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Mordfall Rimbach in Lüttgenrode/Harz

3.637 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Ungeklärt, Aktenzeichen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mordfall Rimbach in Lüttgenrode/Harz

05.07.2015 um 13:04
A. Petermann erwähnt in seinem Buch (Der Profiler, S. 89) dass der Knotenexperte, der die Halsschlinge untersuchte, darauf hinwies, dass ein Linkshänder den Knoten gebunden haben könnte:
Der Knotenexperte hat noch einen anderen Hinweis, der extrem wertvoll werden kann: Der Knoten könnte von einem Linkshänder gebunden worden sein.
In dem Zusammenhang wäre es interessant, die Gutachten zu der Art von Knoten zu studieren, den man bei dem erhängten Alfred vorfand. Bestanden da evtl. Ähnlichkeiten zum Knoten im Fall Rimbach?

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05.07.2015 um 16:33
@ Aggie
Zitat von AggieAggie schrieb:Ich habe mich etwas gewundert, wie überrascht Petermann war, als der ehemalige Polizeihauptmeister ihm schilderte, welche logischen Schlussfolgerungen er aus der Erstbesichtigung des Tatortes zog. Fast hatte ich den Eindruck, als traute AP ihm so etwas gar nicht zu ...
Ich bin überrascht, dass außerhalb von Bremen (ohne den inzwischen altersbedingt ausgeschiedenen Profiler Petermann, dessen Portrait vom Einband jedes seiner drei Bücher prangt) überhaupt mal ein Mord aufgeklärt werden konnte.

Ich gab gestern Spaßes halber das Buch einer Freundin zu lesen, die sehr amüsiert war. Ihre Kommentare zu Petermanns Selbstinszenierung und abundanter Sprachgewalt gebe ich hier mal lieber nicht wieder.
Daraufhin schreibt A. Petermann:
Mit dieser Schilderung habe ich überhaupt nicht gerechnet.
Warum eigentlich nicht? Hätte AP in seiner aktiven Zeit als Ermittler und Profiler angesichts des Zimmers nicht die gleiche Vermutung gehabt? Wäre er dann nicht ebenfalls den Schleifspuren gefolgt?
Nö. Er hätte erstmal beim Schlachter fünf Liter Blut gekauft, seine Assistentin damit überschüttet und diese dann viermal durch seinen Meditationsraum im Keller des Polizeipräsidiums geschleift, bevor er über den Blutspuren brütend eine halbe Stunde kontemplativen Stuhlkreis gemacht hätte.
Der ehemalige Polizeihauptmeister merkt weiterhin an, dass die Mutter, wenn sie denn oben gewesen sein sollte, die Spuren ebenfalls hätte sehen müssen:

S. 48
Die Situation sei für ihn völlig undurchsichtig gewesen, erzählt der Mann, denn "wenn die Mutter oben gewesen sein sollte, dann hätte sie die Spuren auch sehen müssen."
Dieser Punkt wurde auch in Forendiskussionen zum Fall öfter erwähnt.
Die Angaben der Mutter sind in Gänze - soweit sie mir bekannt sind - etwas ...irritierend.

Irritierend war auch die von der Mutter angeblich geschilderte Vignette, in der der nun doch noch am Leben befindliche Vater (von wem stammte eigentlich die falsche Todesmeldung??) einen hysterischen Anfall des späteren Mordopfers handfest beendete.


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Mordfall Rimbach in Lüttgenrode/Harz

05.07.2015 um 19:27
Was hatte es denn nun eigentlich hiermit auf sich? Woher wusste der Bruder (wenn es tatsächlich stimmt) von den Verletzungen?

"In Verdacht geraten schon bald die zwei jüngeren Brüder des Opfers. Einer berichtet angeblich an Heikes Arbeitsplatz von Details der Verletzungen, von denen nur der Täter wissen konnte. Im Schrank des anderen wird ein Hanfstrick gefunden."

Zitiert aus dieser Abschrift

http://liesbeth-treuter.blogspot.de/2009/10/der-mordfall-heike-rimbach.html?m=1


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Mordfall Rimbach in Lüttgenrode/Harz

06.07.2015 um 07:19
@ Diyana

Ich denke dies

Uns interessiert nach wie vor, welche Personen am 28.8.1995 und am 29.8.1995 kein konkretes Alibi haben. Vom Erfahrungswissen her können wir sagen, daß sehr häufig leichtfertig ein Alibi gegeben wird, da niemand einem ihm Bekannten, einem Freund oder Verwandten eine solch grausame Tat zumutet. Ein wichtiger Ermittlungsaspekt, der sich uns heute bietet, wären Angaben dazu, welche Personen vielleicht kurzzeitig ihren Arbeitsplatz verlassen haben, ihren gewohnten Umgangskreis verließen, nach einem gewissen Zeitraum unter Umständen mit anderer Kleidung wieder erschienen.
in Kombination mit der nur sehr ungenau zu bestimmenden Tatzeit (und dem Fehlen weiterführender DNA-Spuren) stand einer Aufklärung des Falles entgegen.


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Mauro ehemaliges Mitglied

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Mordfall Rimbach in Lüttgenrode/Harz

06.07.2015 um 11:37
@Diyana

Dank für die Einstellung des Links...war mit bekannt, doch nach wie vor aufschlussreich.

@planetzero

Kann nur zustimmen, das sind die zwingenden Fragen.
Sind lückenlose Alibis vorhanden?
Heike lebte mit ihrer leiblichen Mutter, einem Stiefvater und zwei Stiefbrüdern zusammen.
Möchte aus dem blogspot lediglich nochmals wichtige Aussagen in den Raum stellen, zum Nachlesen.
Nicht alle User können Links aufrufen.

Für mich erschließt sich ebenso nicht, aus welchem Grund der/die Täter Wischaktionen vornahmen, der dilettantische Versuch, vorhandene Blutspuren wegzuwischen.

Wo befanden sich die Hanfseile, oder Reste davon?

KK Götze:
Nach der Tat muß Heikes Mörder nochmals in ihr Kinderzimmer gegangen sein. Hier befanden sich auf dem Teppichboden Blutspuren. Der Täter hat versucht, diese Blutspuren oberflächlich zu beseitigen, was ihm nicht vollends gelang. Seine Absicht bestand vermutlich darin, später eintreffende Familienmitglieder von der von ihm begangenen Tat abzulenken.

http://liesbeth-treuter.blogspot.de/


Anmerkung von Mauro: Zu welchem Zeitpunkt, am 28. August 1995, hat Frau Rimbach das Zimmer von ihrer Tochter aufgesucht?


Gewissenhaft nehmen die Spezialisten den Tatort, das Wohnhaus der Rimbachs, unter die Lupe.

KK Götze, vor dem Rimbach-Wohnhaus Amt 93 stehend und auf die Fenster zeigend:
In Parterre befanden sich die Wohnräume der Eltern von Heike, das Wohnzimmer, Schlafzimmer, Küche, Bad. In der ersten Etage waren die Kinderzimmer untergebracht. Zum einen das Zimmer von Rainer, von Heike in der Mitte, und das Zimmer von Martin rechts. Zwischen den einzelnen Zimmern gab es keinerlei Verbindung, so daß jedes Zimmer über einen separaten Eingang verfügt hat.
Schon bei der ersten Begehung des alten Gutshofes sind die Experten sicher: Das Tatgeschehen muß sich in mehreren Räumen zugetragen haben.
KK Götze:
Gegenüber von diesem Fenster befindet sich die eigentliche Zugangstür zum Zimmer von Heike. Von dieser Tür aus gelangt man auf einen weiteren Flur, wo dann rechtsseitig der weitere Abgang zu dem Partyraum, in dem die unterschiedlichsten Gegenstände standen bis letztlich zum Dachboden, war.
Unklar ist, wie der Täter sein Opfer auf den Dachboden brachte und auf welchem Weg er nach der Tat entfloh. Die Polizei vermutet: in beiden Fällen durch das Wohnhaus. Aber wie war es möglich, daß er unerkannt entkommen konnte?

KK Götze:
Er hat zunächst möglicherweise im Zimmer von Heike die erste Auseinandersetzung mit ihr gehabt. Hier kann es sein, daß Schläge ausgetauscht worden sind zwischen beiden, daß er auf Heike eingeschlagen hat und daß sie sich unter Umständen auch gewehrt haben kann. In weiterer Folge nahm er dann den Eisenhaken, schlug auf sie ein, stellte fest, daß der erhoffte Erfolg immer noch nicht eintrat, suchte nach weiteren Tatwerkzeugen und fand als nächstes in dem Abstellraum ein Messer. Mit diesem Messer stach er dann auch sehr häufig auf Heike ein, stellte fest, daß sein Opfer zwar sehr stark verletzt war, aber für ihn muß auch klar gewesen sein, daß er seine Absicht, Heike zu töten, noch nicht vollendet hat. In weiterer Folge fand er dann ein Hanfseil vor. Mit diesem Hanfseil strangulierte er sein späteres Opfer.

Cornelia Behrendt, Profilerin LKA Sachsen-Anhalt:
Ja, die Werkzeuge, die er also im vorliegenden Fall benutzt hat, haben wir als auch Zufallswerkzeuge eingestuft, die ihm in der jeweiligen Situation gerade zur Verfügung gestanden haben, weil, wie gesagt, die Tat ursprünglich so in dem Verlauf, wie sie stattgefunden hat, seinerseits nicht geplant war, und er mußte dann natürlich sich entsprechend von ihm als geeignet eingestufte Mittel nehmen in dieser Situation und sie halt anwenden.


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Mordfall Rimbach in Lüttgenrode/Harz

06.07.2015 um 13:41
Ich persönlich denke ja, dass die Neben- Schauplätze (und ja - fast schon Verschwörungstheorien) vom eigentlichen Tathergang abgelenkt haben. Damit meine ich zb. den Selbstmord des Mitarbeiters sowie die Theorie, dass das ganze Dorf schweige, weil die Familie erst zugezogen war.

Für mich stellen sich folgende Fragen:

- wie erklärt sich die Polizei das fehlen fremder DNA, die auf den Täter schließen könnte? Ist das bei diesem Tathergang (durch mehrere Räume, Körperkontakt mit dem Opfer) ÜBERHAUPT möglich?

- woher wusste der Bruder die Details zu den Verletzungen?

- Ist es tatsächlich möglich gewesen, die Kampfspuren in Heikes Zimmer zu übersehen?

- Hat jedes Familienmitglied ein gesichertes Alibi (oder wurden sich diese Gegenseitig gegeben?)


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Mordfall Rimbach in Lüttgenrode/Harz

06.07.2015 um 13:54
@Diyana am meisten irritiert mich da ehrlich gesagt das übersehen der kampfspuren, gerade wenn ich doch wen suche guck ich doch ggf. genauer hin und so wie es sich anhört sah es da ja doch recht chaotisch aus.
-Und das mit den Alibis ist auch so eine Sache angeblich haben ja alle morgens das Haus verlassen, aber wohin weiß man leider nicht
-zu dem bruder, ich weiß nicht, inwiefern er die leiche gesehen hat natürlich oder von irgendwelchen ärzten was gesagt bekommen hat...aber wahrscheinlich sind es nicht so extrem offensichtliche verletzungen von denen er dort geredet hat, sonst wäre es sicherlich kein reines täterwissen, denke ich?!


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Mordfall Rimbach in Lüttgenrode/Harz

06.07.2015 um 15:16
@Mauro
Zitat von MauroMauro schrieb:Heike lebte mit ihrer leiblichen Mutter, einem Stiefvater und zwei Stiefbrüdern zusammen.
Ich habe diesen Thread nicht von Anfang an gelesen, sondern lese erst seit einiger Zeit hier mit.
Ich bin mir dabei leider nicht so recht klar darüber geworden, wie die Verwandtschaftsverhältnisse der Familie genau sind, es gibt da unterschiedliche Angaben bzw. Bezeichnungen.
Sind die Brüder wirklich "Stiefbrüder" oder sind sie "Halbbrüder"? Haben alle drei Kinder dieselbe Mutter, nämlich Frau R., oder hat der Stiefvater die beiden Jungen aus einer früheren Beziehung mit in die Ehe gebracht?
Was ist mit dem leiblichen Vater von Heike, lebt der noch?

Ich wäre wirklich dankbar, wenn du oder ein anderer kenntnisreicher User das beantworten könnte, möglichst mit einem Link zu einer Quelle, der auch noch funktioniert.


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Mordfall Rimbach in Lüttgenrode/Harz

06.07.2015 um 16:03
@ eldec
Zitat von eldeceldec schrieb:Ich wäre wirklich dankbar, wenn du oder ein anderer kenntnisreicher User das beantworten könnte, möglichst mit einem Link zu einer Quelle, der auch noch funktioniert.
Der Fall lebt auch von erstaunlichen Informationslücken.

So war ich bis vor drei Tagen noch der Überzeugung, der Stiefvater des Mordopfers sei infolge schweren Kummers gestorben.

Im Buch von Petermann öffnet er diesem aber putzmunter die Tür (was auch Petermann erstaunt).

Petermann spricht übrigens von "Stiefbrüder", was familiendynamisch natürlich grundsätzlich andere Implikationen hat als "Halbbrüder".


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Mauro ehemaliges Mitglied

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Mordfall Rimbach in Lüttgenrode/Harz

06.07.2015 um 18:08
@eldec

Als der Fall erstmals öffentlich gemacht wurde, berichteten die Medien über die Kindheit und Jugend von Heike Rimbach. Teils wurden Fotos aus diesen Zeiten veröffentlicht.

Derzeit wurde mitgeteilt, dass Frau Rimbach, in zweiter Ehe, einen Mann mit zwei Söhnen geheiratet hat und selbst eine Tochter mit in die Ehe bringt.

Oftmals wird ein Stiefbruder auch als Halbbruder bezeichnet.

Später wurde in diesem Zusammenhang nicht mehr darüber berichtet.


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Mordfall Rimbach in Lüttgenrode/Harz

06.07.2015 um 19:00
Ob dieser Fall wohl jemals aufgeklärt wird? Dass der oder die Täter nach all den Jahren plötzlich gestehen oder sich verraten, ist wohl eher unwahrscheinlich.

Ob man bei einer erneuten Untersuchung der Kleidung des Opfers oder der Tatwerkzeuge wohl noch Täter DNA finden kann?

Gab es denn in der Presse Hinweise darauf, dass es weitere Verdächtige gab, denen aber nichts nachgewiesen werden konnte?


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Mordfall Rimbach in Lüttgenrode/Harz

06.07.2015 um 20:04
Also ich finde es macht schon einen gewissen Unterschied ob Bruder, Halbbruder oder Stiefbruder...weil da "beziehungstechnisch" schon einiges anders ist. Das könnte auch erklären, warum Heike ihr Zimmer immer abschloss. Man hat wohl (je nach Familienverhältnis generell) weniger "Hemmung" zbsp im Nachthemd durch die Wohnung zu gehen etc seines Bruders gegenüber als gegenüber Personen, die erst relativ neu in die Familie kamen und somit erstmal Fremde sind.


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Mordfall Rimbach in Lüttgenrode/Harz

06.07.2015 um 20:46
@ diyana
Zitat von DiyanaDiyana schrieb:Gab es denn in der Presse Hinweise darauf, dass es weitere Verdächtige gab, denen aber nichts nachgewiesen werden konnte?
Es kommen angesichts des Anforderungsprofils (Beziehungstat, gute Kenntnis der Räumlichkeiten) realistischerweise vermutlich nur drei unterschiedliche potentielle Täter in Frage. Die Aussagen der zuständigen Kripobeamten im "Ungeklärte Modre..."-Beitrag weisen ja auch relativ unverblümt auf diese Tatsache hin.

Alleine es mangelt an justitiablen Beweisen und es gibt Alibis (bei großer Unsicherheit bezüglich der Todeszeit).

Was mir allerdings bis zur Lektüre Petermanns nicht bekannt war, ist die Tatsache, dass eine DNA-Massenuntersuchung der Bevölkerung durchgeführt wurde...das würde ja nun doch auf Fremd-DNA am Tatort hinweisen. Weiß jemand hierzu näheres?


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Mordfall Rimbach in Lüttgenrode/Harz

06.07.2015 um 22:45
@Mauro schrieb:
Zitat von MauroMauro schrieb:Als der Fall erstmals öffentlich gemacht wurde, berichteten die Medien über die Kindheit und Jugend von Heike Rimbach. Teils wurden Fotos aus diesen Zeiten veröffentlicht.

Derzeit wurde mitgeteilt, dass Frau Rimbach, in zweiter Ehe, einen Mann mit zwei Söhnen geheiratet hat und selbst eine Tochter mit in die Ehe bringt.
@Mauro
Danke für die Info. Also waren es Heikes Stiefbrüder.

@Marmeladenglas schrieb.
Zitat von MarmeladenglasMarmeladenglas schrieb:Das könnte auch erklären, warum Heike ihr Zimmer immer abschloss. Man hat wohl (je nach Familienverhältnis generell) weniger "Hemmung" zbsp im Nachthemd durch die Wohnung zu gehen etc seines Bruders gegenüber als gegenüber Personen, die erst relativ neu in die Familie kamen und somit erstmal Fremde sind.
Frage an @Mauro: stand damals in den Medien auch etwas darüber, seit wann Herr R. und Heikes Mutter verheiratet waren?


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Mordfall Rimbach in Lüttgenrode/Harz

07.07.2015 um 00:33
Zitat aus der Doku "Ungeklärte Morde":

Heikes Mutter Frau R.:
"Und da ging ich dann hoch [Montag, 28. August 1995], und da stand die Zimmertür offen, und da lag ihr Geldbeutel auf dem Tisch, mit allem raus. Da lag ihre Jacke auf dem Sessel. Die hatte so 'nen, wenn man reinkommt, rechts so einen Sessel, und da lag diese Jacke, die lag aber nicht da. Deswegen waren wir der Meinung, naja, sie ist ja vielleicht doch irgend wohin."
Wurde Heikes Jacke später eigentlich gefunden?


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Mordfall Rimbach in Lüttgenrode/Harz

07.07.2015 um 09:41
@Aggie
Das ist jetzt keine Antwort auf Deine jüngste Frage, aber ich bin erst jetzt zum Nachlesen gekommen.
@planetzero
Ich habe mich etwas gewundert, wie überrascht Petermann war, als der ehemalige Polizeihauptmeister ihm schilderte, welche logischen Schlussfolgerungen er aus der Erstbesichtigung des Tatortes zog. Fast hatte ich den Eindruck, als traute AP ihm so etwas gar nicht zu ...

Hier die Passage aus A. Petermann Buch (Der Profiler, S. 48), welche die Schilderung des damaligen Polizeihauptmeisters enthält, als dieser er am Auffindetag der Leiche einen ersten Blick auf Heikes Zimmer warf:

"Ich wusste sofort, dass hier ein Mord geschehen ist: das Bett total zerwühlt, Blutflecken am Bettrahmen, eine zerschlagene Schale am Boden."
Deutliche Schleifspuren führten ihn dann zu einem Loch in der Wand des Abstellraums.
"Habe dann um die Ecke geschaut und fand Heike. Sie war tot. Das kleine Mädchen hing knapp drei Meter entfernt an einem Tau. Blutige Schleifspuren führten bis dorthin"

Daraufhin schreibt A. Petermann:
Mit dieser Schilderung habe ich überhaupt nicht gerechnet.
Warum eigentlich nicht? Hätte AP in seiner aktiven Zeit als Ermittler und Profiler angesichts des Zimmers nicht die gleiche Vermutung gehabt? Wäre er dann nicht ebenfalls den Schleifspuren gefolgt?
Petermanns Überraschung bezog sich auf die Schilderung des ehemaligen Polizisten, er selbst hätte Heikes Leiche gefunden. Petermann war ja auf dem Stand, Heikes Vater hätte die Leiche gefunden und dann die Polizei gerufen. Jetzt erzählt dieser Polizeimensch, er sei gekommen, hätte Heikes Zimmer und dessen Verwüstung gesehen, sei den Blut- und Schleifspuren gefolgt und habe Heikes Leiche entdeckt. Dann hätte er die Mordkommission und Spurensicherung informiert. Diese Schilderung der Auffindesituation hat Petermann überrascht, nicht die Schlussfolgerungen, die der Polizist zog. Wobei diese Schilderung vor dem Hintergrund, dass Frau Rimbach ja ebenfalls die Polizei verständigt hatte und man ihr gesagt hatte, man werde jemand schicken, durchaus Sinn ergeben könnte. Kann ja sein, dass der Polizist bei Rimbachs aufgekreuzt ist und die Mutter sich in ihrer Hysterie über Heikes Tod nicht vernünftig artikulieren konnte, sodass der Polizist einfach die Treppe hoch ist und seine Entdeckungen gemacht hat, ohne zu wissen, dass Heike bereits gefunden war.


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Mordfall Rimbach in Lüttgenrode/Harz

07.07.2015 um 10:11
@ hopkirk


Der Inkonsistenzen in den Angaben der Mutter sind nicht wenige.


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Mordfall Rimbach in Lüttgenrode/Harz

07.07.2015 um 10:19
@planetzero

Du sprichst wahre Worte. Wobei ich ehrlich denke, dass sie nicht weiß, was passiert ist, und das, was naheliegend ist, einfach nicht sehen will und vielleicht auch nicht sehen kann.


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Mordfall Rimbach in Lüttgenrode/Harz

07.07.2015 um 10:41
@ hopkirk


Ich wollte damit nicht andeuten, dass diese Inkonsistenzen Ausdruck irgendeiner Absicht sind, aber sie bestehen halt.

Aussagen, wonach man aufgrund einer fehlenden Jacke über dem Stuhl im Zimmer des Opfers annahm, das Opfer "sei halt mal irgendwo hin", andererseits sich aber nicht von einer auf dem Tisch liegenden Geldbörse irritiert fühlte, "aus der alles raus" war, muten schon eigenartig an.

Insgesamt habe ich das Gefühl, dass allerlei in diesem Fall nicht wirklich offen und klar ist, was sicherlich auch damit zusammen hängen mag, dass von Seiten der Ermittlungsbehörden nicht alle Informationen offen gelegt werden (können/dürfen).


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07.07.2015 um 11:12
@planetzero

Hinzu dürfte noch kommen, dass die Wohnsituation wohl insgesamt noch etwas chaotisch war. Der Beschreibung nach klingt alles irgendwie halb fertig, vieles provisorisch. Ich schätze, die Familie war mit der Gesamtsituation in dem riesigen alten Haus, das ja nur teilweise angemietet war, schlicht überfordert. In der Küche soll ja lt. Petermann auch alles voller gebrauchtem Geschirr teilweise mit Essensresten gestanden haben, sodass sich anhand dessen nicht erörtern ließ, ob sich Heike am Montag noch was zu essen gemacht hat oder ob sie ihre letzte Mahlzeit bereits am Sonntag zu sich genommen hat.

Dass vieles nicht offen und klar ist, sehe ich auch so. Insbesondere auch, was die familiäre Situation betrifft. Auf den Seiten 18 bis 21 in diesem Thread wurden unter den Nicknames Vidocq und Bayernwastl einige interessante Dinge angedeutet, über die es gut wäre, mehr zu wissen. Aber dazu müsste man wohl vor Ort recherchieren, wie es der/die User offenbar getan hat/haben.


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