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Mordfall JonBenét Patricia Ramsey

3.678 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: USA, Mord, Ungelöst ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall JonBenét Patricia Ramsey

Mordfall JonBenét Patricia Ramsey

25.11.2022 um 13:12
Zitat von janedoe95janedoe95 schrieb:Welcher Entführer bereitet sowas nicht schon im Vorhinein vor sondern nimmt sich die Zeit 20 Minuten um das Schreiben zu verfassen?
Zitat von IlvarethIlvareth schrieb:Waren diese 20 Minuten nicht die Zeit, die man braucht, um den Text abzuschreiben? Wenn der Täter den Brief tatsächlich vor Ort formuliert hat, wäre ja durchaus noch mehr Zeit dafür anzusetzen.
Ich denke auch, dass man dafür sogar noch mehr Zeit ansetzen könnte, als 20 Minuten. Die RN war drei Seiten lang. Und egal, ob sie vorher (von einem Fremdtäter) vorformuliert und dann im Ramsey Haus nur abgeschrieben wurde oder direkt im Haus (von Patsy) formuliert wurde, es macht so oder so alles keinen Sinn. Welcher Fremdtäter setzt sich denn erstmal gemütlich hin und schreibt sowas, IM Haus, in das er eingebrochen ist, während er sowieso unter Adrenalin steht, weil er ein Kind entführen will, immer der Gefahr ausgesetzt, dass er entdeckt wird?

Es macht auch keinen Sinn eine Lösegeldforderung zu hinterlassen, obwohl man das Kind nicht mit nahm, sondern im Keller folterte, missbrauchte, tötete und die Leiche dort ließ.

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Mordfall JonBenét Patricia Ramsey

27.11.2022 um 13:11
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:Welcher Fremdtäter setzt sich denn erstmal gemütlich hin und schreibt sowas, IM Haus, in das er eingebrochen ist, während er sowieso unter Adrenalin steht, weil er ein Kind entführen will, immer der Gefahr ausgesetzt, dass er entdeckt wird?
Zumal doch das Papier, wenn ich mich recht erinnere, nachweislich aus dem Haus der Ramseys stammte.

Der bricht da ein, sucht erst mal nach Papier und Stift, schreibt dann drei Seiten Text statt einfach „Wir haben ihre Tochter, wir wollen soundsoviel Lösegeld, keine Polizei, wir melden uns mit weiteren Anweisungen“?

Das klingt für mich derartig dilettantisch, dass ich mich schwer tue, zu glauben, dass man von einem so ungeschickt agierenden Täter sonst keine vernünftigen Spuren gefundene hat.


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27.11.2022 um 13:26
@Ilvareth

So ist es. Stift und Papier waren aus dem Ramsey Haushalt und wurden auch wieder ordentlich an die Stelle gelegt, wo sie immer lagen. Dazu die Ergebnisse der beauftragten Schriftgutachter, die lediglich Patsy nicht ausschließen konnten - das ist schon alles sehr deutlich.


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Mordfall JonBenét Patricia Ramsey

27.11.2022 um 13:53
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:So ist es. Stift und Papier waren aus dem Ramsey Haushalt und wurden auch wieder ordentlich an die Stelle gelegt, wo sie immer lagen. Dazu die Ergebnisse der beauftragten Schriftgutachter, die lediglich Patsy nicht ausschließen konnten - das ist schon alles sehr deutlich.
@Photographer73
Danke für deine Mühe, die Textstelle aus dem Buch rauszusuchen, die als Vorlage für den Erpresserbrief gedient hat.
Von diesem Buch hab ich bisher überhaupt noch nichts mitbekommen. Das ist für mich der Beweis, dass der Verfasser
des Erpresserbriefes im Haus der Ramseys zuhause gewesen sein muss.

Ich wollte bisher nie vollkommen ausschließen, dass der Täter von außen gekommen ist. Dass Folgende geriet Vielleicht völlig verquer, weil die Eltern Burke zu unrecht verdächtigten und darum Spuren legten, die von ihrem Sohn ablenken.

Aber wenn dieses Buch im Haus war, vermute ich jetzt, dass die Mutter (über den Tod der Tochter) vollkommen fassungslos war. Ihr Gehirn war betäubt (Ich glaube, das kennt jeder, der schon mal unter Schock gestanden hat), dass sie eben nicht so einen glaubwürdigen Text verfassen konnte:
@Ilvareth
Zitat von IlvarethIlvareth schrieb:„Wir haben ihre Tochter, wir wollen soundsoviel Lösegeld, keine Polizei, wir melden uns mit weiteren Anweisungen“?
Dazu muss man klar denken können. Vielleicht hat sie sich in diesem infantilen Text "verlaufen", um sich vorzumachen

Alles wird gut. Unsere Tochter wacht wieder auf. Das was hier passiert ist, ist nicht böse. Das war ein Versehen. Die Kinder haben gespielt.

Und diese Botschaft, wollte sie ihrem Mann, der Polizei, den Nachbarn, Familie, Freunde mitteilen.

Die Verfasser des Briefes sind nicht "böse", sondern kindlich. Die Tat hat einen kindlichen Ursprung, ist nicht böse. Dafür darf niemand bestraft werden.

Ich hoffe, ich hab mich verständlich ausgedrückt.
Das wäre für mich die einzige Erklärung für diesen seltsamen und unbeholfenen Brief.
Dazu kommt, dass man - in Ausnahmesituationen- gar keinen Text zustande bringt und darum abschreibt.


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27.11.2022 um 14:40
@Ilvareth
Ich glaube ehrlich gesagt nicht daran, dass sich da jemand etwas vorgemacht hat dahingehend, dass JonBenet wieder aufwacht.
Ich denke eher, dass das lange Schreiben etwas war, womit man sich beschäftigen und damit ablenken konnte. Quasi eine Flucht in gefühlt normale Tätigkeiten.

Ich glaube, dass das, was in dieser Nacht in dem Haus passiert ist, niemand gewollt oder geplant hat, dass alle Beteiligten damit unfassbar überfordert waren, dass es unglaublich furchtbar und traumatisierend war. Und dass niemand von außen daran beteiligt war.k


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Mordfall JonBenét Patricia Ramsey

27.11.2022 um 15:51
Zitat von IlvarethIlvareth schrieb:Ich glaube ehrlich gesagt nicht daran, dass sich da jemand etwas vorgemacht hat dahingehend, dass JonBenet wieder aufwacht.
Nein, bestimmt nicht.
@Ilvareth
Zitat von IlvarethIlvareth schrieb:Ich denke eher, dass das lange Schreiben etwas war, womit man sich beschäftigen und damit ablenken konnte. Quasi eine Flucht in gefühlt normale Tätigkeiten.
Ich denke eher an Aktionismus,- aber wie dem auch sein.
Der Versuch, einen unbekannten Täter, weit weg von der Familie, anzubieten.
Zitat von IlvarethIlvareth schrieb:Ich glaube, dass das, was in dieser Nacht in dem Haus passiert ist, niemand gewollt oder geplant hat, dass alle Beteiligten damit unfassbar überfordert waren, dass es unglaublich furchtbar und traumatisierend war. Und dass niemand von außen daran beteiligt war.k
Ich hab mir immer vorstellen können, dass das Mädchen schon lange vor ihrem Tod Missbrauchshandlungen ausgesetzt war.
Es sind viele erwachsene Männer um die kleinen Kinder herum (Photografen etc.) .
Ich könnte mir z.B. nicht vorstellen, kleine Kinder so auftreten und ablichten zu lassen. Davon jetzt mal abgesehen, ist bekannt, dass pädophile Menschen oft die Nähe zu Kindern suchen. (in Sportvereinen usw)
Und das an sich ist nicht kriminell, aber wer will auf diesen Kinder-Schönheiskonkurrenzen garantieren, dass nicht doch Pädokriminelle darunter sind?
Für Kinder (in dem Alter) zählte, dass Mutter stolz und glücklich ist.

Den Täter, die Vertuschung vermute ich in der Familie, aber ich halte für möglich, dass der Leidensweg des Mädchens schon früher begonnen hat.


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27.11.2022 um 16:04
Zitat von IlvarethIlvareth schrieb:Ich glaube, dass das, was in dieser Nacht in dem Haus passiert ist, niemand gewollt oder geplant hat, dass alle Beteiligten damit unfassbar überfordert waren, dass es unglaublich furchtbar und traumatisierend war. Und dass niemand von außen daran beteiligt war
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Nein, bestimmt nicht.
Ich sehe das ebenso. Für mich war der Tod von JB immer eine Familientragödie, die dann von Patsy vertuscht wurde. Und weil sie alles "perfekt" machen wollte, legte sie zuviele Spuren, die wiederum auf die Familie deuteten. All das, der Erpresserbrief, die Auffindesituation usw wurde inszeniert. Aber die Widersprüche fielen eben auf. Dennoch war die Inszenierung bis heute einigermaßen erfolgreich.


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27.11.2022 um 16:44
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:Dennoch war die Inszenierung bis heute einigermaßen erfolgreich.
Leider. Und das ist frustrierend, weil ich der Meinung bin, dass genug Beweise und Indizien vorhanden waren, um die Eltern, auf jeden Fall Patsy, offiziell anzuklagen. Es reicht auch schon der gesunde Menschenverstand z.B. hinsichtlich des Erpresserbriefs um sich darüber im Klaren zu werden, dass so kein Außenstehender, der in ein Haus einbricht um jemanden zu entführen oder umzubringen, agieren würde.


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27.11.2022 um 23:53
Auch hier gilt wie in allen anderen Threads die Krimiregeln!

Allmystery-Wiki: Kriminalfälle - Die Regeln
Verdächtigungen in Richtung der Angehörigen

Verdächtigung von Personen gegen die nicht ermittelt wird



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28.11.2022 um 00:12
Zitat von Sonnenblume91Sonnenblume91 schrieb:weil ich der Meinung bin, dass genug Beweise und Indizien vorhanden waren, um die Eltern, auf jeden Fall Patsy, offiziell anzuklagen. Es reicht auch schon der gesunde Menschenverstand z.B. hinsichtlich des Erpresserbriefs um sich darüber im Klaren zu werden, dass so kein Außenstehender, der in ein Haus einbricht um jemanden zu entführen oder umzubringen, agieren würde.
@Sonnenblume91

Dass wichtige Spuren vernichtet wurden, ist das größte Problem und da haben leider die Polizisten vor Ort große Fehler gemacht.

Aber warum überhaupt dieser unbeholfene Brief, wenn das tote Kind im Keller gelegen hat?
Ich könnte mir nur vorstellen, dass die Idee war, die Polizei aus dem Haus zu locken und in der Zeit den toten Körper heimlich wegzubringen. So dass (die Hoffnung) die Entführung glaubhafter wird.
Aber das wäre ja genau so absurd, wie der Brieftext, denn natürlich muss man 100%ig damit rechnen, dass die Polizei das Haus auf den Kopf stellen würde.
Ausserdem, dass solche Aktionen überhaupt nicht möglich sind, weil Polizei im Haus ist, bzw. die Bewohner die Polizei begleiten müssen.


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28.11.2022 um 17:44
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Aber warum überhaupt dieser unbeholfene Brief, wenn das tote Kind im Keller gelegen hat?
Ich könnte mir nur vorstellen, dass die Idee war, die Polizei aus dem Haus zu locken und in der Zeit den toten Körper heimlich wegzubringen. So dass (die Hoffnung) die Entführung glaubhafter wird.
Aber das wäre ja genau so absurd, wie der Brieftext, denn natürlich muss man 100%ig damit rechnen, dass die Polizei das Haus auf den Kopf stellen würde.
Ausserdem, dass solche Aktionen überhaupt nicht möglich sind, weil Polizei im Haus ist, bzw. die Bewohner die Polizei begleiten müssen.
Man kommt bei jedem Gedankenspiel Richtung außenstehendem Entführer bzw. Mörder wieder darauf zurück, dass es zu riskant gewesen wäre und man leicht hätte entdeckt werden können.


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28.11.2022 um 17:53
Zitat von Sonnenblume91Sonnenblume91 schrieb:Man kommt bei jedem Gedankenspiel Richtung außenstehendem Entführer bzw. Mörder wieder darauf zurück, dass es zu riskant gewesen wäre und man leicht hätte entdeckt werden können.
Stimmt. Angefangen beim Feiertag, wo der ein oder andere Nachbar spät nach Hause kommt, weil man bei Verwandten feiert, oder lange auf bleibt, über das Risiko, aus einem Haus mit vier Personen ungesehen eine davon mitzunehmen, nachdem man einen ellenlangen Brief geschrieben hat, bis hin zu so einfachen Sachen wie Schnee, in dem man Spuren hinterlassen würde.
Das alles ist kein Beweis für einen Täter von innen, aber es macht einen Täter von außen mit jedem Detail schwerer vorstellbar.


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Mordfall JonBenét Patricia Ramsey

28.11.2022 um 18:28
Zitat von IlvarethIlvareth schrieb:oder lange auf bleibt, über das Risiko, aus einem Haus mit vier Personen ungesehen eine davon mitzunehmen, nachdem man einen ellenlangen Brief geschrieben hat,
@Ilvareth
Warum mitnehmen?
Das Kind war doch tot.

Dass der Brief von einer Person innerhalb der Familie geschrieben wurde, liegt ja auf der Hand.
Es gibt zu viele Hinweise, die auf einen Insider deuten.

Wer das Kind getötet hat und warum, ist ein vollkommenes Rätsel.
Es ist doch noch nicht einmal klar, was die Verletzungen bedeuten und ob sie dem Kind von einer
oder von mehreren Personen zugefügt worden sind.


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29.11.2022 um 08:34
Zitat von Sonnenblume91Sonnenblume91 schrieb:Leider. Und das ist frustrierend, weil ich der Meinung bin, dass genug Beweise und Indizien vorhanden waren, um die Eltern, auf jeden Fall Patsy, offiziell anzuklagen. Es reicht auch schon der gesunde Menschenverstand z.B. hinsichtlich des Erpresserbriefs um sich darüber im Klaren zu werden, dass so kein Außenstehender, der in ein Haus einbricht um jemanden zu entführen oder umzubringen, agieren würde.
Wenn Anklage erhoben wird muss immer sicher gestellt werden dass es eine wasserdichte Sache ist. Wenn eine Anklage scheitert, hat man keine Möglichkeit eine weitere wegen Mord zu erheben.
Es mag für uns eine klare Sache sein aber die Ermittler dürften sich noch zu unsicher sein, dass das durch geht vor Gericht. Patsy ist mittlerweile übrigens verstorben.
Ich hoffe die Ermittlungen im nächsten Jahr bringen Klarheit. Ich denke JB wurde auf keinen Fall absichtlich getötet, es scheint mir viel eher ein Unfall im elterlichen Haus gewesen zu sein.


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29.11.2022 um 09:51
Zitat von janedoe95janedoe95 schrieb:Wenn eine Anklage scheitert, hat man keine Möglichkeit eine weitere wegen Mord zu erheben.
Es mag für uns eine klare Sache sein aber die Ermittler dürften sich noch zu unsicher sein, dass das durch geht vor Gericht.
Es gab ja eine Anklageempfehlung durch eine Grand Jury. Und diese Entscheidung hat sich die GJ nicht leicht gemacht. Es waren 12 Juroren, die 1998 einberufen wurden, um in dem ungelösten Mordfall eine Entscheidung zu fällen. Sie tagten über ein Jahr, über 100 Zeugen wurden gehört. Am Ende gaben sie die Empfehlung der Anklage, der sich der damalige Staatsanwalt Hunter aber verweigerte. Die Akten wurden versiegelt, und daß wir darüber überhaupt nochmal was gehört haben, ist der Klage von Reportern zu verdanken. Erst 2013 wurden vier Seiten der Dokumente freigegeben. Diese sind, mMn, sehr aussagekräftig.


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Mordfall JonBenét Patricia Ramsey

29.11.2022 um 10:33
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:Die Akten wurden versiegelt,
@Photographer
Was bedeutet "Die Akten wurden versiegelt"?
Ist das eine Besonderheit in der US-Justiz?
Wer darf die Versiegelung wieder aufheben?

Ich habe diesen Begriff noch nie zuvor in Zusammenhang mit "profanen" Mordfällen gehört.
In Deutschland kann ich mir so etwas nicht vorstellen,- (im Bereich von Staatsschutz schon)
Aber bleibt nicht jeder ungeklärte Mordfall eine "Baustelle", an der die Arbeit (wenn neue Anhaltspunkte vorliegen) wieder
aufgenommen werden könnte?
(Es sei denn, der Fall liegt so weit zurück, dass die Täter inzwischen verstorben sein müssen)


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29.11.2022 um 11:02
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Was bedeutet "Die Akten wurden versiegelt"?
dass die Öffentlichkeit keinen Zugang zu den Akten hat
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Ist das eine Besonderheit in der US-Justiz?
nein, auch hier gibt es nicht öffentliche Verfahren und da können dann auch die Akten als nicht öffentlich deklariert sein. Grundsätzlich kann man das aber nicht vergleichen.
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Wer darf die Versiegelung wieder aufheben?
ein Gericht, so wie es hier doch auch passiert ist. Wahrscheinlich hätte das auch der damalige Staatsanwalt gekonnt, der wollte aber nicht.
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Aber bleibt nicht jeder ungeklärte Mordfall eine "Baustelle", an der die Arbeit (wenn neue Anhaltspunkte vorliegen) wieder
aufgenommen werden könnte?
ja, nur was hat das mit diesen versiegelten Akten zu tun?


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29.11.2022 um 11:10
@frauZimt

Die Akten des GJ Verfahrens. Hätte der Staatsanwalt die Anklageempfehlung angenommen, wären diese zur Sprache gekommen. So wurden sie versiegelt, die spätere Veröffentlichung wurde durch einen Richter veranlasst, nach einer Klage. Hinzu kommt auch, dass der Colorado children's code die Identität von minderjährigen Tätern schützt.

Es wurden damals nur einige Seiten freigegeben, wie die Anklagepunkte gegen PR und JR.


Punkt 4 der Anklage - Child Abuse resulting in death
On or between December 25 and December 26, 1996, in Boulder County, Colorado, Patricia P.Ramsey did unlawfully, knowingly, recklessly and feloniously permit a child to be unreasonably placed in a situation which posed a threat of injury to the child´s life or health, which resulted in the death of Jon Benet Ramsey, a child under the age of sixteen.
Punkt 7 - Accessory of a Crime
On or between December 25 and December 26, 1996, in Boulder County, Colorado, Patricia P.Ramsey did unlawfully, knowingly, and feloniously render assistance to a person, with intent to hinder, delay and prevent the discovery, detention, apprehension, prosecution, conviction and punishment of such person for commission of a crime, knowing the person being assisted has committed and was suspected of the Crime of Murder in the First Degree and Child Abuse resulting in Death.
(Für JR galten die gleichen Anklagepunkte.)


Punkt 4 besagt, daß die Ramseys "rechtswidrig, wissentlich, fahrlässig und verbrecherisch" zuließen, daß JB in eine Situation geriet, die ihr Leben und die Gesundheit bedrohte und mit ihrem Tod endete - Kindesmissbrauch mit Todesfolge.

Punkt 7 besagt, daß die Ramseys "rechtswidrig, wissentlich und verbrecherisch" jemandem Hilfe geleistet haben, mit der Absicht, die Entdeckung, Verhaftung, Strafverfolgung, Verurteilung und Bestrafung dieser Person zu verhindern oder zu verzögern, und das im Wissen darüber, daß diese Person einen vorsätzlichen Mord / Kindesmisshandlung mit Todesfolge begangen hat - Beihilfe und Vertuschung.

Besonders aufschlussreich ist Punkt 7. Warum sollte jemand einen Fremdtäter schützen? Das macht überhaupt keinen Sinn. Dieser Punkt beinhaltet auch das schreiben der Ransom Note.




https://www.courts.state.co.us/Media/Opinion_Docs/PRamsey%20Grand%20Jury.pdf

https://www.courts.state.co.us/Media/Opinion_Docs/JRamsey%20Grand%20Jury.pdf


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Mordfall JonBenét Patricia Ramsey

29.11.2022 um 13:32
@Photographer73

Verstehe. Danke für die Erläuterungen.

Das bedeutet doch aber, dass der Fall, zumindest in seinen Umrissen, kein Geheimnis ist.
Einerseits wurde ein Schutzschirm aufgebaut, um Minderjährige zu schützen, andererseits
heisst das, dass die plumpen Aktionen zu Verschleierung und Vertuschung erfolgreich waren.


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29.11.2022 um 14:08
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Ich habe diesen Begriff noch nie zuvor in Zusammenhang mit "profanen" Mordfällen gehört.
In Deutschland kann ich mir so etwas nicht vorstellen,- (im Bereich von Staatsschutz schon)
Aber bleibt nicht jeder ungeklärte Mordfall eine "Baustelle", an der die Arbeit (wenn neue Anhaltspunkte vorliegen) wieder
aufgenommen werden könnte?
Na ja, in Deutschland sind alle Ermittlungsakten prinzipiell "versiegelt". Während der Ermittlungen haben nur die Ermittlungsbehörden (Polizei und Staatsanwaltschaft) und ggfls. der Anwalt eines offiziell Beschuldigten Einsicht. Während eines Prozesses zusätzlich noch der Richter und teilweise Nebenkläger.
Aber auch, wenn Ermittlungen eingestellt werden, wenn der Prozess abgeschlossen ist (mit welchem Ergebnis auch immer) kann man nicht einfach in irgendein Archiv spazieren und in die Ermittlungsakten schauen.


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