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Der Yogtze-Fall

14.583 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Auto, Ungelöst ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Yogtze-Fall

Der Yogtze-Fall

07.03.2018 um 12:21
@MsParker:
Ja, das in diesem Thread schon frühzeitig thematisiert worden, da ja bereits in der XY-Sendung auf die holländischen Kontakte hingewiesen worden war. Auch ein möglicher Drogenkonsum als Erklärung für Günther Stolls Verhalten wurde in diesem Zusammenhang bereits erörtert.

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Der Yogtze-Fall

07.03.2018 um 14:40
@mattschwarz
einen Schwerstverletzen sich selbst zu überlassen
Das haben sie ja nicht.
und keine Hilfe zu rufen
Wozu, wenn sie es selbst in die Hand nahmen? Bzw wie? Damals gab´s noch keine Handys. Und eine Telefonzelle könnte Meilen weg gewesen sein.
oder eine völlig abstruse Rettungsaktion abzubrechen.
Schon mal von Schrecken oder Angst gehört?


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Der Yogtze-Fall

07.03.2018 um 15:00
Oha - habe jetzt nochmal den XY-Film gesehen und festgestellt, dass tatsächlich der eine Fernfahrer zum anderen sagt: "Vier Mann waren in dem Auto, hat er mir gesagt."
Demnach haben sich also - wenn StollsAussage zutrifft - doch vier Personen in den Golf gezwängt. Mein Irrtum, sorry!

Allerdings muss man natürlich darauf hinweisen, dass man diesen Umstand ja mitnichten nur gegen die "Betrunkene Jugendliche-Theorie" ins Feld führen kann - wie in dem betreffenden Post geschehen - , sondern er stellt ja genauso m Rahmen des "Kriminellen-Szenarios" eine ziemliche Merkwürdigkeit dar. Denn weswegen hätten sich gleich vier Mann auf einmal in Stolls Auto setzen sollen - unabhängig davon, ob man Stoll irgendwohin transportieren oder einen Unfall vortäuschen wollte?


Um mit dem Unfall anzufangen: Da hätte man doch möglichst wenige andere Insassen außer Stoll im Fahrzeug belassen, darf man wohl annehmen. Wahrscheinlich noch nicht einmal einen Fahrer; eher hätte man doch das Gaspedal irgendwie festgeklemmt und das Fahrzeug über die Böschung gehen lassen, als dass sich einer der Personen dieser Gefahr ausgesetzt hätte. Wozu waren dann aber die anderen da? Zur Spuren-Beseitigung? Zur Hilfe bei der (unterstellten) Brandlegung? Es drängt sich nicht gerade auf, weshalb man zu diesem Zweck eine solche Anzahl von Leuten gebraucht hätte - im Gegenteil: Je mehr Personen, desto mehr potentielle Spurenträger, sollte man ja meinen. Und selbst wenn tatsächlich (aus welchem Grund auch immer) so viele vonnöten gewesen wären, dann hätten sie doch bequem in dem anderen Fahrzeug hinterfahren können - auf das man ja nach vollendeter Tat ohnehin hätte zurückgreifen müssen, wenn man von der Stätte wieder wegkommen wollte.


Gleiches gilt im Grunde auch, wenn eine Verbringung Stolls geplant war. Warum nicht einer, der als Fahrer fungierte, und maximal ein weiterer als Begleiter - und die anderen hinterher? Ein einziger Grund würde mir einfallen, es anders zu machen: Dass das eigene Fahrzeug der Tâäter im Zusammenhang mit dem vorausgegangenen Geschehen, sei es bei dem Überroll-Vorgang, sei es bei einer Verfolgung bei Flucht o.ä, beschädigt worden wäre und die auf Stolls Auto zurückgreifen mussten.

Das allerdings würde nach Lage der Dinge bedeuten, dass ein absichtlich herbeigeführter Unfall wohl ausgeschlossen werden darf - denn es hätte eine Entfernung der Täter vom Tatort ja unnötig kompliziert gemacht. Wie wären sie von da wohl wieder weggekommen?


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Der Yogtze-Fall

07.03.2018 um 15:13
Es gibt generell ein paar Logikprobleme. Die Probleme in der Theorie der betrunkenen Unfallfahrer mit großem Herz für nackte Suizidenten und voller Hose vor der Polizei hatten wir ja schon abgehandelt. Legen wir sie also spaßeshalber kurz zur Seite, behalten sie aber im Hinterkopf.

Bleiben wir also einfach mal bei der spekulativen Grundannahme, dass Stoll NICHT psychotisch handelte. Demzufolge zog er sich auch nicht aufgrund irrationalen Handelns aus, legte sich nicht in Suizidabsicht auf die Straße und wurde nicht deshalb überrollt.

Punkt 1: Wenn er nicht psychotisch war, gab es eine reale Bedrohung. An diesem Abend muß die diese Bedrohung konkretisiert und zugespitzt haben. Die Befürchtung Stolls, es würde noch etwas schreckliches passieren, trat ein. Das heißt auch, er war entweder an diesem Abend bereits irgendwo mit dem/den Aggressor(en) verabredet, oder dieses Treffen kam spontan, ggf. durch seine eigene Initiative zustande. Das Geschehen ereignete sich wohlgemerkt zu einer Zeit ohne Smartphones und Internet u.A. mit sozialen Netzwerken. Außerhalb der eigenen vier Wände zu telefonieren oder direkte Kontaktaufnahme war nur von Telefonzellen und/oder Telefonen in öffentlichen Bereichen (Kneipe/Hotel/Tankstelle etc.) oder aber eben direkt und persönlich möglich.

Daheim war Stoll den ganzen Abend -lt. Aussage seiner Frau- nervös und wurde von Angst geplagt. Möglicherweise gab es also bereits eine nahende Verabredung und/oder ein Ultimatum näherte sich dem Ende. Da er von daheim keine bekannten Gespräche nach außerhalb führte, entschloss/verabredet er sich mMn auch nicht von dort aus zu einem Treffen. Dafür spricht auch, dass er nicht zu einem Treffpunkt/Privatadresse aufbrach, sondern mit der Absicht zur Kneipe fuhr, nach einem Bier wieder nach hause zurückzukommen. Dort tauchte er dann ja auch auf. Der folgende "Blackout" bzw. die Synkope kann auch ohne psychische Problemstellung erklärt werden, sie hat mit dem Sachverhalt wohl nur indirekt etwas zu tun.

Bis zu diesem Punkt scheint mir noch kein Vorhaben existiert zu haben, dass sich Stoll am gleichen Abend/in der gleichen Nacht mit dem/den Aggressor(en) trifft. Mit dem Aufbruch aus der Kneipe scheint sich der Plan geändert zu haben. Warum ? Und wo fährt er dann hin ? darüber gibt es meiner Information nach keine Hinweise. Er könnte in dieser Zeit z.B. beschlossen haben, dem Treiben endlich ein Ende zu setzen, eine Aussprache/Treffen/Lösung herbeizuführen. Möglicherweise kontaktierte -oder besuchte er sogar ?- eine oder mehrere Personen (Agrssor(en)). Daraus könnte sich dann eine Eigendynamik entwickelt haben. Wenn z.B. ein Treffpunkt/(erneuter/s) Treffen zu einem späteren Zeitpunkt vereinbart wurde. In der Zwischenzeit steigerte sich seine Angst. Ergebnis könnte der Besuch bei Fr. Hellfritz sein.

Bis hierher gibt es mMn (noch) keine allzu großen Logiklücken. Doch dann wird es abenteuerlich. Das Grundproblem: Bis zum Auffinden an der BAB gibt es keine Hinweise, keine Aussage, nur eine Spur. Die Spur ist: Stoll wurde an unbekanntem Ort überfahren, An diesem Ort war Schnutz unbekannter Art und er war zu diesem Zeitpunkt nackt. Finito.

Also müssten wir hier ansetzen, um überhaupt zu schauen wie ein solches Sztenario ausschauen könnte. Jemand eine Idee ?


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07.03.2018 um 15:20
Noch eine Erklärung zu dem Problem "vier Männer in einem Wagen" ist mir eingefallen: Stoll könnte natürlich - in seinem verletzten Zustand ja nicht abwegig anzunehmen - lediglich bruchstückhaft gesagt haben: "Es waren vier Männer" - und sich dabei (wie von mir weiter oben vermutet) auf die Situation auf der Wagen-Fahrt bezogen haben, sondern auf die Situation, die ihr vorausgegangen war. Der Lkw-Fahrer hat das Gesagte aber für sich unwillkürlich so ergänzt, als ob Stoll von "vier Männern im Wagen" gesprochen hätte. Das erscheint mir jedenfalls durchaus denkbar.

Demnach waren es also doch nicht vier Männer während der Unfallsituation - ohne dass zugleich Stoll völlig im Wahn gesprochen hat. Der Vorgang hätte sich dann so abgespielt, wie zuvor bereits dargelegt: Dass in Stolls Wagen keinesfalls so viele, sondern womöglich lediglich eine Person saß - und diese mit dem später gewichteten Anhalter identisch war.


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07.03.2018 um 15:42
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Das Grundproblem: Bis zum Auffinden an der BAB gibt es keine Hinweise, keine Aussage, nur eine Spur. Die Spur ist: Stoll wurde an unbekanntem Ort überfahren, An diesem Ort war Schmutz unbekannter Art und er war zu diesem Zeitpunkt nackt. Finito.

Also müssten wir hier ansetzen, um überhaupt zu schauen wie ein solches Szenario ausschauen könnte. Jemand eine Idee ?
Ich weiß nicht, ob ich genau verstehe, was Du sagen willst. Ideen, wie ein solches Szenario aussehen könnte, würden doch hier schon Zugang geliefert. Die Alternative zu der "Psychose-Theorie" in Gestalt der "Kriminellen-Theorie" würden doch gerade in den vorangegangenen Posts ausgiebig erörtert: Dass es reale Feinde waren, vor denen Stoll sich fürchtete - und dass er denen er im Laufe dieser Nacht in die Hände fiel. (Ich würde in diesem Fall, anders als Du, eher vermuten, dass es nach dem Besuch bei Frau Hellfritz passierte.) Die weitere Diskussion kreiste dann darum, vereinfacht gesagt: wie kriminell diese Kriminellen waren: Etwa, ob das Überrollen Stolls als absichtliche Aktion erfolgte (was ich persönlich in Abrede gestellt habe) oder Folge einer Eskalation, im Zusammenhang mit einem Fluchtversuch o.ä. Daran wiederum knüpften sich Überlegungen, ob die Betreffenden Stoll danach nur irgendwo hinbringen wollten oder ob sie vorhatten, ihn bei einem fingierten Unfall draufgehen zu lassen und dabei von den bewussten Lkw-Fahrern gestört wurden.

Mit alldem erzähle ich Dir doch aber vermutlich nichts Neues, da Du Dich ja bereits intensiv an der Diskussion beteiligt hast. Insofern ist mir nicht ganz klar, was Du darüber hinaus mit "Szenario" meinst. Weitergehende, detaillierte Überlegungen zum Zeitablauf? Oder weitere alternative Optionen?


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Der Yogtze-Fall

07.03.2018 um 15:44
Korrektur:
Statt "Zugang" in meinem zweiten Satz sollte es "zuhauf" heißen. Dämliche Auto-Korrektur!!


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07.03.2018 um 16:21
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Also müssten wir hier ansetzen, um überhaupt zu schauen wie ein solches Sztenario ausschauen könnte. Jemand eine Idee
Ok, ich versuche mich mal in einer (wilden) Spekulation des Szenarios nach dem Besuch der Fr. H.: GS steht unter enormen Druck eines (letzten) Ultimatums. Er muss einem wenig humorvollen Personenkreis etwas - und zwar noch in dieser Nacht - liefern. GS kann dies nicht. Selbst das Mutantrinken scheitert. Seine Verwandten unterstützen ihn, wie er weiß, nicht (mehr). Daher macht ein Aufsuchen dieser keinen Sinn. Fr. H. konnte oder wollte GS aufgrund der fortgeschrittenen Stunde leider nicht einmal moralisch (nach materieller Hilfe wird nicht einmal mehr gefragt) unterstützen. Er wird seine "Vertragspartner" mit leeren Händen aufsuchen müssen, was, wie er erwartet, auf wenig Verständnis stoßen dürfte. Eine weitere Fristverlängerung dürfte wohl eher nicht gewährt werden. Der Personenkreis reagiert auf den "blank" auftauchenden und Ausflüchte suchenden GS allergisch. So nicht! Verpflichtungen müssen eingehalten werden! Nun muss durchgegriffen, ein Exempel statuiert werden. Sowohl gegenüber GS, v.a. aber gegenüber anderen "Vertragspartnern" muss deutlich gemacht werden, dass Verträge und Fristen einzuhalten sind, da man ansonsten nicht ernstgenommen wird. Ein gravierender Denkzettel muss her. Dieser wird von in der Hierarchie eher unterstehenden und nicht sonderlich intelligenten Fußvolk ausgeführt, aber gründlich vermasselt. GS sollte keinesfalls derart schwer verletzt werden. Noch schlimmer ist, dass es jetzt Spuren an einer Stelle gibt, die verräterisch sein könnten. Die unfähigen Akteure erhalten jetzt eine letzte Gelegenheit, ihren Fehler auszubügeln. Es gelingt zwar nicht, den Unfall so aussehen zu lassen, dass sich GS sich dabei so verletzt hat. Möglicherweise kann ein Feuer auch nicht gelegt werden, weil die LKWler störten. Aber wenigstens konnte vom eigentlichen Tatort, der verräterisch wäre, abgelenkt werden ...


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07.03.2018 um 17:19
@mattschwarz

An dem Punkt waren wir so oder so ähnlich schon mal. Es bleiben aber die Fragen nach dem wer, wo und warum.

Ich lese hier immer noch regelmäßig mit, aber seit langem gibt es für mich keinen Ansatzpunkt mehr, der hier nicht schon irgendwie diskutiert wurde. Es fällt mir wirklich schwer, hier noch neue Gedankengänge einzubringen.

@Slaterator

So, wie du es beschreibst, stelle ich mir das Vorgehen auch vor. Hatte es, glaube ich, selbst schon mal so dargestellt. Für mich ist dieser Ablauf weitaus realistischer als die Thesen mit der Psychose oder Suizid.


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07.03.2018 um 17:32
Zitat von hotspurhotspur schrieb:Ich weiß nicht, ob ich genau verstehe, was Du sagen willst. Ideen, wie ein solches Szenario aussehen könnte, würden doch hier schon Zugang geliefert.
Ja na klar. Ich meinte auch den Zeitpunkt. Das Zeitfenster zwischen der Abfahrt Fr. Hellfritz bis zum Auffinden auf der BAB spricht meines Erachtens für einen ersten (unbekannten) Tatort in der Nähe. Er mußte schließlich 1. dort hingelangen, 2. entkleiden, überrollen, in sein eigenes Auto schaffen, 3. bis zum Fundort auf der BAB kommen.

Ein spontanes, eskaliertes Treffen braucht mMn mehr Zeit, als eine bereits Stunden/Tage/Wochen vorher verabredete Geschichte. Denn dann hätten sich der/die Täter darauf einstellen können, wie sie auf welchen Fall reagieren. Das ist natürlich nicht zwingend so. Aber ich werde das Gefühl nicht los, dass er spontan nach der Kneipe schon ein Treffen hatte. Er könnte dann für einen späteren Zeitpunkt an einen anderen Ort bestellt worden sein. In der Zwischenzeit suchte er Fr. Hellfritz auf. Dieses Treffen ergibt für mich eigentlich aber nur dann eine Logik, wenn Fr. Hellfritz keinen großen Umweg verursachte. Außerdem mußte er ja ggf. auch noch Gesprächszeit mit ihr einkalkulieren. Das wiederum bedeutet, der unbekannte Ort müßte nahe an Fr. Hellfritz liegen. Nach dieser "freien" Spekulation wäre also die Kneipe der Ausgangspunkt (A). Der unbekannte Ort (B) (Annahme erstes Treffen) lag vor oder nahe bei Fr. Hellfritz und der unbekannte Ort (C) (Ort des Überrollens) lag (nahe) hinter Fr. Hellfritz. Das die Grundüberlegung.

@mattschwarz

Danke für Dein Szenario. So ähnlich (mit leichten Abweichungen, die aber prinzipiell auch nicht tragend sind) habe ich mir das auch vorgestellt. Allerdings überlege ich gerade (siehe oben) wie man das Ganze in einen zeitlichen Kontext einordnen kann. Vor allem ist ja auch die Frage nicht ganz unwichtig, warum man G.S. vom Ort des Überrollens wegbrachte. Das war ein ziemlich hohes Risiko und irgendwie überstürzt und skuril. Deshalb dazu eine Idee: Könnte der Tatort etwas über den/die Aggressor(en) verraten ? Mußte er deshalb schnell weg, weil er quasi vor einer Wohn-/Geschäftsadresse mit Bezug zu dem/den Täter(n) war ? Oder versprach man sich etwas anderes, wie z.B. einen gestellten VU mit Todesfolge als Verdeckung, so wie Du es jetzt in das Feld führst ??


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Der Yogtze-Fall

07.03.2018 um 18:28
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Allerdings überlege ich gerade (siehe oben) wie man das Ganze in einen zeitlichen Kontext einordnen kann
Ich versuche mal eine Chronologie:

1. GS geht ein Geschäft ein. Liefertermin ist für ihn der 25.10.1984 bis 24:00 Uhr
2. GS fährt um 23:00 Uhr zum Papillon. Der Besuch liefert ihm eine Erklärung für seine Frau, warum er so spät nochmals weg muss. Da er
wirklich zunächst dort hingeht, könnte später durch Dritte gegenüber Frau S. bezeugt werden, dass GS tatsächlich anwesend war (Alibi
für seine Frau). Gleichzeitig hofft GS, dass ihm ein Bier für das bevorstehende Treffen gut tun könnte.
3. Erste Zusammenkunft mit den "Geschäftspartnern" um 24:00 Uhr. GS steht mit leeren Händen da. Ein Aufschub wird nur für zwei Stunden
gewährt, ansonsten wird ihm etwas "ganz fürchterliches" angedroht.
4. GS erscheint um 01:00 Uhr bei Frau H. Dies hilft nichts.
5. Zweites Zusammentreffen mit den Geschäftspartnern, die sich aufgrund des wieder mit leeren Händen dastehenden GS nun sehr
verärgert zeigen und "handeln". Es erfolgt ein nicht angeordneter Exzess, der weit über eine Einschüchterung und einen geplanten
Denkzettel hinausgeht. V.a. ist ein Spurenbild erkennbar.
6. Verbringen des GS um ca. 02:30 Uhr zum Auffindeort, um den eigentlichen Tatort, der Rückschlüsse auf die Geschäftspartner zulässt, zu
verschleiern.
7. Stellen des Unfalls durch einen Teil der Geschäftspartner bei gleichzeitiger Säuberung des eigentlichen Tatorts durch die anderen.
8. Abholung des Unfalltrupps, der sein Vorhaben vorzeitig abbrechen muss, weil das Wrack entdeckt wurde.

Noch Fragen zum Geschehen? ;-)


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Der Yogtze-Fall

07.03.2018 um 19:10
@mattschwarz

Klingt sehr gut. Die Punkte 1-6 passen zeitlich, beinhalten keine offensichtlichen Logikfehler...Klingt schlüssig. Also d´accord. :)

Punkt 7 und 8 bereiten mir noch Bauchschmerzen. Es wurde am Tatort nichts entdeckt, dass auf einen fingierten Unfall bzw. eine Verdeckungstat hindeutete. Kein Brandbeschleuniger, keine weiteren Fahrzeuge, die entsprechendes Material hätten verstaut haben können. Zudem war der Ort an einer BAB mMn für solch ein Vorhaben eher ungeeignet. Eine Landstraße z.B. wäre zu dieser zeit weniger befahren gewesen. Hinzu kommt, dass sie das Fahrzeug schon komplett hätten vernichten müssen, damit das Verletzungsmuster Stolls nicht hinterfragt wird. Ein lichterloh brennendes Fahrzeug an der BAB ?? Ich weiß nicht. Ich habe eher die Vermutung, der VU geschah unabsichtlich. Quasi auf dem Weg zu einem anderen Ziel. Und was dabei auch auffällt, G.S. lebte noch und war zu diesem Zeitpunkt auch noch ansprechbar. Wollten die Täter ihn etwa lebendig verbrennen ? Ich meine, ich habe ja nichts gegen einen üblen Thriller. Aber so viel Grausamkeit an einem Stück ist vlt. ein bischen viel auf einmal. Etwas weniger brutal und spektakulär wäre da schon eher der unabsichtliche VU.

Sie wollten G.S. in dieser Annahme nicht töten. Wenn das Ableben Stolls das Ziel gewesen wäre, hätten sie das üble Werk bereits am 1. Tatort verrichten können. Das wäre auch sicherer gewesen. Ich kann mir aber nach all den Geschehnissen nicht wirklich vorstellen, dass sie ihn zu einem KH bringen wollten. Das wäre eigentlich komplett bescheuert. Auch auf diesem Wege. Dann die Tatsache, dass er nicht bewusstlos war. Er hatte die Täter gesehen. Er kannte sie ggf. ja auch persönlich. Er kannte den ersten Tatort. er kannte die Hintergründe. Warum sollten sie ihn retten und damit selbst in die Pfanne hauen ? Die wirklich einzige Option zur Verlängerung von Stolls Leben könnte ich mir vorstellen, dass sie ihn am Ziel der Fahrt noch brauchten. Für das Auffinden eines Versteckes oder aus sonst irgendwelchen Gründen.... Keine Ahnung.
Zitat von mattschwarzmattschwarz schrieb:Noch Fragen zum Geschehen? ;-)
Wie geschrieben. Wir sind insofern bei dieser Theorie schon weiter, als das die Annahmen 1-6 der Theorie eines bewussten Handels, zeitlich und logisch keineswegs unrealistischer ist, als die Psychosevariante. Es fehlt nur der Schlussakkord.


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Der Yogtze-Fall

07.03.2018 um 21:20
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:...und der unbekannte Ort (C) (Ort des Überrollens) lag (nahe) hinter Fr. Hellfritz
Oh, das fällt mir doch eher schwer, mir vorzustellen. Im XY-Film würde gesagt, dass die Entfernung gut 100 km beträgt - der LKW-Fahrer hatte Stolls Heimatort "schon vor etwa einer Stunde passiert", als er auf das Autowrack traf (und war dabei die ganze Zeit auf der Autobahn unterwegs gewesen). Das hätte ja dann bedeutet, dass man Stoll nach dem Überrollen ebenfalls so lange transportiert hâtte - und das in seinem Zustand: schwerverletzt, stark blutend von einem fast abgerissenen Arm ... Das kann ich mir eigentlich nicht denken. Vielmehr hatte ich aus dem mitgeteilten Verletzungsbild immer den Schluss gezogen, dass der erste und der zweite Unfallort nicht allzu weit auseinander liegen müssten.


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08.03.2018 um 04:52
Zitat von mattschwarzmattschwarz schrieb:Ich halte den Kofferraum eines Golf I für den Transport einer Person für zu klein.
Schau dir mal dieses Video an.

Ab Minute 37:00

Golf 1......1,5 Liter......Baujahr 1980

Youtube: 1980 Volkswagen VW Golf I 1.5 Liter - Kaufberatung, Test, Review, Historie
1980 Volkswagen VW Golf I 1.5 Liter - Kaufberatung, Test, Review, Historie
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Eine Person mit angezogenen Armen und Beinen, findet da meiner Meinung nach Platz.


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08.03.2018 um 09:12
Zitat von EDGARallanPOEEDGARallanPOE schrieb:Schau dir mal dieses Video an.Ab Minute 37:00Golf 1......1,5 Liter......Baujahr 1980
Vielen Dank für das Video. Unabhängig vom Fall, fand ich das Video einfach klasse anzusehen.

Und ja, es kann sein, dass hier eine Person theoretisch hinten im Kofferraum Platz hat. Allerdings dürfte dies doch dann sehr umständlich sein.
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Punkt 7 und 8 bereiten mir noch Bauchschmerzen
Schade, dass ich Dich hinsichtlich dieser zwei Punkte (noch) nicht überzeugen konnte. Deine Bedenken kann ich aber ausräumen. Brandbeschleuniger braucht es an sich nicht. Es würde die berühmte Kerze auf dem Reifen reichen. Die machte aber nach der Entdeckung durch die LKWler keinen Sinn mehr. Eine BAB eignet sich mE für das Stellen eines Unfalls sogar ganz gut. Erstens ist man sehr schnell weg und kann das Gebiet rasch weiträumig verlassen, was bei einer Landstraße u.U. viel schwerer ist und länger dauert. Zweitens könnte ein Anhalten und Entdecken durch Dritte an einer BAB auch länger dauern. Man ist uU mehr auf die Straße konzentriert, weil die Fahrzeuge auch schneller sind. Man ist auch leichter "schon vorbei" und kann ja nicht rückwärts fahren. Im Übrigen könnte dabei das psychologische Moment "das hat bestimmt schon einer gemeldet oder ein anderer, der besser geeignet ist, wird gleich halten" eher greifen als auf der Landstraße. Hier kann jeder anhalten (u.U. auch zurücksetzen und umdrehen). Man muss auf einer Landstraße auch eher davon ausgehen, dass man "der erste" ist und u.. sobald keiner mehr hält.

Im Übrigen darf man nicht vergessen, dass nach meiner Theorie ja gerade beabsichtigt war, dass man das Fahrzeug auffindet und von einem Unfall ausgegangen wird. Es wäre daher falsch gewesen, das Fahrzeug in eine abseitige Position zu bringen und z.B. erst ewig durchs Gelände zu fahren.

Es kam den T. sicher nicht darauf an, den GS dort zu töten. Das hätte natürlich bei Vorsatz früher passieren können. Es wäre aber denkbar, dass sie ihn für tot hielten. Evtl. ist GS nur bei den LKWlern kurz zu Bewusstsein gekommen. Sein Puls war sicher extrem schwach, so dass man ihn aufgrund der schwersten Verletzung, die ja dann auch bald zum Tod geführt haben, evtl. schon für tot gehalten haben könnte. Eine andere Möglichkeit wäre Gleichgültigkeit. Man wollte es nicht unbedingt, wollte es nicht absichtlich tun, nahm es aber in Kauf,


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Der Yogtze-Fall

08.03.2018 um 10:47
Zitat von mattschwarzmattschwarz schrieb:Es wäre aber denkbar, dass sie ihn für tot hielten.
Ja, das halte ich auch für eine Möglichkeit. Sie würde in gewisser Weise das Dilemma überbrücken, das wir ja generell mit der "Kriminellen-Theorie" haben: Dass die Täter skrupellos genug waren, Stoll schwerste Verletzungen beizubringen, aber ihn dennoch nicht aktiv und direkt getötet haben.

Eine etwas andere Möglichkeit hatte ich ja hier bereits skizziert: Dass die Täter bereits realisiert hatten, dass Stoll im Sterben lag, und davon ausgingen, dass der Sturz über die Böschung die Sache vollenden würde.


Generell halte ich einen fingierten Unfall für die wahrscheinlichere Variante als einen versehentlich eingetretenen. Denn auch ich kann mir irgendwie nicht so recht vorstellen, wohin sie mit einem lebenden Stoll, möglicherweise in der Absicht, ihn zu retten, hätten hinfahren sollen. Da ein Krankenhaus ja kaum in Frage kommt, könnte es höchstens eine Art Vertrauensarzt gewesen sein - aber angesichts des Grades von Stolls Verletzungen darf wohl bezweifelt werden, dass der noch viel hätte ausrichten können.


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08.03.2018 um 10:55
Zitat von hotspurhotspur schrieb:Generell halte ich einen fingierten Unfall für die wahrscheinlichere Variante als einen versehentlich eingetretenen. Denn auch ich kann mir irgendwie nicht so recht vorstellen, wohin sie mit einem lebenden Stoll, möglicherweise in der Absicht, ihn zu retten, hätten hinfahren sollen.
Ich mir auch nicht. Ein Notruf wäre problemlos möglich gewesen. Schon ab 1955 wurden Notrufstellen an BABs in Deutschland installiert. Eine davon wurde ja in unmittelbarer Nähe zum 2. Auffindeort von dem LKWlern benutzt. Diese hätten also auch anonym von den Leuten benutzt werden können. Scheint allemal sinnvoller als besoffen mit einem fremden Auto vor eine Notaufnahme (welche?) vorzufahren und dann zu türmen.


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Der Yogtze-Fall

08.03.2018 um 11:53
Eine entscheidende Frage ist, ob an dem Lenkrad des Unfallwagens des GS Fingerabdrücke einer anderen (unbekannten) Person festgestellt werden konnten. Wenn dies nicht der Fall ist, müsste der Fahrer also die Fingerabdrücke verwischt haben oder ist behandschuht gefahren. Soweit dies der Fall ist, dürfte eine betrunkene Rettungsaktion o.ä. mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen sein. Der Polizei liegt das Ergebnis der Untersuchung sicherlich vor.


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08.03.2018 um 13:20
Nun ja,einige der später erschienenen Zeitungsartikel haben sich ja mit der Frage befasst, ob man aus den erhaltenen Asservaten noch, wie in so vielen anderen Altfällen, DNA-Spuren gewinnen könnte. Ich denke, in diesem Zusammenhang hätte man vermutlich erwähnt, wenn Fingerabdrücke gesichert worden wären. Denn die Ermittler gingen ja von Anfang aus, dass Stoll den Wagen nicht selbst gefahren hat und also andere Personen vor Ort waren - warum sollte man also die Information zurückhalten, dass man von diesen Personen über entsprechende Spuren verfügt? Insofern darf man wohl aus der Nicht-Erwähnung schließen, dass sie tatsächlich nicht vorliegen.

Ich hatte hier im Forum allerdings auch mal gelesen, dass die ursprüngliche Spurensicherung nicht korrekt erfolgt war, da man zunächst nur von einem Unfall mit Fahrerflucht ausgegangen war und somit den Fundort bereits "aufgeräumt" hatte, bevor die näheren Umstände des Tathergangs festgestellt worden waren. Ob dies möglicherweise die versehentliche Vernichtung von Fingerabdrücken einschloss, weiß ich nicht.

Die Information als solche stammt, wenn ich mich richtig entsinne, aus einem Artikel, der Mitte 2016 in der AutoBild erschienen war - allerdings wohl nur in einer Printversion; mir liegt er jedenfalls nicht vor. Vielleicht kann ja möglicherweise einer der aktuellen Mit-Foristen diesbezüglich weiterhelfen? Ich habe schon nach der Stelle hier im Thread gesucht, wo das Ganze erwähnt worden war, bin aber nicht fündig geworden.


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08.03.2018 um 13:56
Zitat von hotspurhotspur schrieb:Ich hatte hier im Forum allerdings auch mal gelesen, dass die ursprüngliche Spurensicherung nicht korrekt erfolgt war, da man zunächst nur von einem Unfall mit Fahrerflucht ausgegangen war und somit den Fundort bereits "aufgeräumt" hatte, bevor die näheren Umstände des Tathergangs festgestellt worden waren. Ob dies möglicherweise die versehentliche Vernichtung von Fingerabdrücken einschloss, weiß ich nicht
Vielen Dank für die Info. Das ist mir neu. Es ginge ja nicht einmal darum "verwertbare" Abdrücke zu haben, um jemanden zu Überführen. Wenn wenigstens andere Abdrücke irgendwie da wären, könnte ausgeschlossen werden, dass der Fahrer Handschuhe trug. Wenn er aber welche trug, dann bestimmt nicht wegen der nächtlichen Kälte ....


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