gerichtsarzt sein.

@Badesalz

Noch zu Dr. Aumüller

Formal hatte ja alles seine Richtigkeit. Dr. Aumüller war zum Landgerichtsarzt berufen. Einige Standardwerke zur Leichenöffnung wird er auch durchgearbeitet haben.

Der Münchner Gerichtsmediziner Prof. Merkel war vielleicht im Urlaub, krank oder in einer Gerichtsverhandlung als sachverständiger Zeuge. Ein Staatsanwalt hat aber dafür Sorge zu tragen, dass Obduktionen mit größter Beschleunigung durchgeführt werden, weil die ärztlichen Feststellungen auch durch geringe Verzögerungen an Zuverlässigkeit verlieren können. So steht es in den Richtlinien.

Die Obduktionen wurden ohnehin erst ab dem 6.4.1922 durchgeführt, vielleicht fühlte man sich unter Zeitdruck. Da konnte man auf einen weiteren Arzt eben nicht mehr warten.



Dank auch für Deine Recherchen bezüglich der Zeitschrift "Weltbild".

Bei dem "Frankfurter Blatt", welches Anton G. einen "vertierten Mörder" nannte, handelt es sich aber nicht um die Frankfurter Rundschau. Dort wurde nur der über AP verbreitete Text verwendet. Es würde mich schon interessieren, um welche Frankfurter Zeitung es sich gehandelt haben könnte.

Heutzutage hätte Anton G. für eine derartige Berichterstattung Schadensersatz verlangen können, der ihm auch zugesprochen worden wäre.


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Mordfall Hinterkaifeck

03.02.2009 um 08:17
@AngRa,
Richtig erkannt ! Ich kenne solche alten Taschenlampen aus meiner Jugend, da kursierten die noch, und für einen jungen "Herumtreiber" war so ein Ding ne tolle und echt praktische Sache. Glaube, ich bekam so ein Teil von meinen Grosseltern geschenkt.
Da gabs ja auch noch diese speziellen flachen Batterien dafür, mit den breiten Kontaktzungen ! Weiss gar nicht, ob sowas noch heute im Vertrieb ist.( Daimon ? ).

OK, Diese Technik gabs schon im WK-I, das war alles durchdacht, mit Blink/Signal-möglichkeit, Abblendfeature usw. ! Primär entwickelt für den militärischen Bereich.
Und so eine T-Lampe hatte man gerne auch auf einem Bauernhof immer an einer speziellen Stelle deponiert, für den Notfall, falls irgendwas passiert wäre, auch im Stall. Oder man nachts auf den Heuboden müsste ( Gewitter/Sturm), und da ist eine Petroleumlampe immer ein gewisses Risiko.
*****
Bernie


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romai ehemaliges Mitglied

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Mordfall Hinterkaifeck

03.02.2009 um 08:55
@AngRa

Bei dem "Frankfurter Blatt", welches Anton G. einen "vertierten Mörder" nannte, handelt es sich aber nicht um die Frankfurter Rundschau. Dort wurde nur der über AP verbreitete Text verwendet. Es würde mich schon interessieren, um welche Frankfurter Zeitung es sich gehandelt haben könnte.


Es könnte sich dabei um die am 24. Dezember 1945 gegründete Zeitschrift "Die Gegenwart" handeln. (Die Nachfolgerin der im Mai 1943 verbotenen "Frankfurter Zeitung"). Ich bin im Moment auf der Suche nach Archivmaterial aus der Fraglichen Zeit. Dies gestaltet sich jedoch schwieriger als ich gedacht habe, weil "Die Gegenwart" in den Anfangszeiten ihres Erscheinens beinahe monatlich ihre verantwortlichen gewechselt hat und außerdem unter französischer Lizenz erschienen ist. Daher könnte die Suche länger dauern oder evtl. sogar erfolglos bleiben. Ich werde aber in den Archiven in Frankreich und Deutschland weitersuchen und evtl. relevante Artikel oder Briefe hier bekanntgeben, wenn daran Interesse besteht.

Gruß
Robert


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03.02.2009 um 09:05
@romai,
Respekt, da hast Du Dir ja ne Menge Arbeit vorgenommen, das kann sich hinziehen ! Also keine Hektik ..... die Archive laufen Dir ja nicht weg :-)
*****
Bernie


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