Gibsy schrieb:Habe ich das jetzt falsch gelesen? Ist nicht nur der Schnipsel bei dem Leichnam gewesen und das Buch in einem Auto von jemand anderen?
Das ist schon richtig. Aber der Schnipsel beweist ja, dass das Buch ihm gehörte, und "Tamam Shud" heißt ja soviel wie "das Ende".
Was anderes: Weiß nicht, ob sich jemand schon mal mit diesem "Parallelfall" beschäftigt hat:
Der Mangnoson Case
Wikipedia: Tamam Shud case#Mangnoson caseAuf der englischen Wikipedia liest sich das äußerst geheimnisvoll: Ein halbes Jahr nach dem Tod des Somerton Manns ist ein gewisser Keith Mangnoson mit seinem 2jährigen Sohn Clive für vier Tage spurlos verschwunden, seine Frau wusste nicht, was mit ihm passiert ist. Das ganze ereignete sich nur 20 km von Somerton Beach entfernt.
Als man den Mann nach 4 Tagen fand, war er völlig verstört, sein Sohn lag in der Nähe, tot, genaue Todesursache konnte nicht ermittelt werden. Mangnoson musste in eine psychiatrische Anstalt.
Mangnosons Frau und auch Polizisten wurden in der Folgezeit anonym bedroht, sie sollen ja nicht den Somerton-Fall aufrühren. Angeblich wollte Mr. Mangnoson nämlich der Identität des Somerton-Mannes auf der Spur gewesen sein!
So weit, so aufregend. Im offiziellen Polizeibericht (
http://www.eleceng.adelaide.edu.au/personal/dabbott/tamanshud/mangnoson1949.pdf ) liest sich das aber etwas anders: Hiernach hatte Mangnoson schon seit geraumer Zeit psychische Probleme, auch finanzielle Schwierigkeiten (Haus abgebrannt), danach verlor er fast jeden Lebensmut. Er war auch vorher schon für mehrere Tage verschwunden und hatte seinen Sohn dabei mitgenommen. Die Pläne für den Neubau des Hauses hatte er auch mitgenommen, als er zurückkam, waren die Pläne weg und er konnte oder wollte seiner Frau nicht sagen, was mit ihnen geschah. Das alles ereignete sich VOR dem Tod des Somerton-Mannes.
Auch ist bekannt, dass er seiner Schwiegermutter immer wieder Phenobarbital-Tabletten stahl (starkes Schlafmittel). Auch an den Tagen vor Clives Tod entwendete er eine ganze Flasche davon. Möglicherweise waren sie die Todesursache bei dem Kleinen.
Erstaunlich ist schon, dass in der englischsprachigen Wikipedia DARÜBER gar nichts steht. Es wird nur erwähnt, dass Mangnoson hinterher in eine psychiatrische Anstalt eingewiesen wurde.
Der Polizeibericht sagt allerdings nichts aus über die besagten Bedrohungen. Es wird aber vermutet, dass sie von einem bloßen Spinner ausgingen (so steht es immerhin in der Wikipedia).