Mordfall Rimbach in Lüttgenrode/Harz

@sooma
@OliverCromwell
An so ein Schloss dachte ich auch eher. Besonders das mit dem zusätzlichen Riegel unten dran. Das macht dann alles Sinn: Wenn die Tür von aussen demoliert wurde, war wohl der Griff sowie die normale Sperrmechanik kaputt. Also verriegelte Heike mit dem kleinen Riegel unten nachts die Tür von innen. Sie hat dazu nicht extra einen Riegel anbringen müssen. Dieser kleine Riegel war also auch verbogen, wie unserer Superprofiler bemerkte. Damit sind wir wieder bei meinem Post von gestern.

Hathora schrieb:Das Kaputte Türschloss und der aufgebrochene Riegel waren schon bei Einzug der Rimbachs so.
2. Beim Einzug war das Türschloss kaputt und Heike hat den Riegel angebracht.
3. Während ihrer Zeit im Zimmer ging das Schloss kaputt und Heike montierte einen Riegel.
4. Das Schloss und der Riegel wurden noch zu Lebzeiten Heikes aufgebrochen oder zerstört.
5. Der Riegel wurde beim Mord aufgebrochen.
6. Die Ermittler beschädigten den Riegel.

Nur kommt noch hinzu: Irgendjemand verbog den Riegel lange nach der Tat.

Hathora schrieb:Zu 1. Das ist unwahrscheinlich. Die Mutter erzählte selbst, dass sich Heike nachts immer einschloss. Irgendetwas wird also funktioniert haben.
Zu 2. Das ist möglich. Heike montierte sich ev. gleich einen Riegel an die Tür.
Zu 3. Das wäre eine schlimme Annahme. Das hiesse nämlich, dass Heikes Privatsphäre nicht akzeptiert wurde, dass irgendwann die Türe gewaltsam geöffnet wurde. Ich erinnere mich, dass auf einem Foto die Tür um das Schloss herum auch so beschädigt aussah. Danach behalf sich Heike mit dem Riegel.
Zu 4. Das wäre die schlimmste Annahme. Heike wäre also zu keiner Zeit in ihren eigenen vier Wänden sicher gewesen. Bei 3 könnte man noch annehmen, dass bei ihrer Abwesenheit die Tür aufgebrochen wurde. Bei 4 ist der Aufbruch des Riegels noch eine Hausnummer größer, denn dabei ist anzunehmen, dass er von innen verschlossen war.
Zu 5. Auch das ist eine schlimme Annahme. Der Täter drang gewaltsam ein. Er wollte sie von Anfang an bedrohen, verletzen, vielleicht auch töten.
Zu 6. Das glaube ich weniger, wenngleich es nicht gänzlich unmöglich ist.

Und bei 3 brauchte Heike keine handwerkliche Arbeit verrichten.

Der Herr Petermann schrieb ja anscheinend von "verbogen", nachdem er 20 (!) Jahre und einigen Verfall und Vandalismus später das Haus besuchte. Gibt es denn davon Bilder im Buch, weiß das jemand?


@Hathora

Hathora schrieb:Damit sind wir wieder bei meinem Post von gestern.

Gern auch Punkt für Punkt.

Hathora schrieb:1. Das Kaputte Türschloss und der aufgebrochene Riegel waren schon bei Einzug der Rimbachs so.
2. Beim Einzug war das Türschloss kaputt und Heike hat den Riegel angebracht.
3. Während ihrer Zeit im Zimmer ging das Schloss kaputt und Heike montierte einen Riegel.
4. Das Schloss und der Riegel wurden noch zu Lebzeiten Heikes aufgebrochen oder zerstört.
5. Der Riegel wurde beim Mord aufgebrochen.
6. Die Ermittler beschädigten den Riegel.

1. Das erscheint mir am logischsten und würde sich auch mit dem decken, was Heikes Mutter schrieb.
2. Eigentlich die Ausgangslage wie 1. - es wäre dann halt nachträglich ein Schieberiegel angebracht worden.
3. Auch möglich, so drückte sich die Mutter allerdings nicht konkret aus, auch muss nicht Heike selbst den Riegel angebeacht haben.
4. Auf dem hier verfügbaren Bild sind für mich keine Einbruchsspuren oder Zerstörung zu erkennen. Auch die Ermittler fanden keine im ganzen Haus.
5. Wenn es ein Kastenschloss mit Nachtriegel war, wären davon wahrscheinlich auch Spuren am Rahmen zu finden gewesen gewesen, ebenso bei einem Schieberiegel.
6. Das schließe ich aus, die Tür war ja auch offen.

Hathora schrieb:Zu 1. Das ist unwahrscheinlich. Die Mutter erzählte selbst, dass sich Heike nachts immer einschloss. Irgendetwas wird also funktioniert haben.
Zu 2. Das ist möglich. Heike montierte sich ev. gleich einen Riegel an die Tür.
Zu 3. Das wäre eine schlimme Annahme. Das hiesse nämlich, dass Heikes Privatsphäre nicht akzeptiert wurde, dass irgendwann die Türe gewaltsam geöffnet wurde. Ich erinnere mich, dass auf einem Foto die Tür um das Schloss herum auch so beschädigt aussah. Danach behalf sich Heike mit dem Riegel.
Zu 4. Das wäre die schlimmste Annahme. Heike wäre also zu keiner Zeit in ihren eigenen vier Wänden sicher gewesen. Bei 3 könnte man noch annehmen, dass bei ihrer Abwesenheit die Tür aufgebrochen wurde. Bei 4 ist der Aufbruch des Riegels noch eine Hausnummer größer, denn dabei ist anzunehmen, dass er von innen verschlossen war.
Zu 5. Auch das ist eine schlimme Annahme. Der Täter drang gewaltsam ein. Er wollte sie von Anfang an bedrohen, verletzen, vielleicht auch töten.
Zu 6. Das glaube ich weniger, wenngleich es nicht gänzlich unmöglich ist.

1. Das wäre dann nur die Ausgangslage bei Einzug, möglicherweise hatte das Schloss aber noch einen funktionierenden Nachtriegel. Oder
2. Jemand - ggf. auch Heike - rüstete die Tür mit einem Schieberiegel auf.
3. Das könnte auch einfach heißen: das Schloss ging durch Verschleiss kaputt, dann siehe 2. An der Tür außen sind m. E. n. keine Aufbruchspuren zu erkennen.
4. Möglich, wäre dann aber doch sicher der Familie bekannt geworden. Auch die Ermittler hätten (ggf. auch eine frühere) zerstörerische Manipulation erkennen könnnen.
5. Laut den Ermittlern wurden im ganzen Haus keine Ein- oder Aufbruchspuren gefunden.

Ein gewaltsame zerstörtes Schloss oder ein aufgebrochener bzw. deutlich verbogener Riegel oder gar eine Schnellreparatur wäre den Ermittlern doch ins Auge gefallen, da bin ich mir sicher. Aber:

KK Götze:
Da Heike die Angewohnheit hatte, ihr Zimmer bei Abwesenheit von anderen Personen und insbesondere in der Nacht zu verriegeln, wir keinerlei Aufbruchspuren in ihrem Zimmer als auch im Wohnhaus feststellen konnten, kann man davon ausgehen, daß Heike ihren späteren Täter gekannt haben muß. Sie muß zu ihm sogar eine Art Vertrauensverhältnis gehabt haben, schließlich empfing sie ihn in ihrem Zimmer im Sleepshirt und im Slip. Das ist für sie eine eigentlich nicht gewöhnliche Situation, da sie zu unbekannten Leuten eigentlich als sehr verschlossen galt und sich in diesem Aufzug auch nicht gezeigt hätte

https://liesbeth-treuter.blogspot.com/2009/10/der-mordfall-heike-rimbach.html?m=1


@OliverCromwell

OliverCromwell schrieb:In dem Blog wird es jedoch eher als ein ein Videotranskript eines Polizeifilmes (wahrscheinlich unglücklich ausgedrückt und eine Reportage ist gemeint) dargestellt.

Das ist eine Folge der RTL2-Sendung "Ungeklärte Morde - dem Täter auf der Spur" mit Reinhard Fallak, leider bei Youtube nicht mehr verfügbar:
Beitrag von AngRa (Seite 19)

sooma schrieb:Das ist eine Folge der RTL2-Sendung "Ungeklärte Morde - dem Täter auf der Spur" mit Reinhard Fallak, leider bei Youtube nicht mehr verfügbar:

Bist du da sicher? Im Fiedler Blog wird eine Verfilmung/Doku von 2002 angegeben. Die Folge von Ungeklärte Morde (MK Rimbach / MK Sandkuhle) wurde jedoch erstmals am 29. Mai 2006 ausgestrahlt.

@OliverCromwell

Dachte ich immer und hielt nur den Titel für verwirrend, weil nicht passend... die Sendung wird seit 2002 ausgestrahlt:

Wikipedia: Ungeklärte Morde

Ab Januar 2003 wurde sie vom ehemaligen Hamburger Polizeisprecher Reinhard Fallak moderiert, ...

Und:

Erscheinungsjahre
2002–2003
2011–2013

Seit 2008 werden ältere Folgen der Serie sporadisch auf RTL II und RTL Crime wiederholt, 2011 wurde eine neue Staffel mit 10 Folgen produziert.

Nachtrag @OliverCromwell
Das hier hab ich noch im Verlauf gefunden:

fcmlars schrieb am 23.07.2011:bin gestern durch Lütgenrode gekommen und hab mir auch das Haus (Gutshof) mal angeschaut

total verfallen,gut aber das war es ja auch schon bei den Aufnahmen zu ungeklärte Morde und die waren glaube 2002 also 7 Jahre nach der Tat

Noch ein Nachtrag, weil mich das jetzt auch verwirrt hat. Die Transkription des Blogs beginnt mit:

Guten Abend, meine Damen und Herren, herzlich willkommen zu "Ungeklärte Morde, dem Täter auf der Spur". Mein Name ist Reinhard Fallak, ich bin Kriminalbeamter aus Hamburg und heute abend wieder für Sie da. Jetzt zu einem besonders mysteriösen Mordfall, der seit Jahren meine Kollegen der Kripo Halberstadt beschäftigt: Ein junges Mädchen, Heike Rimbach, wurde bestialisch ermordet aufgefunden. Und ein ganzes Dorf schweigt.

Es ist anscheinend Folge 11 aus Staffel 1. Staffel 1 wurde aber tatsächlich 2002/2003 erstausgestrahlt, nicht 2006. Wiederholungen gab es viele, hier z.B. aufgelistet ab 2006:
https://www.fernsehserien.de/ungeklaerte-morde-dem-taeter-auf-der-spur/folgen/11-mk-rimbach-mk-sandkuhle-373563

OliverCromwell schrieb:Laut Petermann ergab sich bei der Obduktion ein Körpergewicht von 45 kg.

Das wäre aus meiner Sicht möglich.

@sooma
Das ist bekannt und wurde schon diskutiert.

@duval

duval schrieb:Das ist bekannt und wurde schon diskutiert.

Was genau? Das mit dem Türschloss oder der Sendung?

@sooma
Mit der Sendung ungeklärte Morde.

@duval

duval schrieb:Mit der Sendung ungeklärte Morde.

Naja, @OliverCromwell hat ja danach gefragt, ich hab geantwortet und war dann irritiert durch seine Zweifel. Aber ist ja jetzt geklärt, die Sendung wurde 2002 produziert und 2003 erstausgestrahlt. Und ist leider als Video nicht mehr zu finden - oder hast Du eine alternative Quelle zu Youtube?

OliverCromwell schrieb:In dem Blog wird es jedoch eher als ein ein Videotranskript eines Polizeifilmes (wahrscheinlich unglücklich ausgedrückt und eine Reportage ist gemeint) dargestellt. Und in diesem Fall könnte die Aussage des KK Götze durchaus zutreffend sein.

Leider ist es mir bislang nicht gelungen, dieses Video im Internet ausfindig zu machen, dann könnte man dies entsprechend gegenprüfen. Falls jemand einen Link dazu finden sollte, gerne her damit!

@sooma
Damit hat sich schon Walli Fiedler mit: An einem Spätsommermorgen auseinander gesetzt. Das Video existiert nicht mehr öffentlich. KK Götze war mit einer Profilerin vor Ort. Er gehört zu den ermittelten Beamten der von der Familie abgelehnt wurde.

@duval
Du sprichst den falschen User damit an, nichts für ungut. Ich hatte @OliverCromwell geantwortet (eben, dass es das Video nicht mehr gibt) und mich nur durch seine Nachfrage zur Sendung irritieren lassen:

OliverCromwell schrieb:Bist du da sicher?

War aber doch auch schon abschließend geklärt. :Y:

Ich möchte mal einen ganz anderen Ansatz fahren und dazu den Fokus wieder auf den goldenen Ring legen.

Heikes Mutter ging davon aus, dass es sich um ein geplantes Geschenk von dem Ex-Freund handelte. Aber auf Grund der Sachlage ist er als unschuldig zu betrachten, die Gründe dafür sind bekannt.

Eine Täterschaft an einem Ring festzumachen, der auch noch von der Spurensicherung fahrlässiger Weise im Zimmer liegen gelassen wurde, ist eine recht dünne Argumentation. Zumal der Ring auf wundersame Art und Weise den Schauplatz in der Folge verlassen hat...

Ich habe auch den Beitrag gefunden, in dem es um die DNA Spuren von 2 Männern geht, die von Dr. Made entdeckt wurden:

Aggie schrieb am 16.08.2015:Spezialist Benecke, bekannt aus der US-Krimi-Doku "Medical Detectives", entdeckte tatsächlich was. Der Kriminalbiologe zu BILD: "Es gibt verblüffende Spuren von Personen, die mit der Tat etwas zu tun haben könnten. Nach den Akten sind diese Spuren entweder untergegangen oder wurden nicht verfolgt." Es geht um die genetischen Fingerabdrücke zweier Männer, die an Heikes T-Shirt und an dem Strick, mit dem das Mädchen erhängt wurde, festgestellt wurden.

Es gibt aber noch einen weiteren Punkt, der für eine Unschuld des Ex-Freundes spricht: Der Ring war aus Gold. Laut MR hat Heike jedoch nur Silberschmuck getragen und gemocht. Wenn ich mehrere Jahre mit einer Person in einer Beziehung lebe, dann weiß ich so etwas.

Ich hatte früher schon einmal geschrieben, dass ich persönlich 2 ganz andere Personen in Verdacht habe, die sich im Umfeld der Familie bewegten. Da der Ring nach der Spurenaufnahme verschwunden ist, spricht es auch dafür, dass zumindest eine dieser Personen Zugang zu den Räumlichkeiten hatte, ohne das dies auffiel. Bei einer solchen Gelegenheit hat er den Ring wieder an sich genommen.

Also nehmen wir einmal an, dass es sich bei dem Ring nicht um ein Geschenk für Heike gehandelt hat, sondern um den Ehering des Mörders oder seines Helfers. Dann ergeben sich komplett neue Konstellationen...

OliverCromwell schrieb:Also nehmen wir einmal an, dass es sich bei dem Ring nicht um ein Geschenk für Heike gehandelt hat, sondern um den Ehering des Mörders oder seines Helfers. Dann ergeben sich komplett neue Konstellationen...

Ich hab das mit dem Ring jetzt zugegebenermaßen gar nicht präsent.
Aber ein Ehering enthält doch normalerweise eine Gravur, oder?

@Rotkäppchen

Ja, aber der Ring wurde nie untersucht. Er wurde einfach auf dem Tisch in Heikes Zimmer liegen gelassen und nicht beachtet. Er ist auch irgendwo auf einem Bild zu sehen, ich werde danach mal suchen.

Irgendwann ist dann aufgefallen, dass der Ring weg war.

Ist auf dem Screenshot schwer zu erkennen, da die Qualität des Videos leider ziemlich schlecht ist, aber unten rechts auf dem Tisch liegt der Ring


Original anzeigen (0,9 MB)

@OliverCromwell
Dankeschön. Schwer zu erkennen, aber wenn man es weiß, ja, dann sieht man ihn. Da wurde einiges "vermasselt".

OliverCromwell schrieb:Ja, aber der Ring wurde nie untersucht.

Untersucht wurde er wohl nicht, aber zumindest wurde er ja bemerkt. Zumindest da hätte ja eine Gravur auffallen sollen. Vielleicht wissen wir auch einfach nicht alles.

Die Abwesenheit des Ringes wurde erst bei der Überprüfung durch die neue Mordkommission bemerkt, als der Fall nochmals neu betrachtet wurde...