Mordfall Rimbach in Lüttgenrode/Harz

Hathora schrieb:Somit nehme ich an, dass auch am Montag morgen diese Eisentür nicht abgeschlossen war.
Wenn ich meine Tochter schlafend im Obergeschoss vermute, dann sperre ich die Haustür ab, wenn sonst niemand im Haus ist. Das haben die Rimbachs am Dienstag morgen getan und werden es auch am Montag getan haben!

sollte man annehmen aber eine Garantie dafür gibt es nicht!

@duval
Eine Garantie gibt es für gar nix. Deswegen schaue ich mir immer alle Möglichkeiten an und stelle dann die wahrscheinlichste an erste Stelle.
Die wahrscheinlichste in diesem Fall ist: Wenn an anderen Tagen die Haustür verschlossen wird, wenn Rimbachs das Haus verlassen, dann wird es auch am Montag so gewesen sein.

Hathora schrieb:Die wahrscheinlichste in diesem Fall ist

Wie lautet die Stellungnahme der Familie dazu?

Hathora schrieb:Dass sie unbedingt von zu Hause weg wollte, sogar ins Kinderzimmer ihres neuen Freundes ziehen wollte,

Woher stammt denn diese Info? Die Aussage habe ich bisher noch niergendwo gelesen.

@cododerdritte

cododerdritte schrieb:Woher stammt denn diese Info? Die Aussage habe ich bisher noch niergendwo gelesen.

Wenn Du in der Suchfunktion „Dessau“ eingibst, findest Du dort darüber die eine oder andere Diskussion um die Seite 55 herum.

Hathora schrieb:Dass sie unbedingt von zu Hause weg wollte, sogar ins Kinderzimmer ihres neuen Freundes ziehen wollte,

das waren Gerüchte die sich nicht bestätigt haben. Verständlich dass ein junges Mädchen wie Heike aus dem Haus raus wollte, sie hatten einen neuen Freund in Dessau.

duval schrieb:das waren Gerüchte die sich nicht bestätigt haben.

Hatte das nicht die Mutter laut Petermann so gesagt?

@duval

duval schrieb:Verständlich dass ein junges Mädchen wie Heike aus dem Haus raus wollte, sie hatten einen neuen Freund in Dessau.

Warum glaubst Du, dass es verständlich ist, dass eine 19jährige zu ihrem 16jährigen Freund in dessen Kinderzimmer ziehen will und u.U. sogar ihre Lehrstelle aufgeben müsste. Und das ganz kurz nach dem Kennenlernen. Für mich ist das alles andere als verständlich!

duval schrieb:das waren Gerüchte die sich nicht bestätigt haben.

Ich würde das nicht als Gerücht bezeichnen. Immerhin erzählte das die Mutter des Jungen oder Heikes Mutter ( eine von beiden, erinnere mich grad nicht welche). Immerhin waren die Mütter wohl nah dran und haben das mitbekommen.

Hathora schrieb:Warum glaubst Du, dass es verständlich ist, dass eine 19jährige zu ihrem 16jährigen Freund in dessen Kinderzimmer ziehen will und u.U. sogar ihre Lehrstelle aufgeben müsste. Und das ganz kurz nach dem Kennenlernen. Für mich ist das alles andere als verständlich!

Da bin ich bei Dir. Aber "nicht verständlich" heißt u. U. auch nur, dass wir spezielle Beweggründe nicht kennen. Das spricht nicht prinzipiell gegen das Zutreffen der Annahme.

"Selbst ins Kinderzimmer" klingt eher nach " Hauptsache, irgendwie raus" als gezielt zu einem anderen Menschen.

keeprunning schrieb:nicht verständlich

Bei der Umgebung vergleiche bitte Dessau mit Lütgenrode. Das Haus ist keine Umgebung für ein junges Mädchen.

Spannungen wird es innerhalb der Familie gegeben haben.

@duval
Dann dürfte es auf dem Land keine junge Menschen geben…..bei der Umgebung!
Es wäre mir verständlich gewesen, wenn sie sich in Bettingerode oder in der nächsten Stadt ein Zimmerchen mit Bad oder eine günstige kleine Wohnung gesucht hätte, damit sie ihre Lehrstelle weiter behalten hätte. Sie hätte nach ihrer Lehre in der Metzgerei ein Zimmer bekommen. Wenn sie dort nochmal die Dringlichkeit klar gemacht hätte….
Natürlich träumt jedes Mädchen vom eigenen Reich, ohne die Eltern im Nacken, gerade in der Pubertät. Aber die wenigsten ziehen von heute auf morgen in ein anderes Kinderzimmer, mit anderen Eltern im Nacken, zu einem Jungen, den sie 14 Tage kennen. Und da kann das Haus daheim noch so grottig sein. Immerhin war sie ja diesen Zustand gewohnt und hat es wohl auch so übernommen. Wenn man ihr Zimmer sieht auf den Tatortbildern…. mein Vater hätte mir schon was zu so einen S……stall erzählt.
Aber was ist an diesem Fall überhaupt normal oder verständlich?

Hathora schrieb:Dann dürfte es auf dem Land keine junge Menschen geben…..bei der Umgebung!

Das kannst Du nicht verallgemeinern, sie wird ihre Gründe dafür gehabt haben.

Hathora schrieb:diesen Zustand gewohnt und hat es wohl auch so übernommen

In Lütgenrode in Goslar sah das vermutlich anders aus.

Willst Du auf die familiären Bindungen hinaus?

Wir sind mal wieder bei meinem Lieblingsthema: Genauigkeit :)

KK Götze:
Da Heike die Angewohnheit hatte, ihr Zimmer bei Abwesenheit von anderen Personen und insbesondere in der Nacht zu verriegeln, wir keinerlei Aufbruchspuren in ihrem Zimmer als auch im Wohnhaus feststellen konnten

Quelle: http://liesbeth-treuter.blogspot.com/

Das könnte ein Hinweis darauf sein, dass sie schon einmal eine Begegnung der ungeliebten Art in dem Haus hatte. Vielleicht hat sie schon einmal, an einem ihrer freien Tage, jemanden, der dort nichts zu suchen hatte, in dem Haus erwischt. Eventuell hat sie ihn nur rausgeworfen, aber niemandem etwas von dem Vorfall erzählt, weil sie die Person kannte. Aber die Konsequenz daraus war, dass sie sich in ihrem Zimmer eingeschlossen hat, wenn sie alleine im Haus war.

Auch habe ich mal ein Bild des "Schlosses" gesehen, dass ist wirklich eine alte, einfache Verriegelung wie an einem Stall. Wenn ich finde, werde ich es mal posten.

Hathora schrieb:Da gibt es zahlreiche Möglichkeiten, wann er angebracht wurde und wie die Beschädigung entstanden sein könnte

Da gibt es noch eine weitere Möglichkeit: Das Schloss wurde in den Monaten oder Jahren nach der Tat beschädigt, als das Haus schon unbewohnt war (Jugendliche, Rumtreiber, etc...)

@OliverCromwell
Ich verstehe nicht:



Auf diesem jetzt nicht mehr auffindbaren Foto sah man am Rand die Zimmertür mit dem Schloss. Es war ein altes Kastenschloss mit etwas gesplittertem Holz. Es sah aus, als ob es gewaltsam aufgebrochen wurde. Das war ein Tatortfoto von der Polizei.

OliverCromwell schrieb:gibt es noch eine weitere Möglichkeit: Das Schloss wurde in den Monaten oder Jahren nach der Tat beschädigt, als das Haus schon unbewohnt war (Jugendliche, Rumtreiber, etc...)

Diese Beschädigung kann also nicht nach dem Mord passiert sein!
Dass die Ermittler keine Aufbruchspuren vorfanden, kann ich mir nur so erklären, dass die Bewohner glaubhaft versichern konnten, dass diese sichtbare Beschädigung schon länger vorhanden war und mit dem Mord nichts zu tun hat. Frau Rimbach sagte ja auch, dass das Schloss nicht mehr funktionierte. Also ist daraus zu schliessen, dass diese Tür schon vor dem Mord derart malträtiert wurde, dass Holz und Schliessmechanismus beschädigt wurde, so dass es nicht mehr funktionierte.
Ich sah auf dem Foto deutlich dass an dem Schloss manipuliert wurde. Wenn ich nur das Foto wiederfinden würde!

Hathora schrieb:Auf diesem jetzt nicht mehr auffindbaren Foto sah man am Rand die Zimmertür mit dem Schloss. Es war ein altes Kastenschloss mit etwas gesplittertem Holz. Es sah aus, als ob es gewaltsam aufgebrochen wurde. Das war ein Tatortfoto von der Polizei.

Ist das nicht hier in der Galerie, Bild 26?

Original anzeigen (0,8 MB)

Gesplittert oder "gewaltsam aufgebrochen" ist da für mich nichts, höchstens abgenutzte braune Farbe auf der vormals hellen Tür. Ob der innen liegende Riegel lädiert oder ausgerissen wäre, kann man anhand dieses Fotos natürlich nicht sehen.

Hathora schrieb:Also ist daraus zu schliessen, dass diese Tür schon vor dem Mord derart malträtiert wurde, dass Holz und Schliessmechanismus beschädigt wurde, so dass es nicht mehr funktionierte.

Das kann auch durch Verschleiß passiert sein oder dadurch, dass die Tür sich verzogen hat, dafür muss sie nicht "malträtiert" worden sein.

Entsetzliche Unordung, wie hier schon festgestellt wurde, kann ich auf dem Bild übrigens auch nicht erkennen.

Bearbeitungszeit leider abgelaufen, sorry:

Heike schrieb am 17.11.2020:Heike ihre Zimmertür war eine ganz alte Tür ,mit einem uralten Kastenschloss . Die Verriegelung und der Griff waren kaputt, deswegen hat sie wenn sie schlafen ging den Riegel von innen zugeschoben.

Klingt unspektakulär nach "war kaputt", wahrscheinlich schon bei Übernahme.

@OliverCromwell

sooma schrieb:Ich meine mich zu erinnern, dass im Petermann-Buch beschrieben wird, wie er auf der Innenseite der Tür von Heikes Zimmer einen verbogenen Riegel entdeckt.
eldec schrieb am 27.10.2020:
Den Riegel hat Petermann in diesem Zustand ja erst 20 Jahre nach der Tat so vorgefunden. Ob der schon zu Heikes Lebzeiten kaputt war, wusste er nicht.
Das kann auch später passiert sein, als das Haus schon leer stand.

Wann der Riegel verbogen wurde, ist leider nicht mehr feststellbar. Die Möglichkeit, dass er Jahre nach dem Mord von Jugendlichen beschädigt wurde ist nicht unwahrscheinlich, aber überzeugt mich gar nicht. Dazu hätte sich jemand in Heikes Zimmer mittels des Riegels einsperren müssen und ein anderer von aussen die Tür mit Gewalt des ganzen Körpers eindrücken müssen.
Auch dass die Ermittler den Riegel beschädigt haben, überzeugt mich nicht.

Diese Beiträge stammen allerdings nicht von mir, nur zur Klarstellung - so ist's richtig zitiert:

sooma schrieb:Dass der [Riegel] irgendwie beschädigt war, stammt anscheinend aus einem Buch von Axel Petermann (ich kenne es nicht):

eldec schrieb am 27.10.2020:
Ich meine mich zu erinnern, dass im Petermann-Buch beschrieben wird, wie er auf der Innenseite der Tür von Heikes Zimmer einen verbogenen Riegel entdeckt.

eldec schrieb am 27.10.2020:
Den Riegel hat Petermann in diesem Zustand ja erst 20 Jahre nach der Tat so vorgefunden. Ob der schon zu Heikes Lebzeiten kaputt war, wusste er nicht.
Das kann auch später passiert sein, als das Haus schon leer stand.

@sooma

sooma schrieb:Entsetzliche Unordung, wie hier schon festgestellt wurde, kann ich auf dem Bild übrigens auch nicht erkennen.

na ja ist wohl Ansichtssache. Schon der volle Aschenbecher auf dem Tisch-in einem Zimmer in dem geschlafen wird- ist für mich ein Zeichen, dass nicht regelmässig aufgeräumt wurde. bügeleisen auf dem Fussboden, Kleidung und andere Sachen daneben in dem kleinen Zimmer....da muss man ja bei jedem Schritt aufpassen.
Das viele Geschirr mit Essensresten und das Kettenrauchen der Eltern spiegelt sich irgendwie auch in Heikes Zimmer wider. das war der Lebensstil der Rimbachs und wohl auch der von Heike.

Hathora schrieb:Wann der Riegel verbogen wurde, ist leider nicht mehr feststellbar. Die Möglichkeit, dass er Jahre nach dem Mord von Jugendlichen beschädigt wurde ist nicht unwahrscheinlich

Wenn wir dem Herrn Götze folgen, gab es damals nirgendwo im Haus und auch nicht an Heikes Zimmertür Spuren von gewaltsamem Eindringen.

OliverCromwell schrieb:KK Götze:
Da Heike die Angewohnheit hatte, ihr Zimmer bei Abwesenheit von anderen Personen und insbesondere in der Nacht zu verriegeln, wir keinerlei Aufbruchspuren in ihrem Zimmer als auch im Wohnhaus feststellen konnten (...)

Quelle: http://liesbeth-treuter.blogspot.com/

Eher also wahrscheinlich, dass die Beschädigungen, die Herr Petermann bemerkt haben will, später entstanden sind - oder der Riegel schon immer "verbogen" war, auch möglich.

Hathora schrieb:Schon der volle Aschenbecher auf dem Tisch

Das ist bei Rauchern oft so, nichts Besonderes.

Hathora schrieb:in einem Zimmer in dem geschlafen wird

Mag unserem (erwachsenen) Empfinden zuwider sein... in der Jugend fand ich das - rauchend - wenig tragisch in meiner 12-qm-WG-Bude in der Ausbildung. Igitt - sag ich heute. Vorgelebt hat mir das niemand.

Hathora schrieb:bügeleisen auf dem Fussboden, Kleidung und andere Sachen daneben in dem kleinen Zimmer

Ach Gottchen, ja... ich sehe das (aufgestellte!, nicht umgeworfene) Bügeleisen und Kleidung dabeben - das halte ich auch nicht für ungewöhnlich, vor allem bei Teenagern. Chaos halt. Was meinst Du mit "anderen Sachen daneben"? Die auf dem Tisch liegen und stehen? Sie hatte ja nur dieses kleine Zimmer, wie viele Kinder und Teenager auch heute noch.

Der allgemeine Ordnungszustand sollte aber eigentlich gar kein Diskussionsthema sein, zumindest nicht wertend, auch wenn es bei anderen im Elternhaus vielleicht anders aussah.